Wie alles begann

Anfang 2010 hat die Sparköchin begonnen aufzuschreiben, was und wie sie kocht. Weil sie damals nicht regelmäßig kochte und aß – deshalb auch der ursprüngliche Blog-Name „Singlekocherei“ -, gerieten die Einträge höchst unterschiedlich.

Im Jänner 2023 verschwand die Blog-Plattform myblog.de, die Heimat der Singlekocherei, ins Nirwana – an dieser Stelle herzlichen Dank für fast zwei Jahrzehnte kostenfreies und komfortables Bloggen. Durch Schlamperei der Sparköchin sind knapp zwei Monate der Aufzeichnungen ebenfalls ins Nirwana verschwunden. Den großen Rest stelle ich hier zum Schmökern zur Verfügung.

Technisch nicht belastet, ist mir gerade aufgefallen, dass die Überschriften der Einträge als Links ausgeführt sind. Klickt lieber nicht drauf – ihr landet nur in einer Endlos-Schleife!

1. Jänner 2010

Ähem, der entfällt.

Ist zwar kein guter Start, aber bedingt durch silvestrige Überfressenheit und spätes Frühstück war die Notwendigkeit nicht wirklich gegeben, was zu kochen.

Aber wartet nur, morgen gehts los!

2. Jänner

Weil ich sommers zuerst auf dem Selbsterntefeld und dann in der Küche gestanden bin wie verrückt, konnte ich also ein Packerl blanchierte Fisolen aus dem Tiefkühler nehmen. Wer das so nicht kann, hat mehrere Möglichkeiten:

  • ein Packerl Gefrierfisolen kaufen
  • um sauteures Geld weitgereiste frische Fisolen kaufen
  • stattdessen Brokkoli verwenden

Jedenfalls ist das Ziel, ein Erdäpfel-Fisolen-Gröstl zu fabrizieren.

Die mit den Gefrierfisolen, welcher Provenienz auch immer, haben kurz Pause.  Alle anderen putzen, zerteilen und blanchieren die frischen Fisolen bzw. den Brokkoli.

So, jetzt wieder alle. Ein paar kleine Erdäpfel (je nach Hunger 15 bis 20 dag, würde ich mal sagen) waschen und im Dämpfeinsatz mit wenig Wasser garen. Ich nehm lieber mehlige, weil das Gröstl dann besser bindet. Wer aber grad nur andere hat, schmeißt diese ins Reindl.

Während die garen, in einer Pfanne Fett (Öl, Butter oder was ihr immer vorrätig habt oder was am ehesten weg muss, zum Beispiel eine vereinsamte Speckschwarte, die ihr dafür super auslassen könnt) erhitzen und zwei Schöpflöffel voll vom Gemüse hineintun und schmurgeln. Salzen und mit den Lieblingsgewürzen versehen. Naja, nicht jedes nehmen. Mir haben liebe Freunde vom letzten Türkei-Trip eine ordentliche Portion osmanische Gewürzmischung mitgebracht – die hatte heute Premiere und war ein Genuss. Nach Möglichkeit kein Wasser zugießen, im Zweifelsfall eher zudecken  und die Hitze reduzieren.

Ein Wort zur Pfanne: seit Wochen lagert mein neuer Wok im Keller, fragt mich nicht warum. Demnächst wird er raufgeholt und dann wird so gut wie alles nur mehr gewokt werden. Derweil allerdings greife ich auf ein beschichtetes Reindl mit Stiel und Deckel zurück und bin sehr zufrieden damit. Weil die Anbrennerei sich in Grenzen hält.

Was vom blanchierten Gemüse übriggeblieben ist, in eine Mischung aus Essig, Wasser, Zucker und Salz in einem Topf geben, bissfest darin kochen und noch knallheiß in ein Twist-Off-Glas füllen. Das Glas auf den Kopf stellen und langsam auskühlen lassen. Das brauchen wir demnächst sicher irgendwann als Salat.

Mittlerweile sollten die Erdäpfel soweit sein. Gach schälen und zu große zerteilen. Die Hälfte vom Schmurgelgemüse entfernen und beiseite stellen (ausgekühlt in den Kühlschrank stellen, die brauchen wir demnächst) und die Erdäpfel zum Gemüse geben. Ordentlich durchrühren und essen.

Ich hab im Kühlschrank einen Rest Rübensalat gefunden, den hab ich zur Beilage erklärt. Muss aber nicht sein, weil das Gemüse eh halbwegs saftig ist.

3. Jänner

Sonntags gibts immer drei Gänge. Das ist für mich diesmal ganz einfach, weil ein Topf voll Gemüsecremesuppe im Kühlschrank wartet. Wer die nicht hat und trotzdem eine Vorspeise will, äh, blöde Frage, aber habt ihr vielleicht gestern das Gemüse in den Essig geschmissen? Wär doch was, mit einem Stück Gebäck dazu.

Als Hauptgang gibts jedenfalls, weil noch eine Portion gekochte Teigwaren im Kühlschrank ist – na, die werdet ihr aber doch ohne Anleitung einfach kochen können, oder?! – Ingwer-Zitronen-Nudeln.

Und die mach ich so: zuerst bereite ich mir alles vor, was hineinkommt (derweil können eure Nudeln schon längst kochen!). Nämlich die Schale von einer viertel Zitrone – ich hab einen Zestenreißer, aber ihr könnt sie auch runterreiben. Außerdem einen Kubikzentimeter geriebener Ingwer. Oder halt ein halbes Kaffeelöfferl Ingwerpulver, wenns sein muss. Aber frischer ist besser. Und, spärliche Ernte meines gestrigen Gartenspaziergangs, ein bisserl Petersil, möglichst fein gehackt. Muss aber nicht sein.

Dann erhitze ich ein bisserl Butter oder Öl in meiner Pfanne, ohne dass die braun wird (die Butter, nicht die Pfanne), und tu die Zitronenschale und den Ingwer hinein. Bei geringer Hitze kurz schwenken und nach Geschmack salzen und pfeffern. Die Nudeln dazugeben und den Petersil, gut durchrühren und essen.

Hätte ich einen Rest Obers gehabt, hätte ich statt der Butter den genommen, übrigens.

Die Wahl der Nachspeise wird spontan entschieden werden. Obst oder Kompott oder ein paar Weihnachtskeks. Je nach Resthunger.

4. Jänner

Als Vorspeise ist heute der Rest von meiner Gemüsecremesuppe dran, das Zeug muss dringend weg. Aber ihr könnt ja mehr von der Hauptspeise essen …

Als Hauptspeise gibts nämlich heute Reis mit Kohlsprossengemüse.

Die Kohlsprossen würde ich echt nicht abgepackt kaufen, sondern dendie MarktstandlerIn bezirzen, dass ich wirklich nur 20 dag kaufen muss. (Ich hab meine zwei Handvoll dem winterlichen Gemüsebeet entrissen, aber die vom Markt sind zumindest optisch die bessere Wahl).

Zuerst stell ich den Reis hin, das heißt ich erhitze mein Pfanderl, geb 15 dag Reis rein, röste ihn  trocken, salze und gieße dann mit mengenmäßig doppelt soviel Wasser auf, reduziere die Hitze auf so klein wie möglich, geb den Deckel aufs Pfanderl und lass den Reis dünsten.

Während der das tut, wasche und putze ich die Kohlsprossen und zerteile die wirklich großen. Wenn der Reis fertig ist, geb ich die eine Hälfte davon auf meinen zukünftigen Essteller, die andere Hälfte in ein Schüsserl, der kühlt aus und kommt dann zugedeckt in den Kühlschrank; den brauche ich demnächst, ihr kennt das langsam.

Dann geb ich in eben jene Pfanne, ohne die vorher auszuwaschen, zwei Esslöffel Butter oder Öl (mindestens) und erhitze die, schmeiße dann die Kohlsprossen dazu und brate die kurz an. Würzen tu ich traditionell mit Salz und Pfeffer, spricht aber nix dagegen, auch mal experimentativ zu sein. Jedenfalls kommt auch hier ein bisserl Wasser dazu, dann dürfen die zugedeckt dünsten, bis sie grad bissfest sind und ja nicht zerkocht.

Schwupp, zum Reis dazu und essen.

Oje, den Omnivoren unter euch fehlt da jetzt möglicherweise was.
Wie wäre es, wenn ihr auf die vor sich hin dünstenden Kohlsprossen eine Scheibe von irgendwas Nettem zum Wärmen legt, zum Beispiel ein gekochtes Rindfleisch aus der Feinkost oder gekochte Zunge oder Schinken?

5. Jänner

Na, heute wird wieder gach gekocht, nämlich Rahmfisolen mit Butterreis.

Ich nehme nämlich die Fisolen vom Samstag aus dem Kühlschrank und den Reis von gestern.

In meinem Pfanderl erhitze ich ein bis zwei Kaffeelöfferl Butter und erhitze darin den Reis massiv. Wenn mir das ganze zu trocken scheint, geb ich auch ungerührt ein bisserl Wasser dazu. Jedenfalls muss der Reis sehr heiß werden, weil er dann ein bisserl warten muss. Auf dem Teller nämlich.

Dann erhitze ich im Pfanderl ein Löfferl Fett (die Kalorienbewussten nehmen Wasser, in einer beschichteten Pfanne geht das auch) und tu die Fisolen hinein und erwärme die langsam. In der Zwischenzeit rühre ich zwei Kaffeelöfferl Maisstärke mit drei Esslöffel Rahm (oder Creme fraiche, wenn euch die lieber ist) glatt und gieße die Mischung über die Fisolen. Aufkochen und gut durchrühren. Wer mehr Sauce braucht, verlängert, mit ein bisserl Wasser. Gewürzt sind die Dinger ja schon, aber ihr könnt gerne nachwürzen!

Fertig.  – Also, das war doch heute wirklich kein Aufwand, oder?
(dafür wirds morgen aufwändiger, aber da ist ja auch Feiertag.) 

6. Jänner

Auf den heutigen Grießschmarren mit Kompott freu ich mich schon länger.

Eine Stunde vorm Essen geb ich eine Prise Salz, einen guten Viertelliter Milch und soviel Grieß in eine Schüssel, dass das Ganze eine dickflüssige Sache wird (eher ein bisserl zu flüssig als zu fest). Dann vergess ich das Zeug für eine halbe Stunde.

Wenn ich kein Glas Kompott aufmachen kann, schäle und schnipple ich zwei Äpfel, geb sie in wenig Wasser und koche sie mit zwei Gewürznelken bissfest. Dann rühre ich ein Löfferl Honig ein, nenne es Kompott und lasse es auskühlen.

In einer flachen Pfanne erhitze ich vorsichtig eine ganze Menge Butter (also mindestens 3 – 4 dag) und verteile die gleichmäßig in der Pfanne. Dann rühre ich die Grießmasse um, gebe, falls nötig, noch ein bisserl Milch dazu und mixe ein bis zwei ganze Eier drunter. Wers kross will, gibt ein Löfferl Kristallzucker dazu. (Für AnfängerInnen ist es ohne mühsam genug.)

Dann jedenfalls den Teig in die Pfanne gießen und ein bis drei Minuten – unter ständiger Überwachung – bei geringer Hitze anbacken lassen. Für die weiteren Vorgänge hab ich mir folgendes angewöhnt, was so nicht im Kochbuch steht, aber definitiv nicht.

Ich nehme einen Holzspatel und steche öfters vorsichtig von oben in das Zeug und hebe die untere Schicht an, damit flüssiger Teig auf den Pfannenboden rinnen kann. Ob das Zeug raucht und spuckt, ist mir dabei fast egal, ich mach fleißig weiter, kratze immer wieder Zeug vom Pfannenboden und wende es.

Irgendwann, man glaubt es kaum, ergibt das einen ziemlich durchgebackenen und meist nur unwesentlich angebrannten Schmarren, den ich mit tüchtig Honig beträufle und mir mit dem Kompott gemeinsam reinziehe, bis ich fast platze.

(Ganz schlimm ist es, wenn ich mit einem zweiten Naschkatzerl zu teilen gezwungen bib …)

7. Jänner

Tut mir ja wirklich Leid, aber heute müsst ihr den Pizzadienst anrufen. Ich bin über Mittag unterwegs und zieh mir zwischendurch was rein.

Morgen gehts wieder weiter!

Damit das hier nicht so leer ist, möchte ich euch gerne über meine Suppenphilosophie erzählen.

Suppe in irgendeiner Form gibts bei mir immer. Weil die nicht nur eine Vorspeise ist, sondern gelegentlich – mit einer deftigen Einlage und einem Stück Gebäck dazu – eine Abendmahlzeit hergibt.

Bis auf wenige Ausnahmen koche ich natürlich Suppen topfweise. Ich mach das allerdings so: Wenn ich Teigwaren, Erdäpfel oder Knödel in Salzwasser gekocht habe, hebe ich das Wasser als Suppenbasis auf – spart Abwasch und gibt eine gute Grundlage.

Dann schmeiß ich an Gemüse hinein, was grad da ist. Also mindestens zwei Karotten und einen Erdapfel, schön geputzt und zerkleinert (dann geht das Kochen und Pürieren schneller). Und dann noch alles, was an Resten da ist und weg muss. Letztens waren das ein ältliches Stück Sellerie, ein verirrtes Blatt Grünkohl, ein Löfferl von den getrockneten Steinpilzen und ein Rest vom Paradeispüree.

Und allermeistens tu ich ein Lorbeerblatt hinein, aus dem Urlaub mitgebracht – herrlich aromatisch. Allerdings, und das hab ich irgendwie in letzter Zeit wiederholt vergessen, solltet ihr das Blatt vorm Pürieren rausnehmen. Jedenfalls stell ich das bei mittlerer Hitze auf den Herd und vergess es dort für eine halbe bis ganze Stunde.

Dann mit dem Pürierstab traktieren, auskühlen lassen und entweder in Joghurtbechern portionsweise einfrieren oder im Kühlschrank lagern. Oder, was die Berliner Freundin öfter macht: kochendheiß randvoll in Twist-Off-Gläser füllen, verschließen und auf dem Kopf stehend langsam auskühlen lassen. Lässt sich so länger im Kühlschrank lagern.

Mein Geheimnis ist, dass ich die Endfertigung und das Würzen immer portionsweise mache, so wird mir das Zeug nicht langweilig. Ich geb immer zwei Schöpflöffel Suppe in ein kleines Reindl und würze jedesmal anders. Wenn mir ein Rest Milch, Obers oder sowas übriggeblieben ist, kommt der auch dazu. Oder ein verlassenes halbes Ei (dann lasse ich die Suppe allerdings einmal gut aufkochen). Und als Einlage eignet sich sowieso fast alles, was der Kühlschrank oder das Küchenkastl so hergeben.

So ein Supperl rettet manchmal wirklich den Tag. Kann ich euch nur ans Herz legen.

8. Jänner

Weil doch irgendwo im Kühlschrank noch der Rest vom Rahm letztens herumgammelt, habe ich beschlossen, meinen Kürbis zu schlachten, der da schon länger in der Küche Platz verschwendet. Davon gibts für heute Mittag Kürbisrahmgemüse mit Braterdäpfeln.

Und das mach ich so:

Zuallererst setze ich ein paar kleine Erdäpfel im Dämpfeinsatz auf. Dann schäle und entkerne ich den Kürbis und lass eine angemessene Portion Kürbis durch die Raspel der Küchenmaschine (und säubere die SOFORT nachher, weil das Zeug sich sonst gnadenlos festpickt).

Dann schneide ich den restlichen Kürbis in handliche Stücke und koche die, mit Salzwasser bedeckt, bissfest. Eine ordentliche Portion davon auskühlen lassen und dann ab in den Kühlschrank für übermorgen oder so, den Rest mit einem Teil des Wassers pürieren und entweder auch in den Kühlschrank oder in den Tiefkühler, für ein zukünftiges Supperl. Den geraspelten Kürbis gebe ich in den Topf mit dem restlichen Wasser, gieße vielleicht noch ein bisserl Wasser dazu, salze nach und geb ein bisserl Kümmel dazu. Dann koche ich ihn weich.

Sobald die Erdäpfel soweit sind: schälen, in mundgerechte Bissen teilen und in einer Pfanne mit Öl und Salz (und bei mir ist auch noch Rosmarin Pflicht) ordentlich durchbraten.

Und dann sollte der Kürbis fertig sein, so dass ich einige Esslöffel Rahm (je nach aktuellem Diätwahn) mit einem Esslöffel Maisstärke verrühre und das ganze in den Kürbis rühre und einmal aufkochen lasse. Dann pfeffere ich ordentlich – Pfeffer macht lustig! – und schon ist mein Essen fertig.

PS: FleischbraucherInnen wärmen eine Scheibe Braten im Kürbis, während der kocht.

9. Jänner

Heute habe ich wieder Heimvorteil, weil heute gibts Gratinierten Stielmangold. Da muss ich nur in den Tiefkühler greifen und ein Packerl blanchierte Mangoldstiele rausnehmen.

Wenn ihr das nicht könnt, habt ihr folgende Möglichkeiten:

  • ihr nehmt anderes blanchiertes Gemüse
  • ihr kauft Mangold und blanchiert ihn, die Blätter friert ein für später mal, die Stiele schneidet in kleine Stücke (aber nicht komplett zerfuzeln!)

Gefriergemüse sollte aufgetaut sein, wenn ihr es verwendet.

Ich heize das Backrohr bei Oberhitze auf ca. 190 Grad auf. Während der heizt, der Ofen, nehme ich eine feuerfeste Form in Einportionsgröße und schmiere die großzügig mit Butter aus. Dann verteile ich die Mangoldstiele flach in der Form und salze und pfeffere. Und weil ich gestern einen Erdapfel zuviel gekocht habe, schnipple ich auch den in kleine kleine Stücke und streu die übers Gemüse. Sodann verrühre ich ein Lackerl Schlagobers (Milch ginge klarerweise auch) mit einem Ei und gieße die Mischung zärtlich über alles. Das sollte schon einigermaßen damit bedeckt sein. Und wenn ich gut drauf bin, kommt auch noch ein bisserl Käse drüber – egal welcher, ob geriebener Parmesan oder zwei Restscheiben Schnittkäse oder ein paar Kugerl Mini-Mozzarella … was immer.

Die Omnivoren unter euch wollen vielleicht Speck- oder Schinken- oder Bratenreste auch noch unter den Käse tun. Recht habt ihr.

Dann kommt die Form in den Ofen (in die Mitte oder eins höher, je nachdem, wie euer Ofen beinander ist) und bleibt dort – unter Beobachtung – so ungefähr 20 Minuten, vielleicht auch 30. 

In der Zwischenzeit habe ich Zeit, mir eine Beilage zu kochen, und diesmal ist das Couscous. Den bereite ich laut Packungsanleitung d. h. Salzwasser zum Kochen bringen, Couscous dazu, aufkochen lassen, vom Herd nehmen und gscheit ziehen lassen.

Wer das Gefühl hat, das könnte ihm oder ihr ausgiebiger schmecken, macht einfach zwei Portionen und wärmt die zweite nach 1 bis 2 Tagen im Rohr zugedeckt auf – da kann dann gleich die Beilage mit in die Form, übrigens.

Kocht euch von dem Couscous gleich eine Portion mehr, für Montag nämlich.

Nachsatz:

Während ich also hier sitze und schnabuliere, werden mir zwei Dinge klar. Erstens: von meinem gratinierten Stielmangold wird nix übrigbleiben. Aber zweitens, ähem, mit dem Couscous habe ich mich gröber verschätzt. Falls euch das vielleicht auch so gegangen ist, könntet ihr für die morgige Vorspeise ein Taboule fabrizieren. Paradeiser, Gurke, Paprika klein schnippeln und unterrühren, mit gehacktem Petersil, Zitronensaft, Salz, Pfeffer und Knoblauch würzen. Gut durchziehen lassen und kühl servieren. (Aber die eine Portion für Montag hebt euch trotzdem auf.

10. Jänner

Habt ihr noch den gekochten Kürbis? Sehr gut. Da kocht ihr heute ganz flott Kürbis in Butterbröseln.

Ich nehme also ein Pfanderl und gebe tüchtig Butter rein (schon so um die 4 – 5 dag) und zerlasse die langsam bei mittlerer Hitze. Dann gebe ich Semmelbrösel dazu, zuerst eine Handvoll, und dann soviel, dass die Brösel noch ein bisserl feucht ausschauen.

Dann kommen  die Kürbisstücke hinein und werden drin gewendet, bis sie esswarm sind. Zwischendurch werden sie noch gesalzen.

Die Hauptmahlzeit ist fertig; vielleicht werdet ihr eine ausgiebigere Nachspeise brauchen (bei mir gibts Joghurt mit Marmelade oder Honig)  und, wie ich, weil Sonntag ist, einen Teller Gemüsecremesuppe vorher. Nicht gerade Kürbiscremesuppe, sonst tropft er euch bei den Ohren raus, der Kürbis …

Guten Appetit!

11. Jänner

Weil ich wieder mal ein Fundstück aus dem Kühlschrank dem Verfallsprozess entreißen musste, fabriziere ich mir heute ein Selleriepüree mit Couscous.

Das Püree mach ich definitiv nicht so, wie sich das eigentlich gehört. Aber bisher hats mir immer gemundet. Ich wasche ein paar mehlige Erdäpfel ziemlich gut und lege die gemeinsam mit einem Stück geputztem Sellerie (könnt ihr auch in kleinere Stücke schneiden) in den Dämpfeinsatz und dämpfe alles gar.

Wenn das Zeug soweit ist und noch zehn Minuten zugedeckt vor sich hin zieht, geb ich ein bisserl Butter in mein Pfanderl und wärme den Couscous tüchtig drin auf.

Dann schäle und schnipple ich die Erdäpfel in ein Gefäß und den Sellerie schnipple ich gleich dazu. Salz und Muskatnuss kommen drauf, und dann der Rest  Obers vom Samstag. Wenn ich nur Milch hätte, würde ich die nehmen, aber dem Ganzen ein kleines Stück Butter gönnen. Jedenfalls, zack, mit dem Stabmixer ordentlich pürieren. (Und den Pürierstab sofort anschließend spülen oder zumindest ins Wasser stellen, sonst wird die Abwascherei mühsam.)

Im Prinzip ist das Essen damit fertig. Obwohl sich ein Rest Salat oder Essiggemüse dazu vermutlich auch nicht schlecht machen würde.

12. Jänner

Eigentlich hätten das heute eingebrannte Erdäpfel werden sollen, aber weil ich so einen Gusto auf Nudeln hab, werden es Penne mit Mangold-Gorgonzola-Sauce, ein Rezept, das ich dereinst in einer Betriebskantine kennengelernt habe.

Dazu brauche ich unter anderem blanchierte Mangoldblätter, die ich, wie ihr richtig tippt, aus dem Tiefkühler ziehe. Ihr könnt, sofern ihr letztens die Mangoldblätter nicht tatsächlich eingefroren habt, auch gerne fertigen Tiefkühlspinat nehmen. Aber Blattspinat bitte, nicht das passierte Übel.

Also koche ich mir zwei ordentliche Portionen Penne in Salzwasser bissfest, eine Portion für übermorgen, eine für heute. Während die kochen, geb ich ein bisserl Fett in mein Pfanderl und erhitze darin die aufgetauten Mangoldblätter. Dann salze ich sie und pfeffere tüchtig, LiebhaberInnen tun mächtig Knoblauch dazu. – An manchen Tagen löse ich das, indem ich zum Mangold eine Portion tiefgekühlten blanchierten Bärlauch dazugebe oder einen Löffel selbstgemachtes Bärlauchpesto.

Jedenfalls hitzt das also ein bisserl vor sich hin, und dann kommt ein Stück Gorgonzola dazu, das Pfanderl wird vom Herd genommen und der Käse wird gut in den Mangold eingerührt.

Über die Nudeln verteilen und essen. Schmatz!

Und wenn am Nachmittag Zeit ist, koch ich mir mit dem Nudelwasser ein nettes Gemüsecremesupperl, das kann nie schaden.

13. Jänner

Reis hatten wir schon länger nimmer, also werde ich heute meinen endlich raufgeschleppten Wok anschmeißen und eine Reis-Gemüse-Pfanne zaubern.

Heute koche ich ausnahmsweise wirklich nur eine Portion Reis, auf meine übliche Art (trocken anrösten, salzen, mit doppelt Wasser aufgießen, aufkochen lassen und auf kleinster Flamme ausdünsten lassen). 

Während der Reis zieht, putze und schnipple ich je eine rote und gelbe Karotte und ein halbes Happerl Zwiebel oder ein Stück Lauch. Wer diese Dinge nicht zufällig im Kühlschrank herumlungern hat, kauft ein kleines Suppengrün, da ist alles dabei, was not tut (was ihr davon im heutigen Essen nicht sehen wollt, wartet aufs nächste Supperl). Ich hole zusätzlich ein paar gefrorene Erbsen aus dem Tiefkühler. Wenn sonst ein Gemüseresterl da wäre, zum Beispiel vom Kraut, oder ein einsamer Paradeiser, würde ich das natürlich auch dazutun. Im Moment ist aber in meinem Gemüsefach gut aufgeräumt.

Jedenfalls erhitze ich im Wok ein Löfferl hitzefestes Öl (Fachleute empfehlen Erdnuss- oder Sesamöl, aber ich versuchs immer mit Produkten aus der Region und weiche auf Sonnenblumenöl oder Rapsöl aus). Dann kommen die härteren Sachen rein, also die Karotten und so. Die werden gut angeschmurgelt, und dann rein mit dem Rest und unter ständigem Rühren gut durchbraten. 

Und dann nach Geschmack gut salzen und würzen. Ich werde vermutlich meinen Curry oriental nehmen, und ein bisserl Ingwer, wenn ich den im Kühlschrank gach finde. Oder den Rest der Chilischote, die mich aus dem Gemüsefach immer so sehnsuchtsvoll anschaut.

Also hinein mit den Gewürzen, gut durchrühren und dann den Reis dazu und weiter gut umrühren. Und dann könnt ihr euch noch überlegen, ob ihr jetzt vielleicht noch ein (halbwegs frisches) Ei drüberschlagen und die Reis-Gemüse-Pfanne gut damit cremen wollt. Muss aber nicht sein.

14. Jänner

Na, heute gehts wieder schnell. Heute gibts Nussnudeln mit Kompott.

Dazu nehmen wir einfach die gekochten Penne von letztens und wärmen die langsam in zerlassener Butter gut auf. Dann auf den Teller damit, mit gehackten Nüssen bestreuen, mit Zucker oder Honig süßen und ein Kompott nach Wahl dazu reichen. Oder Apfelmus.

Ja, klar könnt ihr auch geriebenen Mohn drüberstreuen, oder sonstwas, was sich grad bei euch findet. Ein altes Rezept zum Beispiel sind Topfennudeln, wo Bröseltopfen drauf kommt, unter den Zucker, sozusagen. Leider kriegt eins den heute nur noch selten.

Wer jetzt gar nicht auf süß unterwegs ist, schlägt über die heißen Teigwaren ein bis zwei frische Eier drüber, rührt so lange um, bis die Eier stocken, salzt und pfeffert gscheit, nennt das Ganze Teigwaren mit Ei und isst einen Salat dazu.

15. Jänner

Jetzt aber: die Eingebrannten Erdäpfel (oder, wie manche sagen: ei´brennte Hund´ ). War gar nicht so einfach, das richtige Rezept zu finden. Zuerst hab ich mal bei meinen eigenen Einträgen von vor lange nachgelesen, dann gegoogelt und dann konnte ich mir eine von ungefähr achtundsiebzig Varianten aussuchen.

Entschieden hab ich mich jetzt für folgendes: ich schäle eine Portion speckige Erdäpfel und schneide sie in dünne Scheiben. Dann mach ich in meinem Pfanderl eine Einbrenn aus einem Löfferl Öl und einem Löfferl Mehl. Dann sollte ich eigentlich mit 1/8 Liter klarer Suppe aufgießen, aber wenn ich die grad nicht hab, nehm ich was vom gestrigen Nudelkochwasser. Dann die Erdäpfel rein und salzen und pfeffern, und blöd, dass ich grad keinen Majoran hab. Aber ich werd ein Stückerl Lorbeerblatt reingeben. Und die Erdäpfel weich dünsten.

Obwohl das Originalrezept sagt: Erdäpfel zuerst kochen, schälen und scheiblieren, dann erst in die Einbrenn. Wie ihr wollt.

Jedenfalls zum Schluss ein kleingeschnippeltes Essiggurkerl samt einem oder zwei Löfferl von dem Essiggurkerlsaft hinein – dass es halt nicht zu flüssig wird.

Manche geben auch Speckwürferl rein (damit könnte eins ja die Einbrenn machen, eigentlich). Und FleischbraucherInnen essen gekochtes Rindfleisch dazu oder eine Scheibe gekochter Zunge oder Geselchtes. Oder ein Paar Würstel. Oder was halt da ist.

16. Jänner

Höchste Zeit, wieder mal was für die Blutbildung zu tun. Also gibts heute Hühnerleber mit Zwiebeln und Paradeisern.

Weil ich dies aber schreibe, bevor ich auf den Markt zum einkaufen gewackelt bin, kann es auch durchaus sein, dass es Lamm- oder Rindsleber wird.
Das nur nebenbei.

Jedenfalls wird in meinem Wok ein bisserl Öl erhitzt und dann wird ein grob geschnittenes Zwiebelhapperl drin glasig gedünstet. Dann schieb ich die Zwiebeln an den Rand und schmeiße die gewaschene, in mundgerechte Happen geschnittene Leber (welche auch immer, jedenfalls ungefähr 20 dag) in den Wok und brate die rundherum scharf an. Dazwischen salze und pfeffere ich und streue ein paar zerzupfte Rosmarinnadeln darüber.

Und weil meine Mutter das mal erwähnt hat, kommt auch ein kleiner geschälter und gewürfelter Apfel hinein. Die Zwiebeln wieder eingemeinden, noch ein paarmal umrühren und dann, zack, ein kleines Glas gekochter Paradeiser drüber gießen. Im Sommer mach ich das natürlich mit frischen Paradeisern, aber auf das holländische Schnittwasser kann ich im Winter gut verzichten. – Ihr könnt natürlich auch Pelati reinkippen.

Wenn das noch einmal gscheit durchgerührt wird, ist es auch schon fertig. Als Beilage empfehle ich euch entweder Weißbrot oder Erdäpfel in irgendeiner Form oder Reis. (Mir ist vom Mittwoch Reis übrig geblieben, da muss ich mal schauen, ob der noch essbar ist …).

17. Jänner

Nach einem intensiven Blick in die Tiefen meines Gefrierschranks hat sich herausgestellt, dass dringend Fisolen vernichtet werden müssen. Also verwöhne ich mich heute mit einem Mexikanischen Maisauflauf mit Fisolensauce.

Da muss ich jetzt wegen der Mengenangaben gach mein Kochbuch befragen. Also: zuerst schmiere ich ein kleines ofenfestes Formerl (150 ml Fassungsvermögen) mit Butter aus. Dann schlage ich ein Eiklar mit etwas Salz schmierig. Danach mixe ich einen Eidotter mit 60 ml Obers (oder Hälfte Milch und Hälfte Obers) und einem Hauch Muskatnuss mindestens fünf Minuten auf höchster Stufe. Dann den Mixer weg, den Eischnee dazu und 6 dag Maismehl darüberstreuen. Mit dem Schneebesen oder einem Kochlöffel locker unterheben. (Die Masse sollte einem Biskuitteig ähnlich schauen; je weniger Mehl, desto lockerer der Auflauf, sagt das Kochbuch – und ich kann das nur bestätigen …).

Jedenfalls die Masse ins Förmchen füllen (sollte ziemlich voll werden) und dann 12 Minuten im Kocheinsatz über Wasserdampf garen.

Während der vor sich hin gart, die blanchierten Fisolen ins Pfanderl oder in den Wok tun, salzen und pfeffern, eventuell Dille dazu (ich glaube ich werde die osmanische Gewürzmischung nehmen) und tüchtig erhitzen. Wenn sie zu trocken werden, ruhig ein bisserl Wasser oder Suppe angießen. Zwei Löffel Rahm mit einem Kaffeelöfferl Stärkemehl glattrühren und in die Fisolen rühren. Aufkochen lassen und dann, wer will (ich will!), den Pürierstab für einige Sekunden hineinhalten.

Den fertigen Maisauflauf mit einem spitzen Messer aus der Form lösen und auf den Teller stürzen, ohne sich die Finger zu verbrennen, und die Fisolensauce dazu.

Vorher gibts bei mir Rübensalat und nachher einen Rest Joghurt mit ein paar Kompottbirnen. Mahlzeit!

Nachsatz:
Wenn euch, so wie mir, von den Fisolen ein bisserl was übriggeblieben ist und vielleicht auch vom Maisauflauf, dann könntet ihr ja, wenn ihr wollt, die Fisolencreme mit ein bisserl Milch oder klarer Suppe (oder Wasser mit Gewürzen) verlängern und als Suppe essen, mit dem klein geschnittenen Maisauflauf als Einlage.

18. Jänner

Ähem, habt ihr Lust auf Pizza?

Ich bin nämlich aushäusig auf Germknödel – Hefeklöße? Dampfnudeln? – eingeladen, und da konnte ich nicht nein sagen. Selbstgemachte nämlich.

Bei uns sind die immer noch ziemlich beliebt, aber fast niemand macht sich mehr die Arbeit, die selber zu fabrizieren. ich auch nicht, übrigens, da fabriziere ich lieber hin und wieder einen Bambi-Augenaufschlag fürs Eingeladenwerden. Damit sich das Germknödelmachen auszahlt, braucht eins nämlich mindestens vier Esser und einen ruhigen Vormittag, und wann gibts das schon?

Aber hierzulande gibts Germknödel auch als Tiefkühlware, angeblich auch in der Mikrowelle heiß zu machen.  Gefüllt sind sie traditionell mit Powidl (Zwetschkenmarmelade ohne Zucker, pechschwarz und ur-sauer), und drüber kommt geriebener Mohn, Staubzucker und zerlassene Butter.

Da brauchst vorher und nachher nix mehr, kann ich euch sagen.

Morgen koch ich aber wieder selbst, hab ich mir vorgenommen.

19. Jänner

Nur ganz kurz heute: es gibt wieder Nudeln, und zwar diesmal endgültig die Teigwaren mit Ei, die ich als Variante schon bei den Nussnudeln beschrieben hatte.

Es müssen nämlich Salatreste weg!

Für die Experimentativen unter euch ist das eine Möglichkeit, mit Kräutern und Gewürzen zu experimentieren (ich nehme einen Hauch meiner ägyptischen Gewürzmischung, auch so ein Urlaubsmitbringsel). Und eh klar koche ich gleich zwei Portionen Nudeln und stelle den Rest derweil in den Kühlschrank.

20. Jänner

Heute begebe ich mich gemüsemäßig auf unbekanntes Terrain. Vom mütterlichen Beet habe ich gestern ein paar Blatterl gezupft, und daher versuche ich mich jetzt an Grünkohl mit Dinkelreis. Wer keinen Grünkohl zur Verfügung hat, kann natürlich auf „normalen“ Kohl, also Wirsing, ausweichen.

Ich habe jedenfalls  ein kleines Reinderl voll Blättern mit dem Nudelkochwasser von gestern und zwei geschälten Erdäpfeln auf den Herd gestellt und koche das alles ziemlich lang. Den Grünkohl hab ich von den Rippen befreit und in kleine Stücke geschnitten, so würde ich mit dem Wirsingkohl auch verfahren. Einer der Erdäpfel ist ein mehliger, der bleibt beim Grünkohl, der andere ist ein großer speckiger, den nehm ich raus, wenn er bissfest ist, den brauch ich für morgen.

In der Zwischenzeit bereite ich mir den Dinkelreis (zwei Portionen, eh klar) auf gewohnte Art zu. Also trocken im Reinderl anrösten, salzen, mit der doppelten Menge Wasser aufgießen und langsam – dauert ewig! – weichdünsten. Falls nötig, noch ein bisserl Wasser nachgießen und immer wieder probieren, ob sich das Zeug nicht doch endlich essen lässt. Dinkelreis sind geschälte, polierte Dinkelkörner – schmeckt hervorragend!

Wie das mit dem Grünkohl wird, wird sich bei der Verkostung spontan entscheiden. Entweder geb ich nur Pfeffer und Knoblauch dazu und püriere das Ganze grob oder ich geb noch ein bisserl Obers dazu. Hm. Werden sehen.

21. Jänner

Resteverwertung ist heute angesagt, es gibt Grenadiermarsch. (Nach dem familiären Rezept.)

Dazu geb ich ein bisserl Öl ins Pfanderl  und dünste ein zerschnippeltes Zwiebelhapperl darin glasig. Dann gebe ich die Nudeln von vorgestern und den in Scheiben geschnitten Erdapfel von gestern ins Pfanderl und röste weiter, dazwischen würze ich mit Salz. Das Paprikapulver lasse ich nur deshalb weg, weil ich das absolut nicht vertrage. Deshalb nehme ich lieber Pfeffer.

Viele andere familiäre Rezepte schupfen auch noch gehackte Fleischreste und gehackten Petersil hinein, übrigens. Und auch beim Würzen gibts Unterschiede. Lasst eurer Fantasie freien Lauf, wenn ihr mögt.

Als Beilage nehmen die meisten Leute Salat. Essiggurkerl sind aber auch nicht wirklich falsch.
Selber habe ich als Kind immer nur Kompott dazu gegessen.

22. Jänner

Heute muss es schnell gehen, daher werde ich Polenta mit Rotkraut zaubern.

Für die Polenta nehme ich die Schnellkoch-Version, für alles andere fehlt mir die Geduld. Die Polenta bereite ich laut Anleitung zu, und zwar sicherheitshalber zwei Portionen. Also Salzwasser zum Kochen bringen, Polentagrieß rein, aufkochen und kurz köcheln – dabei ständig rühren! – und dann vom Herd nehmen und ziehen lassen.
Wenn ich Lust habe, geb ich schon ins kalte Wasser ein paar getrocknete Schwammerl und verfeinere so die Sache.

Während die also zieht, nehme ich aus dem Tiefkühler ein Packerl essfertiges Rotkraut und wärme dieses in einem Reinderl langsam auf. Das tu ich deshalb ungeniert, weil es dieses auch für euch zu kaufen gibt, sogar in ziemlich kleinen Portionen. Könnt ihr also einfach nachmachen.

Wer es genau wissen will, ersteht auf dem Markt ein kleines Happerl Rotkraut, gibt die äußeren Blätter weg, viertelt das Ding und schneidet den Strunk heraus, fitzelt den Rest möglichst fein (das kann die Küchenmaschine ganz hervorragend, übrigens) und kocht es mit ein paar Zentimeter hoch Salzwasser und einer Gewürznelke weich (kann gut eine Dreiviertelstunde dauern). Wenn zuviel Flüssigkeit im Topf ist, die letzte Viertelstunde den Deckel abnehmen, damit die Sache etwas einkocht … und die gesamte Wohnung aromatisiert wird, ähem.
Jedenfalls dann nach Geschmack mit einem geriebenen Apfel, Preiselbeerkompott, Orangensaft, Zucker und vielleicht einem Löfferl Rahm verfeinern.
Ehrlich gesagt, wenn ich mir die Arbeit schon antu, nehme ich ein großes Happerl und friere den Rest portionsweise ein – siehe oben.

Dann die Polenta dazu und fertig!

23. Jänner

Klassisch österreichisch isst man sie zu gefüllten Paprika und Erdäpfeln, aber ich koche heute Paradeissauce mit Dinkelreis.

Dazu öffne ich wieder einmal ein Glaserl, nämlich gekochte und passierte Paradeiser. Könnt ihr gerne aus dem Supermarktregal nehmen. Aber jedenfalls ein Produkt aus reifen, schmackhaften Paradeisern.

Normalerweise bereitet eins für die Sauce eine helle Einbrenn aus je einem Löfferl Fett und Mehl und gießt dann die Paradeiser hinein und würzt mit Salz und Zucker nach Geschmack.

Bei mir funktioniert das ein bisserl anders. Zuerst erhitze ich nämlich in meinem Reinderl den Dinkelreis mit einem Stück Butter auf ziemlich heiß. Während der dann im Teller wartet, geb ich in eben jenes Reinderl die Paradeiser hinein, würze mit Salz und (reichlich) Zucker und bringe das Ganze flott zum Kochen. Von den Paradeisern hab ich mir drei Essloffel voll zurückbehalten, die rühre ich jetzt mit einem Esslöffel Stärkemehl glatt. Wenn die Paradeiser kochen, rühre ich die Stärke rein, lasse alles unter unentwegtem Rühren nochmals aufkochen – und fertig.

24. Jänner

Heute muss ich euch wieder mal enttäuschen, weil ich zum Brunch eingeladen bin.

Aber morgen gehts umso motivierter weiter!

25. Jänner

Weil ich heute ein abendliches Buffet vorbereite, zweige ich mir als Mittagessen Erdäpfelschnecken ab.

Geht ganz unkompliziert.  Ich dämpfe wie üblich ein paar mehlige Erdäpfel, so ungefähr 30 bis 40 dag. Wenn die fertig sind, schäle ich sie und zerdrücke sie in einer Schüssel. Die verrühre ich mit allerhand, das mir schmecken könnte. Zum Beispiel ein paar Scheiben kleingeschnittene Salami oder Speck. Oder eine Handvoll zerkleinertes blanchiertes Gemüse. Oder beides, oder sonstwas, das im Kühlschrank lagert, oder im Küchenkasterl. Dann salze ich anständig. Gehackte Kräuter und Gewürze können nie schaden. Der Rest von einem rohen Ei kann durchaus auch hinein.

Dann rolle ich ein Packerl Blätterteig (330 g) aus und verteile die gut ausgekühlte Fülle so auf dem Teig, dass ich einen festen Strudel aufrollen kann. Dann nehme ich ein scharfes Messer, schneide das Teil in 3 cm dicke Scheiben und lege diese auf ein mit Backpapier belegtes Blech, schiebe dieses dann ins Rohr und backe die Schnecken bei 180 Grad, bis sie schön goldgelb sind.

Wichtig ist, dass die Fülle gut kühl ist, sonst löst sich der Blätterteig in seine Bestandteile auf, und das ist definitiv kein Gewinn.

Salat oder ein Rest Gemüse oder eine Kräuterrahmsauce runden das Ganze ab.

26. Jänner

Von den Erdäpfelschnecken gestern ist mir ein Becherl voll Erdäpfelfülle übriggeblieben. Die nutze ich heute als Beilage für Falafeln mit Erdäpfelschmarrn.

Die Falafeln habe ich mir letztens auf dem Naschmarkt organisiert, die wärme ich mir mit dem Dampfeinsatz auf.

Wenn ich in die Erdäpfelmasse gestern kein Bärlauchpesto gemischt hätte, würde ich jetzt  ein kleines Zwiebelhapperl schälen, fein schneiden und in wenig Fett in meinem Pfanderl glasig dünsten. So aber steige ich bei Schritt zwei ein und schmeiße direkt die Erdäpfel ins Fett. Ich röste sie unter ständigem Rühren, bis sie leicht angeknuspert sind. Eventuell salze ich nach und, zack, fertig ist das Essen.

Als Ergänzung bietet sich ein fescher Salat an. Und Fleischesser können durchaus überlegen, ob sie ein Stückerl Speck kleinwürfeln und den als Fett für den Erdäpfelschmarrn verwenden.

27. Jänner

Gerade merke ich, dass wir schon länger keinen Reis mehr hatten. Also gibts heute Mangoldstiele mit Reis.

Den Reis dünste ich wie üblich (trocken anrösten, salzen, mit doppelter Menge heißem Wasser aufgießen, auf kleinster Flamme dünsten, bis die Flüssigkeit weg und der Reis durch ist – was hoffentlich gleichzeitig der Fall ist.), zwei Portionen, eh klar.

Die Mangoldstiele habe ich blanchierterweise im Tiefkühler (und zwar noch einen ganzen Haufen davon, die wirds also noch öfter geben) und ziehe ein Packerl. In meinem Pfanderl erwärme ich ein paar Schluck Obers, gebe das Gemüse dazu, salze und pfeffere und lasse das ganze so lange auf kleiner Flamme, bis es gut heiß ist und die Flüssigkeit auf ein Mminimum reduziert ist. Das könnt ihr aber anders machen, ich mag nur prinzipiell keinen Saft beim Essen.

Wer Abwechslung will, kann beim Würzen experimentieren. Ich habe zum Beispiel gute Erfahrungen mit meinem afrikanischen Curry gemacht.

28. Jänner

Verzeihung, aus privaten Gründen hab ich den Eintrag heute verpasst. Aber dafür erkläre ich euch jetzt, wie eins die Topfenpalatschinken fabriziert, mit denen ich heute bekocht worden bin.

So blöd das klingt, aber die sind für mich ein Resteessen. Wenn ich nämlich Palatschinken mache und zwei oder drei Stück übrig bleiben, dann fülle ich die, überbacke sie im Ofen – und friere sie notfalls essfertig in Alufolie verpackt ein, damit ich sie irgendwann unkompliziert über Dampf oder im Backrohr wärmen kann.

Für den Palatschinkenteig mixe ich 1/4 l Milch mit einem Ei und einer Prise Salz gut durch, dann rühre ich in kleinen Portionen soviel Mehl unter, dass der Teig zögerlich vom Schneebesen tropft. Diesen Teig lasse ich etwa eine halbe Stunde ruhen, rühre ihn dann noch einmal gut durch und backe in einer heißen Pfanne mit Butter (original sollte es Schmalz sein, aber das mag nicht jedeR) die Palatschinken raus. Und sammle sie auf einem Teller.

Die nicht sofort gegessenen, wie gesagt, fülle ich aus einer Mischung von Topfen, Zucker oder Honig und frischem klein geschnittenem Obst oder Kompottfrüchten. Zur Not nehme ich auch mal Marmelade. Also die Palatschinken mit der Fülle bestreichen, einrollen und in eine gebutterte ofenfeste Form schichten. Wenn die Form kein Palatschinkenmaß hat, halbiert sie einfach. Also, die Palatschinken jetzt.

Dann bereitet einen Guss aus 1/8 bis 1/4 l Milch und einem Ei und gießt ihn über die Palatschinken, und dann ab ins Rohr, bei ca. 180 Grad vielleicht 25 Minuten, der Guss sollte schon gestockt sein, um als fertig zu gelten.

Manche nehmen statt der Milch Obers oder Rahm, dann wirds halt eine Kalorienbombe.

Aber eigentlich macht das nichts.

29. Jänner

Weil ihr noch Reis übrig habt, verrate ich euch heute das Rezept für Reislaibchen mit Kräuterrahm.

Dazu gebt ihr nämlich den gedünsteten Reis in eine ausreichend große Schüssel und mengt dazu, was ihr so alles übrig habt. Zum Beispiel gehackten Schinken, geriebenen Käse, ein bisserl gekochtes Gemüse, verschiedene Kräuter und Gewürze. Auf jeden Fall aber ein Ei oder zwei, zum Binden der Masse. 

Jetzt formt ihr aus der Masse kleine Laibchen und backt sie in ein bisserl Fett im Pfanderl auf beiden Seiten heraus. Die kalorienbewussten unter euch legen sie auf ein Blech mit Backpapier und schieben sie für ca. 15 bis 20 Minuten ins vorgeheizte Rohr (ca. 160 Grad).

Der Kräuterrahm versteht sich fast von selbst: ein paar Esslöffel Rahm mit gehackten Kräutern, Salz und eventuell Knoblauch vermengen. Wenn ihr zufällig einen Rest Gervais oder Frischkäse habt, tut ihn ruhig dazu.

30. Jänner

Weil ich gerade für eineinhalb koche und die halbe „Gedeihprobleme“ hat, werde ich in naher Zukunft eher sehr Nahrhaftes panschen. Zum Beispiel Rahmerdäpfel.

Die ich wie folgt zubereite: ich schäle ein paar speckige Erdäpfel und schneide sie in halbwegs dünne Scheiben. Dann dünste ich sie auf kleiner Flamme in Salzwasser weich. Würzen werde ich entweder mit Dille oder mit Majoran und Thymian, das muss ich mir noch überlegen. 

Wenn die Erdäpfel bissfest sind, rühre ich ein paar Esslöffel Rahm glatt und rühre ihn in die Erdäpfel.

Wenn mir unterwegs beim Einkaufen ein nettes Stück Rindfleisch oder so unterkommt, gibts das dazu. Falls nicht, hole ich ein paar Falafeln aus dem Tiefkühler und lege die gegen Ende der Garzeit auf die Erdäpfel zum Wärmen.

31. Jänner

Heute gibts, es muss nämlich – erraten! – eine Dose weg, Kichererbsen-Curry. Aber nicht eine urkomplizierte Originalversion mit einer Latte an Gewürzen, sondern die einfache Sparküchen-Variante.

Dazu nehme ich eine kleine Dose Kichererbsen (ihr könnt aber auch zwei Handvoll getrocknete am Vorabend einweichen und am nächsten Tag ca. 50 Minuten kochen, aber bitte KEIN Salz ins Wasser, sonst werden die Dinger angeblich nicht weich). Die lasse ich abtropfen. Die Kichererbsen, nicht die Dose.

In der Zwischenzeit dünste ich ein geschnittenes Happerl Zwiebel in einem Esslöffel Öl glasig. Beizeiten gebe ich Salz, meinen orientalischen Curry und vielleicht ein bisserl Ingwer und Zitronenschale dazu. Dann die Kichererbsen und ein paar Rosinen dazu und ein bisserl Wasser oder Suppe und ein paar Minuten köcheln.

Zum Schluss leere ich noch ein ziemlich kleines Glas gekochte Kirschparadeiser hinein (ihr könnt aber auch eine Handvoll gewürfelte Frischdinger nehmen, wenn ihr gerade welche habt), rühre noch einmal kräftig um, streue eine Prise gehackten Petersil drüber und überlege mir dann, ob ich lieber Fladenbrot oder eine Semmel dazuesse.

Nachtrag von der Front: bei Durchsicht meiner Vorräte kam ich drauf, dass die Rosinen nimmer da sind. Also hab ich, noch vom letzten Krampussackerl, eine kandierte Ananasscheibe zerfuzelt und dazugegeben. Schmeckt auch nicht verkehrt!

1. Feber

Jetzt würde ich gern wissen, ob die halbe Portion gemüsefest ist. Und deshalb versuche ich es mit Mangoldgemüse mit Bulgur.

Das Mangoldgemüse mache ich wie üblich (so ich noch ein Packerl davon im Tiefkühler finde, was ich hoffe!): ein bisserl Milch oder Obers in den Wok, das Gemüse dazu und gut durchwärmen, Salz und Pfeffer drüber und, falls das ganze zu flüssig ist, mit einem Löffel Maisstärke binden.

Den Bulgur mache ich auch komplikationslos laut Packungsanleitung, und wieder gleich mehr, für übermorgen.

2. Feber

Erraten, die Milch muss weg. Deshalb werde ich heute für uns eineinhalb eine Riesenmenge Grießkoch fabrizieren.

Ab und zu esse ich den wirklich gern, vor allem in der schnittfesten Version mit tüchtig Schokolade drin. Manchmal allerdings auch nur mit Zimt und Zucker oder Honig.

Funktionieren tut er ganz einfach: Milch in einem beschichteten Reinderl zum Kochen bringen, möglichst den Zucker und den Zimt oder die Schokolade  schon vorher reingeben und öfter umrühren. In die steigende Milch (rechtzeitig, bevor sie überläuft und euch den Herd versaut) soviel Weizengrieß einrühren, dass das ganze dünn- bis mitteldickflüssig wird. Dann noch ein bis zwei Minuten köcheln und essen.

Als Vorspeise, das ergibt sich grad sehr günstig, gibts Rote-Rüben-Salat.

3. Feber

Tut mir Leid für euch, nicht für mich natürlich, weil heute ist Running Sushi in netter Gesellschaft angesagt – die Eiweißbombe der Woche, sozusagen, das seh ich schon kommen.

Bis morgen also!

Weil ich es aber letztens vom orientalischen Curry hatte:
Die Gewürze und Kräuter sind meiner Meinung nach das Um und Auf der Sparküche. Also, jetzt nicht die 2,99-Euro-Gewürzregale aus dem Diskonter oder, noch schlimmer, aus dem Baumarkt.

Ja, ich weiß, gute Qualität hat ihren Preis. Aber damit kann ich auch aus preiswerten Zutaten eine Spezialität zaubern, die nach mehr schmeckt. Und vor allem, ich kann dreimal Reis essen und dreimal völlig anders, so wirds nicht fad.

Muss auch gar nicht eine große Auswahl sein, lieber beizeiten verbrauchen und dann was Neues ausprobieren. Ich kaufe Gewürze entweder im Urlaub oder bei Messen und Veranstaltungen. Neulich habe ich zum Beispiel auf der Ferienmesse ein Glas Olivenpaste erstanden, die hat es gar nicht nötig, außer Salz und Öl noch was anderes drin zu haben.

Lorbeerblätter habe ich aus Portugal importiert, die Osmanische und die Ägyptische Gewürzmischung und Pfeffer aus Sri Lanka haben mir weitreisende Freunde mitgebracht und der madagassische Curry stammt von den letzten lokalen Afrika-Tagen. Und die wichtigsten Kräuter wachsen bei mir im Garten oder im Topf und werden für den Winter getrocknet oder eingefroren.

4. Feber

Hat mich im Supermarkt ein Fenchel derart angelacht, dass ich ihn habe mitgehen lassen. Also gibt es heute  eine Fenchelsuppe. Indem ich die schönen Teile gut zerkleinere und mit den Abschnitte zusammen mit einem geschälten mehligen Erdapfel mit Wasser bedecke, salze und den Erdapfel weich koche. Die faserigen Abschnitte gebe ich weg, den Rest püriere ich, dann gieße ich mit ein bisserl Milch oder Obers auf, und das geschnittene Fenchelgrün gebe ich als Dekoration auf die Suppe. Gut hinein passen auch Semmelwürfel, Lachsstreifen oder ein gehacktes gekochtes Ei.

Die Hauptspeise kocht meine Mutter, nämlich Reisauflauf, der auch für eine Portion super klappt. (Allerdings geraten meine Mehlspeisportionen immer etwas größer.)

Dafür kocht sie Rundkornreis (10 dag pro Portion) in Milch mit einer zarten Prise Salz weich – am besten in einem beschichteten Reinderl. In der Zwischenzeit rührt sie Eidotter, Butter und Zucker schaumig (1  Ei, 3 dag Butter und ein paar Deka Zucker pro Portion), schlägt das Eiklar zu Schnee und wartet, bis der Reis ein bisserl ausgekühlt ist.

Dann rührt sie die Ei-Butter-Zucker-Masse in den Reis, hebt den Schnee vorsichtig unter und füllt die Hälfte der Masse in eine gut ausgebutterte ofenfeste Form, eher in eine breitere und flachere. Darauf kommen geschälte und in Spalten geschnittene Äpfel (Birnen, Erdbeeren, Pfirsiche oder Zwetschken sind auch kein Fehler) und darauf wieder der Rest der Reismasse. Gut andrücken und ins Rohr damit, und bei ca. 180 Grad so etwa ein halbes Stünderl backen.

Die Rosinen hab ich euch absichtlich unterschlagen, weil ich die nicht mag …

5. Feber

Langsam wirds mir peinlich, aber heute werden wir, weil wir vormittags unterwegs sind, uns eine Pizza teilen.

Natürlich kann ich die selber machen – aber halt nur, wenn ich nicht unterwegs bin. Wie das geht, sage ich euch demnächst.

Für heute kann ich nur hoffen, dass ihr irgendwann mal ein Zuviel an Gemüse eingefroren habt und euch schnell ein paar Erdäpfel dazu kochen könnt.

Morgen gehts weiter.

6. Feber

Heute gibts Feiertagsessen, nämlich Steak mit Gemüse. Hin und wieder darf das sein, noch dazu ist ein einzelnes Steak eher finanzierbar als welche für die gesamte Familie.

Also zwei Handvoll geputztes, zerkleinertes Gemüse (Erbsen, Karotten, Kohlsprossen, Karfiol, Broccoli, Lauch – was auch immer, aber eure Kombination sollte gleich lang zum Garwerden benötigen, sonst gatscht das erste, während das zweite noch hart ist) sowie zwei speckige Erdäpfel in mundgerechten Happen in 1 cm hoch Salzwasser bei mittlerer Hitze dünsten. (Sollte Wasser übrig bleiben: für die nächste Suppe verwenden.)

Während das Gemüse dünstet, erhitze ich in meinem beschichteten Pfanderl zwei Esslöffel gutes Öl und brate das ungesalzene Fleisch auf jeder Seite je nach Dicke insgesamt ca. 4 Minuten, aber ich wende das Ding jede Minute. Vor den letzten beiden Wendungen pfeffere ich tüchtig. Salzen tu ich das Ding erst, wenn es aus der Pfanne draußen ist. Wenn ihr gern heiß esst, stellt das Ding irgendwie warm – ich brauch das nicht.

Wer will, löscht den Bratensaft mit einem Lackerl Obers sowie Sherry oder Madeira ab, würzt nach Geschmack und reduziert die Flüssigkeit durch ständiges Rühren bei großer Hitze. (Wem das zu langsam geht, dem bleibt immer noch die Variante mit der Maisstärke.)

7. Feber

Nach der Schlemmerei gestern gibts heute wieder vegetarisches Essen: Gefüllte Zucchini. Nicht dass ich mitten im Winter Zucchini kaufen würde, aber mir ist einer geschenkt worden, also verwerte ich den.

Ich wasche ihn und schneide ihn längs und wenn Kerne drin sind, kratz ich die mit einem Löffel raus. Dann kratze ich extra auch noch Fruchtfleisch raus. Danach salze ich die Schnittflächen leicht. Dann gebe ich den Couscous, der von letztens übrig geblieben ist (ich würde genauso Reis, Quinoa oder auch Polentareste verarbeiten) in eine Schüssel, salze und pfeffere, gebe etwas zerbröselten Schafkäse dazu (weil der grad weg muss, sonst jeder andere Käse auch), das Fruchtfleisch vom Zucchino und vermutlich ein Ei, um die Sache zu binden. Gehackte Kräuter sind Ehrensache.

Diese Fülle stopfe ich auf die Zucchinohälften – wer mag, kann zusätzlich noch geriebenen Käse drüberstreuen – und geb die dann in eine gebutterte ofenfeste Form und die wiederum bei ca. 180 Grad für ein halbes Stünderl ungefähr ins Rohr.

Dazu passt Kräuterrahm oder Tsatsiki, zum Beispiel.

8. Feber

Vom Zucchino gestern ist ein Stück übriggeblieben, also werde ich ihn in Pasta mit Gemüse verwerten.

Die Pasta koche ich nach Packungsanleitung, klarerweise gleich welche für überübermorgen auch. Während die kochen, die Teigwaren, bereite ich das Gemüse vor, ganz unkompliziert. Der Zucchino, eine gelbe und eine rote Karotte werden mit dem Sparschäler in dünne Streifen gehobelt. Ein Happerl Zwiebel wird grob geschnitten und ein kleines Glas gekochte Paradeiser wird aufgemacht (jetzt im Winter, sonst nehme ich frische gewürfelte). Wenn noch ein Rest anderes Gemüse weg muss, wird der auch zerkleinert.

In mein beschichtetes Reinderl kommt ein Esslöffel Öl, darin wird der Zwiebel angedünstet und nach Geschmack gewürzt (bei mir heute ägyptisch), dann die Karotten dazu und vielleicht ein paar Löffel vom Pastakochwasser oder, wer hat, Obers. Zugedeckt dünsten lassen. Nach ein paar Minuten die Paradeiser dazu und bei großer Hitze unter dauerndem Rühren die Flüssigkeit reduzieren.

Gehackte Kräuter oder geriebener Käse passen immer. Nach einigem Überlegen passt sicher auch der Rest von meinem gestern begonnen Tyros, das werde ich sofort ausprobieren.

9. Feber

Das letzte Erdäpfel-Fisolen-Gröstl ist auch schon wieder fünf Wochen her (beim 2. Jänner hab ich es gefunden), da werde ich glatt heute wieder eines fabrizieren.

Diesmal allerdings mit ägyptischer Gewürzmischung, das will ich jetzt wissen, ob das funktioniert.

Als Beilage habe ich einen herrlichen Zucchinisalat, von einer lieben Freundin selbst gemacht. So ähnlich wie Pusstasalat, nur statt Weißkraut in Scheiben gehobelte Zucchini verwenden. Auch so kriegt man die Mörder-Ernte klein .

Das genaue Rezept für den kommenden August? – Das machen wir nach Gefühl. Also grundsätzlich zuerst alles Gemüse herrichten und zerkleinern, zum Beispiel eben jede Menge Zucchini, dann Zwiebel, eventuell das eine oder andere Essiggurkerl, rote Paprika und grüne Paradeiser in Maßen. Dann einen Sud bereiten aus Wasser, Essig (im Verhältnis ca. 2:1), Zucker nach Geschmack (ich brauche ziemlich viel) und Gewürzen wie z. B. Senfkörner, Kümmel, Pfefferkörner und so. Und Salz natürlich. 

Im Sud dann das Gemüse bissfest kochen. Mit dem Gemüse anfangen, das am längsten braucht, damit am Schluss alles gleichen Biss hat. In Twist-Off-Gläser füllen, mit dem kochend heißen Sud auffüllen und sofort verschließen. Zum Sterilisieren der Deckel die Gläser ein paar Minuten auf den Deckel stellen, langsam auskühlen lassen. Vor dem Verkosten mindestens zwei Wochen ziehen lassen.

10. Feber

Heute bin ich wieder eingeladen. Auf Kaiserschmarrn mit Kompott.

Der funktioniert (wenn mans kann) ganz einfach. Pro Portion 1 Eiklar zu einem festen Schnee schlagen. 1 Eidotter mit einer Prise Salz und einem knappen Vierterl Milch ordentlich versprudeln. Dann soviel Mehl dazugeben (löffelweise, dann gehts leichter), bis ein dicker Palatschinkenteig entstanden ist. Eine halbe Stunde stehen lassen.

Dann den Schnee in den Teig heben. In einer großzügig bemessenen Pfanne ein ordentliches Stück Butter (Eingeweihte nehmen Schmalz, aber das ist Nicht-Eingeweihten leider nicht beizubringen) zerlassen und den Teig einfüllen. Langsam auf einer Seite backen und dann vorsichtig wenden. SpezialistInnen kennen mehrere Varianten hiefür (auf einen Teller gleiten lassen, diesen auf einen zweiten stülpen und das Ding wieder in die Pfanne gleiten lassen und so), ich teile den Schmarrn einfach in mehrere Teile und wende die.

In der Folge dann den Schmarrn in mundgerechte Happen zerpflücken, durchbacken lassen und mit viel Staubzucker und Kompott servieren.

Oh, ja klar, Rosinen hätten natürlich auch in den Teig rein können.

12. Feber

In den Tiefen meines Kühlschranks hat sich ein Happerl Sellerie gefunden, eh das letzte der eigenen Ernte. Da gibt es heute Selleriepüree mit Falafeln (auch den letzten im Tiefkühler), und die Halbe kriegt ein Würsterl dazu. Den Rest vom Sellerie gibts dann nächste Woche.

Wie immer einfachst: ein Stück geputzter Sellerie mit ein paar mehligen Erdäpfeln im Dampf garen, die Erdäpfel schälen. Dann in ein schmales hohes Gefäß geben, Obers oder Milch und Salz dazu und, zack, den Pürierstab hineinhalten.

Die Falafeln werde ich vermutlich in den letzten Garminuten auch in den Dampf geben und so wärmen. Das Würstel im Wasser wärmen oder am Griller braten.  (Und den Rest der Fleischsauce von gestern werde ich auch zu servieren, da kenne ich nix.)

11. Feber

Die wöchentliche Fleischportion ist diesmal eine Fleischsauce zur Pasta. Die Nudeln gibts ja von vorvorgestern, und die Sauce geht ganz einfach.

Ich habe Rindsfaschiertes genommen, aber es spricht auch nix gegen Schwein oder Lamm. Mit 30 Deka komme ich für zweimal durch (eine Portion wird eingefroren, für später mal). In meinem beschichteten Pfanderl erhitze ich einen Esslöffel Öl und dünste darin ein zerschnittenes kleines Happerl Zwiebel an. Dann kommt das Faschierte dazu und wird gscheit angebraten. Würzen tu ich mit Salz, Pfeffer und Rosmarin, aber da könnt ihr euch verwirklichen.

Ich gebe dann noch eine geraspelte Karotte und, wenn ich habe, ein Stück geraspelte Sellerie hinein und gieße mit ordentlich Ketchup auf – das trau ich mich deshalb, weil ich es selber gemacht habe.

Dann lasse ich das Ganze gut eine halbe bis dreiviertel Stunde schmurgeln, bevor ich es über die Nudeln gieße.

13. Feber

Für heute steht aus organisatorischen Gründen ein Gemüsereis auf dem Speiseplan. Natürlich wird vom Reis gleich wieder mehr gedünstet.

Während der also dünstet, bereite ich das Gemüse vor. Ein Stück von der Sellerie gestern zwacke ich wieder ab und schneide es in kleine Stücke, eine Karotte ebenso – wer will, nimmt gerne einen Bund Suppengrün dafür. Weil ich auch ein kleines Zwieberl fein schneide und dem Tiefkühler ein paar Erbsen entreiße. Und wenn nicht, zum Kuckuck, eine Dauerschneedecke über dem Garten läge, würde ich auch ein paar Blätter vom Grünkohl oder eine Handvoll Kohlsprossen dazutun.

In mein beschichtetes Reinderl kommt jedenfalls ein Esslöffel Fett (ganz ohne geht theoretisch auch, aber dann bleiben die fettlöslichen Vitamine im Eck) und darin wird zuerst der Zwiebel angebraten, dann die Gewürze reingeschmissen – heute ist es Curry –  und gesalzen, und dann zuerst Sellerie und Karotte hinein, kräftig anbraten und dann den Rest dazu geben, was immer ihr so habt, und zugedeckt ein paar Minuten dünsten.

Die frischen gehackten Kräuter hebt euch allerdings auf, bis das Gemüse fertig ist und ihr die approbate Menge Reis unterrührt. 

14. Feber

Für das Sonntagsmenü habe ich mir Zucchinicremesuppe (aus dem – eigenen – Glas, mit ein bisserl Milch verfeinert), Krautfleckerl und Pudding überlegt.

Das Originalrezept meiner Oma, das übrigens von den Schickimickirezepten in der Würzung abweicht, habe ich ein bisserl vereinfacht. Ich hoffe das ist euch Recht.

Ich fuzle also das Weißkraut fein, zum Glück gibts erstens auch kleine Happerl zu kaufen und zweitens meine neue Küchenmaschine, die neuerdings auch meine Finger unversehrt lässt. Wenn ich viel Zeit habe, streue ich Salz über das Kraut, knete es mit den Fingern durch und lasse es eine halbe Stunde ziehen. (Meistens habe ich nicht viel Zeit.)

In der Zwischenzeit setze ich das Salzwasser auf und koche eine Portion Fleckerl bissfest bis weich.

Dann erhitze ich in meinem Reinderl zwei Esslöffel Schmalz, dünste ein zerschnippeltes kleines Zwieberl glasig, drücke den Saft aus dem Kraut (wenn ich viel Zeit gehabt habe) und gebe das Kraut ins Reinderl. Und dann vergesse ich die Welt um mich, weil das Kraut ziemlich andauernd umgerührt werden will, damit es nicht anbrennt. Grad dass ich noch ein bisserl nachsalzen und ordentlich pfeffern kann zwischendurch.

Meine Oma sagte immer, das Kraut muss braun werden; aber das wird es erst ab Feber oder März, frisches Kraut bleibt einfach grün. Da hilft auch das Löfferl Zucker nix, das manche karamellisieren (ich nicht).

Wenn jedenfalls das Kraut weich ist, kommen die Fleckerl dazu – und essen. Im Burgenland streuen manche Leute Staubzucker drüber, aber darauf verzichte ich. Fett und pfeffrig müssen sie schmecken, dann sind sie richtig.

Was ich allerdings nicht übers Herz bringe, ist die Strategie der Tante Jolesch nachzumachen. Deren Krautfleckerl waren legendär und unerreicht. Warum? Weil sie immer um ein bisserl zu wenig davon kochte.

15. Feber

Nicht, dass mir nach ein paar Wochen schon das Repertoire ausgeht, aber der Tiefkühler muss entrümpelt werden. Und deshalb habe ich zusammengesammelt für Mangoldgemüse mit Reis.

Den Reis habe ich vom Samstag noch, der wird in etwas Butter gewärmt. Für das Mangoldgemüse, das ich nach bekannter Art fabriziere, diesmal mit osmanischer Gewürzmischung, nehme ich je ein Packerl Spinat, Mangold und eventuell Bärlauch.
(Dann bräuchte es das Gewürz eigentlich nimmer, aber das überleg ich mir noch.)

Die Kleine kriegt ein Würsterl dazu und vielleicht nachher einen Pudding.

16. Feber

Heute probiere ich etwas Neues aus, nämlich Maisauflauf mit Selleriecreme.

Den Maisauflauf habe ich schon beschrieben. Ihn kombiniere ich mit einer dicken Selleriecreme, die ich mir wie folgt vorstelle:

Ich zerkleinere den Rest der Sellerieknolle von letzter Woche, schäle und zerkleinere einen kleinen mehligen Erdapfel und dünste beides in wenig Salzwasser weich. Dann püriere ich das Ganze, würze ich ein bisserl mit meiner ägyptischen Gewürzmischung und verflüssige es mit ein bisserl Milch, weil mir das Obers leider ausgegangen ist.

Petersil wäre auch kein Fehler, drübergestreut.

17. Feber

Tja, heute werde ich definitiv nix ausprobieren, weil wir eineinhalb uns eine veritable Lebensmittelvergiftung geholt haben, auswärts klarerweise.

Aber das hindert mich nicht daran, euch zu schreiben, was ich gekocht hätte, wenn. Topfennudeln nämiich, von denen hatten wir es schon mal.

Nämlich es sollte noch gekochte Fleckerl von den sonntäglichen Krautfleckerl da sein.  Die werden in ein bisserl Butter im bewährten beschichteten Reinderl heiß gemacht. Dann wird zerbröselter Topfen drüber gegeben, bei Bedarf ordentlich untergemischt und ordentlich gezuckert.

Allerdings gibt es einige Eingeweihte, die salzen und einen Salat dazu essen. Ich würde es ja nicht runterbringen, aber vielleicht sind unter euch welche.

Manchmal bekommt man ihn noch, den Bröseltopfen. Ich mag die nicht-bröslige, gatschige Variante lieber. Aber ich weiche ja auch meine Cornflakes stundenlang ein … 

18. Feber

Sorry, aber weil der Magen immer noch vergrämt ist, habe ich beschlossen, heute den Aschermittwoch nachzuholen.

Gabelroller mit Brot als eine Art Katerfrühstück – interessant, dass bereits zwei genügt haben

Ich hoffe, dass ich morgen bereits wieder in der Lage bin, etwas zu kochen …

19. Feber

Langsam kommt hier wieder alles in Schwung, und ich versuche es jetzt mit dem Maisauflauf mit Selleriecreme.

Das Rezept findet ihr beim 16. Feber. Damit es aber hier nicht so leer ist, schreibe ich euch, wie ich für den Abend mein Gemüsecremesupperl zubereiten werde.

Weil mir nämlich aus dem schönen Portugal Lorbeerblätter in herrlicher Qualität zugedacht wurden – danke, lieber M!
Also nehme ich ein Suppengrün-Bündel und putze es und zerkleinere die Teile ein bisserl. Die gebe ich dann in ein Reinderl mit ungefähr einem halben Liter Salzwasser, und dazu kommt noch ein Lorbeerblatt, ein geschälter und zerkleinerter Erdapfel, eine ebensolche Knoblauchzehe. Und dann starte ich wieder die Durchforstung des Gemüsefachs nach Resten. (Gibt aber grad keine. Macht nix.)

Das köchelt dann auf kleiner Flamme zugedeckt vor sich hin, zwischen 30 und 45 Minuten. Im Prinzip wäre die Suppe dann ja fertig (raus mit dem Lorbeerblatt!), zum Beispiel mit noch ein paar Nudeln eingekocht oder einem verschlagenen Ei langsam eingetropft oder mit einem großzügigen Esslöffel Grieß legiert.

Ich werde aber das Ding trotzdem pürieren, weil ich dann für den kleinen Hänfling ein bisserl Obers reinschummeln kann. Als Einlage gibts vermutlich ein gehacktes Ei und Petersil und dazu ein Kornsemmerl. 
Und wenn uns ein bisserl von der Selleriecreme übrig geblieben wäre, hätte ich den Rest auch hineingerührt.

20. Feber

Für heute Mittag hat die gestrige Suppe noch gereicht. Dafür erzähl ich euch heute von meinem Lieblingsnachtisch, den ich genauso mit mir alleine verzehre wie mit lieben Gästen.

Morgen wird er der sonntägliche Nachtisch. Also: Grießflammeri.

Ich bringe in meinem beschichteten Reinderl 1/2 l Milch zusammen mit 1/2 Teelöffel geriebener Zitronenschale, 3 dag Zucker, 1 Packerl Vanillezucker und 1 Prise Salz zum Kochen. Dann rühre ich 8 dag Grieß in die steigende Milch, lasse das ganze aufkochen und dann noch bei schwacher Hitze und unter ständigem Rühren weitere 5 Minuten quellen.

Dann ziehe ich das Reinderl von der Herdplatte und rühre einen Eidotter ein. Einen rohen, sollte sich die Frage jemand stellen. Nach ein bisserl überkühlen hebe ich dann noch den Schnee von einem Eiklar unter. Die Masse kommt dann in eine kalt ausgespülte Form (die ihr gut stürzen könnt) und wird für mindestens sechs Stunden kaltgestellt.

Nach dem Stürzen in Portionen schneiden und servieren. Zum Beispiel  mit Erdbeerpüree. Oder Schokosauce. Oder einem guten Kompott. Oder beschwipsten Früchtchen. Oder Vanillesauce. Oder so.

Das morgige Rezept  fürs Reisfleisch gibts erst am Nachmittag – da muss ich erst meine Mutter befragen.

21. Feber

Also das Reisfleisch.

Pro Portion ein kleines halbes Happerl Zwiebel schneiden und in 1 Esslöffel Öl andünsten, 15 dag klein gewürfeltes Fleisch dazu und auf allen Seiten scharf anbraten. Zum Fleisch: auf jeden Fall Schweinefleisch. Welches, ist Geschmackssache. Meine Familie nimmt immer Bauchfleisch, weil die Schwarterl so gut sind. Kann auch Schulter mit Schwarterl sein. Wer es mager (und trocken) mag, hm. Gulaschfleisch? Weil Schopfbraten ist auch eher durchzogen.

Naja, jedenfalls mit  Salz, Pfeffer, ein bisserl Kümmel (eher gemahlen) und reichlich rotem Paprika würzen. Wers scharf mag, lässt ein Stückerl Chili mitkochen.

Und jetzt gibts zwei Varianten. Meine Mutter dünstet den Reis extra und mischt ihn unter.
Andere streuen 5 – 7 dag (Langkorn-)Reis übers Fleisch, gießen entsprechend mit Wasser auf und lassen alles miteinander dünsten, bis der Reis durch ist.

Wir haben Rote-Rüben-Salat dazu gegessen,  aber es passt eh so gut wie jeder, auch Essiggurkerl und ähnliches.

Aufwärmen würde ich das Reisfleisch aber nur entweder über Dampf oder in einem beschichteten Reinderl, weils gern anbrennt. Lässt sich super einfrieren, übrigens!

22. Feber

Manchmal habe ich den Eindruck, meine Kocherei besteht nur daraus, Überfälliges zu verwerten. Heute war es ein Packerl Topfen, wieder mal. Hab ich Topfennockerl draus gemacht.

Nämlich aus jenem Teig, den ich auch für Obstknödel verwende. 25 dag Topfen mit 13 dag Mehl, 6 dag Butter, 1 Ei, einer Prise Salz und einer Handvoll Grieß (also meine Hand wäre definitiv zu klein für einen festen Teig, das müsst ihr ausprobieren), alles zimmerwarm, zu einem Teig verarbeiten und den dann mindestens eine halbe Stunde kühl rasten lassen.

In der Zwischenzeit könnt ihr ein Nickerchen machen oder ein Obstpüree fabrizieren, Pfirsiche und Erdbeeren kommen besonders gut, aber auch gegen einen ordentlichen Zwetschkenröster ist nix zu sagen.

Außerdem im beschichteten Pfannderl ein gutes Stück Butter schmelzen und einen kleinen Gupf Semmelbrösel drüberstreuen. Gut rühren und ein bisserl anrösten lassen.

Dann in einem breiten, flachen Reinderl Salzwasser zum Kochen bringen (sollte mindestens 8 – 9 cm hoch stehen, das Wasser). Mit zwei Esslöffeln Nockerl abstechen und formen und ins Wasser gleiten lassen. Das Wasser sollte dann nimmer sprudelnd kochen, sondern nur mehr ziehen. Gelegentlich umrühren und die Nockerl vom Boden lösen.

Wenn die Dinger aufsteigen: umdrehen und noch ein paar Minuten ziehen lassen. Ob sie schon fertig sind, wisst ihr aber einwandfrei erst, wenn ihr eines probeweise zerlegt und verkostet habt.

Die fertigen werden jedenfalls abgetropfterweise ins Bröselpfannderl geschupft und gewälzt. Dann auf den Teller damit, gscheit Zucker drauf, das Püree daneben, und essen!

Die Menge reicht für zwei hungrige Große. Überfluss lässt sich aber einfrieren, und zwar entweder die rohen Nockerl oder Knödel oder die fertigen (nackten) zum Aufwärmen über Dampf. Die fertigen schaffen es bei mir allerdings nie bis aufs Eis, weil ich die dann zwischendurch vernasche …

23. Feber

Bitte esst heute die zweite Portion vom Reisfleisch, oder die Topfennockerl von gestern.

Wir haben nämlich einige Wege, und da werden wir unterwegs bei einem Chinesen einfallen.

Aber morgen stelle ich mich wieder selber vor den Herd. (Wieso hieß es eigentlich früher immer „Frauen HINTER den Herd?“

24. Feber

Diese Woche bin ich chronisch spät dran, aber auch das wird wieder, ich versprechs. Noch dazu, wo es heute sozusagen Standardprogramm gegeben hat: Nudeln mit Gemüsesugo.

Ich habe also einen Haufen Spiralen (eigentlich Fusilli, das ist die italienische Variante ohne Ei) gekocht und die Hälfte für morgen aufgehoben.

Für die Sauce habe ich zwei Esslöffel Öl erhitzt, in meinem beschichteten Reinderl, weil ich an den Wok überhaupt nicht gedacht hatte. Macht nix.
Jedenfalls dann ein kleines Happerl Zwiebel hineingefitzelt, zwei Handvoll gemischte geraspelte Karotten dazu, ein kleines Stück klein geschnittene Sellerieknolle (von der letztwöchigen ist einfach immer noch was da) und zwei Blätter vom Grünkohl, ebenfalls stark zerkleinert.

Das alles habe ich mit Salz, ein bisserl Pfeffer und ein paar frischen Rosmarinnadeln gewürzt, mit einem kleinen Glas gekochten Paradeisern aufgegossen und zehn Minuten schmurgeln lassen.

Dann die Nudeln untermischen und servieren.

25. Feber

Heute gibts die restlichen Spiralen, mit Mangoldgemüse.

Das Mangoldgemüse wird diesmal ein bisserl improvisiert, weil kein Obers da ist. Das blanchierte und klein gehackte Grünzeug kommt ins beschichtete Reinderl, wo ich ein Stück Bärlauchbutter zergehen hab lassen, allerdings vorsichtig, sonst brennt der Bärlauch an. Dann mit ein bisserl Milch aufgießen, salzen und mit ägyptischer Gewürzmischung (oder halt sonst einer) würzen und ein paar Minuten dünsten lassen.

Wenn euch das ganze zu flüssig ist, bindet es mit einem Löfferl Maisstärke. Oder rührt geriebenen Käse ein – ich überlege, ein paar Deka vom griechischen Schafkäse oder alternativ einen Löffel Gervais zu opfern.
Wenn ich draufkomme, dass ich noch einen Tick Bärlauchgeschmack brauche, gebe ich einen Löffel von meinem Bärlauchpesto dazu. (Kommt eh bald die neue Ernte, hoffentlich.)

Mit den Nudeln vermischen, fertig.

26. Feber

Jetzt wollte ich gerade schmissig schreiben, nehmt für die heutigen Powidltatschkerl den Erdäpfelteig vom soundsovielten, aber den hatten wir ja noch gar nicht!

Deshalb hier die Anleitung, wie ich ihn mache: ich dämpfe zwei oder drei mittelgroße mehlige Erdäpfel weich und zerdrücke sie. Dann salze ich ein kleines bisschen, gebe ein Stück Butter und entweder ein kleines Ei oder nur einen Dotter dazu und streue nach Gefühl griffiges Mehl drüber.

Dann versuche ich das ganze zu einem weichen Teig zu kneten. Wenn das noch nicht geht, kommt noch ein bisserl Mehl dazu. Den Teig lasse ich dann kurz rasten, aber nur kurz. Dann walke ich ihn auf Halbzentimeterdicke aus und steche mit einem größeren Glas Scheiben aus. In die Mitte einen Löffel Powidl geben, zusammenklappen und gut zudrücken.

In einem flachen Reinderl Salzwasser zum Kochen bringen und die Tatschkerl einlegen. Ziehen lassen, bis sie aufsteigen, dann noch ein bisserl warten und dann probeweise eines kosten. Die restlichen ordnungsgemäß in gerösteten Bröseln wälzen und mit tüchtig Staubzucker bestreut servieren.

27. Feber

Von dem Nudelkochwasser habe ich natürlich ein Gemüsesupperl gekocht letztens. Dieses habe ich heute, weil wir noch Nachspeise en masse hatten, zu einer Brotsuppe ausgebaut.

Und zwar ganz einfach, indem ich altbackene Schwarzbrotscheiben in der Suppe gewärmt habe. Püriert habe ich diesmal nicht (obwohl manche Rezepte das durchaus vorschlagen). Aber ein paar Tropfen Kernöl waren dabei.

Weißbrot wäre auch nett gewesen, gabs aber grad nicht in den häuslichen Vorräten. Und mit der Aussicht auf Nachspeise hat das Supperl durchaus gemundet.

28. Feber

Ein Blick ins Küchenkastl hat mich überzeugt: Ganz hinten, schon lange nimmer verwendet, lauert der Couscous. Daher gibts heute Karottencouscous mit Erdnusssauce.

In meinem beschichteten Reinderl erhitze ich einen Esslöffel Öl und gebe zwei Handvoll scheiblierte Karotten hinein. Die brate ich an, würze mit Salz und sonst nix, gieße mit ganz wenig Wasser auf und dünste sie halbfertig. Dann gebe ich ein knappes Vierterl Wasser dazu und bringe das ganze zum Kochen. Jetzt den Couscous hinein (auf 0,2 Liter ca. 1 Tasse Couscous), nochmals aufkochen, vom Herd nehmen und ausquellen lassen.

Die Erdnusssauce ist eine meiner vielen (bisher leider vergeblichen) Versuche, einen Urlaub in Berlin nachzuempfinden. Dort gibts nämlich an einem U-Bahnhof einen Asia Snack, der die verdammtnochmal beste Erdnusssauce bisher verkauft. Fast jeden Tag war ich dort zu Gast, um eine Portion Egalwas mit Erdnusssauce zu verdrücken.

Was eins in Wien zu kaufen bekommt, ist zwar variantenreich, entspricht dem Berliner Vorbild aber leider überhaupt nicht. Naja. Also hab ich wieder einmal versuchsweise ein Glas erstanden und werde dieses schlachten und zum Couscous servieren.

Werden sehen. Beziehungsweise schmecken.

1. März

Die Ernte 2009 war enorm, die Vorräte sind es auch, also fabriziere ich heute Speckfisolen mit Braterdäpfeln. Anders kann ich mir die Prinzessbohnen einfach nicht vorstellen, Vegetarismus hin oder her.

Wenn ich nämlich sommers gut drauf bin bei der Fisolenverarbeitung, dann sortiere ich die ganz jungen dünnen aus, lasse sie ganz, blanchiere sie vorsichtig und friere sie, mit dem Etikett „Prinzessbohnen“ versehen, ein.

So ein Packerl gönne ich uns heute. Ich erwärme mein beschichtetes Pfanderl, gebe ein paar Deka geschnittenen Hamburgerspeck hinein und lasse ihn ein bisserl aus. Wenn er dann soweit ist, gebe ich die Fisolen dazu, wenig Salz (das ist abhängig vom Speck) und gut Pfeffer, schwenke alles im Speck, bis die Fisolen gut warm sind und serviere sie zu Braterdäpfeln, die ich wie immer zubereite, selbstverständlich mit Rosmarin gewürzt.

2. März

Ein Vormittagstermin heute zwingt mich zur schnellen Küche, was eh meinem Interesse entgegenkommt, den Tiefkühler leer zu kriegen. Zucchinicremesuppe und nachher Marillenknödel gibts.

Also einen Becher mit „Basis für Zucchinicremesuppe“ und ein Packerl Marillenknödel gezogen, und los gehts. Die Suppe wird im beschichteten Reinderl aufgewärmt und mit ein bisserl Milch oder Obers verlängert. Und nachgewürzt natürlich.

Die Marillenknödel habe ich letzten Sommer eingefroren. Portionsweise, weil aus einer Portion Teig ungefähr 16 Knödel rausgehen, und wer isst die hier in der Bude? Ich mache also eine Portion Topfenteig, den ihr bei den Topfennockerl von neulich findet, wickle ihn um passende Marillen (und zwar entferne ich den Kern nicht, weil das Zeug mit einem ersatzweisen Würfelzucker zwar lieblicher schmeckt, aber auch mehr saftelt), wälze die Knödel in Mehl und friere sie roh ein.

Wenn ich dann welche brauche, nehme ich ein Packerl raus und gebe die Knödel noch gefrorenerweise ins siedende Salzwasser und lasse sie ziehen. Derweil bereite ich die obligaten gerösteten Brösel – in die ich übrigens, wenn vorhanden, durchaus auch geriebene Nüsse mische – und serviere alles gut gezuckert. Marillen, wenn gekocht, sind oft ein bisserl hantig.

3. März

Heute gibts Mangoldstiele mit Sauce Hollandaise und Petersilerdäpfeln.

Mir fällt auf, dass es hier relativ oft Mangold gibt. Ähem. Naja, schließlich ist er gesund. Jedenfalls gibts hier noch ein Packerl blanchierte Mangoldstiele im ganzen, also habe ich heute dazu eine Packung Fertigsauce gekauft. Furchtbar, eigentlich. Aber zweimal im Jahr darf ich das. Eine Sauce Hollandaise ist mir irgendwie zu mühsam zum Selbermachen.

Also ein paar kleinere speckige Erdäpfel im Dampf garen, schälen, eventuell in Stücke teilen. Ein gutes Stück Butter im beschichteten Reinderl erwärmen, die Erdäpfel dazu und gehackten Petersil nach Geschmack untermischen. Salzen und auf die Teller geben. Dann im selben Reinderl rasch den blanchierten Mangold erwärmen, die Sauce ebenso.

Und schon gehts zu Tisch.

4. März

Wieder einmal Durchsicht des häuslichen Tiefkühlers. Daher gibt es Kürbisgemüse mit Reis.

Das Kürbisgemüse habe ich ausnahmsweise essfertig eingefroren und taue es einfach auf. Den Reis dünste ich wie immer in Salzwasser, nachdem ich ihn zuerst trocken angeröstet habe.

Wenn ihr nix Entsprechendes im Gefrierschrank habt, bereitet das Gemüse einfach frisch zu: Kürbis schälen und das Kernzeugs entfernen, grob raspeln und in Salzwasser mit ein bisserl Kümmel weich dünsten.

Die Konservativen bereiten dann eine Einbrenn aus Öl und Mehl, tun den Kürbis rein, würzen mit Pfeffer und/oder rotem Paprika und rühren ein paar Esslöffel Rahm ein. Die bekömmlich Kochenden lassen die Einbrenn weg und würzen erstmal wie oben, verrühren dann die paar Esslöffel Rahm mit einem Esslöffel Mehl oder Maisstärke und rühren das in die noch kochende Masse ein. Noch ein oder zwei Minuten köcheln lassen und servieren.

5. März

Heute ist wieder die Eisenportion fällig. Also gibts Hühnerleberpfanne mit Dinkelreis (weil ich letzteren schon gestern verwendet hatte und gleich die Packung leergekocht hatte).

Ich habe 5 Deka Bauchspeck im Wok langsam angebraten, dann ein Happerl Zwiebel reingeschnitten (wieso koche ich neulich so viel mit Zwiebel, eigentlich?), mit Salz, Pfeffer und Rosmarin gewürzt und das Ganze ein bisserl dünsten lassen. Dann hab ich alles an den Rand raufgeschoben, die Hühnerleber in die Mitte geschmissen und ordentlich angebraten. Dann einen größeren säuerlichen Apfel, geschält und in kleine Stücke geschnitten, dazu und weitergebraten. Zwiebel und Speck wieder dazugeben und gut durchrühren.

Und essen.

6. März

Weil ich mich die letzten Tage eh super zusammengerissen habe mit dem Kochen, finde ich, lasse ich es mir dieses Wochenende gut gehen.

Heute habe ich mich mit Broccolicremesuppe und Spaghetti Bolognese bekochen lassen. Die Sauce war eh ähnlich wie meine (Rezept von neulich), nur dass viel weniger Ketchup drin war.

Und morgen finde ich hoffentlich irgendwo ein paar ordentliche Sushi.

7. März

Ja, also heute wieder asiatisch orientiertes Eiweiß in Mengen, und mit schlechtem Gewissen, weil die Japaner sich ja nix scheißen und die beliebten Fische gnadenlos überfischen. Hm.

Weil ich letztens Besuch hatte und dadurch die Chance gegeben war, dass Süßzeug, das ich fabriziere, auch in kurzer Zeit wegkommt, habe ich eine Partie Topfenkipferl gemacht. Geht ziemlich einfach.

Für den Teig braucht ihr jeweils 25 dag Topfen, glattes Mehl und Butter, alles kühl, und eine Prise Salz. Aus den Zutaten rasch einen Teig kneten und mindestens eine Stunde kalt rasten lassen.

Dann auf einer bemehlten Arbeitsfläche ausrollen, zwei bis drei Millimeter dick, und in Quadrate schneiden, meine sind ca. 6 bis 8 cm lang, je nach Geduld. Auf jedes Quadrat ein Patzerl Marmelade setzen (schnittfeste ist viel leichter in der Verarbeitung, flüssige rinnt euch überall raus), von einer Ecke aus aufrollen und zu einem Kipferl biegen. Auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech setzen (mit eher mehr Abstand) und bei 180 Grad Heißluft hellbraun backen. Noch warm mit Staubzucker bestreuen.

8. März

Weltfrauentag! Da gibts natürlich etwas in lila. Und zwar Rotkraut mit Erdäpfelpüree.

Das Rezept kopiere ich vom Jänner hierher, das Erdäpfelpüree beschreibe ich ganz kurz, weil es leicht vom letzten Mal abweicht.

Also natürlich dämpfe ich wieder mehlige Erdäpfel weich, aber diesmal mixe ich sie mit Milch, Salz und einer ordentlichen Prise Muskatnuss. (Und wieder spüle ich den Pürierstab sofort ab, weil das Zeug sonst gnadenlos anklebt.)

So, jetzt zum Rotkraut:

Wer es genau wissen will und nicht die Tiefkühlvariante nimmt, ersteht auf dem Markt ein kleines Happerl Rotkraut, gibt die äußeren Blätter weg, viertelt das Ding und schneidet den Strunk heraus, fitzelt den Rest möglichst fein (das kann die Küchenmaschine ganz hervorragend, übrigens) und kocht es mit ein paar Zentimeter hoch Salzwasser und einer Gewürznelke weich (kann gut eine Dreiviertelstunde dauern). Wenn zuviel Flüssigkeit im Topf ist, die letzte Viertelstunde den Deckel abnehmen, damit die Sache etwas einkocht … und die gesamte Wohnung aromatisiert wird, ähem.
Jedenfalls dann nach Geschmack mit einem geriebenen Apfel, Preiselbeerkompott, Orangensaft, Zucker und vielleicht einem Löfferl Rahm verfeinern.

9. März

Als ich heute eine neue Frühstücksmarmelade aus den Tiefen des Vorratslagers graben wollte, fiel mir ein Glas Bio-Maroni-Creme in die Hände. Und weil auch noch ein bisserl Milch da ist, gibts jetzt Maroni-Palatschinken.

Den Teig aus ungefähr einem Viertelliter Milch, einem Ei, einer Prise Salz und ein paar Esslöffeln Mehl (soviel, dass der Teig noch gut vom Mixer tropft) lasse ich nach dem Mixen mindestens eine halbe Stunde stehen.

Dann noch einmal gut durchrühren, in einer Pfanne stückerlweise Butter erhitzen und eine Palatschinke nach der anderen auf beiden Seiten ausbacken.

Mit was Nettem füllen – von Marmelade oder Powidl über Schokolade oder Nussmus , Apfelmus, Mohn, Obstsalat bis zu Topfenfülle oder Vanilleeis (von den pikanten Füllungen rede ich jetzt gar nicht).

Als Vorspeise esse ich den Rest vom Karottensalat letztens.

10. März

Heute werden die letzten Rahmfisolen aufgebraucht. Leider habe ich die schon essfertig eingefroren, weil eigentlich wollte ich den Rahm loswerden. Na, für den überlege ich mir was anderes. Zur Feier des Tages werde ich die Rahmfisolen mit Spritzerdäpfeln kombinieren. Feiner ausgedrückt: Pommes duchesse.

Wie immer: mehlige Erdäpfel dämpfen, schälen und fein zerdrücken (diesmal wirklich fachkundig, sonst wird die Weiterverarbeitung fluchbeladen). Während die überkühlen, die geputzten geschnittenen Fisolen in Salzwasser blanchieren, abseihen und in etwas Öl anschwitzen. Mit Salz, Pfeffer und Dille würzen und dünsten lassen, zum Schluss ein paar Esslöffel Rahm mit ein bisserl Mehl verrühren und dazugeben. Kurz aufkochen lassen.

Während die Fisolen dünsten, zu den Erdäpfeln ein Ei geben (original nur einen Dotter, aber was machen wir dann mit dem Eiklar?) und ein kleines Eckerl Butter (2 dag reichen vollauf), mit Salz und Muskatnuss würzen und zu einer festen Masse verarbeiten.

Diese in einen Spritzsack dremmeln und auf ein mit Backpapier belegtes Backblech kleine Rosetten spritzen. Eher mehr Abstand halten, die Dinger sollten aufgehen. Wer will, kann mit einer Mischung aus einem Dotter und Obers bestreichen, aber erstens ist das mühsam und zergatscht zweitens erfahrungsgemäß die Rosetten und drittens sollte ja eher das Eiklar weg, oder?

Wie ihr wollt. Jedenfalls bei 220 Grad ca. 15 Minuten backen.

11. März

Für heute mittags habe ich eine Einladung, also kocht für mich das Wirtshaus. Wenn ich selbst hätte müssen, wäre es ein Kohlsprossen-Gratin geworden.

Und das geht bei mir so: ein knappes Viertelkilo Kohlsprossen putzen und in Salzwasser kurz blanchieren. Dann die Kohlsprosserl in eine gefettete Auflaufform geben, mit Salz und Pfeffer würzen, ein bisserl gehackten Schinken oder Speck oder Bratenreste – was halt da ist – drüberstreuen und zum Schluss geriebenen Käse drüber (oder ein paar Rest-Käsescheiben).

Dann ins Rohr damit und ziemlich heiß (190 Grad oder so) ein Viertelstünderl, eventuell mehr, backen.

Dazu hätte ich entweder Braterdäpfel gegessen oder aber Reis. (Aber Reis gibts eh morgen …)

12. März

Genau, heute wieder einmal Gemüsereis, mit Erdnusssauce.

Den Reis eh wie immer dünsten (möglicherweise gleich wieder ein Portiönchen mehr?).

Die Gemüsemischung besteht heute aus einer Karotte, Erbsen, dem leider immer noch vorhandenen letzten Rest von der Sellerieknolle und ein paar Blatterl von einer Kohlsprossenpflanze, die ich gestern geköpft habe.  Alles, außer den Erbsen, klein fizeln und in ein bisserl Öl anbraten, salzen und dann, vielleicht mit ein paar Löffeln Wasser, weich dünsten. Dann den Reis dazugeben und kurz mitbraten.

Und auf dem Teller reichlich Erdnusssauce drauf.

13. März

Heute koche ich schon ein bisserl für morgen vor, und zwar ein Rindsupperl. Das Fleisch gibts heute als Beinfleisch mit Erdäpfelschmarren und Bärlauchbutter.

Natürlich wird es mir nie im Leben gelingen, eine so gute Suppe zu fabrizieren, wie meine Oma das konnte. Aber weil ich auf den Schnellkochtopf verzichte, wird sie ganz annehmbar werden.

Ich nehme ein kleines Stück Beinfleisch und gebe das zusammen mit einem geputzten Suppengrün und einem Lorbeerblatt (vielleicht auch einer Knoblauchzehe oder ein paar Pfefferkörnern) in kaltes Salzwasser. Dann stelle ich den Topf auf den Herd und bringe das ganze langsam zum Kochen. Wenns köchelt, könnt ihr den Schaum abschöpfen (ich tu das nie, aber macht ruhig). Ordentlich lang köcheln lassen (zwei Stunden sind wahrscheinlich die Untergrenze).

Ich werde vermutlich das Wasser nehmen,  in dem ich vorher die Grießnockerl gekocht habe. Und die gehen so: 5 dag weiche Butter mit 1 Ei und 6 bis 7 dag Grieß sowie einem halben Kaffeelöfferl Salz gut vermengen und eine halbe Stunde rasten lassen. Danach in Salzwasser 20 – 30 Minuten sieden, bis sie fast die doppelte Größe haben. Die fertigen Nockerl lassen sich auch gut einfrieren, übrigens.

Für den Erdäpfelschmarrn dämpfe ich je zwei kleine speckige und mehlige Erdäpfel weich, schäle und zerkleinere sie. In meinem beschichteten Reinderl erhitze ich einen Esslöffel Öl, da kommen die Erdäpfel hinein (und bei mir kein gehacktes Zwieberl, aber ihr könnt das gerne versuchen) und werden mit Salz gewürzt und gut durchgebraten.

Über das fertige Fleisch und den Schmarrn kommt dann noch ein großzügiges Stück Bärlauchbutter. (Die neue Ernte kommt eh bald, da könnt ihr das versuchen: Bärlauch fein hacken und mit weicher Butter sowie Salz vermischen. In Folie gewickelt zu einer Rolle formen, gut kühlen, gekühlt in Scheiben schneiden und in einem gut schließenden Behälter einfrieren – ich meine, natürlich könnt ihr auch kleine Rosetten auf ein Stück Folie dressieren und die einfrieren …)

Und vielleicht serviere ich mir sogar was Saures dazu, zum Beispiel Gurkerl oder Pfefferoni oder so.

14. März

Heute muss es schnell gehen, und das an einem Sonntag. Also, was gibt die Küche her? Es wird Polenta mit Speckfisolen geben.

Von meinen Prinzessbohnen hab ich ja schon geschwärmt, vielleicht schlachte ich heute das letzte Packerl. Sonst werden es „normale“ blanchierte Fisolen, die machen sich auch ziemlich gut mit Speck. Der Speck wird klein geschnitten und in einem Pfanderl langsam ausgelassen. Dann kommen die Fisolen dazu und werden gut durchgeschwenkt und mit Salz und Pfeffer gewürzt. Vielleicht streue ich auch ein bisserl Sesam drüber.

Die Polenta mach ich ziemlich einfach: Salzwasser zum kochen bringen und ein paar getrocknete Schwammerl reinbröseln (einfach, weil noch ein Rest da ist). Ins kochende Wasser anleitungsgemäß Minuten-Polenta einrieseln lassen, aufkochen lassen, zwei Minuten köcheln und vom Herd nehmen. Ein Viertelstünderl quellen lassen.

Vorher wird es eine Rindsuppe geben und nachher das letzte Kompottglas aus dem Küchenkastl: Apfelkompott. Vielleicht sogar mit ein bisserl Obers. Werden sehen.

15. März

Den Rest vom Reis neulich werde ich heute essen, nämlich als Reis mit Paradeissauce.

Den Reis wärme ich mit einem Stück Butter. Für die Paradeissauce öffne ich ein Glas passierte Paradeiser (wer das nicht kann, schneidet Paradeiser in kleine Stücke, kocht sie im eigenen Saft – anfangs gut umrühren! – und passiert sie durch das Werkzeug, das wir Flotte Lotte nennen – oder kauft ein Fertigprodukt seiner/ihrer Wahl) und leere den Inhalt in ein Reinderl. 

Den Rest, der noch im Glas ist, verdünne ich mit etwas Wasser und rühre darin ein Löfferl Maisstärke glatt. Die Paradeiser im Reinderl bringe ich langsam zum Kochen und würze mit Salz und (reichlich) Zucker. Wenns kocht, gieße ich die Stärke dazu und koche unter ständigem Rühren noch ein bisserl, bevor ich sie mir serviere.

Petersil oder geschnittenes Basilikum drüberstreuen ist kein Fehler, und für die, die es aushalten: ein paar Tropfen Kernöl drüberträufeln.

16. März

Restlessen ist heute angesagt. Ich kombiniere Rindfleisch mit Polenta und Paradeissauce.

Das Rindfleisch von letztens wird in der restlichen Suppe aufgewärmt (und letztere gleich aufgegessen), die Polenta vom Sonntag, in mundgerechte Stücke geteilt, in einem Esslöffel Butter angebraten.

Danach die Paradeissauce wärmen, und fertig. Manchmal darfs auch sowas sein!

17. März

Langsam sollte ich den Gefrierschrank leeren, und da ist mir unter anderem ein Packerl geriebene Nüsse im Weg. Also: Nussnudeln mit Kompott.

Die Teigwaren gemäß der Packungsanleitung kochen, dann abseihen, mit geriebenen Nüssen und Staubzucker großzügig bestreuen und essen.

Natürlich ein Glas Irgendwas dazugeben, Kompott oder Hollerkoch oder eben Apfelmus. Je nach Vorliebe!

18. März

Deadline für den Rest vom Schlagobers im Kühlschrank, also gibts heute Maisauflauf mit Gemüsesugo.

Für den Maisauflauf schmiere ich ein kleines ofenfestes Formerl (150 ml Fassungsvermögen) mit Butter aus. Dann schlage ich ein Eiklar mit etwas Salz schmierig. Danach mixe ich einen Eidotter mit 60 ml Obers (oder Hälfte Milch und Hälfte Obers) und einem Hauch Muskatnuss mindestens fünf Minuten auf höchster Stufe. Dann den Mixer weg, den Eischnee dazu und 6 dag Maismehl darüberstreuen. Mit dem Schneebesen oder einem Kochlöffel locker unterheben. Die Masse ins Förmchen füllen (sollte ziemlich voll werden) und dann 12 Minuten im Kocheinsatz über Wasserdampf garen.

Den fertigen Maisauflauf mit einem spitzen Messer aus der Form lösen und auf den Teller stürzen, ohne sich die Finger zu verbrennen.

Das Gemüsesugo passiert wie üblich: in einem Esslöffel Öl brate ich klein geschnittenes Gemüse ja nach Vorratslage an, rühre gut durch, dann kippe ich ein kleines Glas meiner gekochten Paradeiser dazu, würze mit Salz und (diesmal) osmanischer Gewürzmischung und lasse das ganze ein paar Minuten schmurgeln, bis alles halbwegs weich ist.

19. März

Eigentlich hatte ich schon lange keine Pizza mehr … öh. Da lass ich mir heute glatt eine kommen, eine schnuckelige vegetarische.

Aber dafür erzähle ich euch heute, wie ich essbares Ostergras herstelle. Nämlich aus selbst gemachten Suppennudeln.

Allerdings wird mein Ostergras gelb. Es spricht aber auch nix dagegen – außer persönliche Abneigungen -, die Dinger mit ein bisserl Spinat oder Basilikumpesto passend einzufärben.

Jedenfalls nehme ich ein Viertelkilo Mehl und schütte das entweder in eine flache, breite Schüssel oder direkt auf die Arbeitsplatte. Dann tu ich drei Eier dazu und eventuell ein bisserl Salz und vielleicht, wenn ich gut drauf bin, ein Schluckerl Öl. Und dann kommt der zwidere Teil der Geschichte, dann greife ich nämlich mit den Fingern rein und knete das Ganze. 

Zuerst schmieren die Eier. Dann pickt die Eier-Mehl-Mischung an den Fingern. Dann bröselts, dass eins glauben könnte, die Sache ist zum Wegschmeißen. Aber nach so zehn oder fünfzehn Minuten Gepicke und Gebrösel fängt der Teig langsam an, wie Teig auszusehen. Je nach Eiergröße und Öl oder nicht Öl muss jetzt vielleicht noch ein bisserl Wasser oder ein bisserl Mehl dazu.

Der Teig muss fest sein, also richtig Mühe beim Kneten machen, und es sollen keine Mehlbrösel übrigbleiben. Das Endziel ist eine glatte, seidige Teigkugel. Diese wird zugedeckt und mindestens eine Stunde in Ruhe gelassen. Bei Zimmertemperatur. Kann aber auch den ganzen Tag vor sich hin ruhen.

Beim weiteren Prozedere hilft eine Nudelmaschine wirklich unglaublich. Denn jetzt wird der Teig in kleine Stücke geschnitten und sehr dünn ausgerollt und dann, nach ein bisserl Antrocknen der Nudelplatten, in sehr dünne Streifen geschnitten.

Die werden entweder sofort ins kochende Salzwasser geschmissen und von ebendort nach einer Minute fertig wieder rausgeschöpft (dann hat sich die Ostergras-Sache erledigt) oder sie werden zum Trocknen auf Papier oder ein (sauberes) Geschirrtuch locker ausgelegt. Je nachdem sind sie nach einem bis zwei Tagen trocken genug, um einer längeren Lagerung standzuhalten. 

20. März

Heute bin ich zu einem Apfelstrudel-Essen eingeladen. Den würde ich nur eingeschränkt selber machen, und zwar so:

Die Fülle mache ich aus 

  • einer Portion geschälten und scheiblierten säuerlichen Äpfeln
  • ein paar gerösteten Bröseln (so wie die von den Topfennockerln)
  • Zucker und Zimt und keinen Rosinen (aber tut ruhig welche rein!)
  • einem oder zwei Löfferln geriebenen Nüssen (wenn grad welche da sind)

nämlich streue ich alle Teile einzeln auf den Teig (siehe unten), ohne vorher schon was zu vermanschen. Hab ich bessere Erfahrungen damit.

Den Strudelteig ziehe ich nicht selber aus, Versuche haben bis jetzt jedes Mal inferiore Ergebnisse gebracht. Entweder ich kaufe frische Strudelteig-Blätter und verwende die gemäß Packungsanleitung (wichtig ist vor allem, dass jedes einzelne Blatt mit Fett bestrichen wird) oder ich nehme den Teig von meinem Topfenkipferl-Rezept (das hatten wir neulich!).

Jedenfalls die Fülle auf zwei Drittel des Teigs verteilen, 5 cm Rand frei lassen. Dann vom befüllten Teil her einmal umschlagen, die Enden einschlagen, den Rest aufrollen und mit dem „Verschluss“ nach unten auf ein mit Backpapier belegtes Blech heben. Bei Mittelhitze vielleicht 20 – 30 Minuten backen, bis er halt goldbraun und fertig ausschaut – müsst ihr öfter kontrollieren!

Dazu essen wir genau nix, aber es gibt Menschen, die bilden sich ein, dass eine Vanillesauce oder Schlagobers dazu gehört. Brrr!

21. März

Sonntag ists, und damit steht ein Menü an. Der erste Gang geht ganz einfach, das wird die Grießnockerlsuppe von letztens – ist ja gut, dass ich da zwei Portionen eingefroren hatte.

Dann werde ich das von neulich übrig gebliebene Sugo hernehmen und also, damit das Packerl endlich leer ist, Polenta mit Gemüsesugo machen.

Und als Nachtisch ein feines Hollerkoch mit Rahm.

Und fertig!

22. März

Joi, von der Polenta ist immer noch was da. Da werde ich heute eine Süße Polenta zaubern – und dann issie endlich weg, Mann!

Ich werde also die Polenta (eigentlich: der Polenta, aber das bringe ich weder über die Lippen noch über die Tasten) in mundgerechte Happen teilen, in Butter anbraten und auf den Teller häufen. Dort kommen dann noch geriebene Nüsse und Staubzucker zuhauf drüber. 

Dazu in bewährter Weise entweder ein Kompott oder Apfelmus, mal sehen, was mir eher unter die Nase geht, des Mittags.

23. März

Heute gibts, ganz gegen meine Gewohnheiten, eine Salatplatte mit Gebäck.

Ich habe nämlich im Garten gewütet und einiges dabei gefunden: ein paar Blatterl Petersil. Zwei Spitzerl Bärlauch. Ein bisserl von der Pimpinelle. Ganz junge Blätter vom Spitzwegerich, vom Löwenzahn und vom Beinwell. Ein paar Gänseblümchen.

Aber hauptsächlich habe ich meine Topinambur geerntet, da wird eine Knolle scheibliert. Und ein bisserl vom Vogerlsalat (Feldsalat, für die Fremdsprachigen) ist auch schon groß genug für die Schüssel.

Und dazu gibts ein paar Löffel vom Selleriesalat aus dem Glas. Drüber ein paar Tropfen Kernöl. Dazu mein selbst gebackenes Sonnenblumenkernbrot (aus Weizen- und Maismehl – wieder ein Restl weniger im Kuchlkastl).

24. März

Vom Hollerkoch ist ja noch was da. Da könnten wir doch, hab ich mir nach gestriger Diskussion überlegt, Semmelknödel mit Hollersauce machen.

Was die Hollersauce betrifft: da würde ich mein Hollerkoch 1:1 übernehmen. Ihr könnt aber gerne ein paar Löffel Saft in ein Häferl geben, den Rest zum Kochen bringen, den Saft mit ein bisserl Maisstärke glattrühren und das Gmachtl unter das kochende Hollerkoch ziehen.

Weil mir die Semmelknödel bisher meist danebengelungen sind, greife ich jetzt auf Christine Nöstlinger zurück, die neben den weltbesten Kinderbüchern auch ein Kochbuch geschrieben hat: „Mit zwei linken Kochlöffeln“. Und aus dem zitiere ich nachfolgend.

Für einen Serviettenknödel (in der Menge von 8 Knödeln) stellen Sie bereit:

  • 5 Semmeln, altbacken (Knödelbrot von 5 Semmeln ginge auch, säuft dann aber etwas mehr als 1/8 l Milch)
  • 1/8 l Milch
  • 1 kleine Zwiebel
  • 6 dag Butter
  • etwas Petersil
  • 3 Eier
  • Salz, Pfeffer, Muskatnuss und: 1 großes Herrentaschentuch und etwas kochfeste Schnur

Und so wird geknödelt:

Die Semmeln schneiden Sie klein. Auf Würferln, Staberln oder dünne Blatterln.
Die Milch machen Sie warm und gießen Sie über die geschnittenen Semmeln. Bittschön so, dass alles gleichmäßig benetzt wird.
Den Zwiebel würfeln Sie kleinst und braten ihn in der Hälfte der Butter glasig an.
Den Petersil hacken Sie feinst und tun ihn zum glasigen Zwiebel.
Die Eier verschlagen Sie in einem Schüsserl mit ein bisserl Salz, Pfeffer und soviel Muskatnuss, wie Ihrer Neigung entspricht.
Dann tun Sie die verquirlten Eier und die abgekühlte Zwiebel-Petersil-Mischung über die aufgeweichten Semmelbröckerln.
Und nun vermengen Sie alles mit den Händen. Nur nicht zimperlich sein. Kneten Sie richtig durch! Bis Ihnen die Masse „einheitlich“ vorkommt.
Dann gönnen Sie ihr eine halbe Stunde – oder auch länger – Ruhe.
Und ist die Ruhezeit um, bringen Sie in einem möglichst weiten Topf Salzwasser zum Sieden. (Ein gestrichenes Kaffeelöfferl Salz auf 2 Liter Wasser.)
Sie müssen das Wasser wenigstens zehn Zentimeter hoch im Topf stehen haben!
Jetzt nehmen Sie sich das Herrentaschentuch vr.
Sie legen es auf den Tisch, oder was immer Ihre Arbeitsfläche sein mag, und bestreichen es schön dick mit der restlichen Butter, so, dass 6 bis 7 cm ungebutterter Rand an allen Seiten frei bleibt.
Dann machen Sie Ihre Hände pitschnass, greifen sich den Knödelteig und formen aus ihm in der Mitte des Taschentuchs eine dicke Wurst.
Kommt nicht so drauf an, wie dick die Wurst ist. Jedenfalls darf sie nicht länger werden, als Ihr Kochtopf breit ist!
Haben Sie die Wurst geformt, wickeln Sie sie, ziemlich fest, in das Taschentuch ein. Und dann binden Sie die Wurst, die Sie nun haben, an beiden Enden mit einem Stück Schnur ab.
Und jetzt kommt die Knödelwurst ins kochende Salzwasser.
Das wird nun kurzfristig zu kochen aufhören, weil die kalte Wurst ja seine Temperatur reduziert.
Wenn das Wasser wieder sprudelt, schalten Sie auf kleinere Hitze. Das Wasser soll gerade so ein bisschen vor sich hinblubbern.
Aber da Sie ja Ihre Lang-Knödel durch das Taschentuch abgesichert haben, kann er nicht zerfallen, und es ist nicht so wichtig, ob Sie exakt die richtige Wassertemperatur hinkriegen.
Nach einer halben Stunden holen Sie die Knödelwurst aus dem Wasser.
Mit einer spitzen Schere – damit das Taschentuch keine Löcher kriegt – schneiden Sie die Schnur weg und rollen den Knödel aus dem Schneuzquadrat. Er müsste so flaumig sein, dass Sie ihn, statt mit einem Messer, auch mit einem 40er Zwirnsfaden auf Scheiben teilen könnten.

Soweit Christine Nöstlinger im Original. In Kombination mit der Hollersauce würde ich den Zwiebel, den Pfeffer und den Petersil weglassen und auch mit dem Salz eher sparsam sein.

25. März

Die letzte Portion Leber ist auch schon wieder drei Wochen her, also gibts heute Lammleber mit Äpfeln und Zwiebeln und Reis.

Den Reis dünste ich wie immer, langsam kennt ihr das.

Und die Lammleber, frisch vom Biobauernhof, schneide ich in mundgerechte Happen und brate diese gemeinsam mit grob geschnittenem Zwiebel in  wenig Öl rundherum an und salze und pfeffere großzügig. Möglicherweise werde ich vor dem Würzen auch mit einem Schuss Madeirawein ablöschen. (Den Rosmarin lasse ich heute weg, weil mein Mitesser jenen überhaupt nicht schätzt, leider.)

Dann kommt ein Apfel, geschält und in kleine Würfel geschnitten, dazu. Ob ich auch ein kleines Glas gekochte Paradeiser dazuschütte, weiß ich noch nicht. Ich glaube ich werde die Sache verkosten und dann spontan entscheiden.

Guten Appetit!

PS: es ist für mich ja einigermaßen schlimm, aber seit ich wieder ab und zu Fleisch esse, gehts meinen Eisenwerten entschieden besser.

26. März

Vom Serviettenknödel müsste euch eine Menge übrig geblieben sein. Die könnt ihr heute zu Gerösteten Knödeln mit Ei verwerten.

Also gebt ein bisserl Fett in eine Pfanne und erhitzt es. Schneidet den Knödel in Blatterln und gebt diese ins Fett und bratet sie gut an. Wenn ihr wollt, könnt ihr im Fett ein bisserl fein gehackten Zwiebel glasig dünsten. Jetzt kann auch Salz und Pfeffer nicht schaden.

Wenn ihr der Meinung seid, dass der Knödel jetzt genug gebraten hat, dreht den Herd ab und schlagt, je nach Appetit, ein bis zwei Eier über die Knödel. Und dann gut durchrühren, bis die Masse stockt. Gehackter Petersil kann ruhig noch drüber. Und dazu esst einen pikanten Salat.

27. März

Ist doch schön, auch im Winter ernten zu können. Heute gibt es, weil meine Mutter ihr Gemüsebeet gerodet hat, Grünkohl mit Braterdäpfeln.

Den Grünkohl schnorre ich von meiner Mutter. Die hat die Blätter gewaschen und gemeinsam mit einem mehligen Erdapfel in wenig Salzwasser gekocht, dann grob gehackt und mit Salz, Pfeffer und ein oder zwei Knoblauchzecherln gewürzt.

Zum Schluss, zack!, den Pürierstab hineinhalten und eine Art Püree draus fabrizieren.

Für die Braterdäpfel dämpfe ich ein Potpourri aus speckigen und mehligen Erdäpfeln und schäle sie anschließend. Dann schneide ich sie in mundgerechte Stücke und brate sie in einer Pfanne mit hübsch Öl knusprig. Salzen – und fertig!

28. März

Heute habe ich Besuch. Deshalb gibts Lammrücken mit Gemüse und Erdäpfeln. Vorher Topinamburcremesuppe und nachher Joghurt mit Preiselbeerkompott.

Mach ich ganz unkompliziert. Den Lammrücken lasse ich im Ganzen, mit dem Knochen. Dann wird er saftiger, sagt meine Freundin. Na dann!

Jedenfalls würze ich ihn  mit Salz und Knoblauch (Zehen klein hacken oder zerdrücken und das Fleisch damit einreiben). Dann stopfe ich ihn in ein großes Stück Bratfolie. – Die war in den Achtzigerjahren modern und ist heute in Vergessenheit geraten, aber ich liebe sie nach wie vor. Erstens verschmutze ich keine Pfanne, zweitens auch nicht das Backrohr, drittens bleibt alles saftig und viertens kann ich alles gemeinsam garen.

Nämlich die Beilagen sind gleich dabei. Mit in die Folie kommen 1 Rosmarinzweig sowie ein Haufen geschälter und in grobe Stücke geschnittener Erdäpfel, Karotten und Zwiebeln. Und vielleicht ein paar große Knoblauchzehen.

Dann die Folie anleitungsgemäß verschließen, einstechen und auf dem Rost ins Rohr schieben (vorgeheizt, glaube ich, aber auch das steht genau auf der Packung). Ich werde das Ganze vermutlich ein Dreiviertelstünderl im Rohr lassen – trocken kanns ja nicht werden, in der Folie verpackt.

Dann aufschneiden, portionieren und servieren. Der Saft, der sich auf dem Boden der Folie gesammelt hat, kommt in einem Kanderl auf den Tisch. Der wird sicher nicht übrig bleiben.

Und aus den Knochen könnt ihr, mit einem geputzten Suppengrün, einem Lorbeerblatt und einem Knoblauchzeherl, noch ein Spitzensupperl kochen!

29. März

Gerade hatte ich ein Aha-Erlebnis. Ich wollte euch schreiben, dass es heute bei mir Kohlsprossen mit Daphne-Erdäpfeln gibt.

Daphne-Erdäpfel hab ich früher öfter gemacht, und ich weiß auch noch genau, wie die funktionieren:

Speckige Erdäpfel schälen und in dünne Scheiben schneiden. In eine gefettete Auflaufform dachziegelartig einschlichten. Salzen und eventuell mit Muskatnuss würzen, dann mit ein paar Schluck Obers sanft begießen, vielleicht oben noch ein paar Butterflockerl drauf und ab ins Rohr damit. Ich backe sie bei ca. 190 Grad, dauert zwischen 30 und 45 Minuten.

Interessanterweise habe ich das Rezept nicht mehr gefunden. Im Spezialkochbuch („Thea – Reis, Nudeln, Erdäpfel“ ) isses nicht. Im Internet schon gar nicht. Und das Kochbuch, wo es garantiert drin war, hab ich vor einem Jahr entsorgt.
Hm.
Also wie immer die Dinger wirklich heißen, sie schmecken jedenfalls gut.

Während die Nicht-Daphne-Erdäpfel also backen, putze ich meine letzten Kohlsprossen-Reste, eh nur eine Handvoll, schmeiße sie ins heiße Fett und brate sie kurz an, gieße mit wenig Wasser auf, salze und pfeffere und lasse sie zugedeckt ein paar Minuten schmurgeln.
(Und ich schließe die Zimmertüre, damit der Duft nicht in der ganzen Bude herumwabert.)

30. März

Weil ich gestern und heute ziemlich viel an Zwischendurch gefuttert hatte, gabs mittags eher nur Schmalhans. Nämlich einen Topf voll Topinamburcremesuppe mit Gebäck. Und nachher Pfirsichkompott. Selbergemacht, eh klar.

Möglicherweise ist es gar nicht so einfach, Topinambur zu kaufen. Bei mir wuchern sie im Garten, und zwischen Oktober und März ist Erntezeit. Also hab ich letztens einen Haufen davon ausgerissen, und jetzt harren die Dinger der Verwertung.

Für die Suppe wasche und bürste ich einige Knollen gründlich mit Wasser. Das Schälen erspare ich mir. Ist erstens mühsam, bleibt zuwenig übrig und die Vitamine sind dann auch pfutsch. Nur die rosarot verfärbten Stellen und sonstige Fehler schneide ich weg.

Dann werden sie grob in Stücke geschnitten und gemeinsam mit einem oder zwei geschälten, gestückelten mehligen Erdäpfeln mit Salzwasser bedeckt weich gekocht. Dann, wie üblich, den Pürierstab nehmen und pürieren. Eventuell nachsalzen und tüchtig pfeffern. Mit Milch oder Obers verdünnen und bei Bedarf mit einer Einlage versehen.

Wer will, tut ein paar Tropfen Kernöl drüber.

31. März

Gestern hatten wir den Kennenlern-Teil in Sachen Topinambur. Da könntet ihr es doch heute gleich mit Gratiniertem Topinambur versuchen.

Die Topinambur wieder entsprechend bürstwaschen und diesmal in halbwegs dünne Scheiben schneiden. Mit einem Erdapfel ebenso verfahren, der wird allerdings schon geschält.

Eine eher flache Auflaufform gut buttern und die Scheiben gleichmäßig in der Form verteilen. Wer Lust und Vorrat hat, streut Fuzerln von Wurst-, Schinken- oder Bratenresten drüber. Gut würzen, durchaus auch mit Kräutern der Saison.

Ein Ei mit etwas Milch oder Obers verquirlen und gleichmäßig drüberleeren. Obenauf kommen entweder ein paar Butterflockerl oder ein bisserl geriebener Käse.

Dann bei ca. 180 – 200 Grad auf die mittlere Schiene des Backrohrs, und dort bleibt das Ganze für ein halbes Stünderl ungefähr.

Es stört die Topinambur auch überhaupt nicht, wenn ihr einen Rest von gekochtem Bulgur, Quinoa oder Reis daruntermischt!

1. April

Heute hat ein Fast-Food-Stand für mich gekocht, nämlich Nudeln mit Gemüse.

Wusste ich gar nicht, dass es die jetzt auch schon in Boxen gibt. Die Nudeln. 

Das nächste Mal werde ich sie aber doch wieder selber kochen (das Rezept findet ihr auf diesem Blog eh schon öfter), denn ich

  • nehme ein besseres Öl
  • verwende Bio-Teigwaren
  • tu  weit mehr Gemüse rein, aber
  • verwende kaum Zwiebel

Bis morgen also!

2. April

Weil heute schon wieder auswärts essen angesagt war (und zwar Thai, was ich nicht einmal ansatzweise nachkochen könnte), ich euch aber nicht dauernd um eine Pizza schicken will, habe ich mir eines meiner Lieblingskochbücher geschnappt (Peter Mayr: Die leicht bekömmliche biologische Küche) und meinen Zeigefinger als Zufallsgenerator verwendet. Hier also ein Rezept für, allerdings 4 Portionen,  Hirse-Käsekrapferln.

1 Tasse  Goldhirse waschen und in einem Sieb gut abtropfen lassen.  3 dag Butter in ein Reinderl geben und die Hirse darin kurz anschwitzen. Mit ca. 1 1/2 Tassen Gemüsesuppe auffüllen, einmal aufkochen und bei mäßiger Hitze etwa 15 Minuten ausdünsten lassen. Dann von der Hitze nehmen und mit einer Gabel gut auflockern.

Inzwischen 13 dag fein geschnittenes Wurzelgemüse (ich würde einen Bund Suppengrün dafür verwenden) weich dämpfen. Die Hirse mit 1 Esslöffel frischen Kräutern, 13 dag geriebenen Käse, 10 dag Creme fraiche oder Rahm gut mischen und mit Salz und Muskatnuss würzen.

Dann ca. 5 dag schwere Knödel formen und diese fingerbreit flachdrücken. Auf ein mit Backpapier belegtes Blech legen, mit Alufolie zudekcne und bei 200 Grad für ca. 10 Minuten in den Ofen schieben. Die letzten 5 Minuten ohne Folie backen, sofort servieren.

Dazu passt eine Gemüse- oder Kräutersauce oder ein fescher Salat. Im Notfall können die fertigen Krapferl auch einfrieren und später mit Rahm oder Mozzarella in einer gefetteten Form im Rohr gratiniert werden. 

3. April

Heute koche ich tatsächlich wieder selbst, und zwar aus dem Gefrierschrank. Nämlich Topfennockerl mit Preiselbeeren und Pfirsichkompott.

Die rohen gefrorenen Nockerl gebe ich in siedendes Salzwasser und lasse sie gar ziehen. In der Zwischenzeit röste ich in einem guten Klecks Butter eine Handvoll Semmelbrösel goldbraun, damit ich dann die Nockerl drin wälzen kann.

Darauf kommt dann reichlich Zucker und dazu die Kompotte.

4. April

Ich weiß, heute ist Sonntag. Trotzdem werde ich heute wieder Überfälliges verwerten und fabriziere Bulgur mit Giersch.

Weil ich nämlich heute Ostereier gefärbt habe, und das natürlich mit Naturfarben. Unter anderem bin ich durch den Garten gezogen und habe Gierschblätter gepflückt. Die habe ich in Wasser ausgekocht, ausgedrückt und dann weder in den Biomüll noch ins Hendlgehege schmeißen wollen.

Also werde ich zwei Portionen Bulgur nach den Packungsanweisungen in Salzwasser kochen. Dann werde ich in eine Hälfte vom Bulgur (Die zweite Portion gibts demnächst.) den Giersch, ein bisserl von der Osmanischen Gewürzmischung, ein Eckerl Butter und ein bisserl was vom Blauschimmelkäse einrühren.

Und fertig. Vielleicht den Rest vom Fisolensalat dazu?

Wenn ich am Vormittag erfolgreich beim Bärlauch-Sammeln bin, mache ich vorher eine Bärlauchsuppe, und nachher gibts einen Rest vom Pfirsichkompott.

Fröhliche Ostern!

5. April

Aber heute gibts Feiertagsessen: Karpfen serbisch mit Braterdäpfeln.

So ein Stück Karpfen kriegt man, wenn weit und breit in der Familie kein Fischer zu finden ist, in einem guten Fischgeschäft auch einzeln. Muss kein Filet sein, aber ein Schwanzstück solltet ihr euch nur andrehen lassen, wenn ihr wirklich grätenfest seid. Erkennt man daran, dass es nicht lang und schmal, sondern fast quadratisch oder dreieckig ist.

Jedenfalls die Erdäpfel wie gewohnt weich dämpfen. In der Zwischenzeit den Fisch waschen und längs einige Schnitte hineinfabrizieren. In diese Schnitte Salz, roten Paprika und zerdrückten Knoblauch schmieren. Dann den Fisch in Mehl wenden und in  Fett bei mittlerer Hitze eher langsam braten. Nur ein paar Minuten, nur einmal vorsichtig wenden.

Während der Fisch brät, sollten auch die geschälten und in Stücke geschnittenen Erdäpfel schon in Öl braten. Salzen und eventuell Rosmarin dazugeben.

6. April

Ich war beim Bärlauchpflücken tatsächlich erfolgreich. Einige Portionen sind, blanchiert und grob geschnitten, für den Winter eingefroren, die Bärlauchbutter harrt noch selbiger Prozedur. Und vom Rest gibts heute Hausgemachte Bandnudeln mit Pomodori und Bärlauch.

Resteverwertung eben. Die Bandnudeln habe ich notgedrungen gefertigt, weil sich der Nudelteig nicht dünn genug für Suppennudeln ausrollen ließ. Die Fehlerquelle: er ist mir zu „feucht“ geraten d. h. ich habe anteilsmäßig zuviel an Ei und zuwenig an Mehl genommen. Also Bandnudeln.

Und die werden gekocht und dann in Öl mit Pomodori-Pesto geschwenkt (das ist mir von einer Packung Schafkäsebällchen übrig geblieben). Dazu kommt der geschnippelte Bärlauch, und dann die Nudeln hinein und möglicherweise noch ein bisserl Salz. Wenn alles gut heiß ist, creme ich vermutlich noch ein Ei hinein. Und wenn ich nicht vergesse, krame ich einen Rest von geröstetem Sesam aus dem Kuchlkastl und streu den drüber.

Dazu gibts wieder mal einen Salat aus dem Glas.

7. April

Wenn ich den Rest vom Bulgur letztens heute nicht endlich verwende, ist er tatsächlich nur mehr als Hendlfutter geeignet. Also gibts heute eine Bulgurpfanne mit Bärlauch. – Ja, es war immer noch welcher da, aber der kommt heute endgültig weg.

Der bereits gekochte Bulgur wird also in ein bisserl Öl angebraten, dann der in Streifen geschnittene Bärlauch dazu, salzen und gut durchrühren. Wer hat, kann Paradeiser nach Belieben dazumengen. In meine Pfanne kommt noch ein Stückerl vom Blauschimmelkäse, das hat letztens herrlich gemundet.

8. April

Es muss wieder einmal was weg, jetzt mache ich Ernst mit meinem Vorhaben, den Gefrierschrank zu leeren. Also verpasse ich mir heute noch einmal Topfennockerl mit Kompott.

Das Rezept kennt ihr schon, und dazu gibts ein Kompott aus dem Glas. Oder Apfelmus, je nachdem, worauf ich mehr Appetit habe … 

Wenn ich mit meiner Arbeit rechtzeitig fertig werde, geht sich sogar noch eine Topinamburcremesuppe aus.

9. April

Ich muss mich entschuldigen, aber in der nächsten Zeit werden die Einträge auf diesem Blog aus technischen Gründen eher unregelmäßig erscheinen. Ich hoffe, dass Ende April das Problem gelöst sein wird.

Was koche ich heute? Ein Topinambur-Erdäpfel-Gratin.

Und das mache ich so: Ich schicke eine Portion mehlige Erdäpfel (weil von denen noch so viele da sind, speckige tun es auch!) in den Dampf. Während die garen, fette ich eine kleine, etwas höhere Auflaufform ein und schneide gut eine Handvoll gewaschene und gebürstete Topinambur in dünne Scheiberl. Außerdem gare ich zwei Portionen Bulgur in Salzwasser. Und ich verrühre ein Ei mit ein bisserl Obers ziemlich gut.

Wenn die Erdäpfel durch sind, schäle ich sie und scheibliere sie ebenfalls. Dann schlichte ich sie in die Form. Drauf kommen die Topinambur, zuoberst der Bulgur. Ihr könnt zwischendurch gerne salzen und sonstwie würzen. Ich hab das so gelöst, dass ich auf den Bulgur reichlich Flockerl von Bärlauchbutter getan habe. Aber vorher habe ich die Ei-Obers-Mischung drübergegossen.

Das ganze kommt bei ca. 190 Grad ins Rohr und bleibt dort 30 – 40 Minuten.

10. April

Weil ja noch Bulgur da ist und außerdem der Petersil im Garten grünt und die Paradeiser im Angebot waren, fabriziere ich heute ausnahmsweise ein etwas abgewandeltes Taboule – die Expertinnen mögen Nachsicht üben.

Ich schneide also ordentlich Paradeiser klein (ein bisserl was muss aber für morgen übrig bleiben!) und fuzle den Petersil. Und dann mische ich das alles unter den angewärmten Bulgur. Salzen tu ich auch, und möglicherweise, wenn mir gerade danach ist, kommt ein Lackerl Kürbiskernöl drüber. Eine liebe Freundin hat mir aus ihrer Heimat nämlich ein ganz frisch gepresstes mitgebracht – allein der Geruch ist unbeschreiblich.

Heute war echt schnell gekocht …

11. April

Öh. Heute geh ich fremd essen, aber ich liefere die Hauptzutat: das Huhn. Wir mussten nämlich zwei unserer Damen abmurksen. Eine davon gibt es heute – für die gesamte Familie – als Brathuhn mit gemischtem Salat.

Das Hendl wird gerupfter- und ausgenommenerweise gewaschen und gewürzt und in eine Bratfolie gestopft. Dann ins Rohr damit und so ungefähr ein Stünderl drin lassen. Wer will, kann gegen Ende vorsichtig oben die Folie aufschneiden, damit das Hendl vielleicht noch ein bisserl bräuner wird.

Für den Salat nehme ich ein vorhandenes Glas Fisolensalat, die restlichen Paradeiser von gestern, ein Happerl Zwiebel und ein paar Karotten. Letztere reiße ich grob. Der Zwiebel wird in Ringe geschnitten, die Paradeiser in Scheiben. Und wie ich meine Mutter kenne, spendiert sie der Meute ein Happerl grünen Salat. – Und ich wieder das bereits besprochene Kernöl, eh klar.

Weil ja Sonntag ist, gibts vorher eine Hühnersuppe (von den Resten des Hendls, damit alles verwertet ist) und nachher einen mütterlichen Kakaokuchen.

12. April

Auf Palatschinken habe ich schon lange Lust, die mache ich mir heute. Vielleicht ein Rest von der Hühnersuppe vorher.

Wenn vom Obers noch was da ist, kommt der mit in den Teig. Sonst mixe ich ein Viertelliter Milch mit einem Ei und einer Prise Salz und rühre soviel Mehl ein, dass der Teig dickflüssig ist, aber noch gut vom Löffel tropft.

Der Teig rastet eine halbe Stunde. Dann in eine Pfanne, die gut heiß ist, ein kleines Stück Butter und ein halber Schöpflöffel vom Teig – also das kommt jetzt drauf an, wie groß euer Schöpfer ist. Auf einer Seite backen, bis der Teig auf der Oberseite aufgetrocknet ist, dann wenden und noch etwa eine Minute auf der anderen Seite fertigbacken.

Und nach Geschmack füllen!

13. April

Na, ich bin schon ganz schoen im Hintertreffen. Fuer heute verrate ich euch ein original maltesisches Rezept: Ravioli ricotta napolitana.

Dafuer  bereitet ihr einen Nudelteig zu (den hatten wir schon mal, irgendwann vor Ostern – die Masse von einem Ei und knapp 10 dag Mehl sollte reichen, was uebrigbleibt, schneidet zu Suppennudeln fuer demnaechst)), rollt ihn ziemlich duenn aus und stecht runde Formen aus. Ich mache das immer mit einem Keksausstecher, aber ein Glas tuts auch.

Auf diese Kreise tut ihr einen Kaffeeloeffel von folgender Fuelle: etwas frischen Ricotta (oder aber auch Mascarpone) vorsichtig salzen und mit frischen gehackten Kraeutern vermengen. Dann die Haelfte des Randes mit Wasser zart bestreichen und die Dinger zusammenklappen. Wenn alle fertig sind, in Salzwasser einige Minuten kochen. 

Fuer die Sauce einen Essloeffel Olivenoel erhitzen und eine Handvoll gewuerfelter Paradeiser drin anschwitzen. Mit Salz, Pfeffer und geschnittenem Basilikum wuerzen, etwas schmurgeln lassen und unter die Ravioli plazieren.

14. April

Habt ihr Lust, ein Apfelomelett zu machen? Geht ganz einfach.

Naemlich ruehrt ihr einen Palatschinkenteig zusammen, der aber diesmal etwas fester sein muss. Den Teig lasst ihr wie immer ein Stuenderl rasten. Dann mengt ihr einen grob geraspelten Apfel darunter.

In einer Pfanne zerlasst ihr 2 bis 3 dag Butter und gebt den Teig hinein. Bei geringer bis mittlerer Hitze backt ihr die Sache dann einige Minuten. Jetzt kommt der mieseste Teil: das Umdrehen. Am besten ist, wenn ihr zwei Gabeln oder Kochloeffel oder Paletten nehmt. Ihr koennt das Ding aber auch teilen, dann gehts einfacher.

Auf der anderen Seite ein paar Minuten fertig backen. Wenn ihr das Gefuehl habt, es raucht zu sehr, lupft das Ding auf einer Seite vorsichtig und schiebt ihm ein weiteres Stueck Butter unter.

Mit Zimt und Zucker bestreut servieren.

16. April

Versuchen wir es mit einem Risotto? Allerdings mit einem einfachen.

Der Witz ist, dass der Reis immer nur einem Hauch Fluessigkeit schmurgeln soll. Das bedeutet, dass ihr alle paar Minuten ein bisserl Wasser oder Suppe nachgiessen muesst. Wobei, ich hab das in meinem beschichteten Reinderl probiert und das nimmt auch etwas mehr Fluessigkeit auf einmal nicht uebel.

Also erhitzt das beschichtete Reinderl und gebt knapp 10 dag Rundkornreis hinein. Ein bisserl trocken anroesten, ein bisserl salzen, dann mit einem Schuss Madeira oder Sherry abloeschen. Nichtalkoholiker verwenden Suppe. Dann mit Suppe ein bisserl mehr aufgiessen und die Zutaten dazu, die laenger kochen muessen. Zum Beispiel gewuerfelte Karotten. Oder getrocknete Schwammerl. Pfeffern koennt ihr auch schon, oder Chili dazu – aber der wird umso schaerfer, je laenger er mitkocht.

Also dann entweder viel Suppe auf einmal oder immer wieder ein bisserl was. Jedenfalls oefter umruehren. Und der Reihe nach die Zutaten rein, ich nehm verschiedenes Gemuese. Wer will, kann das letzte Mal mit Weisswein aufgiessen und ein kleines Stueckerl Butter einruehren.

Falls ihr Lust auf geriebenen Kaese habt: besser erst auf dem Teller drueberstreuen, der verpickt euch sonst das Reinderl gnadenlos.

17. April

Unlaengst habe ich gelernt, dass ich Sachen aus Erdaepfelteig nicht nur kochen, sondern auch gleich braten kann. Das gebe ich doch gleich an euch weiter. Also gibts Schupfnudeln mit Rotkraut.

Das Packerl Rotkraut kommt wie immer aus dem Tiefkuehler, der Erdaepfelteig ist euch auch schon bekannt. Also die Nudeln wuzeln und in heisser Butter – besser ist Schmalz, eh klar – braten.

Mahlzeit!

15. April

Es tut mir Leid, aber heute gibts was Einfaches. Naemlich Schwammerlpolenta mit Salat.

Dazu oeffne ich vor allen Dingen ein oder zwei Glaeser an Salatvorrat. Dann gehe ich in den Garten und pfluecke allerhand. Zum Beispiel eine Handvoll Vogerlsalat, ein paar Blaetter vom Baerlauch, vielleicht sogar schon Blueten, einiges an Giersch, Loewenzahn und Gaensebluemchen. Das wird alles gewaschen, zerkleinert und vermischt.

Die Polenta mache ich so: ein Viertelliter Salzwasser ins Reinderl und eine Handvoll getrocknete Schwammerl dazu (weil meine Vorraete weg muessen, aber das habt ihr sicher schon erraten). Wenn das kocht, kommt anleitungsgemaess die Polenta rein, koechelt zwei Minuten und zieht dann noch ein Viertelstuenderl. – Das klappt natuerlich nur, weil ich explizit eine vorgekochte Polenta verwende. Sonst wuerde sich die Kochzeit entschieden verlaengern.

18. April

Sonntag ist heute, also vorher ein Gemuesecremesupperl und nachher ein Joghurt mit einem Rest Marmelade. Und als Hauptspeise Brennnesselspinat mit Couscous.

Den Couscous bereite ich anleitungsgemaess zu, bitte wie eh fast immer zwei Portionen vorsehen. Dann gehe ich an den nahe gelegenen Bach und pfluecke mit Gartenhandschuhen einen Strauss Brennnesseln. Wieder zuhause, stopfe ich die, immer noch mit den Handschuhen, zuerst unters Wasser zum Waschen und dann in ein Reinderl mit kochendem Salzwasser. Dann brennt das Zeug nimmer. Die Alternative waere, mit dem Nudelholz drueberzurollen, aber das ist mir zu kompliziert.

Einmal blanchiert, sind die Brennnesseln also harmlos. Ich hacke sie grob und schwitze sie in ein bisserl Oel an, wuerze nach Geschmack und staube nach ein paar Minuten mit ein bisserl Mehl. Und schon gehts ans Essen.

19. April

Habt ihr noch was vom Couscous? Gut. Dann fabrizieren wir heute Couscous mit Gemuese.

Ein Happerl Zwiebel schneiden und in einem Essloeffel Oel anschwitzen. Zwei Handvoll zerkleinertes Gemuese dazugeben und auch anbraten. Geht uebrigens gut im Wok. Jedenfalls dann gut wuerzen (bei mir ist heute Curry dran) und mit ein bisserl Suppe oder Ketchup aufgiessen und bei geringer Hitze bissfest schmurgeln.

Wenn das soweit ist, einfach den fertigen Couscous druntermischen.

20. April

Aus privaten Gruenden ist heute Pizzadienst dran, fuerchte ich. Seid mir nicht boese, bleibt mir gewogen – morgen gehts wieder weiter mit den Rezepten!

21. April

Was haltet ihr von einer Paella? Ich viel, aber sie ist mir viel zu langwierig in der Herstellung. Also wird es wohl eine meiner normalen Reispfannen werden, aehem.

Den Reis duenste ich wie immer mit Salz im Reinderl. Waehrenddessen schnipple ich Gemuese klein. Wer will, kann auch Reste von Hendlfleisch, Fisch oder Meeresfruechten nehmen, wenn grad welche uebriggeblieben sind. Koennte ja sein. Erbsen und Karotten sollten es auf jeden Fall sein, Broccoli und Lauch und Zwiebel sind auch kein Fehler, und was ihr halt sonst noch los werden muesst. Chili passt auch wunderbar fuer die, die es schaerfer moegen.

Das alles wird dann im beschichteten Pfanderl oder im Wok in Oel angebraten, mit Curry gewuerzt und ein bisserl geschmurgelt.

Dann wird der Reis eingeruehrt und gut vermischt.

22. April

Weil ich heute gelernt habe, wie meine Oma ihre Paradeissuppe gemacht hat, gibts bei mir Quinoa mit Paradeissauce. Und zwar traditionell.

Den Quinoa duenste ich anleitungsgemaess. Und dann bereite ich im beschichteten Reinderl eine Einbrenn aus je einem Loefferl Butter und Mehl. Dann kommt ein Glaserl passierte Paradeiser dazu, und ein bisserl Salz und jede Menge Zucker. Wenn die Sauce gut gebunden hat, ist sie auch schon fertig. Ein paar Tropfen Kernoel tun ihr gut.

Und die Suppe? Da kommt auf einen Rest der Sauce ein bisserl Wasser, und in diesem Gemisch wird dann geschnittener Zwiebel gekocht und vielleicht ein paar Reiskoerner. Geschnittener Petersil ist das Tuepferl auf dem i. Ich hoffe euch schmeckts auch!

23. April

Gestern habe ich etwas für mich Neues gegessen, das werden wir heute gleich ausprobieren (und wieder einen Teil davon einfrieren): Spinatknödel.

Dazu machen wir uns eine kleine Portion Erdäpfelteig, so wie immer: mehlige Erdäpfel weich dämpfen, schälen und zerdrücken, etwas überkühlen lassen. Dann salzen, ein kleines Stück Butter dazu und eine Handvoll Mehl. Ein Ei dazugeben und alles zu einem recht festen Teig kneten. Vom Teig kleine Stücke schneiden, auseinanderdrücken und mit folgender Fülle füllen:

Aus je einem Löffel Fett und Mehl eine dicke helle Einbrenn machen (Fett in der Pfanne erhitzen, Mehl dazu und rühren und rühren und rühren). Dann eine kleine Portion blanchierten gehackten Blattspinat dazugeben, salzen, pfeffern – wer hat und will, verfeinert mit Muskatnuss – und alles gut vermischen. Es sollte sich eine feste Masse ergeben, die nicht vom Teigstück rinnt.

Wenn die Fülle also oben geblieben ist auf dem Teigstück, dieses zu einem Knödel formen. Die Knödel in siedendem Salzwasser gar ziehen lassen (wenn sie an der Oberfläche schwimmen, noch zwei Minuten drin lassen und dann raus damit!).

Dazu passt ein Salat oder eine Kräuterrahmsauce.

24. April

Um die Vorräte aufzubrauchen, mache ich mir heute Mangoldstiele mit Reis. Vom Reis gleich wieder mehr dünsten, eh klar.

Den Reis dünste ich wie immer: zuerst trocken im Reinderl anrösten, dann salzen und mit doppelt Wasser aufgießen. Auf kleinster Hitze packungsanleitungsgemäß dünsten lassen. Wer will, stopft zwei Gewürznelken in ein halbes Zwiebelhapperl und gibt dieses dazu.

Die bereits blanchierten Mangoldstiele gebe ich in ein Reinderl mit einem Esslöffel heißem Öl, röste sie kurz durch, salze und pfeffere sie gründlich und gieße mit ein paar Schluck Obers auf. Nochmals kurz aufblubbern lassen. Wer zuviel Obers erwischt hat, staubt mit ein bisserl Mehl oder Maisstärke.

25. April

Heute gibts Frühlingskräutersuppe und einen Grießschmarrn.

Für die Suppe schäle ich einen mehligen Erdapfel, schneide ihn in kleine Stücke und gebe ihn in ein Reinderl mit 1/4 l Wasser. Dieses salze ich und lasse den Erdapfel gar werden. Währenddessen gehe ich in den Garten und pflücke insgesamt zwei Handvoll essbarer Kräuter: Gänseblümchen, Brennnesseln, Löwenzahn, Gundelrebe, Spitzwegerich, Giersch und was halt sonst noch so da ist. Die Beute wird gewaschen und in schmale Streifen geschnitten.

Zwei Minuten bevor die Erdapfelstücke tatsächlich weich sind, gebe ich die Kräuter dazu und lasse alles, erraten!, zwei Minuten weiterkochen. Dann püriere ich alles und verfeinere mit einem Esslöffel Rahm oder Obers.

Bevor ich in den Garten gehe, gebe ich ein Vierterl Milch mit einer Prise Salz in eine Schüssel und leere 6 dag Grieß dazu. Vielleicht auch ein bisserl mehr oder weniger, die Masse soll halbflüssig sein. Das lasse ich dann stehen, bis ich wiederkomme. Danach schlage ich ein Ei dazu, traktiere die Masse mit dem Mixer und gieße sie in eine Pfanne, in der ich mindestens 3 dag Butter zerlassen habe.

Dort brutzelt sie leise vor sich hin, bis die Unterseite ziemlich fest und bräunlich geworden ist. Dann drehe ich das Ding um, so dass die fertige Seite oben ist (wie das geht, habe ich schon früher mal beschrieben) und esse die Suppe. Danach zerzupfe ich die Masse in der Pfanne und lasse die Stücke noch ein paar Minuten ausdampfen, bevor ich sie auf den Teller hieve und reichlich bezuckert mit Kompott verdrücke.

26. April

Im Kühlschrank hat sich ein Packerl geschnittenes Suppengrün gefunden. Aus dem mache ich mir heute eine Gemüse-Reis-Pfanne.

Dazu erhitze ich ein bisserl Öl im beschichteten Reinderl und gebe das Gemüse hinein. Sollten sich ein paar Erbsen finden oder ein paar Krautblätter, kommen sie dazu. Auch Paradeiser wären willkommen. Danach salze ich und würze mit der Osmanischen Gewürzmischung. Dann gieße ich mit ein bisserl Wasser auf und lasse das Ganze ein paar Minuten bissfest dünsten.

Zum Schluss gebe ich den Reis dazu und vermenge alles gut. Wenn ich Lust habe, schlage ich über die heiße Masse ein frisches Ei, drehe den Herd ab und lasse das Ei an der Masse stocken. Eventuell nachwürzen.

27. April

Nudeln hatten wir schon länger nimmer. Also wirds heute die wöchentliche Fleischportion: Pasta aschiutta.

Dafür kaufe ich mir ca. 20 – 25 dag Rinderfaschiertes pro Portion – ich bin ja eine, die gern die eine oder andere Portion einfriert.  Und grad bei der Sauce Bolognese bewährt sich das, weil die im Notfall auch über Reis oder Hirse geschüttet werden kann.

Ich nehme also ein geschnittenes Happerl Zwiebel und brate dieses in ein bisserl Öl kräftig an, unter ständigem Rühren. Dann gebe ich ein dreiviertelkilo Rinderfaschiertesdazu und brate weiter. Mit der Zeit kommt Salz, Pfeffer, Oregano, ein halbes Lorbeerblatt und eine geraspelte Karotte dazu. Können auch zwei sein. Ist alles gut angebraten, schütte ich ein Glas von meinen gekochten Paradeisern drüber, rühre gut durch, tu den Deckel aufs Reinderl und lasse das ganze bei geringer Hitze so ein dreiviertelstünderl weiterschmurgeln.

In der Zwischenzeit koche ich in aller Ruhe eine Menge Spiralen oder Penne in Salzwasser bissfest – wobei: ich koche sie eher al ponte als al dente -, über die dann später die Sauce großzügig drüberkommt.

28. April

Irgendwie sind wieder einmal Rahmfisolen mit Erdäpfeln fällig.

Also schmeiße ich ein paar speckige Erdäpfel ungeschält in den Dampfeinsatz und dämpfe sie weich. In der Zwischenzeit beschäftige ich mich mit dem Gemüse.

Die blanchierten, geschnittenen Fisolen vom letzten Sommer hole ich aus dem Tiefkühlfach und lasse sie im beschichteten Reinderl langsam auftauen. Dann würze ich mit Salz und der Osmanischen Gewürzmischung. Zum Schluss kommt ein bisserl Rahm hinein, so zwei bis drei Esslöffel. Wenn mir das Ganze dann zu flüssig ist, staube ich mit ein bisserl Mehl oder Maisstärke, aber das kommt eher selten vor. 

29. April

Weil meine Stadthendln gerade jede Menge Eier legen, gibt es heute Teigwaren mit Ei und Kompott.

Ein Schnellkochessen. Die Teigwaren von letztens werden in Butter heißgemacht. Dann werden sie ein bisserl gesalzen und zwei frische Eier drübergeschlagen. Dann könnt ihr die Herdplatte ausschalten und fleißig rühren, so dass die Eier an den Teigwaren stocken.

Wer das Ganze nicht, so wie ich, mit einem Kompott dazu isst, sondern mit einem Salat seiner/ihrer Wahl, kann selbstverständlich noch tüchtig frisch gemahlenen Pfeffer drübertun.

30. April

Na, im Moment bin ich auf der süßen Seite. Nämlich ist von den Rahmfisolen ein bisserl was übriggeblieben. Das verdünne ich vorsichtig mit ein bisserl Flüssigkeit (Wasser, Gemüsesuppe, Nudelkochwasser oder so) und püriere es. Damit fabriziere ich heute Fisolencremesuppe und Palatschinken mit Apfelmus.

Zuerst rühre ich den Palatschinkenteig an: eine Prise Salz in ein hohes schlankes Gefäß mit Schnabel. Dann ein Ei dazu und ein paar Schluck Milch. Mit dem Mixer ordentlich traktieren, dann mit noch mindestens einem Achterl Milch aufgießen und weiter mixen. Dann löffelweise Mehl dazu, bis der Teig dickflüssig wird, aber noch von den Sprudlern tropft. Und stehenlassen.

Nach dem Suppenessen dann wird der Teig noch einmal durchgerührt, die Pfanne erhitzt, ein kleines Stückerl Butter drin zerlassen und ein bisserl Teig hineingegossen. Ich verteile den Teig mit einem Löffel möglichst dünn und lasse ihn bei eher größerer Hitze solange backen, bis der Teig auf der Oberseite angetrocknet ist. Dann wenden und die Rückseite auch noch eine halbe Minute oder so backen.

Auf diese Weise den Teig verbrauchen und die Palatschinken auf einem Teller stapeln. Bei Tisch mit Apfelmus füllen, bei Bedarf zuckern und verzwicken.

1. Mai

Gestern habe ich wieder ein bisserl Unkraut gejätet, daher gibts heute und morgen Gierschsuppe als Vorspeise. Die mach ich analog zur Frühlingskräutersuppe von letztens. Die Hauptspeise wird ein Erdäpfelgulasch, und danach gibts Joghurt mit Marmelade.

Nämlich werden speckige Erdäpfel geschält und in Würfel geschnitten. Dann wird in einem Löffel Öl (eigentlich: Schmalz!) ein zerschnippeltes Happerl Zwiebel angebraten. Da drauf kommt ein Löfferl edelsüßes Paprikapulver. Schnell und gründlich durchrühren und dann ziemlich flott mit ein paar Löffeln Wasser oder Gemüsesuppe aufgießen – sonst wird der Paprika bitter, und das wollen wir hier nicht.

Dann die Erdäpfel dazu und noch ein bisserl Wasser, so dass die Erdäpfel knapp bedeckt sind. Wers gerne scharf hat, kocht ein Stück Chili mit. – Ich habe damit vor Jahren einmal der gesamten Familie die Münder verbrannt, seitdem lasse ich das. – Wenn die Erdäpfel weich sind, schmeckts hervorragend. Es käme original noch geschnittene Dürre Wurst hinein oder, nicht original, aber auch gut, ein Frankfurter Würstel. 

2. Mai

Das zweite Frankfurter Würstel, und noch ein ganzes Paar dazu, werden wir heute zu Berner Würsteln verarbeiten, hin und wieder darf das sein.

Wir schneiden also die Würstel längs auf und tun in jedes ein passendes Stück Schnittkäse. Dann umwickeln wir die wieder zugeklappten Würstel mit zwei dünnen Scheiben Hamburger Speck und, falls notwendig, fixieren wir das Ganze mit zwei Zahnstochern.

Und während die Dinger auf oder unter dem Grill gar werden, schmeißen wir uns eine passende Menge Tiefkühl-Pommes-Frites aufs Backblech und suchen das Ketchup im Kühlschrank. Und den Senf.

Als Vorspeise gibts eine Gemüsesuppe, und als Nachspeise Apfelkompott oder Apfelmus, jedenfalls den Rest von letztens. Und fertig ist das Sonntagsmenü. 

3. Mai

Jetzt habe ich den Grill für mich entdeckt. Deshalb mache ich mir heute einen Gemüsespieß mit Kräuterrahm und Couscous.

Der Kräuterrahm ist eh klar: gehackte Kräuter nach Belieben mit Salz in ein paar Esslöffel Rahm einrühren.

Das Couscous ist auch klar: gemäß der Packungsanleitung zubereiten. Bitte wieder zwei Portionen.

Für den Gemüsepieß, besser gesagt, die zwei Gemüsespieße für eine derzeit etwas verfressene Singleköchin, nehme ich einen übrig gebliebenen gekochten Erdapfel, einen kleinen Zucchino, ein paar geschälte Mini-Zwieberl, ein paar Kirschparadeiser und, weil ich gerade habe, ein paar Würfel vom Halloumi-Grillkäse.

Aber eurer Fantasie sind da keine Grenzen gesetzt. Aufgespießt wird, was gerade da ist, durchaus auch Reste von blanchiertem Gemüse z. B. Broccoli. Wer zuviel Zeit hat, kann auch den Zucchino mit dem Sparschäler längs in schmale lange Scheiben schneiden und die Käsewürfel damit umwickeln.

Und wer keinen Grill hat, brät die Spieße mit etwas Fett in einer beschichteten Pfanne. Salz und Gewürze kommen besser erst nachher drauf.

4. Mai

Weil außer dem Couscous auch noch ein paar Kirschparadeiser übriggeblieben sind und ein großzügiger Rest Petersil, mach ich mir heute – husch, husch – ein Taboule nach Art der Sparköchin.

Dazu viertle ich die Kirschparadeiser, hacke den Petersil, mische beides unter das Couscous, salze und träufle ein Teelöfferl von einem guten Öl drüber.

5. Mai

Champignons sind im Angebot. Das schreit nach Schwammerlsauce mit Reis.

Den Reis wie immer dünsten (zwei Portionen, sowieso). Währenddessen die Schwammerlsauce bereiten:

Mit einem Viertelkilo-Becher komme ich gut durch, mengenmäßig. Ich kann es mir nicht abgewöhnen, die Schwammerl zu häuten, aber theoretisch genügt es, sie zu putzen.  Dann werden sie jedenfalls in dünne Scheiben geschnitten. Ebenso ein halbes Happerl Zwiebel.

Der Zwiebel wird in einem Esslöffel Öl glasig gedünstet. Dann kommen die Schwammerl dazu. Diese werden kurz angebraten und dann gesalzen und gepfeffert. Wer gut rührt, wird merken, dass die Schwammerl genug Wasser lassen, so dass man ohne Aufgießen durchkommt. Wenn die Flüssigkeit so gut wie verdampft ist, vom Herd nehmen und ein bis zwei Esslöffel Rahm oder Obers unterrühren.

(Das eine oder andere Schwammerl hätte übrigens auch sehr gut auf den Gemüsespieß von neulich gepasst!)

6. Mai

Nussnudeln werden es heute. Auf die einfache Art: gekochte Teigwaren in etwas heißer Butter schwenken, auf den Teller geben, reichlich geriebene Nüsse und Zucker oder Honig drüber und ein Kompott dazu essen.

Vorher mache ich mir aus eigener Ernte eine Spargelcremesuppe – die Ernte ist nämlich so gering, dass sich nix anderes ausgeht.

Die Grünspargeln sind etwa essstäbchendünn. Nach dem Waschen schneide ich sie, von der Spitze beginnend, in kurze Stücke. Sobald ich merke, dass die Schale unpackbar dick wird, schneide ich den Rest in längere Stücke und diese in der Mitte durch. Diese längeren Stücke koche ich dann in Salzwasser 20 bis 30 Minuten aus. Dann fische ich sie aus dem Wasser (die kommen zum Hendlfutter) und tu die kurzen, essbaren Schnipsel ins Reinderl. Den Spargel koche ich  ein paar Minuten und püriere dann. Bei Bedarf nachsalzen und pfeffern. Und dann kommts:

Zuerst mit ein bisserl Milch oder Obers aufgießen. Zum Kochen bringen. Ein kleines Ei vorsichtig aufschlagen und das Eiklar tropfenweise in die Suppe tun. Ganz zum Schluss den Dotter im ganzen in die Suppe gleiten lassen und 1 bis 2 Minuten köcheln lassen. Der schaut dann nämlich erstens gut aus in der Suppe und zweitens ist er innen noch weich und schmeckt einfach fantastisch.

7. Mai

Mangoldstiele haben wir auch schon länger nimmer gehabt. Also gibts heute Spaghetti mit Mangold-Käse-Sauce. (Wer will, nimmt natürlich Spinat, eh klar.)

Die Spaghetti werden in Salzwasser al ponte gekocht, wie immer. Währenddessen im beschichteten Reinderl einen Esslöffel Öl erhitzen, die blanchierten und grob gehackten Mangoldstiele hineingegeben und angebraten. Dann salzen und würzen (bei mir heute nur Pfeffer), ein Schluckerl Obers dazu und, weil er grad da ist, ein paar Deka kleinwürfelig geschnittenen Halloumi-Grillkäse dazu.

Das ganze ein paar Minuten durchschmurgeln, eventuell mit einem Löffel Mehl binden. Und über die fertigen Nudeln gießen. 

8. Mai

Heute muss es schnell gehen: Paradeissauce mit Reis mache ich mir.

Ich ziehe also wieder einmal ein Glas passierter Paradeiser aus dem Kellerregal. Wenn ihr das nicht könnt, nehmt ein halbes Kilo aromatischer Paradeiser (schwierig um diese Jahreszeit, ich weiß!), wascht sie und schneidet sie in grobe Stücke, tut sie in ein Reinderl und dreht die Herdplatte auf.

Und dann mit dem Kochlöffel ordentlich rühren und stampfen, bis die Dinger genug Wasser gelassen haben, um nimmer anzubrennen. Aufkochen und 20 Minuten köcheln lassen, bis sich die Hautstücke einringeln.

Dann duch die Flotte Lotte traktieren und die Sauce nochmals aufkochen, mit Salz und reichlich Zucker würzen. Zum Binden zwei Schluck Wasser mit einem Esslöffel Maisstärke glattrühren und in die kochende Sauce einrühren.

Wie das mit dem Reis funktioniert, wisst ihr ja schon. Und natürlich gleich wieder zwei Portionen dünsten!

Über die Paradeissauce kommen bei mir immer ein paar Tropfen Kernöl, damit´s besonders gschmackig wird, übrigens.

9. Mai

Sind immer noch Topinambur da. Deshalb gibts heute Topinamburcremesuppe, Erbsenreis und Fruchtjoghurt.

Ich denke, dazu muss ich jetzt keine Anleitungen dazuschreiben. Es reicht, euch Guten Appetit zu wünschen.

10. Mai

Wenn ich den Rest von der gestrigen Suppe esse, reicht mir als Hauptspeise eine kleine kalte Mahlzeit: Avocado-Aufstrich mit Brot.

Die patzweiche Avocado hole ich mit einem Löfferl aus der Schale und rühre sie gut ab. Gewürzt wird mit Salz und Balsamico-Essig (oder Zitronensaft, was halt grad da ist).

Aufstreichen und essen!

11. Mai

Gerade habe ich eine Einladung bekommmen für Gebackene Zucchini mit Kräuterrahm!

Das ist jetzt wirklich etwas, was ich mir selber nie machen würde, weil mir die Paniererei auf die Nerven geht. 

Was ich möglicherweise gerade noch schaffen würde, wäre ein Backteig, durch den ich die Gemüsetrümmer ziehen würde. Aber dann auch grad nicht Zucchini. Jedenfalls ist mir da auch viel zu viel Öl im Spiel, wenn die Teile schwimmend herausgebacken werden sollen.

Aber hin und wieder einladen lasse ich mich natürlich gern!

12. Mai

Weil heute Besuch kommt, zahlt es sich aus, gleich zwei Portionen Lammleber mit Zwiebeln zu fabrizieren. Geht aber natürlich für eine Person genauso!

Die Leber gewaschenerweise in mundgerechte Happen schneiden und zuerst geschnittenen Zwiebel, dann die Leber in heißem Öl rundherum gut anbraten. Salzen, pfeffern, Rosmarin dazu und mit einem Schluck Madeirawein oder Sherry ablöschen. Noch ein bisserl weiter braten lassen.

Dazu mache ich Petersilerdäpfel – mit Tiefkühlpetersil, weil mir die Schnecken meinen eigenen ratzeputz weggefressen haben.

13. Mai

Wenn es schnell gehen muss, fällt mir leider nicht viel ein. Deshalb habe ich heute schon wieder Reis mit Paradeissauce gegessen.

Allerdings habe ich zu spät gemerkt, dass die Maisstärke weg ist, also musste ich eine stinknormale Einbrenn machen: ein Esslöffel Öl erhitzt, ein Esslöffel Mehl hinein, viel umrühren, mit einem Glas passierter Paradeiser aufgießen, salzen und viel zuckern, aufkochen lassen.

Dadurch habe ich mir das Kernöl oben drauf erspart. Vielleicht keine so gute Idee war, einen Kaffeelöffel Chili in die Sauce zu rühren, das Zeug ist wirklich teuflisch scharf. Lasst es lieber bleiben.

14. Mai

Gestern hat der Lieblingsnachbar einen Karpfen filettiert. Den gekochten „Abfall“ kriege ich für meine Hendln, aber diesmal hat er soviel drangelassen, dass ich einige Löffel feinstes Filetfleisch für mich abgezwackt habe und, ganz gegen meine Gewohnheit, heute ein bisserl Karpfen essen werde. Nämlich eine Mangold-Karpfen-Reispfanne.

Die mache ich ganz unkompliziert. In ein bisserl Öl brate ich den blanchierten und geschnittenen Stielmangold an, salze ihn und würze ordentlich mit Curry. Dann teile ich ihn in zwei Portionen, eine hebe ich für morgen auf.

Zur weiten Portion kommen die gekochten Karpfen-Stückerl und der Reis von gestern, alles wird gut durchgerührt und eventuell nachgewürzt, und dann: Mahlzeit!

15. Mai

Den Rest vom Mangold gestern gibts heute als Bulgur mit Mangold-Curry.

Vom Bulgur bereite ich anleitungsgemäß zwei Portionen zu. Allerdings schreiben manche Anleitungen vor, erst nachher zu salzen. Das hat sich für mich nicht bewährt, ich tu das Salz immer gleich ins Wasser.

In meinem beschichteten Reinderl erhitze ich ein reichliches Lackerl Obers und gebe den Mangold dazu. Das ganze köchle ich ein bisserl. Wenn mir die Sache zu flüssig zu sein scheint, rühre ich vorsichtig ein Löfferl Mehl oder Maizena drunter. Wer möchte, kann das ganze auch pürieren.

Dann den Bulgur auf den Teller, die Sauce drüber und mit gehacktem Petersil bestreuen.

16. Mai

Ja, ich weiß, es ist Sonntag. Trotzdem hat mich das Kochen nicht gefreut. Und so habe ich es den Ball unten gehalten: Nach einer Gemüsecremesuppe gab es Blätterteigtascherl mit Rhabarber-Vanille-Fülle.

Für die Fülle habe ich drei Stangen vom Rhabarber geerntet, geschält und in kleine Stücke geschnitten. Die habe ich mit wenig Wasser (Apfelsaft wäre auch eine Möglichkeit gewesen) und einem kleinen Stück Vanilleschote weich gedünstet. Das dauert nicht lange, vielleicht zehn Minuten.

Dann habe ich einen Esslöffel Maisstärke, die mittlerweile gottseidank wieder vorrätig ist, mit zwei Schluck kaltem Wasser glattgerührt und in die kochende Masse gegossen. Einmal aufkochen lassen und gut rühren, dann vom Herd nehmen und ordentlich Honig einrühren. Erkalten lassen.

Eine Packung Blätterteig (Bio-Dinkel-Blätterteig macht sich besonders gut) aufbreiten und in 10 oder 12 Teile schneiden. Einzeln vom Papier ziehen, einen Löffel Fülle draufgeben, zusammenklappen und die Ränder gut verschließen. Auf ein mit Backpapier belegtes Blech legen, mit versprudeltem Ei bestreichen (mangels Pinsel klappt das auch mit dem Zeigefinger gut) und mit einer Gabel zweimal vorsichtig reinstechen, damit die Luft rauskann, wenn sie will.

Bei vorgeheizten 180 Grad Heißluft backen, bis sie goldbraun sind, und das sollten sie nach 7 bis 10 Minuten sein. Die übrig gebliebenen schmecken kalt als Jause auch noch gut.

17. Mai

Heute war der Rest vom Bulgur dran. Und zwar als Bulgur mit Sauce Bolognese.

Letztere habe ich aus dem Tiefkühler genommen (erinnert ihr euch an meine Kochaktion von neulich?) und ins beschichtete Reinderl getan. Wie sie geköchelt hat, hab ich den Bulgur einfach untergerührt, und fertig.

18. Mai

Gestern habe ich den Regentag genützt und eine ordentliche Portion Bandnudeln produziert. Die gibts heute als Gebratene Eiernudeln mit süß-saurem Mangold.

Die Nudeln koche ich in Salzwasser (das ich danach für ein Supperl aufhebe, übrigens). Dann erhitze ich im beschichteten Reinderl einen Esslöffel Öl und gebe die Nudeln dazu. Ich würze mit Salz und Osmanischer Gewürzmischung, rühre gut durch und schlage zwei Eier drüber. Dann nehme ich das Reinderl vom Herd und rühre noch ein bis zwei Minuten weiter, damit die Nudeln gut eingecremt werden.

Wie ich den süß-sauren Stielmangold seinerzeit gemacht habe (das Glas ist aus 2006 – da seht ihr mal, wie lange hausgemachte Vorräte haltbar sind!), weiß ich nicht mehr so genau, aber vermutlich den geschnittenen Stielmangold blanchiert und dann in einem Sud aus Wasser, Essig, Zucker, Salz und Gewürzen bissfest gekocht und kochend heiß in ein Twist-Off-Glas gefüllt.

19. Mai

Heute war ich derart lange unterwegs, dass das Mittagessen außer Haus stattfand: Gebackener Karfiol mit Sauce Tartare.

Und die Restnudeln von gestern hab ich zwischendurch als  Snack verdrückt. Da wird mir morgen was Neues einfallen müssen …

20. Mai

Ich verspreche euch und mir, dass ab morgen die Kocherei wieder normal verlaufen wird. Aber heute hats den Rest von der Sauce Tartare gegeben, und das mit Braterdäpfeln.

Die habe ich aus einer Mischung von mehligen und speckigen gekochten Erdäpfeln gemacht, die ich in wenig Öl ordentlich durchgebraten habe und mit Salz und Rosmarin gewürzt habe.

Hunger ist ja wirklich ein sehr guter Koch, aber auf Dauer ist das nix. Bis morgen also!

21. Mai

Geht nie hungrig einkaufen. Alte Weisheit. Das Stück Blunzn, das mir als gestriges Abendessen dienen sollte, war viel zu ausgiebig dimensioniert. Also habe ich den verbliebenen Rest heute zu einem Blunzngröstl verarbeitet.

Meine Sparvariante allerdings. Ich habe drei mehlige Erdäpfel (eigentlich nimmt man speckige, aber die habe ich nicht mehr vorrätig) gedämpft und geschält und in Scheiben geschnitten. Dann habe ich einen Esslöffel Öl im beschichteten Reinderl erhitzt und ein kleines Happerl geschnittenen Zwiebel hineingetan. Ein paar Mal umrühren, dann die Erdäpfel hinein und gut weiterrühren. Zwischendurch ein bisserl salzen und pfeffern.

Zum Schluss die in Viertelscheiben geschnittene Blunzn dazu (vielleicht 15 dag pro Portion) und noch ein bisserl weiterbraten.

Die Sache wird, wenn ihr nicht einen deutlichen Überhang an Öl und Blunzn habt, einigermaßen trocken. Plant einen rustikalen Salat dazu ein: Krautsalat, Sellerie oder etwas Ähnliches.

22. Mai

Heute war ich eingeladen, auf Skubanky – Tatschkerln aus Erdäpfeln, Mehl, Topfen und so, in reichlich Fett herausgebacken, mit Mohn, Zucker und zerlassener Butter obenauf.

Das Rezept erspar ich euch. Erstens ist das nix, was eins für eine Person kochen sollte, und zweitens waren sie jetzt nicht DAS Geschenk des Kochs … ich mag Mehlspeisen wirklich gerne, aber ich empfehle euch: macht euch lieber Palatschinken.

Damit das aber hier nicht so leer ist: Hier ein schnelles Rezept für einen Zitronenmelissen-Dicksaft: ihr pflückt euch ein Sträußerl Melisse ab und stopft es locker in ein Twist-Off-Glas. Dann streut ihr Zitronensäure drüber (ich würde sagen, für einen Liter Flüssigkeit ungefähr ein bis zwei Deka) und gießt das Glas mit kaltem Wasser voll. Deckel drauf und einen Tag möglichst in die Sonne stellen.

Dann abseihen, Zucker oder Honig nach Geschmack einrühren, in Flaschen füllen und im Kühlschrank möglichst nicht lange lagern.

23. Mai

Habt ihr schon einmal Lammfleisch probiert? Für ein Sonntagsessen für eine Person hin und wieder gehts, finde ich. Für eine Person klappen entweder Koteletts oder, was mir lieber ist: Lammstelze mit Gemüse und Erdäpfeln. Dafür hab ich mir die Suppe erspart und nur ein Apfelkompott nachgegessen.

Und die geht so. eine Lammstelze nehmen und an geeigneter Stelle ein paar Schnitte reinmachen. Diese mit zerdrücktem Knoblauch und Salz füllen. Irgendwo einen oder zwei Rosmarinzweige dazustopfen. Zwei große speckige Erdäpfel und zwei Karotten schälen und in mundgerechte Happen schneiden. Vier bis fünf kleine Zwiebelhapperl schälen.

Alles anleitungsgemäß in eine Bratfolie stopfen, diese gut verschließen, mit einer Nadel ein paar Mal reinstechen, auf einen kalten Rost ins vorgeheizte Rohr geben (so ungefähr 180 – 200 Grad) und nach Packungsanweisung braten.

Nach dem Rausnehmen die Folie vorsichtig oben aufschneiden, alles auf einen Teller häufen – inklusive dem herrlichen Saft, der sich gebildet hat – und: Mahlzeit.

PS: ich habe eine Lammstelze auch schon einmal in einem Alufolie-Packerl serviert bekommen. Das klappt also auch, aber mir ist die Bratfolie trotzdem lieber.

24. Mai

Heute war ich vegetarisch essen und hab ganz was Schmackhaftes erwischt: Gnocchi mit zweierlei Spargel und Parmesan.

Die Gnocchi waren allerdings nicht wirklich welche, sondern eher Schupfnudeln, die ich aus einem normalen Erdäpfelteig machen würde: mehlige Erdäpfel dämpfen, schälen und zerdrücken, mit etwas Mehl, Salz, einem kleinen Stück Butter und einem kleinen Ei zu einem Teig kneten. Salzwasser aufstellen, ins siedende Wasser dann kleinfingerdicke Nudeln geben und kochen, bis sie aufsteigen. 

Für die Sauce haben die grünen und weißen Spargel in kleine Stücke gschnitten und gegart. Ich nehme an, dass sie vom Kochsud ein paar Löffel ins Reinderl gegeben haben, mit etwas Obers und Gewürzen (Salz und Pfeffer, vielleicht einen Hauch Rosmarin oder Zitronensaft) aufgekocht haben, dann ein bisserl Maizena eingerührt haben (die vorher mit einem Löffel Wasser glatt gerührt) und dicklich gekocht haben.

Dann den Spargel wieder dazu und die Schupfnudeln, gut durchschwenken und auf den Teller damit. Und reichlich geriebenen Parmesan drüber.

25. Mai

Zum ersten Mal habe ich heute Linsen ausprobiert. Allerdings als Einsteigermodell die roten, weil die weniger umständlich sind. Also Rote Linsen mit Nudeln.

In meinem beschichteten Reinderl habe ich einen Esslöffel Öl erhitzt und ein kleines Happerl geschnittenen Zwiebel glasig gedünstet. Dann hab ich Curry dazugegeben und eine Handvoll von den Linsen und nochmal gut durchgeröstet. Dann habe ich mit zwei Handvoll Wasser aufgegossen, ein Lackerl Obers dazugegeben und ein paar Minuten kochen lassen.

Weil ich noch ein paar Restln meiner selbstgemachten Nudeln hatte, habe ich die zuletzt dazugegeben und noch ein paar Minuten weitergekocht. Ganz zum Schluss habe ich dann das Salz dazugegeben und noch eine Minute abseits der Herdplatte ziehen lassen.

Mit einem Rest Brot dazu hat das wirklich gut geschmeckt, muss ich sagen.

26. Mai

Gerade koche ich für eineinhalb, und am Anfang bin ich immer vorsichtig. Also gab es heute das Übliche: Reis mit Paradeissauce.

Tut mir Leid, dass ich euch nicht mehr bieten kann, aber ich muss mich langsam an den Geschmack meiner kleinen Mitbewohnerin herantasten.

27. Mai

Heute werden wir eine Einkaufstour machen und unter anderem beim Schweden landen.

Da werden wir uns eine ordentliche Portion Fleischbällchen mit Erdäpfeln und Preiselbeeren schmecken lassen!

(ob ich es schön finden soll, dass alle Einzelteile dieses Erlebnisessens mittlerweile als Konserve erhältlich sind, weiß ich noch nicht …)

28. Mai

Heute wieder selber gekocht, und zwar Spaghetti mit Fleischsauce.

Für die Sauce habe ich ein Viertelkilo Faschiertes in einem Esslöffel Öl rundherum scharf angebraten, dann ein Happerl geschnittenen Zwiebel dazu und fest weitergebraten. Zwischen dem Rühren habe ich mit Salz, Pfeffer, einem Lorbeerblatt und ein paar Nadeln vom Rosmarin gewürzt und eine geraspelte Karotte (ein Stück Sellerie tuts auch – was halt grad da ist) dazugegeben. Dann noch eine ordentliche Portion Ketchup (ich hab ja immer noch selbst gemachtes) darüber, Deckel drauf und ein halbes Stünderl schmoren lassen.

In der Zwischenzeit in aller Ruhe die Spaghetti in Salzwasser weich kochen und dann in die Sauce rühren.

29. Mai

Den Reis von letztens habe ich heute auf dem Programm, und zwar als Butterreis mit Fisolencreme.

Dass der bereits gedünstete Reis einfach in ein bisserl Butter erhitzt wird (am besten unter ständigem Rühren), ist eh klar.

Für die Fisolencreme habe ich ein Packerl blanchierte geschnittene Fisolen aus dem Tiefkühler gezogen und mit ein wenig Wasser im Reinderl aufgetaut und erhitzt. Dann mit Salz und Pfeffer würzen. Drei Esslöffel Rahm mit einem gehäuften Esslöffel Maizena glatt rühren. Den Mixstab in die Fisolen halten und bis auf einige Teile alles pürieren. Dann das Rahmgmachtl einrühren, einmal aufkochen lassen, vom Herd nehmen und einen gehäuften Esslöffel gehackte Dille einrühren. Oder auch nicht, je nach Geschmack eben.

30. Mai

Aufs Backhendl mit Erdäpfelsalat waren wir heute eingeladen, zum Glück. Aber wenigstens der Schokopudding war von mir:

Von einem halben Liter Milch 6 Esslöffel wegnehmen und den Rest erhitzen. Ein bis zwei Esslöffel Zucker miterhitzen. Das kleine Lackerl Milch mit drei gehäuften Esslöffeln Maizena (eigentlich 4 dag) und zwei gehäuften  Esslöffeln Instantkakao glattrühren.

Das Gmachtl in die steigende Milch einrühren, vom Herd nehmen und ordentlich rühren. Dann wieder auf die Platte geben, einmal aufkochen und endgültig vom Feuer nehmen. In kalt ausgespülten Formen verteilen.

Statt des Instantkakaos kann eins natürlich auch zum Beispiel ein bis zwei Packerl Vanillezucker nehmen. Oder ein gestrichenes Kaffeelöfferl Zimt (dann würde ich allerdings keinen Zucker miterhitzen, sondern nach dem Aufkochen des Puddings noch gach zwei Löffel Honig einrühren).

Natürlich kann man einen Pudding auch ohne Milch machen. Einfach Wasser oder Fruchtsaft oder Kompott oder Fruchtbrei nehmen  und auch die Maizena mit Saft oder Wasser anrühren.

Besonders Kreative tun sich die Arbeit an und machen zwei verschiedene Massen und machen einen Schichtpudding. Aber das ist dann schon eine Sache für den Geburtstag oder so.

31. Mai

Mangoldstiele mit Bulgur gabs heute.

Den Bulgur (gleich zwei Portionen, eh klar) habe ich in der doppelten Menge gesalzenen Wasser aufkochen lassen und dann auf kleiner Flamme 15 Minuten weitergeköchelt.

Währenddessen hab ich im beschichteten Reinderl ein Packerl blanchierter und geschnittener Mangoldstiele aufgetaut, gesalzen und gepfeffert. Dann hab ich einen Esslöffel Maizena mit ein paar Esslöffeln Milch glatt gerührt und das Gemüse damit gebunden.

1. Juni

Wer einen Hobbyangler in der Familie hat, weiß es: einer der wichtigsten Tage ist der 1. Juni.Weil nämlich der Karpfen, einer der beliebtesten Süßwasserfische Österreichs, im Mai Schonzeit hat. Vorher fängt man kaum was, aber danach gehts dann los.

Also  gibt es möglicherweise heute in zahlreichen Familien ähnliches zu essen. (Außer bei den ganz Vorsichtigen, die den ersten Karpfen der Saison vorsorglich für Weihnachten einfrieren.)

Zum Beispiel Gebratenen Karpfen mit Petersilerdäpfeln und grünem Salat.

Nett ist, wenn es gelingt, ein Karpfenfilet zu bekommen. Noch netter, wenn der Oberteil (das dickere Ende) fachkundig geschröpft wurde d. h. die Gräten in kleinsten Abständen durchtrennt wurden, damit sie beim Essen nicht weiter auffallen.

Jedenfalls wird besagtes Filetstück gesalzen und in Mehl gewendet und dann  bei eher geringer Hitze auf beiden Seiten einige Minuten gebraten. Wer experimentierfreudig ist, lässt dem Fisch einiges aus dem Gewürzregal zukommen. Zitronenpfeffer zum Beispiel, die Osmanische Gewürzmischung oder sonstwas Nettes.

Die gedämpften und geschälten Erdäpfel werden in mundgerechte Happen geteilt und in ein Reinderl geschmissen, in dem Butter zerlassen wurde. Salzen und mit gehacktem Petersil vermischen. 

Zum grünen Salat brauch ich eh nix weiter sagen.

Aber noch ein Wort zum Karpfen. Viele sind der Meinung, der Karpfen muffelt. Möglicherweise tut er das auch manchmal, aber dann haben Sie im falschen Geschäft gekauft. Wenn ein Karpfen artgerecht in einem entsprechenden Gewässer gehalten wurde, riecht und schmeckt er nach Karpfen, aber sonst nach nix.

2. Juni

Heute ist ein Ich-muss-eine-Menge-erledigen-und-hau-mir-unterwegs-was-rein-Tag. Daher gab es ein Falafel-Sandwich. Ohne Zwiebel und nur wenig scharf. (Was trotzdem scharf genug war und mir ordentlich den Magen durchpustete.)

Aber morgen koche ich wieder!

3. Juni

Ja, heute koche ich wieder, allerdings hat das heutige Mittagessen keinen Neuigkeitswert. Es ist nämlich wieder Zeit für die Eisenversorgung. Also fabriziere ich Lammleber nach Art des Hauses.

Für euch wandle ich allerdings das Rezept ein bisserl ab, damit ihr seht, was man aus einer simplen Leber alles rausholen kann.

Nämlich wird die Leber in kleine Scheiben geschnitten und in heißem Öl auf beiden Seiten scharf angebraten. Dann wird sie mit einem großzügigen Schuss Madeira abgelöscht und einige Minuten weitergeschmort. Jetzt kann sie gesalzen und mit Pfeffer und ein bisserl frischem geschnittenen Salbei gewürzt werden. Wer mag, bindet den entstandenen Saft mit ein bisserl Maizena.

Am besten passt Reis dazu, und für mich müsste es ein Schüsserl Birnenkompott dazu geben, dann ist mein Glück perfekt.

4. Juni

Langsam wirds Zeit für den Bulgur, der immer noch im Kühlschrank wartet, und der wird zu einer stinknormalen Bulgur-Gemüse-Pfanne verarbeitet.

Im heißen Öl werden, beginnend mit Zwiebel und ein bisserl Knoblauch, allerhand Gemüseschnipsel angeröstet, mit ein bisserl Wasser oder Suppe aufgegossen, mit Curry und Salz gewürzt und ein paar Minuten bissfest gebraten. Dann den Bulgur untermischen und fertig.

Als Nachtisch eignet sich ein eventueller Rest vom gestrigen Birnenkompott.

5. Juni

Beim Versuch, meine Weinlaube zu bändigen, habe ich zwei Triebe abgemurkst. Blöd, weil schon Traubenblüten oben waren, aber weil vom Donnerstag Erdäpfelpüree übrig geblieben ist, habe ich was ganz Neues probiert: Gefüllte Weinblätter nach Art der Sparköchin.

Dazu hab ich von den größten Blättern die Stengel abgezwickt und die Blätter zwei Minuten in Salzwasser blanchiert. Dann kalt abgespült und in kaltem Salzwasser zwischengelagert. 

Dann hab ich sie mit der Unterseite nach oben auf einen Teller gelegt, auf jedes einen Esslöffel Püree getan und mit Osmanischer Gewürzmischung bestäubt und dann Packerl geformt: die Seite mit dem Stengelansatz einmal hochgeschlagen, dann die Seiten eingeschlagen und dann ein Röllchen gewickelt. 

Die alle hab ich dann auf den Dämpfeinsatz gelegt und ein Viertelstünderl gedämpft. Hat richtig gut geschmeckt. Allerdings muss ich sagen, dass ja die Blätter noch sehr jung und zart waren. Wie das gleiche Rezept im Herbst mit den, na, nennen wir sie ausgereiften Weinblättern rüberkommt, ist eine andere Geschichte.

Und weil die Nachbarin mir eine Gurke geschenkt hatte, gabs die, geraffelt, ausgedrückt und mit Salz, Knoblauch und einem Löffel Rahm gewürzt, stilecht als Tsatsiki dazu.

6. Juni

Heute kriegte ich unverhofft ein paar Stangen weißen Spargel geschenkt. (Wenn man dir gibt, so nimm, wenn man dir nimmt, so schrei!) Deshalb gabs heute Spargel mit Erdäpfeln und Sauce Hollandaise.

Zuerst die Erdäpfel in den Dampf geschickt. Dann im Küchenkasterl gekramt und glücklicherweise ein Packerl Saucenpulver gefunden. Sonst ja nicht meine Art, aber  diesmal hat sichs wirklich ausgezahlt.

Den Spargel hab ich gewaschen und großzügig geschält, die unteren Enden abgeschnitten. Dann hab ich  die Spargelstangen in Salzwasser gekocht (meine Mutter gibt auch ein Löfferl Zucker und ein bisserl Zitronensaft ins Wasser – nur falls ExpertInnen unter euch sind).

Das Saucenpulver hab ich anleitungsgemäß mit einem Vierterl Milch angerührt (es geht bei weitem besser, wenn man zuerst nur fünf Esslöffel von der Milch nimmt und die restliche erst nach dem Glattrühren langsam dazugibt), unter ständigem Rühren zum Kochen gebracht und eine Minute, weiterrührend, köcheln lassen.

Bevor ich mich zum Essen gesetzt habe, habe ich die Schalen und Abschnitte in 3/8 l vom Kochwasser getan und bei kleiner Flamme köcheln lassen. Nach dem Essen habe ich das Wasser abgeseiht und die Reste von Spargel und Erdäpfeln in den Sud gegeben und alles mit dem Mixstab traktiert. Mit Pfeffer gewürzt und einem gehackten Ei oder ein paar Brotwürferl gibt das morgen ein gutes Supperl.

7. Juni

Genau, und nach dem Spargelsupperl von gestern gibts die üblichen Palatschinken.

Nämlich mit einem Rest von der frisch gemachten Rhabarbermarmelade. Ich finde die ja, entgegen den anderen VerkosterInnen, gnadenlos sauer, aber in den Palatschinken wirkt sie etwas milder, gottseidank.

Das Rezept für Palatschinken hab ich euch schon ein paar Mal verraten. Wie ich die Rhabarbermarmelade mache, wollt ihr wissen?

Also: ich pflücke mir einen Armvoll Rhabarberstengel, tu die Blätter und die Stengelansätze weg, wasche die Dinger gut und schneide sie in kleine Stücke. Das Schälen erspar ich mir meistens. Dann geb ich den Rhabarber in ein Marmeladereinderl, tu ein Achterl Wasser oder Apfelsaft dazu und bringe das Ganze zum Kochen. Ununterbrochen rühren, versteht sich. Erst wenn das Zeug genug Wasser gelassen hat, kann man nachlässiger werden mit der Rührerei.

Ein paar Esslöffel Honig geb ich auch schon anfangs dazu, damit das Zerkochen besser geht. Aber der Rest vom Honig kommt wirklich erst dann hinein, wenn die Marmelade schon so gut wie fertig ist. Dann schnell noch einmal aufkochen und zack in Twist-Off-Gläser füllen und sofort verschließen.

Mein Trick: ich lasse den Rhabarber also honiglos aufkochen, nehme ihn dann vom Feuer und rühre längere Zeit kräftig durch. Dann lasse ich ihn ein paar Stunden ziehen. Dann nochmals auf den Herd, aufkochen, Honig rein, nochmals aufkochen und abfüllen.

8. Juni

Mir ist ein Zucchino zugefallen. Und weil ich das Panieren ja nicht leiden kann, habe ich Überbackenen Zucchino fabriziert. Ganz einfach.

Nämlich den Zucchino längs halbiert und das Fruchtfleisch mit einem Löffel rausgekratzt. Dieses zerkleinert und mit etwas geriebenem Käse, einem Ei (wenn ihr einen Rest habt, auch nur einem halben Ei), frischen gehackten Kräutern, Salz und einer Handvoll gekochtem Reis vermengt. Würde mit Couscous, Bulgur, Erdäpfelpüree, Polenta oder Quinoa genauso funktionieren. Ich hab Reis genommen, weil ich den übermorgen brauchen werde.

Mit der Masse die Zucchinohälften füllen, vielleicht oben noch ein bisserl Käse drüber und in einer befetteten Form für ein halbes Stünderl bei 200 Grad (Heißluft 180 Grad, aber ich finde die trocknet das Ganze zu sehr aus) ins Rohr stellen.

Sollte euch von der Füllmasse was übrig bleiben, formt ein Knöderl oder Laberl und legt es in die Form dazu – schmeckt auch gut!

9. Juni

Heute schiebe ich ein einfaches Essen ein: Pasta ungefähr auf Carbonara Art.

Ich schicke die Teigwaren ins Salzwasser. Während die kochen, lasse ich im beschichteten Pfanderl ein paar Scheiben geschnittenen Bauchspeck aus (wenn schon, denn schon!) und brate darin zwei geschnittene Knoblauchzehen an.

Dann würze ich mit Salz und Pfeffer und geb die Teigwaren dazu. Gut durchmischen und dann ein frisches Ei drüberschlagen (oder zwei) und vom Herd nehmen und gut weiterrühren, bis das Ei an den Teigwaren stockt.

Dazu kommt ein fescher grüner Salat, der im Gemüsebeet gerade massenweise reift. Ich mag den am liebsten nur mit Balsamico, Salz und Kernöl.

10. Juni

Wider Erwarten haben die Schnecken ein paar Erbsenpflanzen verschont. Von denen pflücke ich ein paar Zuckerschoten ab und verwende die in einer Reis-Gemüse-Pfanne.

Im beschichteten Pfanderl wird ein Esslöffel Öl erhitzt (wer hat, kann die Reste vom gestrigen Bauchspeck auslassen). Dann ein kleines Happerl geschnittenen Zwiebel drin anbraten und danach zwei geraffelte Karotten und 10 in Stücke geteilte Zuckerschoten dazu. Salzen und pfeffern, gut durchrühren, Deckel drauf und ein paar Minuten bissfest schmoren.

In der Zwischenzeit eine Handvoll Kräuter hacken und die am Ende der Garzeit gemeinsam mit einer Portion Reis unters Gemüse mischen. Eine Minute ohne Hitze durchmischen und auf den Teller geben. Eventuell mit geriebenem Käse toppen.

11. Juni

Kennt ihr das, im Gemüsebeet, wenn alle Salathapperl gleichzeitig reifen? Dieser momentanen Schwemme versuche ich abzuhelfen, indem ich mir heute eine Salatplatte mit Ei zaubere.

Ein Happerl Salat wasche und zerzupfe ich. Dann habe ich noch eine Handvoll blanchierter Karottenscheiben von gestern, die kommen dazu, und aus dem Glas ein süßsaurer Paradeiser, oder zwei. Und dann ab in den Garten: Rucola, Kapuzinerkresse, Pimpinelle und Oregano auf jeden Fall, vielleicht Basilikum und ein paar Blätter vom jungen Löwenzahn. Wenn ich gut drauf bin, putze und schnipple ich auch eine der letzten Topinamburknollen.

Dann mit etwas Balsamico und Kernöl beträufeln, mischen und mit zwei von den Eiern meiner Stadthendln garnieren.

12. Juni

Vom letzten Mal Pasta-machen sind einige Platten übrig geblieben, die ich eigentlich zu Cannelloni verarbeiten wollte. Weil aber grad die Zeit nicht da ist, werde ich die Dinger in Stücke brechen und mir Pasta mit Mangold-Blaukäse-Sauce kochen.

Während die Pasta also im Salzwasser al ponte kochen, erhitze ich im beschichteten  Reinderl zwei Esslöffel Milch oder Obers, gebe den blanchierten Mangold dazu und rühre durch. Ich würze mit Salz, Pfeffer und vielleicht einem Hauch Curry. Wenn ich das Gefühl habe, dass alles gut verbunden ist, gebe ich ein paar Deka Blauschimmelkäse in kleinen Bröckerln dazu und rühre nochmals gut durch.

Die Pasta auf den Teller, die Sauce drüber und Mahlzeit!

13. Juni

Gestern hat der liebe Besuch die für heute vorgesehene Portion Pasta verputzt. Daraufhin habe ich mir heute kurzentschlossen eine Pizza bestellt. Weil ich euch versprochen hatte, euch das Selbermachen nahezubringen, kommt hier mein Rezept für einen Pizzateig.

Ich rühre einen halben Würfel Germ mit einem Kaffeelöffel Zucker flüssig, gebe drei Esslöffel Mehl dazu und soviel lauwarmes Wasser, bis das Dampfl (so nennt man das nämlich dann) die Konsistenz eines Omelettteiges hat. Das lasse ich dann rasten, bis es aufs doppelte aufgegangen ist.

Inzwischen gebe ich in eine ausreichend große Schüssel ein gehäuftes Kaffeelöfferl Salz (nie das Dampfl direkt mit dem Salz in Berührung bringen) und darauf ungefähr20 bis 25 dag Mehl und einen tüchtigen Schluck Olivenöl. Wenn ich das fertige Dampfl dann draufgegeben und ein bisschen ins Mehl eingerührt habe, gebe ich soviel lauwarmes Wasser dazu, bis ich auf dem Brett einen geschmeidigen Teig kneten kann. Den traktiere ich dann, bis er seidig wird und Blasen wirft. Dann kommt er in die Schüssel zurück und darf rasten, bis er aufs doppelte aufgegangen ist.

Dann wird er auf Blechgröße gebracht (dieses entweder gut einfetten oder ein Backpapier drunter legen) und belegt. Grundsätzlich tun die meisten zuerst Tomatengatsch und geriebenen Käse drauf und dann halt, was ihnen schmeckt. Ich habe letztens meine neue Lieblingsvariante kennengelernt: dünne Mozzarellascheiben, frische Paradeiser in Scheiben drüber und mit Basilikum und/oder Oregano. Und sonst nix, und es schmeckt herrlich.

Die Pizza dann ins heiße Backrohr, Heißluft ist durchaus okay, und flott backen.

14. Juni

Heute würde ich euch gerne meinen Risotto der einfachen Art in Erinnerung rufen. Im beschichteten Reinderl nämlich.

Wenn schon das Machen einfach ist, können die Zutaten ruhig erlesen sein. Also 10 dag Bio-Rundkornreis trocken anrösten, ein halbes fein gehacktes Zwiebelhapperl dazu, dann nach Belieben salzen und ein paar Fäden vom Safran hineingeben. Und dann sofort mit einem Schuss Madeira ablöschen und mit  möglichst heißem Wasser, oder wer hat: Rinds- oder Gemüsesuppe, aufgießen, ungefähr 1/4 Liter kanns schon sein. Vielleicht ein bisserl pfeffern?

Gut durchrühren, auf dass sich der Safran möglichst auflöse, Deckel drauf und dann bei kleiner Hitze 20 Minuten dünsten lassen, bevor ihr das erste Mal nachschaut. Wieder rühren. Wenn der Reis noch nicht weich genug ist, mit noch ein bisserl Wasser oder Suppe aufgießen und weiterdünsten.

Wenns dann soweit ist, ein paar halbierte Kirschparadeiser und/oder Schinkenstreifen untermengen – und auf den Teller damit!

15. Juni

Wem manchmal eine Handvoll gekochter Bulgur (grob) oder Couscous (fein) übrig bleibt, ist vielleicht mit den Bulgurlaibchen geholfen.

Den gekochten Bulgur in einer Schüssel mit einem Ei, einem Esslöffel Rahm (oder auch nicht), Salz, gehackten Kräutern und blanchierten zerkleinerten Gemüseresten eurer Wahl vemengen. Paradeiser und ähnlich saftreiches Gemüse würde ich vermeiden. Geraspelte Wurzeln, Erbsen oder gehackter Zwiebel ist optimal, vielleicht zerkleinerter Karfiol oder Broccoli oder ein Blatt von der Kohlrübe oder vom Grünkohl in feinen Streifen.

Jedenfalls aus der Masse flache Laibchen formen. Die Üppigen braten sie in reichlich heißem Öl heraus. Die Vorsichtigen legen sie auf ein mit Backpapier belegtes Blech und backen sie im Rohr ohne  Fett goldbraun.

Dazu schmeckt ein Salat genauso gut wie eine pikante Sauce oder ein Kräuterrahm.

16. Juni

Nur für den Fall, dass die Schnecken von meinen Erbsen was übrig lassen, verwende ich heute den letzten Rest der Tiefkühlware, damit wieder Platz im Gefrierschrank ist, und fabriziere Nürnberger Rostbratwürstel mit Erbsenpüree.

Die Bratwürsterl sind selbsterklärend, hoffe ich. Das Erbsenpüree passiert wie folgt: die Erbsen auftauen lassen. In der Zwischenzeit mehlige Erdäpfel weich dämpfen, heiß schälen und mit der Gabel zerdrücken. Salzen und mit Milch und einem Stück Butter oder mit ordentlich Schlagobers vermischen, die Erbsen dazu und zack, den Mixstab hineinhalten. Wer will pfeffert. Auf jeden Fall SOFORT den Mixstab wieder abspülen, sonst wirds mühsam beim Abwaschen.

Das wars schon!

17. bis 20. Juni

Aufgrund privaten Tohuwabohus gibt es seit Tagen nur Pizza. Keine selbstgemachte, aber selbst bestellte, ähem.

Mit einer Ausnahme: des Freitags gab es Nürnberger Rostbratwürstel mit Reis.

Zuerst im beschichteten Pfanderl die Rostbratwürstel in einem Esslöffel Öl gebraten. Während die auf einem Teller zu Esstemperatur kühlten, hab ich fertig gedünsteten Reis im Bratenrest aufgewärmt.

Dazu gabs süß-saure Paradeiser, im letzten Herbst eingelegt.

Ich hoffe, ich kann vom morgigen Essen was Gscheiteres berichte, so kanns nimmer lang weitergehen.

21. Juni

Ich bin ein bisserl hintennach, aber ich versuche die vergangene Woche zu rekonstruieren. Am Montag erbarmte sich ein Nachbar meiner und kam mit seiner Tochter und einem Riesentablett vorbei, also gab es Fischstäbchen mit Reis.

Die haben an Qualität gewonnen, habe ich nach Verkostung festgestellt. Zubereitet hat er die ungefähr so, dass er ein bisserl Öl in die Pfanne geschüttet hat, dieses erhitzt hat und dann die Fischstäbchen hinein.

Den Reis hat er gedünstet und dann mit Butter abgeschmeckt, und ein bisserl Petersil hinein.

Und wir haben alle gemampft.

22. Juni

Da gabs Palatschinken, mit Marillenmarmelade gefüllt. Zubereitet wie immer, bitte nachlesen.

23. Juni

Das war der Tag mit den Gemüsenudeln.

Teigwaren gekocht, in der Zwischenzeit eine scheiblicrte Karotte und ein gehacktes Zwiebelhapperl in Öl angebraten, gesalzen und mit Curry gewürzt, ein bisserl Obers drüber und dann die Nudeln untergemischt.

24. Juni

Das war der Tag, an dem ich eine Portion Sauce Bolognese aus dem Tiefkühler nahm und die restlichen Nudeln untermischte. Also Pasta Bolognese.

25. Juni

Am Freitag hab ich mich beim Nachbarn revanchiert und Geröstete Eierschwammerl fabriziert.

Die Eierschwammerl geputzt, dann einen Esslöffel Öl erhitzt, ein geschnittenes Happerl Zwiebel hinein und glasig gedünstet (NICHT braun rösten!), dann die Eierschwammerl dazu und scharf anbraten. Salzen und pfeffern und weiterbraten. Da sollte dann Saft austreten. So lange weiterbraten, bis der Saft so gut wie eingekocht ist. Dann, zack, ein bis zwei verschlagene Eier drüber, gut untermischen und noch zwei Minuten weiterbraten, bis die Eier gestockt sind. Gehackten Petersil untermischen und mit Weißbrot servieren.

Und nachher haben wir uns Apfelkompott mit Preiselbeeren schmecken lassen.

26. Juni

Das war der Abend mit dem griechischen Buffett, da hab ich zum Mittagessen nur ein Grießkoch gekocht.

Ein Viertelliter Milch erhitzen, in die steigende Milch Grieß einrieseln lassen (je nach gewünschter Dicke), zwei Löffel Instantkakao und einen Löffel Zucker hinein, mit der Restwärme noch eine Minute blubbern lassen, fertig.

27. Juni

Heute war Grilltag. Das Feuer hat sich ein bisserl geziert, deshalb war es schon eher Jause als Mittagessen, aber das Grillkotelett war 1A.

Zur Zubereitung sag ich jetzt nix, weil es hundert verschiedene Meinungen gibt, wie Fleisch zu marinieren und zu grillen ist. Serviert wurde es jedenfalls mit Grillsauce, deren Rezept ich euch im Herbst verraten werde, und selbst eingelegten Pfefferoni sowie Weißbrot.

28. Juni

Haben die Schnecken doch ein paar Erbserl übrig gelassen. Hab ich sogleich Bulgur mit Erbsen gekocht.

Und zwar so: Die Erbsen in kaltem Salzwasser aufgesetzt und zum Kochen gebracht, ein paar Minuten weitergeköchelt, abgeseiht, kalt abgeschwemmt und zur Seite gestellt. Mit dem Kochwasser den Bulgur aufgesetzt (doppelte Menge Wasser für den Bulgur) und zum Kochen gebracht, eh klar gleich zwei Portionen, 10 – 15 Minuten geköchelt.

Eine Portion in eine Schüssel geschaufelt, über den Rest im Reinderl zwei Esslöffel Öl gegossen, gut durchgerührt und wieder erhitzt. Dabei mit Chilipaste gewürzt und nachgesalzt.

Dann die Erbsen dazu, gut vermischt, bis alles heiß ist. Und dann ein bis zwei Eier reingeschlagen, vom Feuer genommen und gut gerührt, bis alles gut durchgecremt ist.

Wer einen Zwerg mitversorgt, lässt am besten den Chili weg und übt Toleranz, wenn die Erbsten aussortiert werden.

29. Juni

Heute war ich hochfroh, nach einer Einkaufstour nicht selber kochen zu müssen, sondern mich zu Bratwürstel mit Erdäpfelpüree setzen zu können.

Die Bratwürsterl verstehen sich von selbst.

Das Erdäpfelpüree hab ich auch schon öfter beschrieben. Außer dass es heute mit warmer Milch und einem Stück Butter fabriziert wurde, und mit Salz und einem Hauch Muskatnuss.

Und auf dem Erdäpfelpüree drauf ein Haufen in Öl glasig gedünsteter Zwiebelringe.

30. Juni

Heute habe ich ein Experiment vom letzten Sommer geschlachtet und damit Zucchinicremesuppe mit Reis fabriziert, für die Hitze genau das Richtige.

Vorigen Sommer hatte ich nämlich kurzfristig Mitleid mit der Zucchinischwemme. Und hab einige von ihnen in Stücke geschnitten, zwei geschälte zerkleinerte mehlige Erdäpfel dazu und alles in Salzwasser gekocht. Ob da jetzt auch ein Happerl gehackter Zwiebel dabei war, weiß ich gar nimmer.

Jedenfalls hab ich das ganze dann zu einem dünnen Püree gemixt, noch einmal aufgekocht und kochend heiß in Twist-Off-Gläser gefüllt. Allerdings habe ich die nicht im Keller, sondern im Kühlschrank gelagert. Mit dem Etikett „Basis für Zucchinicremesuppe“.

So ein Glas hab ich heute geöffnet, in einem Reinderl erhitzt, nachgewürzt und zwei Esslöffel Rahm untergerührt. Dazu gabs Naturreis in Haufen, das war gar nicht schlecht, kann ich euch sagen.

1. Juli

Gnadenlos werden heute Reste verwertet, nämlich die vom Bulgur, als Paradeissauce mit Bulgur.

Bevor die neue Ernte kommt, müssen die Glaserl mit den gekochten, passierten Paradeisern weg. Also den Inhalt eines Glases in einem Reinderl erhitzt, mit Salz und ordentlich Zucker gewürzt, ein paar Löffel von den Paradeisern mit einem gehäuften Esslöffel Maisstärke glattrühren. Wenn das Saucerl kocht, die Maisstärken-Sache einrühren, kurz weiterköcheln und servieren.

Den Bulgur wärme ich mit einem großzügigen Stück Butter, man gönnt sich ja sonst nix, und über die Paradeissauce kommen ein paar Tropfen Kernöl.

2. Juli

Von letztens ist noch Reis übrig. Und die Kurze hat heute begriffen, dass die Eier im Kühlschrank vom Hendlstall kommen („Essen?“ . Also gibt es heute Eierreis mit Selleriesalat.

Der gedünstete Reis wird in einem Stück Butter erhitzt, dann schlage ich zwei oder drei von meinen Zwergeiern dazu, rühre gut durch und salze und pfeffere.

Und weil ich morgen auch Selleriesalat brauche, schlachte ich heute ein großes Glas.

3. Juli

In Erwartung einer ausführlichen abendlichen Fresserei essen wir heute mittags nur eine Salatplatte mit Gebäck.

Und zwar ernte ich bei Muttern ein Happerl Salat, zerzupfe den, öffne ein Glas Irgendwas-Salat (ich weiß noch nicht, was dringend weg muss: Fisolen oder Karotten oder Rote Rüben) und dann kommt auf jeden Fall der Rest vom Selleriesalat dazu. Damit erübrigt sich der Essig.

Frischer Schnittlauch, Petersil, Rucola und ein bisserl Pimpinelle müssen auch rein, Salz und Pfeffer und ein paar Tropfen Kernöl drüber. Und, wenn ich Zeit hab, zwei gekochte Eier. Brot dazu, und fertig.

4. Juli

Verwöhnung war heute dran: Palatschinken mit Apfelmus.

Den Teig hab ich mit drei Eiern von meinen Stadthendln, einem Viertelliter Milch, einer Prise Salz und soviel Mehl gemacht, dass es ein zähflüssiger Teig wurde. Den hab ich eine halbe Stunde stehen lassen und dann portionsweise mit Butter herausgebacken.

Zum Schluss mit ordentlich Apfelmus gefüllt, aufgerollt und sofort verspeist.

5. Juli

Tut mir Leid, aber aus organisatorischen Gründen war heute Pizza dran. Und noch nicht mal eine vegetarische. Aber gemundet hat sie super.

Werden sehen, ob ich es morgen wieder schaffe, selber zu kochen. Ich hoffs.

6. Juli

Naja, kochen kann ich es nicht nennen, aber ich habe heute eine Eierspeise nach Art des Hauses fabriziert. Mit Gebäck dazu trotzdem eine Sommermahlzeit.

Im Pfanderl habe ich gut 2 Esslöffel Öl erhitzt und dann einen zerschnippelten Paradeiser langsam angebraten. Nach ein paar Minuten habe ich ihn an den Rand geschoben und in die Mitte vier meiner Mini-Eier hineingeschlagen, gesalzen und zart umgerührt. Nach wieder ein bisserl Braten und Stocken kamen dann vielleicht 5 dag Brie-Stückerl oben drauf, und eine Handvoll Kräuter (Schnittlauch, Petersil und Basilikum in meinem Fall). Dann aber wirklich nur mehr vorsichtig umgerührt und nach einer weiteren Minute schon auf den Tisch damit.

7. Juli

Da wir heute unterwegs sind, gibts was Gekauftes. Dafür verrate ich euch, wie ich gestern meine Stachelbeermarmelade gemacht habe.

Nämlich hab ich von ungefähr, naja, zweieinhalb bis drei Kilo Stachelbeeren aller Reifegrade nach dem Waschen die Stengel und Blütenreste abgezupft. Dann kamen die Dinger in ein Marmeladereinderl mit 1/8 Liter Wasser und wurden unter ständigem Rühren (und leider meine ich das wirklich so) langsam zum Kochen gebracht und 10 Minuten geköchelt. Dann vom Feuer genommen, überkühlen lassen und durch die Flotte Lotte gedremmelt.

Bei mir hat das knapp zweieinhalb Liter Püree ergeben. Da habe ich noch 1,1 Kilo Zucker dazugeschmissen und, wieder unter ständigem Rühren, nochmals zum Kochen gebracht, weitergerührt und ungefähr 40 Minuten sprudelnd kochen lassen. (danach war zwar die Marmelade noch nicht dicklich genug, aber mir wars zu blöd)

Danach habe ich die Flamme auf kleinst gedreht und begonnen, die Marmelade in Gläser zu füllen. Als der verbliebene Rest dann endlich doch zu gelieren begann, hab ich den Herd ausgeschaltet und die restliche Marmelade auch noch eingeglast.

(Ich pack die Gläser immer, auf dem Deckel stehend, in eine Decke ein und lasse sie so auskühlen.)

8. Juli

Nach Durchsicht der häuslichen Vorräte wurden es heute Rote Linsen mit Salzerdäpfeln.

Nämlich habe ich eine Portion Erdäpfel über Dampf weich gekocht und währenddessen eine Schalotte zerfitzelt und mit einer Tasse roter Linsen, einem Lorbeerblatt und zwei Tassen Wasser zum Kochen gebracht und anleitungsgemäß auf kleiner Flamme fünf Minuten köcheln lassen. Gesalzen wird erst nachher, außerdem kam Pfeffer und ein großzügiger Schuss Obers dazu.

Die Erdäpfel geschält und gesalzen und aus Zeitmangel nimmer in einem Stück Butter geschwenkt.

9. Juli

Gestern hat mich überraschend eine Portion geschnittene blanchierte Fisolen erreicht (danke!), die ich sofort zu Rahmfisolen mit Brot verarbeitet habe.

Einen Esslöffel Öl im Pfanderl erhitzt, die Fisolen dazu, Salz und Pfeffer auch, gut durchrühren, mit 1/8 l Wasser ergänzen und ordentlich köcheln. Wenn sie euch bissfest genug sind, zwei Esslöffel Rahm unterrühren, wer hat, tut gehackte Dille dazu.

Wenn ich es mir allerdings so überlege, passt ein Stückerl Blunzn durchaus auch noch auf den Teller.

10. Juli

Heute gabs wieder hochsommerliche Schmalhans-Küche. Talggen mit Rote-Rüben-Salat nämlich.

Talggen ist eine Art Grieß aus Roggen, Dinkel und Hafer, hat seine Herkunft in Kärnten, und ich hab das Zeug auf der letztjährigen Terra Madre im Wiener Rathaus kennen gelernt.

Normalerweise bereitet man es etwas fester, aber ich habe 0,3 l Salzwasser im beschichteten Pfanderl zum Kochen gebracht, gut 10 dag Talggen eingerührt und ein paar Minuten dünsten lassen. Zum Schluss noch 3 dag Butter eingerührt, und fertig wars.

Den Rote-Rüben-Salat hab ich einem Glas entnommen. Man soll nix übertreiben bei der Hitze.

11. Juli

Fisch-Reis stand heute am Programm. Weil ich die „Abfälle“, nämlich Kopf und die Grätenstücke vom Filet eines Karpfens eigentlich für die Hendln kochte, aber dann befand, dass da genug Fleisch dran war, um für mich auch noch was zu retten.

Also fitzelte ich kleine Fischstücke von gekochtem Kopf und Gräten, während im Reinderl zwei Portionen Reis mit Salz, ein paar getrockneten Paradeisern und einer Handvoll getrockneten Steinpilzen vor sich hin dünsteten.

Vom Reis hab ich dann eine Portion für übermorgen zur Seite gegeben und den Rest mit dem Fisch und ein bisserl geschnittenem Schnittlauch vermischt. Und ordentlich Pfeffer drüber. Pfeffer macht lustig.

12. Juli

Heute gibts das, was man üblicherweise von einem Karpfen isst: Gebackene Karpfenfilets mit Erdäpfelsalat.

Wobei ich die nicht selber mache, panieren ist mir nämlich verhasst. Aber wer Lust hat: Filets waschen, trocknen lassen, salzen und in Mehl wenden, dann in verschlagenen Eiern und zum Schluss in Semmelbröseln.

In ordentlich heißem Fett langsam herausbacken, abtropfen lassen und mit Zitrone servieren.

Und mit Erdäpfelsalat. Dessen original Wiener Herstellungsart entzieht sich meinen Kenntnissen. Ich dämpfe kleine speckige Erdäpfel (früher gabs noch Kipfler für diesen Zweck) bissfest, schäle sie heiß und schneide sie noch warm in dünnere Scheiben. Dann kommt reichlich geschnittener Zwiebel (rot oder weiß drüber und eine Marinade aus Wasser, Essig, Zucker und Salz. Und bei Tisch Kernöl drüber. Und Pfeffer. Siehe gestern. 

13. Juli

Schnelle Küche war heute angesagt: Stielmangold mit Butterreis.

Ins beschichtete Pfanderl ein Stück Butter und dann den Reis von vorgestern hinein, und gut durcherhitzt. In einer Schüssel zur Seite gestellt und ins Pfanderl zwei ordentliche Schluck Schlagobers gegossen, eine Portion aufgetauten blanchierten und geschnittenen Stielmangold hinein. Salz und Curry dazu und auch gut durcherhitzt. Wer zuviel Obers erwischt hat, bindet mit einem Esslöffel Maizena, die mit einem weiteren Löffel Obers glatt gerührt und dann in den köchelnden Mangold gerührt wird. Wenn schon, denn schon.

Noch ein Wort zum Curry, der gerade am Ausgehen ist: zum Glück sind demnächst wieder die Afrika-Tage auf der Donauinsel (bei der Floridsdorfer Brücke in den ersten beiden August-Wochen). Da können exotische Gewürze ohne weite Reisen nachgeschafft werden. Ein Geheimtipp ist auch die madegassische Vanille. Ein Gedicht!

14. Juli

Weil Marillenknödel zu machen für eineinhalb völlig witzlos ist, gibts heute eine Einladung. Und für vier Personen darfs dann noch eine Lamm-Gemüse-Suppe vor den Marillenknödeln sein.

Für die Suppe gebe ich Abschnitte vom Lamm gemeinsam mit einem zerkleinerten Suppengrün, einem portugiesischen Lorbeerblatt, ein paar kleinen Knoblauchzehen und einem Zweig frischen Liebstöckl in Salzwasser, bringe das ganze langsam zum Kochen und koche dann eineinhalb bis zwei Stunden. Danach das Lammfleisch aussortieren und die brauchbaren Teile klein schnippeln und wieder in die Suppe tun. Den Rest für die Stadthendln zerkleinern. (Ihr habt keine Hendln? Wird höchste Zeit, kann ich nur sagen!)

Während die Suppe vor sich hin kocht, aus 25 dag Topfen, 12 dag Mehl, 6 dag Butter, ein bis zwei Handvoll Grieß, einem Ei und einer Prise Salz rasch einen Teig kneten und eine Stunde kalt rasten lassen. Dazwischen zwei Handvoll Semmelbrösel, eventuell vermischt mit geriebenen Nüssen, in reichlich Butter (mindestens 6 dag) hellbraun rösten. 

Dann nehme ich tiefgefrorene (Eigenbau-)Marillen – ihr solltet, wenn ihr eine Quelle für Mariilen habt, unbedingt die nehmen, aber die vom Supermarkt könnt ihr vergessen. Die schmecken nach vielem, aber definitiv nicht nach Marillen! – und wickle die jeweils in ein Stück vom Teig ein. Gut verschließen und in siedendes Salzwasser einlegen. Knödel mit frischen Marillen solange kochen, bis sie aufsteigen. Solche mit TK-Marillen noch drei weitere Minuten sieden lassen. Herausnehmen, in der Bröselmischung wenden. Zucker oder Honig zum Süßen reichen.

15. Juli

Spätestens heute mussten die Fisolen gepflückt werden. Die werden mir als Fisolencreme mit Erdäpfelschmarrn schmecken.

Zuerst kommt der Erdäpfelschmarrn: eine Portion speckige Erdäpfel wird weich gedämpft und geschält. Dann im beschichteten Pfanderl  Öl erhitzen, ein kleines geschnittenes Zwiebelhapperl glasig dünsten und dann die klein geschnittenen (manche raspeln sie auch, aber das finde ich verzichtbar) Erdäpfel scharf drin anbraten. Salzen und weiterbraten, bis es ein paar braune Krusten gibt. In einer Schüssel zur Seite stellen.

Die Fisolen werden geschnitten und blanchiert, dann wird zum Bratenrest des Erdäpfelschmarrns noch ein Löffel Öl gegeben, neu erhitzt und die Fisolen drin gedünstet. Salzen und pfeffern, wer hat, investiert eine Handvoll Dille. Mit ein bisserl Obers aufgießen, drei Minuten dünsten und dann den Pürierstab hineinhalten, bis es ein festes Püree ist. Dieses mit ein paar Löffeln Rahm verdünnen, der gut eingerührt wird.

16. Juli

Heute mache ich es mir wieder einfach und bringe Fleckerl mit Sauce Bolognese auf den Tisch.

Die Sauce habe ich nämlich noch eingefrören, die taue ich einfach auf und erhitze sie.

Die Fleckerl werden in Salzwasser weich gekocht. Bei der Gelegenheit denke ich drüber nach, ob ich mit dem Kochwasser nicht gleich eine nette Gemüsesuppe fabrizieren sollte. Und von den Fleckerl koche ich auch gleich wieder mehr, die kann ich sicher am Wochenende brauchen …

17. Juli

Resteverwertung war heute angesagt: Lamm-Gemüse-Eintopf.

Weil nämlich reichlich von der Lammsuppe übrig geblieben war, hab ich die erwärmt und eine ordentliche Portion Nudeln eingekocht. Eine Handvoll gehackte Kräuter hinein, in meine Portion ein paar Tropfen Kernöl, und fertig war das sommerliche Mittagessen. 

Und ein Stück Marillenkuchen hinterher.

18. Juli

Schnell gekocht wurde auch heute: Teigwaren mit Mangold-Obers-Sauce.

Während die Penne weich kochten, hab ich ein Achterl Obers erhitzt, blanchierte und geschnittene Mangoldblätter hinein, Salz und ägyptische Gewürzmischung dazu und ein paar Minuten dünsten lassen. Die Nudeln dazu und gut vermischen.

Über meine Portion noch ordentlich Pfeffer.

19. Juli

Nochmals eine Handvoll Fisolen geerntet, und also Rahmfisolen mit Naturreis fabriziert.

Während der Reis wie gewohnt vor sich hin dünstet (bei ungeschältem Reis mehr Zeit einplanen!), die Fisolen putzen, fein schneiden und in Salzwasser blanchieren. Das Wasser abgießen, ein Esslöffel Fett ins Reinderl geben, gut durchrühren, salzen und pfeffern. Fisolen weich köcheln und dann zwei bis drei Esslöffel Rahm einrühren.

Wer will, tut auch geschnittene Dille dazu.

20. Juli

Den Rest vom Naturreis habe ich heute zu einem Gemüsereis verarbeitet.

Wie immer ein Esslöffel Öl ins beschichtete Pfanderl, ein geschnittenes Happerl Zwiebel dazu und glasig dünsten. Drei mit dem Sparschäler geschnittene Karotten dazu, salzen und gut durchrühren. Ein halbes Achterl Wasser dazu, eine Handvoll tiefgekühlter blanchierte Erbsen drauf und zugedeckt ein paar Minuten dünsten.

Dann vom Feuer nehmen, einen Löffel gehackten Petersil und den Reis einrühren, gut durchrühren und servieren.

21. Juli

Zugegeben: heute war mir zu heiß zum Kochen. Also gab es nur Rosmarin-Erdäpfel mit Bärlauch-Pesto.

Die speckigen Erdäpfel habe ich weich gedämpft und geschält, dann in kleine Stücke geschnitten. Im beschichteten Pfanderl habe ich zwei Esslöffel Öl erhitzt, zwei zerzupfte Rosmarin-Zweigerl hinein und die Erdäpfel knusprig gebraten, dann gesalzen.

Bärlauch-Pesto auf den Teller, die Erdäpfel dazu, fertig.

22. Juli

Heute war wieder einmal Verwöhnung dran: Palatschinken mit Marillenmarmelade gab es.

Für den Teig habe ich wie immer zwei Eier mit einer Prise Salz, einem Viertelliter Milch und ein paar Esslöffeln Mehl (bis der Teig zähflüssig wird) vermixt, dann eine Stunde stehengelassen.

Dann meine schmiedeeiserne Pfanne erhitzt, jeweils ein kleines Stück Butter drin zerlassen (wenns zu rauchen anfängt, isses zu heiß und die Palatschinken drin gebacken.

Bei Tisch dann auf jede einen ordentlichen Klecks frischer Marillenmarmelade drauf, einrollen, schnell essen (die Konkurrenz bei Tisch ist groß!).

23. Juli

Die gute Nachricht aus dem mütterlichen Gemüsebeet: Es gibt schon frischen Mangold! Also gibt es heute Polenta mit Mangoldgemüse.

Zuerst im beschichteten Reinderl den Polenta gekocht, ganz unkompliziert, Schnellkochpolenta nach Packugnsanleitung. Auf einen Teller geben, ins Reinderl einen Esslöffel Öl und langsam wieder erhitzen. Den blanchierten und geschnittenen Mangold (ich verwende nur die Blätter) dazu, salzen und eventuell ein Kaffeelöfferl vom Bärlauch-Pesto hineingeben, mit Milch aufgießen und köcheln lassen.

Derweil einen Esslöffel Maizena (Maisstärke) mit drei Esslöffeln kalter Milch glattrühren, ins Gemüse gießen, unter Rühren aufkochen, vom Feuer nehmen und  noch kurz weiterrühren. Nachwürzen und zu Tisch bringen.

24. Juli

Vom Mangold habe ich die Stiele (Rippen) absichtlich übrig lassen, für heute nämlich: Stielmangold mit Sauce Hollandaise.

Die Stiele habe ich in ca. 10 – 12 cm lange Stücke geschnitten und bissfest gekocht. Dann habe ich, Schande über mich, eine Packerlsauce fabriziert. Wobei es zwei Arten gibt: die schon ganz fertige im Tetrapak, die eins nur noch erhitzen muss (die finde ich praktisch, aber nicht so gut) und ein Pulver, das mit Milch zuzubereiten ist (da gibts eine Bio-Version, was mir sehr entgegenkommt).

Ich hab mich, weil noch Milch da war, für zweiteres entschieden. Die Sauce über die heißen Mangoldstiele drüber. Wer sehr hungrig ist, kocht sich Erdäpfel dazu.

25. Juli

Jetzt gehts uns mit dem Fisch schon fast wie mit der Pizza: gibts immer öfter, und ich muss ihn  nicht kochen

Heute waren wir eineinhalb auf Gebackenen Karpfen mit Erdäpfelsalat  eingeladen. Wie der funktioniert, habe ich eh erst unlängst beschrieben. Tut mir Leid, aber man muss die Fische feiern, wie sie fallen (eigentlich: anbeißen). Morgen wird vermutlich hier wieder gekocht werden.

26. Juli

Naja, von „gekocht“ kann auch heute keine Rede sein. Aber zumindest „aufgetaut“ waren sie, die Marillenknödel und Topfennockerl mit Nussbröseln.

Nämlich muss – eh wie immer – mein Tiefkühler leer werden, also habe ich je eine Portion Marillenknödel (roh, die warf ich ins siedende Salzwasser und kochte die so lange, bis sie aufstiegen und dann noch weitere drei Minuten) und Topfennockerl (gekocht, die gab ich nach den Knödeln kurz ins noch heiße Wasser, um sie aufzutauen und zu erhitzen – vermutlich kann man das auch professioneller ausgestalten) rausgenommen. 

Im beschichteten Pfanderl habe ich ein großes Stück Butter zerlassen, eine Handvoll Brösel dazugeschüttet und dann noch – auch aus dem Tiefkühler – eine Handvoll geriebene Nüsse. Gemeinsam rösten, die Knödel und Nockerl drin wälzen und gut zuckern.

27. Juli

Gestern im Supermarkt ist mir ein Packerl Bio-Blätterteig zum halben Preis untergekommen. Wird heute zu Schinken-Käse-Tascherl verarbeitet. Sollte was übrig bleiben, fülle ich das Reststück mit Marillenmarmelade.

Den Blätterteig rolle ich aus, schneide ihn in 12 gleich große Stücke (6 x 2, hat sich größenmäßig bewährt) und gebe eine Fülle aus 10 dag gehacktem Schinken, 5 dag geriebenem Bergkäse, einem dreiviertel Ei (der antizipierte Rest von dem Ei, das ich nachher zum Bestreichen brauche), Salz, Pfeffer und ein paar gehackten Kräutern drauf, jeweils ein Löfferl voll.

Zusammenklappen, gut zudrücken, mit einer Gabel zweimal einstechen, mit Ei (sic!) bestreichen und auf ein mit Backpapier belegtes Blech. Ins kurz vorgeheizte Rohr bei ca. 180 Grad Umluft ein paar Minuten goldgelb backen.

Wer Lust und Zutaten hat, macht einen Kräuterrahm dazu. Ein Salat schmeckt allerdings auch.

28. Juli

So ein angefangenes Packerl geriebener Nüsse im Tiefkühler ist auch nicht das Wahre. Und außerdem ist vorgestern eine Handvoll von den Bröseln übrig geblieben. Also gibts heute Nussnudeln mit Kompott.

Ich koche also reichlich Teigwaren bissfest, seihe sie ab – wer will, schwenkt sie in zerlassener Butter – und bestreue sie mit der Mischung aus den Nüssen und den Bröseln. Wieder gut Zucker drüber und ein Glas Kompott geöffnet. Oder Apfelmus.

29. Juli

Und heute tu ich mir überhaupt nix an und fabriziere Reis mit Paradeissauce.

Wie immer dünste ich den Reis mit Salzwasser. Für die Paradeissauce öffne ich ein Glas gekochte und passierte Paradeiser, gebe ein paar Esslöffel davon in ein Häferl und erwärme den Rest mit Salz und Zucker. Den Rest mit einem Löffel Maizena glatt rühren und dazugeben, wenn die Paradeiser kochen. Kurz nachköcheln lassen und mit ein paar Tropfen Kernöl zu Tisch bringen.

30. Juli

Es gibt ihn noch. Oder wieder. Den weißen Flaschenkürbis meiner Oma, den ich mit ihr ausgestorben wähnte. Voll Freude bereite ich heute das familiär-traditionelle Kürbisgemüse mit Reis.

Dazu schäle und rasple ich das Kürbisfleisch (die Kerne hacke ich und verfüttere meinen Hendln). Den geraspelten Kürbis gebe ich in wenig Salzwasser, tue etwas Kümmel dazu und koche ihn weich. Wenn er das ist, der Kürbis, rühre ich zwei Esslöffel Rahm mit einem Esslöffel Mehl glatt, dann kommt ein Löffel von dem Kürbis dazu, wieder gut durchrühren und in den Kürbis einrühren. Noch einmal gut durchrühren. Ich tue ordentlich Pfeffer hinein.

Meine Mutter seiht den gekochten Kürbis ab, fabriziert eine Einbrenn aus je einem Löffel Fett und Mehl und tut den Kürbis dort hinein. Aufkochen und dann den Rahm einrühren, ohne Mehl. Und sie serviert Erdäpfel dazu. Wie ihr wollt.

Jedenfalls bei mir gibts dazu den Rest vom Reis letztens, in Butter erwärmt.

31. Juli

Es war keine Pizza heute, immerhin. Sondern ein chinesisches Buffet. Aber morgen bin ich Teil eines Kochteams für eine veritable Fresserei, und davon gibts dann ein Rezept.

1. August

Bei der versprochenen Fresserei war ich zuständig für Taboule und Obstsalat. Letzteres wird euch vermutlich geläufig sein, aber für Taboule für 60 Personen (als Vorspeisenhäppchen) habe ich folgendes gemacht.

Vier Liter Wasser zum Kochen gebracht, zwei Kilo Couscous hineingeschüttet, fleißig umgerührt und den Topf vom Feuer genommen. Zehn Minuten zugedeckt ziehen lassen, tüchtig gesalzen und mit zwei Bratengabeln gelockert. Ein Achterl Olivenöl drübergetrläufelt, wieder durchgerührt und weiter ziehen lassen.

In der Zwischenzeit gut ein Kilo Paradeiser klein geschnitten und drei Bund Petersil  grob gehackt. Alles untergemischt und weiter ziehen lassen.

Bei Bedarf kann auch eine geschnippelte Gurke, Pfeffer oder geschnippelter Paprika rein. In fast jedem Rezept muss ein Bund frische gehackte Minze dazu, aber das hab ich uns erspart. Die Minze haben wir lieber zweigweise in die Wasserkrüge gestopft, gemeinsam mit einer Zitronenscheibe. Hat sich gut gemacht!

2. August

Ähem. Heute hat der Schwede Fleischbällchen mit Saucen und Erdäpfeln für uns gekocht.

Morgen wird wieder gekocht, ich versprechs.

3. August

Heute habe ich alles verkocht, was weg musste und dabei mit meinem beschichteten Reinderl experimentiert. Herausgekommen ist eine Art Erdäpfel-Karotten-Eintopf.

Ich habe Erdäpfel und Karotten geschält und klein geschnitten, im Reinderl zwei Esslöffel Olivenöl erhitzt und das Gemüse dann hineingegeben, bei großer Hitze unter häufigem Rühren ordentlich durchgebraten. Dann gesalzen, ein bisserl Wasser dazu und zugedeckt ein paar Minuten braten lassen. 

In der Zwischenzeit hab ich ein paar frische Bohnen aus den Hülsen geholt und blanchiert und zwei kleine Knoblauchzehen geschält. Das kam dann auch in den Topf, umrühren, ein bisserl Wasser dazu, offen weiterdünsten, bis das Wasser weg ist. Zum Schluss habe ich dann einen Rest Schlagobers eingerührt und noch ein paar Minuten ziehen lassen.

Hat überraschenderweise gut geschmeckt!

4. August

Schnell gehen musste es heute. Deshalb ist die Sauce entfallen, und es gab nur (noch einmal) Nussnudeln.

Natürlich hab ich wieder zwei Portionen Fleckerl gekocht, für einen der kommenden Tage. Heute gabs zu den Nussnudeln übrigens Apfelmus.

5. August

Heute gab es eingeladenerweise etwas, das ich so noch nie zubereitet habe: Osso buco mit Reis. Ungefähr so müsste das Rezept lauten:

Pro Mensch eine Scheibe von der Kalbsstelze in heißem Fett scharf anbraten, mit etwas Suppe aufgießen, ein zerschnippeltes Suppengrün dazugeben, vielleicht auch einen reifen Paradeiser, ein Kräutersträußerl (Rosmarin, Oregano, eventuell Thymian und Liebstöckl, auf jeden Fall ein Lorbeerblatterl) hineinlegen, salzen und zugedeckt bei kleiner Hitze unglaublich lang dünsten lassen. Zwei Stunden sind vermutlich nicht zu lang. Bei Bedarf nochmals aufgießen.

In der Zwischenzeit pro Mensch eine Portion Reis dünsten, eh wie immer. Wenn das Fleisch weich ist, es herausnehmen, die Kräuter alle auch, und das Gemüse pürieren. Mit einem ordentlichen Schuss Obers verfeinern und gegebenenfalls einkochen lassen. Eventuell nachwürzen und servieren. – Für die, die es mögen: das Mark aus dem Knochen schmeckt herrlich.

6. August

Elftes Gebot: du sollst nie ein ganzes Packerl Fleckerl auf einmal kochen, sonst musst du sie dreimal essen, und für die Hendln bleibt auch noch was übrig. Heute war der zweite Teil der Fleckerl dran, als Pasta Carbonara nach Art der Sparköchin.

Eigentlich wollte ich fünf Deka vom geschnippelten Hamburgerspeck auslassen, aber das habe ich zwischendurch vergessen und zwei Esslöffel Olivenöl erhitzt. Also wars etwas ausgiebiger heute. Jedenfalls habe ich dann ein gehacktes Zwiebelhapperl und eben den Speck hineingeschmissen und tüchtig durchgebraten, gesalzen und gepfeffert und weitergebraten, dann die Fleckerl dazu und in dem ganzen gut erhitzt. Und zum Schluss das Reinderl vom Feuer genommen, zwei frische Eier von meinen Hendln drübergeschlagen und alles durchgecremt.

Und weil ich einen Pfefferoni dazugegessen habe, hatte ich „all´arrabiata“ auch gleich dabei.

Als gaumenberuhigenden Ausgleich habe ich den Rest vom Apfelmus letztens heute zur Nachspeise ernannt.

7. August

Heute waren wir eingeladen. Auf Zwetschkenknödel.

Die funktionieren genauso wie die unlängst beschriebenen Marillenknödel, nur eben mit anderer Fülle.

Welche, wieder ein anderes Thema, ja durchaus vielfältig möglich ist. Erdbeeren zum Beispiel, manche tun auch kleine Pfirsiche rein, oder halt anderes geeignetes Obst.

Meine Mutter hat diesmal die Variante ausprobiert, die Knödel nicht in den obligaten gerösteten Bröseln zu wälzen, sondern mit geriebenem Mohn und Zucker zu versehen. – Naja, nächstes Mal werden wir sie wieder klassisch verspeisen, das finden wir netter. Aber vielleicht ist es ja für euch eine Idee.

Übrigens: wenn ihr die Dinger tiefgekühlt kauft: lasst euch keinen Scheiß andrehen. Manche Füllungen haben mit dem auf der Packung versprochenen Obst gerade noch die Farbe gemeinsam.

8. August

Nachdem der verbliebene dritte Teil der gekochten Fleckerl nach Durchsicht nur noch als Hendlfutter geeignet war (aber das prima!), musste mir heute gach was anderes einfallen.

Also habe ich meine aktuelle Mitesserin geschnappt und dem Rathausplatz zugeführt. Die haben dort gottseidank schon ab 11 Uhr warme Küche, und wir haben uns durchs Angebot gefressen. Und als Nachspeise ein Mango lassi verzwitschert. Also, jede eins. Hin und wieder kann eins sich das leisten, und sonntags gibts auch noch Jazz dazu, das hat schon was.

9. August

Weil Sommer ist und ich spät vom einkaufen heimgekommen bin, habe ich heute  fünfe grade sein lassen und nur ein Grießkoch fabriziert.

Aber das in Mengen. So ungefähr ein Dreiviertelliter Milch wirds schon gewesen sein, was ich da im beschichteten Reinderl erhitzt habe. Ein Ripperl Bitterschokolade gleich mit. Als die Milch kochte, habe ich tüchtig Grieß reingerührt, damit es eine stichfeste Masse wird. Das ist mir lieber als ein Gatsch, und da müssen leider alle anderen mit.

Jedenfalls kam dann gleich noch ein ordentlicher Löffel Honig dazu, wurde untergerührt, und dann haben wir, „noch zu heiß!“ hin oder her, richtig zugeschlagen.

10. August

Weil mir heute in der Früh schon klar war, dass es wieder knapp wird fürs Kochen, habe ich schon in der Früh zwei große Portionen Reis gedünstet. Eh wie immer, nur mit Salz, ohne Fett. Und mittags habe ich eine Champignonsauce dazu gemacht.

Einen EsslöffelOlivenöl erhitzt, ein geschnippeltes Zwiebelhapperl hinein, langsam glasig dünsten und währenddessen 10 dag geputzte Champignons blättrig schneiden und hineinschmeißen. Tüchtig durchbraten, salzen, durchrühren und ein bisserl dünsten lassen, bis der ausgetretene Saft verkocht ist. Dann hab ich üppigerweise einen halben Becher, also 10 dag, Obers dazugegossen, aufgekocht und dann noch zwei Minuten eingekocht. Ein bisserl Pfeffer und fertig.

11. August

Und heute gibts aus gegebenem Anlass, nämlich einer reichen gestrigen Ernte,  Polenta mit Mangoldgemüse.

Die Schnellkochpolenta bereite ich anleitungsgemäß. Das Mangoldgemüse ist auch eine schnelle Sache: die Blätter blanchieren (in Salzwasser, eh klar), kalt abspülen und grob schneiden. Ins beschichtete Reinderl geben, salzen, mit Curry würzen – oder mit Bärlauchpesto, je nachdem – und gut durchrühren. Dann mit einem Lackerl Obers aufgießen (das muss eh weg …), noch ein bisserl einkochen, fertig.

12. August

Reis ist noch übrig! Also einmal kurz durch den Garten gepirscht und einen Gemüsereis fabriziert.

Heute habe ich dran gedacht und den geschnippelten Speck zum Auslassen ins Reinderl geschupft. Leider war er so stark durchzogen, dass er kein Fett mehr hergab. Also doch einen Esslöffel Olivenöl dazu und gemeinsam mit einem geschnitenen Zwiebelhapperl glasig dünsten lassen.

Weiters habe ich fünf Fisolen gefünden, ein Mini-Roserl Broccoli, und ein paar Stengel vom Mangold hab ich gestern auch aufgehoben. Dann noch eine Karotte dazu, mit ein bisserl Wasser aufgießen, salzen und ein bisserl Curry dazu – apropos: im Moment wären wieder die Afrika-Tage in Wien, beste Gelegenheit, um Gewürze nachzuschaffen! – und dünsten lassen.

Dann den Reis untermischen und gehackte Kräuter drüber.

Wobei, wenn ich so drüber nachdenke: ein Löffel Sojasauce wär auch in Ordnung gewesen.

13. August

Die mütterliche Kürbisernte beginnt, also sind wir auf Kürbisgemüse mit Erdäpfeln eingeladen. Damit ihr nicht blättern müsst, hier nochmals das Familienrezept.

Das Kürbisfleisch wird geraspelt. Den geraspelten Kürbis in wenig Salzwasser geben,  etwas Kümmel dazu und weich kochen.

Meine Mutter seiht den gekochten Kürbis ab, fabriziert eine Einbrenn aus je einem Löffel Fett und Mehl und tut den Kürbis dort hinein. Aufkochen und dann den Rahm einrühren, ohne Mehl. Und tüchtig Pfeffer.

14. August

Entgegen aller Erwartungen kam ich heute nicht zum Kochen. Weil ich von lieben Menschen umgeben bin, durfte ich ein Backhendl mit Reis und Gurkensalat schnorren.

Ein Backhendl erwirbt derdie sparsame Single am besten fertigerweiseim zuständigen Geschäft. Ja, ich weiß, die verkaufen dort auch Gurkensalat, aber der schmeckt selbstgemacht wirklich am besten.

Und zwar auf zweierlei Arten.

Die klassische mütterliche ist, dass die Gurke geschält und in feinste Scheiberl gehachelt wird. Salzen und zerdrückten Knoblauch untermischen, stehenlassen. Nach einiger Zeit den entstandenen Saft ausdrücken (ja, mit den nackten Händen!), nachwürzen und mit einer Marinade aus Wasser, Essig und Zucker übergießen.

Ich mach eher ein Tsaziki. Ich lasse die Gurke ungeschält und rasple sie grob, salze und tue gehackten Knoblauch dazu, ordentlich Rahm und alles vermischen. Eher gleich essen.
Beim originalen Ding ist auch Thymian dabei, glaube ich, aber auf den verzichte ich ohne Probleme im Gurkensalat!

15. August

Heute ist Sonntag und noch dazu Feiertag, aber mich hats gröber nicht gefreut. Also gab es nur Melanzani-Gemüse mit Polenta. Weil das mütterliche Gemüsebeet reiche Ernte bietet, diesbezüglich.

Zuerst habe ich wie immer die Polenta (ein halbes Portiönchen mehr als nötig) gemacht, Schnellkochpolenta, wie immer. Die hab ich dann auf einen Teller geklatscht und das beschichtete Reinderl gar nicht ausgeputzt, sondern gleich drei Esslöffel Olivenöl hinein und einen geschnittenen Zwiebel und einen kleinen Zweig Rosmarin. Bei mittlerer Hitze gebraten. In der Zwischenzeit eine kleinere Melanzani in kleine Würfel geschnitten. Durchgerührt, die Melanzani hinein und weitergebraten.

Nach einigen Minuten gesalzen und einen großen Fleischparadeiser gleich direkt ins Reinderl geschnippelt, damit der Saft auch wirklich hineintropft. Noch einmal gut umrühren, bei Bedarf ein bisserl Wasser nachgießen, zudecken und noch ein paar Minuten schmoren lassen. Zum Schluss noch einmal den Deckel weg und bei großer Hitze und ständigem Rühren den Saft reduzieren.

16. August

Heute wars wieder sehr sommerlich, mit einer überdüngten Eierspeise.

Zur Feier des Tages (weil ich endlich welches gekauft hatte) habe ich einen Löffel Schmalz ins beschichtete Reinderl getan und einen geschnippelten Paradeiser drin gebraten, bis der Saft verkocht war. Dann vier von meinen Zwerghendl-Eiern drüber, gut durchgerührt und ein bisserl gebraten, bei der Gelegenheit gesalzen, gepfeffert und ein bisserl von den gehackten Kräutern drüber.

Mit Brot verzeht, und als Nachtisch ein Hollerkoch mit Joghurt.

17. August

Heute ist die zweite der hauseigenen Melanzani dran, und zwar als Gefüllte Melanzani.

Hierfür teile ich das gute Stück der Länge nach und höhle es mit einem Löffel aus. Das Fruchtfleisch wird zerkleinert und mit dem Rest der Polenta von letztens, einem Rest geriebenen Käses und (weil ich gestern die letzten Eier verbraten habe) mit einem Löffel Joghurt zum Binden vermischt. Gewürzt wird natürlich auch, und vielleicht auch wieder gehackte Kräuter drüber.

Die Mischung auf die Melanzanihälften verteilen, diese in eine ofenfeste Form setzen, in der ordentlich Öl drin ist, und im Rohr bei Ober- und Unterhitze (sonst trocknet alles zu sehr aus) bei ca. 180 – 200 Grad so ein halbes Stünderl backen.

Wenn ich Rahm zu Hause hätte, gäbs auch Kräuterrahm dazu.

18. August

Heute habe ich beim Sonderangebot zugeschlagen und Bio-Rindsfaschiertes gekauft. Und dann mit allem, was noch so da war, einen Fleisch-Gemüse-Eintopf gemacht.

Nämlich habe ich eine große Schalotte grob geschnitten und in drei Löffeln Öl (man gönnt sich ja sonst nix) glasig gedünstet, dann bei großer Hitze eine Portion Faschiertes dazugeschmissen und scharf angebraten. Nebenbei gewürzt (osmanische Gewürzmischung und ein viertel Lorbeerblatt) und gesalzen. Fleißig weitergerührt, dann mit ein bisserl Wasser aufgegossen. Und dann zwei Handvoll geschnittenes Gemüse dazu (eine Single-Fisole, ein Roserl Broccoli, eine Karotte, zwei Knoblauchzehen) und zwei geschälte Erdäpfeln in kleinen Stücken. Gut untergerührt und das ganze noch ein gutes Viertelstünderl schmoren lassen.

Und weil mir das dann zuviel Flüssigkeit im Eintopf war, habe ich zwei Löffel Grieß eingerührt und den noch zwei Minuten quellen lassen. Muss aber nicht sein.

19. August

Ein Ausflug auf den Brunnenmarkt hat das geordnete Mittagessen erübrigt. Wir haben dort gleich von den Köstlichkeiten probiert. Kann ich für den Sommer nur empfehlen.

Dafür hab ich jede Menge Pfefferoni eingekauft und unkompliziert eingelegt. Dazu hab ich die Dinger gewaschen und die trockenen Teile vom Stengel weggeschnitten. – Wer mit scharfen Exemplaren arbeitet, zieht tunlichst Handschuhe an und wischt sich zwischendurch besser nicht über die Augen. – Währenddessen hab ich zwei Liter Wasser mit einem Liter Essig, zwei Esslöffeln Salz und einem Haufen Zucker (dass mir halt die Marinade schmeckt) zum Kochen gebracht, die Pfefferoni hineingegeben und gekocht, bis sie die Farbe gewechselt haben (von frischgrün zu olivgrün) und begonnen haben, runzlig und flach zu werden.

Dann hab ich sie rausgefischt und in große Ex-Gurkengläser gestopft. Den Sud hab ich noch einmal ordentlich durchkochen lassen und dann, noch kochendheiß,  die Gläser randvoll damit aufgefüllt. Verschließen und kopfüber in eine Decke gewickelt auskühlen lassen.

Wenn was vom Sud übrig bleibt, gilt das noch als Salatmarinade, bei Gelegenheit.

20. August

Für heute hab ich mir extra Schmalz gekauft. Weil ich nämlich unbedingt Krautfleckerl haben wollte. Auf die einfache Tour allerdings, ohne Spompanadln.

Die Fleckerl gekocht, abgeseiht und zur Seite gestellt. Gleich in den selben Topf zwei Esslöffel Schmalz zerlassen (nur nicht sparsam sein!) und einen kleinen fein geschnittenen Krautkopf dazu. Wer mag, dünstet im Schmalz vorher ein fein gehacktes Happerl Zwiebel an.

Jedenfalls salzen und pfeffern und bei großer Hitze unter ständigem Rühren solange braten, bis das Kraut alles Wasser gelassen hat und dieses auch wieder verdampft ist. Dann sollte es knackig-weich sein, also noch ein bisserl Biss haben. Jetzt die Fleckerl untermischen und gleich essen.

Nachsatz: frisches Kraut bleibt grün-weißlich, älteres wird braun. Wer glaubt, unbedingt die braune Farbe zu brauchen, gibt zum Kraut ein bisserl Zucker dazu.

21. August

Anlässlich eines Ausflugs ist die gesamte Familie heute mittags bei einem Heurigen eingefallen. Das Kochen ist dadurch entfallen, aber es ist eh grad auch sonst viel zu machen.

Zum Beispiel Ribiselmarmelade.

Die Ribiseln pflücken und rebeln, dann mit wenig Wasser aufkochen und gut durchkochen. Leicht überkühlt durch die Flotte Lotte drehen und den Brei, der unten rauskommt (oder die Flüssigkeit, je nachdem), abmessen. Bei mir wars zum Beispiel ein dreiviertel Liter. Also hab ich ein dreiviertel Kilo Zucker genommen. Aber zuerst habe ich entsprechend Geliermittel 1:1 untergerührt, dann die Ribiselgeschichte aufgekocht und dann den Zucker dazu. Nochmal einige Minuten kochen und abfüllen. – Dieses ist ziemlich trickreich, weil das Zeug schon im Reinderl geliert und dann auf dem Löffel pickt und in der Folge auch innen und außen am Glas und dann auch auf den Fingern. Über die Küche brauch ich eh nix mehr sagen, oder?

Beim Herschenken oder Tauschen von selbstgemachter Ribiselmarmelade  bin ich also SEHR geizig. Wenn einer mal ein Glas von mir kriegt, ist das fast schon als Verlobungsversprechen zu betrachten.

22. August

Und heute ist Sonntag und ich hab echt keine Lust, was zu kochen, also wandern wir in das beste vegetarische Restaurant, das ich kenne, in die Hollerei im Fünfzehnten.

Dort gibt es bis Ende August das Summerspecial (zumindest für die, die auf dem Mailverteiler der Hollerei stehen, aber das kann ja kein Mirakel sein). Also hab ich die Gelegenheit genützt und mich mit einer Freundin verabredet, und wir haben zwei Menüs zum Preis von einem.

Das hat doch was, oder?

Morgen gibts vielleicht wieder Selbstgekochtes, mal sehen.

23. August

Flott musste es heute gehen, und es war wirklich gar nicht viel im Haus. Also habe ich mich für ein Karottengemüse mit Polenta entschieden. Die haben wir eher häufig im Moment, aber die Halbe isst sie so gern, und als Schnellkoch-Polenta gehts auch wirklich schnell.

Also habe ich die Polenta gekocht und in einen Teller verfrachtet. Ins Reinderl dann zwei Esslöffel Öl und einen geschnittenen Zwiebel. Während der gedünstet hat, habe ich die letzten beiden Karotten des Hauses klein geschnitten und in der Folge auch dazugegeben. Gesalzen, mit etwas Wasser aufgegossen und zugedeckt schmurgeln lassen.

Dann ist mir eingefallen, dass ich noch zwei Gastro-Portionen Sojasauce habe, davon hab ich eine gleich dazugetropft. Und einen Fleischparadeiser hab ich auch noch reingeschnippelt. Nach ein paar weiteren Minuten haben wirs dann gegessen. Beide nicht mit Begeisterung, aber die Jause hat uns dann entschädigt.

24. August

Gestern habe ich im mütterlichen Garten wieder mal ein paar Mangoldblätter den Schnecken entrissen. Folgerichtig gabs heute Spaghetti mit Mangoldsauce.

Die Spaghetti sind mir in gekochter Fom zugefallen, da musste ich mich nicht drum kümmern. Auch mal nett.

Den Mangold hab ich wie immer in Stengel und Blätter geteilt. Die Stengel hab ich aufgehoben, die Blätter nach dem Blanchieren geschnitten. Im beschichteten Reinderl hab ich Milch mit Salz erhitzt, dann den Mangold dazu sowie zwei Kaffeelöfferl vom selbstgemachten Bärlauchpesto. Das hab ich mal ein paar Minuten dünsten lassen, und dann hab ich einen Rest von der Maisstärke drüber gestreut und eingerührt, zum Binden der Sauce.

Zum Schluss die Spaghetti hinein, durchmischen, fertig. Und wir haben alles zusammengegessen, auf Butz und Stingel.

25. August

Eh das alte Lied, es musste schnell gehen heute. Aber weil gestern genug Zeit war, hab ich die überbackenen Topfenpalatschinken schon vorbereitet, heute früh gebacken und mittags nur mehr aus dem Backrohr gezupft.

Nämlich habe ich wie üblich einen Palatschinkenteig bereitet und, weil immer noch welches da ist, zum Ausbacken Schmalz verwendet. Für die Fülle habe ich ein Packerl Topfen mit hauseigenem Obst und Honig vermischt und die ausgekühlten Palatschinken damit gefüllt und sie fest eingerollt. 

Dann habe ich eine passende Form mit Butter ausgeschmiert und die Palatschinken hineingeschlichtet, zum Schluss kommt Milch mit einem verquirlten Ei drin darüber. Ins Rohr damit und bei 180 Grad ca. 25 – 35 Minuten backen.

Im Prinzip spricht auch nix dagegen, eine runde Form auszubuttern, die erste Palatschinke flach reinzulegen, mit Fülle bestreichen, die nächste Palatschinke drauf, wieder füllen und so weiter, abschließen mit einer Palatschinke. Auch wieder die Eiermilch drüber und ins Rohr damit.

26. August

Das fängt schon wieder an mit dem Auswärts-Essen-gehen. Heute hat uns eine Nachbarin mit einem Topfenauflauf verwöhnt. Das Rezept reiche ich bei Gelegenheit nach. Aber die Erdäpfelsuppe kann ich euch beschreiben.

Die passende Menge Erdäpfel schälen und in kleine Würfel schneiden. In Salzwasser bissfest kochen, dabei mit gehacktem Zwiebel, Thymian, Kümmel und vielleicht Majoran würzen. Wer mag, tut ein Knoblauchzeherl und ein Lorbeerblatt dazu.

Weil sie hatte, gab die Nachbarin ein paar fein gschnittene Fisolen dazu, etwa nach der Hälfte der Garzeit. Am Ende hat sie in das Ganze kurz den Pürierstab hineingehalten, damit die Suppe cremig wird. (Deshalb hat sie auch gar kein Obers gebraucht, so wie ich immer.)

27. August

So. Und heute hat es mich nicht gefreut. Also habe ich ein Grießkoch fabriziert. Ein schnörkelloses. Und wenn die Milch nicht übergegangen wäre, hätte ich nicht einmal den Herd putzen müssen.

Einen halben Liter Milch zum Kochen bringen, ein paar Löffel Instantkakao hinein (und für die besonderen Naschkatzen auch einen Löffel Zucker) hinein. In die steigende Milch Grieß einrieseln lassen (ständig rühren), bis es dünnflüssig ist und dann noch ein bis zwei Minuten köcheln lassen. Wer Zeit hat, kann das Grießkoch auch noch ein Viertelstünderl quellen lassen.

28. August

Aus mir nicht mehr ersichtlichen Gründen hat sich in meinem Kühlschrank ein Portiönchen Polenta gefunden. Hocherfreut habe ich es zu Mangoldstielen mit Sauce Hollandaise und Polenta kombiniert.

Dazu habe ich die übrig gebliebenen Mangoldstiele von letztens, die ich schon in Stücke geschnitten und bissfest gekocht hatte, in einem Löffel Wasser im beschichteten Reinderl aufgewärmt, rausgenommen und einen Esslöffel Öl ins Reinderl gegeben. Die Polenta hinein, mit dem Kochlöffel in kleine Stücke zerteilt und ordentlich durchgebraten. Dann auch rausgegeben.

Dann ein Vierterl Milch ins Reinderl, das Fertigpulver von der Sauce Hollandaise dazu (ich habs immer noch nicht gelernt, die zu kochen) und anleitungsgemäß zubereitet.

Hat sogar die aktuelle Kleine gegessen!

29. August

Heute werde ich, so wie es ausschaut, einen Erdäpfelteig produzieren und ein Melanzani-Paradeiser-Gemüse mit Erdäpfelknöderl kochen.

Dazu koche ich (weil mein Dämpfeinsatz außer Betrieb ist) ungeschälte mehlige Erdäpfel weich, schäle sie und zerstampfe sie. Ich lasse sie etwas auskühlen, dann kommt ein Stück Butter, Salz, ein Hauch Muskatnuss, ein Ei und soviel Mehl dazu, dass es ein handhabbarer Teig wird. Den muss man auch hurtig weiterverarbeiten, sonst wird er unansehnlich dunkel.

Jedenfalls forme ich Knöderl aus der einen Hälfte von dem Teig und koche die in Salzwasser weich – wobei ich das Wasser mehr sieden als sprudeln lasse. Den Rest der Masse forme ich zu dünnen Rollen, schneide 5 cm lange Stücke davon ab, wuzle noch einmal drüber und haue die auch ins Wasser. Die sind schnell durch; ziemlich bald, nachdem sie aufgestiegen sind. Die hebe ich nämlich für morgen auf.

Für das Gemüse dünste ich einen grob geschnittenen Zwiebel in reichlich Olivenöl an, gebe eine würfelig geschnittene Melanzane dazu, erhöhe die Hitze und brate alles gut durch. Dann salzen und bei Bedarf sonstwie würzen (Rosmarin?), noch einmal gut durchrühren und ein bis zwei geschnittene Paradeiser dazugeben. Wieder gut durchrühren, zudecken und ein Zeiterl schmurgeln lassen, vielleicht zehn bis 15 Minuten.

30. August

Die Erdäpfelnudeln von gestern erkläre ich heute zu Schupfnudeln mit Kompott.

Dazu erhitze ich in einer Pfanne ein ordentliches Stück Butter, gebe die Fingerlinge hinein und brate sie kräftig durch. Dann auf den Teller damit, geriebene Nüsse drüber (im Original: geriebener Mohn), tüchtig Zucker drauf und ein Kompott dazu.

31. August

Was ich aus dem Erdäpfelteig auch hätte machen können: ich hätte auch die zweite Teighälfte zu Knödeln verarbeiten können und am nächsten Tag geröstete Knödel mit Ei und Salat.

Dazu hätte ich zwei Esslöffel Schmalz in der Pfanne erhitzt und ein geschnittenes Zwiebelhapperl angebraten. Dann hätte ich die blättrig geschnittenen Knöderl dazugegeben und mitgebraten. Also: bei großer Hitze unter ständigem Rühren geröstet. Angebräunt halt.

Dann hätte ich drübergesalzen und -gepfeffert, zwei Eier drübergeschlagen, geschnittenen Petersil oder Schnittlauch drübergestreut und gut durchgerührt, vom Feuer genommen und die Eier unter Rühren an den Knödeln stocken lassen.

Und ich hätte ein Glas Karottensalat dazu gegessen.

1. September

Lieber Himmel, der Herbst kommt. Was ich euch also dringend nahelege für die kommende gemüsearme Saison: Gekochte Paradeiser in Massen in Gläser zu tun.

Das hat natürlich nur dann Sinn, wenn ihr zu vollreifen, aromatischen, schönen Paradeisern kommt. Zum Beispiel Überschüsse aus der eigenen Ernte (am besten sind die süßlichen Kirschparadeiser) oder Spontankäufe auf einem Bauernmarkt. Dort gibt es sie nämlich durchaus zu kaufen!

Jedenfalls mache ich das immer so: ich wasche die Dinger, entferne den Stielansatz (nicht bei den Kirschparadeisern, natürlich!) und schneide die Dinger in Stücke. Dann koche ich sie samt Schale und Kernen (meine Mutter leistet sich den Luxus und schält die Paradeiser vorher – nicht die Kirschparadeiser, natürlich!) ein paar Minuten gut durch und fülle sie kochendheiß randvoll in Twist-Off-Gläser. Sofort verschließen, auf den Deckel gestellt in eine Decke einwickeln und langsam auskühlen lassen.

Wer sauber arbeitet, kann seinen Vorrat durchaus zwei oder drei Jahre ohne Qualitätsverlust aufheben und immer dann mitmachen, wenn ich im Winter wieder einmal schreibe „… und öffne ein Glas gekochter Paradeiser und gebe diese zum Gemüse …“.

Dazu braucht es übrigens nicht die Massen an Paradeisern auf einmal, das kann man zwischendurch auch mit einer kleinen Menge und einem einzelnen kleinen Glas machen.

Wenn ich mehr Zeit habe, koche ich die Paradeiser länger gut durch und dremmle sie anschließend durch die Flotte Lotte. Was unten rauskommt, koche ich nochmal auf und gieße ebenfalls in Twist-Off-Gläser, das ist meine Basis für winterliche Paradeissaucen. (Auch für Suppen, eh klar, aber die mache ich nicht, weil die schmecken mir nicht, brr.)

Klar kann man schon beim Einkochen salzen und würzen, aber ich habe lieber neutrale Vorräte.

2. September

Weil wir schon beim Einkochen sind, habe ich noch einen Tipp für euch: Powidl nämlich, im Backrohr zubereitet. Braucht der Mensch dringend für den Winter – ich sage nur: Germknödel. Powidltascherl. Böhmische Palatschinken.

Normalerweise ist das Kochen von Powidl eine Sache von Tagen und viel Putzen. Meine Großmutter hat zur Zwetschkenzeit immer die Küche mit alten Tüchern verhängt, weil der blubbernde Powidl auf dem Herd so grauenhaft spritzt.

Dieses Problem eliminiert meine ehemalige kroatische Putzdame, indem sie folgendes macht (und ich auch, seit dem Gespräch): sie wäscht und entkernt und halbiert haufenweise Zwetschken. Dann nimmt sie einen großen Bräter (bzw. eine Kuchenpfanne) und schichtet die Zwetschken da hinein, und es kann durchaus ein Gupf drauf sein.

Dann kommt das Ganze ins Backrohr und wird bei Ober- und Unterhitze bei ungefähr 150 Grad erhitzt. Zwischendurch immer mal das Rohr aufmachen, damit der Dampf rauskann. – Wer jetzt logisch mitdenkt und meint, ersie arbeitet gleich mit Umluft, demder kann ich nur dringend abraten, weil das Zeug sonst gnadenlos austrocknet. (Alles schon probiert.) Zwischendurch rühre ich immer wieder mal um, so einmal in der Stunde.

Über Nacht dreh ich immer auf ca. 80 Grad zurück. Wenn ich das Gefühl habe, das Zeug ist durch (Anzeichen: die Menge ist weniger geworden, die Zwetschkenhaut zerfällt beim Rühren), dann wandle ich das Originalrezept ab wie folgt: ich schütte die Zwetschkenmasse in mein Marmeladereinderl, püriere sie, koche sie nochmal auf und fülle sie in Gläser ab.

Entgegen aller meiner Ängste brennt da im Rohr wirklich nix an. Ich verstehe es nicht, aber ich liebe es.

3. September

Höchste Zeit für einen gepflegten Risotto. Im beschichteten Reinderl geht der auch entschieden einfacher als normalerweise.

Also drei Handvoll Rundkornreis kurz im Reinderl rösten, dabei salzen, dann mit einem Vierterl lauwarmem Wasser aufgießen. Ein paar getrocknete Paradeiser und ebensolche Schwammerl, soweit vorhanden, dazugeben, umrühren, zudecken, schmurgeln lassen. 

In der Zwischenzeit zwei Paradeiser würfeln, dann dazugeben. Wenn die Flüssigkeit verdampft ist, noch einmal mit einem Achterl aufgießen und zugedeckt weiterschmurgeln. Zwischendurch immer wieder durchrühren und probieren, bis der Reis angenehm bissfest ist. Bei Bedarf mit kleinen Mengen Wasser aufgießen. Weil ich hatte, hab ich Knoblauch in kleinen Stücken dazugegeben.

Zur Endfertigung ein paar Deka geschnittenen Käse und Pfeffer einrühren, eventuell auch gehackte Kräuter.

Ich hab absichtlich zuviel gekocht, weil ich den Rest morgen brauche.

4. September

Interessanterweise ist die heurige Melanzani-Ernte gar nicht so schlecht. Also gibt es heute gefüllte Melanzani.

Dazu schneide ich die Melanzani längs in die Hälfte und kratze eine Vertiefung in beide Hälften. Das Fruchtfleisch zerkleinere ich und mische es unter den Rest des gestrigen Risottos. Diese Mischung verteile ich nun auf die beiden Hälften, pfeffere ordentlich drüber und gebe unter Umständen ein bisserl geriebenen Käse drüber.

Dann kommen die Melanzani-Hälften in eine mit Öl ausgestrichene Form und diese dann ins Backrohr. Bei ca. 190 Grad ungefähr 20 – 30 Minuten backen (eher Ober- und Unterhitze; Umluft trocknet zu sehr aus), bis die Melanzani weich und angebräunt sind.

5. September

Ich weiß. Im Winter werde ich ihn lieben. Aber grad geht er mir ziemlich auf die Nerven, der viele Mangold, der hier geerntet und verarbeitet werden will. Heute hab ich ein Portiönchen als Nudeln mit Stielmangoldsauce verarbeitet.

Während die Nudeln gekocht haben, hab ich ein paar Esslöffel Obers im beschichteten Reinderl erhitzt, die blanchierten und geschnittenen Mangoldstiele hineingegeben und gesalzen und mit afrikanischem Curry gewürzt. Das hat dann vor sich hin gedünstet, während ich ein Resterl kalter Milch mit einem gehäuften Kaffeelöfferl Maisstärke glattgerührt habe. Dieses Gmachtl hab ich zum Mangold gegeben, gut durchgerührt, das Reinderl vom Feuer genommen und noch eine Minute weiterköcheln lassen.

Die Nudeln hab ich dann gleich untergemischt.
Was ich auch noch untergemischt habe, ist frischer geriebener Parmesan, weil mir der von heimgekehrten Urlaubern zugedacht wurde. Ein Gedicht!

6. September

Eh klar sind von gestern Nudeln übriggeblieben. Das hat mir Gelegenheit gegeben, die vier oder fünf Erdäpfel, die schon viel zu lange im Kühlschrank liegen, zu einem Grenadiermarsch zu verkochen.

Ich habe also die Erdäpfel gekocht und geschält. Dann hab ich einen Esslöffel Schmalz ins Reinderl gegeben, ein Zwiebelhapperl hineingeschnippelt und bei mittlerer Hitze dünsten lassen. Dann hab ich die Erdäpfel in Scheiben oder Spalten dazu geschnitten, die Hitze erhöht und immer wieder umgerührt. Danach gesalzen und mit orientalischer Gewürzmischung gewürzt (langsam wirds wieder Zeit, dass jemand im Umkreis in die Türkei reist …).

Zum Schluss hab ich die Nudeln von gestern eingerührt. Dazu hab ich Essigparadeiser gegessen, aber jeder andere Salat hätte auch gepasst.

7. September

Gestern war ich eingeladen, auf eine kräftige Erdäpfelsuppe und danach einen gepflegten Apfelstrudel.

Würde ich nur im Notfall selbermachen, weil ich das Teig-ausziehen nicht fertigbringe und dementsprechend nicht leiden kann. Was ich früher öfter gemacht habe, ist ein Strudel aus gekauftem Teig.

Für die Apfelstrudelfülle für eine halbe Packung Strudelteig (für Naschkatzen von Singles ideal) röste ich zuerst eine Handvoll Semmelbrösel in einem Löffel Butter hellbraun und lasse sie auskühlen. Derweil die das tun, schneide ich drei bis vier geschälte Äpfel blättrig, mische sie mit ein bis zwei Esslöffeln Zucker und Zimt nach Geschmack. Wer will, gibt Rosinen dazu.

Dann auf ein (sauberes) Geschirrtuch das erste Strudelblatt geben, möglichst kein Loch reinmachen, mit Öl einpinseln oder zerlassener Butter, das zweite Blatt drauflegen. Die Apfelmischung auf zwei Drittel der Fläche verteilen, Seitenränder lassen! Dann die gerösteten Brösel drüber. Wer will, ergänzt mit geriebenen oder gehackten Nüssen.

Jetzt einmal den Seitenrand der Längsseite einschlagen (über die Fülle klappen, sozusagen), dann die Querseitenränder ebenfalls bis zur Fülle einschlagen. Danach solltet ihr in der Lage sein, den Strudel unfallfrei bis zum Ende aufzurollen. Helft euch ruhig mit dem Geschirrtuch.

Dann den Strudel auf ein mit Backpapier belegtes Blech legen. Wer will, bestreicht ihn mit zerlassener Butter oder Öl. Ins Rohr damit und laut Packungsanleitung hellbraun backen. Ich persönlich bin ja dagegen, aber wenn ihr vielleicht Schlagobers oder Vanillesauce oder Vanilleeis übrig habt …

8. September

Weil der Reggiano gar zu köstlich ist und es absolut schade wäre, ihn alt werden zu lassen, habe ich heute nochmals einen Risotto mit Gemüseorientierung auf den Speiseplan gesetzt.

Das beschichtete Reinderl erhitzen, drei Handvoll Risottoreis (am besten den aus Italien, der ist wenigstens halbwegs regional, im Vergleich zum indischen) hinein, kurz trocken rösten, dann salzen und mit einem Schuss Madeira und dann warmem Wasser ablöschen, bis der Reis bedeckt ist. Eine Handvoll getrockneter Schwammerl (frische erst später!) und zwei geschnittene getrocknete Paradeiser hinein, umrühren, zudecken.

Jetzt das Gemüse vorbereiten. Bei mir waren es heute aus dem Gemüsebeet ein gelber Eierparadeiser, zwei Roserl Broccoli und die dazugehörigen Blätter und Stengel und drei Fisolen. Die Fisolen und die Blätter hab ich fein geschnitten, den Paradeiser gewürfelt. Nach der Hälfte der Kochzeit hab ich die dazugegeben, wieder Wasser nachgegossen, umgerührt und zugedeckt. 

Dann habe ich einen Esslöffel Schnittlauch geschnitten und eine Handvoll Parmesan gerieben. Wenn das Wasser aufgesogen und der Reis weich ist, schnell beides einrühren und den Topf zu Tisch bringen.

Bei uns ist er heute leer geworden, der Topf!

9. September

Heute war ich eingeladen, auf geschmortes Kitzhaxerl. Weil das für eineN zuviel wäre, hier das Rezept für eine Lammstelze nach Art der Sparköchin. (Klar geht das mit einer Kitzstelze auch.)

Je nach Appetit kauft ihr also pro Person eine vordere oder hintere Lammstelze, beim Türken gibts Super-Ware. Die wird gewaschen. Dann werden an geeigneten Stellen – schneidet durchaus auch Taschen! –  mit Salz zerdrückter Knoblauch und ein bis zwei Zweigerl frischer Rosmarin hineingestopft. Wer will, nimmt auch Thymianzweigerl oder ein Salbeiblatterl. Oder was halt sonst mundet.

Jetzt eine Bratfolie nehmen und die an einem Ende abbinden, damit ihr ein offenes Sackerl habt. Da kommt die Stelze ohne Umstände rein. Dazu kommen je eine rote und gelbe Karotte, geschält und in dicke Scheiben geschnitten. Ein paar kleine Zwieberl, geschält und im ganzen belassen. Zwei bis drei mittlere Erdäpfel, geschält und geviertelt. Die Folie nach Packungsanweisung verschließen, ein paar Mal mit einer Nadel einstechen, auf den kalten Rost und ebenfalls anweisungsgemäß im Rohr braten.

Dann rausnehmen, oben aufschneiden und alles vorsichtig auf einen Teller geben. Es sollte sich auch Saft bilden, der herrlich zum Gemüse passt.

Ich hab so ein Ding auch schon aus der Alufolie gegessen – falls ihr nicht in die Bratfolie investieren wollt. Ein Stünderl im Rohr sollte reichen, so bei 180 Grädern. Gut schließen, damit sich der Saft nicht planlos im Rohr verteilt. Wär ewig schad drum.

10. September

Heute waren wieder einmal Palatschinken (mit Powidl) dran. Weil ich mich erst kurzfristig dafür entschieden hatte und keine Milch im Haus war, habe ich das Rezept abgewandelt. Ich hab eine Mischung aus Obers und Wasser genommen für den Teig. Kann ich euch nicht empfehlen. Bleibt um Himmels Willen beim Original!

Nämlich pro Person eine Prise Salz mit einem Ei mixen, mit 1/4 Liter Milch aufgießen und fleißig weitermixen. Dann portionsweise 10 dag Mehl einmixen. Eine halbe Stunde stehen lassen. Nochmals durchrühren und dann die Palatschinken in einer guten Pfanne möglichst mit Schmalz, mindestens aber mit Butter backen.

11. September

Heute war mir nicht nach Kochen. Also gabs Spätsommerliches: Mozzarella mit Paradeisern und Basilikum, dazu Fladenbrot.

Da gibts nicht viel an Anleitung, außer dass auch hier die aromatischen Paradeiser unerlässlich sind. Aber mir ist schon klar, dass nicht jedeR einfach in den Garten gehen und Paradeiser und Basilikum pflücken kann.

Wer will, kann natürlich salzen, Balsamico und/oder Kernöl drüber geben.

12. September

Heute gabs ein richtiges Sonntagsmenü mit allem Drum und Dran.  – Richtig geraten, das hab ich nicht selbst gekocht.

Morgen bin dann aber wieder ich dran.

13. September

Ich habe auch heute nicht gekocht. Also, nicht nennenswert. Ich habe Seelenbalsam gebraucht, und habe mir diesen in Form einer Riesenportion Grießkoch zugeführt.

Ich habe einen halben Liter Milch mit einem Esslöffel Zucker und einigen Esslöffeln Instantkakao zum Kochen gebracht (und diesmal rechtzeitig die Hitze reduziert, sodass ich nicht wie neulich den Herd putzen musste), entsprechend Grieß einrieseln lassen und tüchtig gerührt dabei. – Es werden so 10 dag Grieß gewesen sein, ungefähr.

Nach einer Minute köcheln hab ichs – immerhin! – aus dem Reinderl gekratzt und auf einen Teller gehäuft. 

14. September

Eine andere Ausrede habe ich heute: den Zahnarzt. Also bin ich beim Grieß geblieben, allerdings beim Maisgrieß. Polenta hab ich heute gekocht.

Ich hab rechtzeitig dran gedacht und eine Stunde vorher in warmes Salzwasser ein paar getrocknete Paradeiser und eine Handvoll getrockneter Schwammerl eingeweicht. Als der Hunger nimmer auszuhalten war, hab ich das Wasser zum Kochen gebracht und dann den Rest des Polentapackerls hineingeschüttet. Deshalb ist sie auch etwas fester geworden, aber weg ist weg.

Natürlich hab ich Schnellkochpolenta daheim, das heißt, nach zwei Minuten köcheln kann die Polenta vom Herd. Dann hab ich noch schnell einen Esslöffel geriebenen Parmesan und eine Scheibe Bärlauchbutter eingerührt, und fertig. 

15. September

Die Sparköchin war heute Haselnüsse sammeln. Eh klar, dass da wieder nix Zeit ist für anständiges Kochen. Teigwaren mit Ei werden es demnächst werden.

Eine ordentliche Portion Nudeln, gleich für morgen auch, in Salzwasser kochen. Dann in der Pfanne einen großzügigen Esslöffel Schmalz erhitzen, die Nudeln hinein, salzen und pfeffern und durchrühren. Zwei Eier drüberschlagen, vom Herd nehmen und rührend stocken lassen.
Wer mag, zieht sich auch ein Glaserl Salat oder Gurkerln dazu rein.

Bei mir gibts heute auch einen endlich wieder gesunden Nachtisch: Himbeeren mit Joghurt und Honig.

16. September

Gestern ist mir ein Karpfen gewissermaßen zugeschwommen. Ein lieber Mensch hat mir den filetiert, was dem gesamten Wintervorrat an Fisch entspricht, den ich einlagere. Die Abfälle habe ich gekocht und wollte sie den Hendln vorwerfen. Dann habe ich bemerkt, dass zwischen den Bauchgräten soviel festes Fleisch dran war, dass ich dieses ausgelöst (genau genommen: heruntergekletzelt) habe und heute zum Kochen verwende. (Für die Hendln ist eh noch genug da.) Also gibt es heute Pasta mit Fisch.

Ins bekannte beschichtete Reinderl einen Esslöffel Öl geben, drei zerschnippelte Paradeiser hinein, salzen und mit Curry würzen. Unter Rühren braten. Wenn ein Teil des Saftes verkocht ist, die Fischstücke dazugeben und weiter braten. Zum Schluss noch einen Esslöffel Petersil oder Schnittlauch dazugeben, die Teigwaren untermischen und essen.

17. September

Entschuldigung. Aber nachdem ich heute im Wien Museum ein angenehmes zweites Frühstück mit einem Mozzarella-Toast hatte, sinds zu Mittag nur zwei Schmalzbrote mit Pfefferoni geworden.

Aber für morgen plane ich wieder ein Gekoche.

Übrigens: die Haselnüsse sind reif. Wer ein bisserl Gymnastik beim Aufklauben nicht scheut, kann mal bei einer der Alleen in Wien vorbeischauen. Zum Beispiel in der Wurmbstraße in Meidling oder im vierten Bezirk in der Johann-Strauß-Gasse.

Bevor die Autos alle zerdrücken und die Straßenkehrer sie entsorgen …

18. September

Nur damit ihr wisst, dass ich die Kochweisheit auch nicht mit Löffeln gefressen habe, erzähle ich euch jetzt, wie ich heute das zubereitet habe, was ich dann Gemüseeintopf mit Würsterl getauft habe.

Es sollte wieder einmal eine Resteverwertung werden. Also habe ich aus dem Gemüsefach alles rausgeräumt, was da war: drei Erdäpfel, eine Schalotte, ein Blatterl Liebstöckel, ein paar Paradeiser, Karotten und ein Schnitz von einer Sellerieknolle. Dazu kamen von der gestrigen Ernte zwei Fisolen und sieben solche, von denen nur mehr die Bohnen verwertbar waren.

Also in bewährter Manier eine Mise-en-place gerichtet (also alle Zutaten geschält und zerkleinert) und die Schalotte in zwei Esslöffel Öl angebraten. Dann zwei Karotten und den Sellerie dazugegeben und fleißig weitergebraten, irgendwann Salz und gut Pfeffer zugegeben. Dann hab ich gesehen, dass zwei Erdäpfel auch genug gewesen wären, aber was hätte ich dann mit dem dritten gemacht? Also rein damit. Und die Bohnen und Fisolen. So. Jetzt hat das ganze ein bisserl Wasser gebraucht, damit es die Zeit übersteht, bis ich aus den verschiedenen Paradeisern die Kerne fürs nächste Jahr herausgekletzelt hatte.

Dann die Paradeiser endlich dazu, nochmal gut erhitzt und ein paar Minuten schmurgeln lassen.  Dann habe ich überlegt, dass das, wenn ich das nur mit Brot esse, eine ziemlich fade Angelegenheit werden wird. – Zum Glück hatte der Supermarkt meines Vertrauens ein Sonderangebot von Bio-Würsterl, die ich noch gach erworben und gebraten habe. (Mach ich in der Form nie wieder, weil ich die ganze Küche eingefettet habe. Aber geschmeckt hats gut!)

19. September

Weil ich den Gemüseeintopf gestern ja nur als Beilage gegessen habe, ist einiges davon übrig geblieben. Hat mich aber nicht gestört. Hab ich Wasser dazugegeben, den Pürierstab reingehalten, mit Obers ergänzt und meinen Gästen und mir Gemüsecremesuppe serviert. Und als Hauptspeise Zwetschkenknödel. – Mir ist die Einfriererei jetzt endgültig zu blöd geworden, und ich habe kurzerhand zwei liebe Menschen eingeladen, um das Zeug gemeinsam restlos zu vertilgen.

Den Teig hab ich, eh wie fast immer, als Topfenteig gemacht. 25 dag Topfen, 12,5 dag Mehl, 6 dag Butter, ein Ei, eine gute Handvoll Grieß, eine Prise Salz. Gut vermengen und ein Stünderl kalt rasten lassen. Dann über jede Zwetschke eine Schicht Teig drehen, schöne Knödel drehen, in Mehl wälzen und in Salzwasser eher sieden als kochen. Wenn sie aufsteigen, noch ein bis zwei Minuten weiterkochen.

Und weil ich vergessen hatte, Semmelbrösel zu kaufen, gibt es die Zwetschkenknödel heute in geriebene Nüsse gewälzt.

20. September

Nicht, dass ich mich gestern kochmäßig übernommen hätte. Aber nachdem mir heute ein zweites Frühstück zuteil wurde, hat im Endeffekt heute der Türke für mich gekocht: Hühnerkebab mit alles aber ohne Zwiebel, ein bisschen scharf.

Für morgen habe ich wieder Kochen geplant.

21. September

Heute ist mir unerwartet eine Scheibe Geselchtes zugekommen. Da hab ich mir doch glatt  Selchfleisch mit Bohnenpüree gemacht.

Weil nämlich meine Fisolen zu lange unbeobachtet vor sich hin wachsen konnten und mittlerweile nimmer zum kleinschneiden und mit Rahm versetzen geeignet sind. Ich habe aber auch nicht die Geduld, um zu warten, bis die Bohnen wirklich getrocknet sind. Also hab ich die dicken zähen Bohnen abgepflückt und die Kerne ausgelöst. Die Handvoll Ergebnis hab ich gemeinsam mit drei  mehligen Erdäpfeln weich gedämpft.

Dann hab ich die Erdäpfel geschält und alles  in ein Schüsserl gegeben, Salz und ein Lackerl Milch (ich hätte ohne Genierer auch Obers genommen, wenn ich gehabt hätte) dazu, und den Pürierstab hineingehalten. – Und diesen sofort nachher wieder saubergemacht, sonst klebt sich alles fest, dass es eine Freude ist.

Jedenfalls  das Püree im beschichteten Reinderl noch einmal gut erhitzen, die Scheibe Fleisch drauflegen, zudecken, vom Feuer nehmen. Während sich das Fleisch erwärmt, zehn Minuten herumbiegen.
Mit Staubsaugen zum Beispiel.

22. September

Irgendwie erinnerte ich mich dunkel, dass im Kastl noch ein Rest vom Risottoreis sein sollte. Also plante ich einen Risotto ein. Allerdings beim Öffnen des Kastls war der Reis nimmer zu sehen. Nur eine angefangene Packung Couscous stand herum. Na gut. Dann eben Couscous nach Art der Sparköchin.

Eine Handvoll getrockneter Schwammerl und ein paar getrocknete Paradeiser mit Salz in 1/4 Liter heißem Wasser eingeweicht. Weil ich hatte, kamen ein paar Bröserl getrockneter geriebener Zitronenschale dazu. Dann hab ich Paradeiser eingekocht, da ist ein Lackerl übrig geblieben, also kam es auch zum Einweichwasser. Dann hab ich das ganze zum Kochen gebracht und währenddessen einen Esslöffel Parmesan gerieben und ein paar  Stengel Schnittlauch geschnippelt.

Als das angereicherte Wasser kochte, hab ich ein paar Deka Couscous eingerührt, gepfeffert, aufgekocht und vom Herd genommen. Und zehn Minuten quellen lassen. Dann den Parmesan und den Schnittlauch hinein. 

Also, wer will, kann auch einen Esslöffel gutes Öl untermischen.

Und beim Verstauen des Couscous im Kastl hab ich das Mehl weggehoben, und, siehe da, da war das verschollene Restl Reis. Morgen gibt es dann Risotto.

23. September

Langsam entwickle ich mich zur Meisterin der faulen Ankündigungen. Gestern habe ich mehr Obst als vorgesehen ernten können, und deshalb ist heute das Mittagessen aufgrund von Arbeitsüberlastung entfallen.

Dafür erzähle ich euch, was ich heute für ein überraschend schmackhaftes Chutney fabriziert habe. Vom Originalrezept ist nimmer viel zu sehen, aber meine Vorräte sind weg, und das ist doch die Hauptsache.

Die nachfolgenden Mengenangaben sind als Richtwerte zu sehen, so genau braucht ihr es nicht zu nehmen. Müsst eh selber abschmecken!

Also ich habe ein Kilo grüner Paradeiser, ein Kilo säuerlicher Äpfel, 20 reife süße Zwetschken, ein Happerl Zwiebel, ein Stück Chili und eine Knolle Knoblauch klein geschnitten. Plant eine Stunde Arbeit ein, wenn ihr das nicht an eine Küchenmaschine delegieren könnt. Dann kam noch ein halbes Kilo Zucker, ein Esslöffel Salz und 1/4 Essig dazu.

Wenn ihr habt, versucht es durchaus auch mit einem Stück geraspeltem Ingwer.

Das ganze hab ich aufkochen lassen und dann bei kleiner Flamme erst mal die Flüssigkeit reduziert. Mit der Zeit muss man dann öfter und schließlich dauernd rühren. Nach ungefähr einer Stunde hatte das Chutney die für mich richtige Konsistenz. Also immer rein damit in die Twist-Off-Gläser.

Und jetzt geh ich es mit dem Powidl an.

24. September

Es nimmt kein Ende mit den Zwetschken. Heute hatte ich kochfrei und ließ mich auf Zwetschkenknödel einladen. Kann man immer essen, oder?

Das Rezept gibts beim 19. September nachzulesen.

25. September

Teigwaren waren in dem von mir bevorzugten Supermarkt im Angebot. Also hab ich vorratsmäßig zugeschlagen und heute gleich Gemüseeintopf mit Nudeln gekocht.

Weil ich vormittags einen Termin hatte und mir sicher war, dass ich nachher sehr hungrig sein würde, hab ich in der Früh schon die Teigwaren gekocht und ein Zwiebelhapperl und eine Karotte geschält und zerkleinert. Außerdem hab ich eine Handvoll getrockneter Schwammerl in Wasser eingeweicht und ein Becherl mit blanchiertem geschnittenem Mangold aus dem Gefrierschrank genommen.

Das hat mir nach dem Heimkommen sehr geholfen. Da hab ich einfach ein Resterl Butter erhitzt, Zwiebel und Karotte reingegeben und mit Salz und Ägyptischer Gewürzmischung gewürzt. Ein bisserl brutzeln lassen und dann den Mangold dazu, und einen zerschnittenen Paradeiser dazu. Und die Schwammerl samt dem Einweichwasser.

Das hab ich dann gut umgerührt und bei mittlerer Hitze die Flüssigkeit reduziert. Dann die Nudeln untergemischt und auf den Teller damit.

26. September

Sonntag ists, also gibts was Paniertes. Allerdings heute aus der eigenen Ernte: Gebackener Kürbis mit Sauce Tartare.

Wir haben eine „Butternuss“ geerntet, was die Kocherei erleichtert: Man kann den größten Teil in glatte Scheiben schneiden. Das haben wir auch getan. Dann die eher dünnen Scheiben ein paar Minuten in Salzwasser kochen und abkühlen lassen. Dann in Mehl wenden, in verquirlten Eiern und zum Schluss in Semmelbröseln (können ruhig auch gehackte Kürbiskerne untergemischt werden). Gesalzen wird noch nicht, damit das Ganze nicht zu sehr saftelt.

Dann in heißem Fett beidseits goldgelb backen. Und aus Mayonnaise, einem gekochten Ei, einem Gurkerl, Zwiebel und Schnittlauch eine Sauce rühren. Mit Salz und eventuell rotem Paprika würzen.

27. September

Heute hab ich wieder eingekocht. Das heißt, dass für Kochen wieder keine Zeit war. Also hab ich von den restlichen Nudeln einfach Nussnudeln gekocht.

Das Spiel kennt ihr eh schon. Ein Stück Butter zerlassen, die gekochten Teigwaren drin erhitzen, geriebene Nüsse (oder, wer will, auch geriebenen Mohn) und reichlich Staubzucker drüber. Und vielleicht ein Kompott dazu, oder Apfelmus.

28. September

„Der Kampf ums Gewicht“ war das Thema der Konferenz, wo ich heute war. Das hat die Typen dort nicht daran gehindert, uns mindergesunde – aber umso gschmackigere! – gebackene Hühnerteile mit Salaten aufzutischen.

Ihr wisst ja: ich persönlich weigere mich, irgendwas zu panieren und in Fett herauszubacken. Beschrieben hab ich euch den Vorgang trotzdem, vergangenen Sonntag beim Kürbis.

Morgen koche ich wieder selber.

29. September

… was eins halt so unter „kochen“ versteht. Fusilli mit Sauce Bolognese gabs heute.

Die Sauce hab ich allerdings aus dem Tiefkühler gezogen, also wars einigermaßen unsportlich. Aber die Nudeln waren frisch gekocht.

Vielleicht wirds ja morgen wieder aufwendiger. Aber andererseits lebe ich euch wenigstens vor, was ich immer predige: manchmal ein bisserl mehr kochen, portionieren und für Notfälle einfrieren. Und Reste sowieso.

30. September

Heute hat der Japaner für mich gekocht. Aber weil ich dort unter anderem eine Fastenspeise gekostet habe, versuche ich die hier mal zu rekonstruieren. Muss ich selber bei Gelegenheit ausprobieren.

Das ganze ist mehr oder weniger ein Gemüseomelett, und das kann ja wohl nicht so schwer sein. Ich würde eine Handvoll Gemüse putzen und klein schneiden (also nicht die Erbsen, jetzt) und blanchieren. Dann würde ich zwei Eier mit Salz und Pfeffer versprudeln und in eine Pfanne mit erhitztem Öl gießen. Das blanchierte Gemüse draufstreuen und ein bisserl backen lassen. Nach ungefähr drei Minuten wenden (mit einer Backschaufel, oder auf einen Teller gleiten lassen und stürzen) und auch auf der anderen Seite backen lassen.

Und vermutlich würde ich die eine oder andre Scheibe Brot dazu essen.

1. Oktober

Was ich heute verbrochen habe, geht auf keine Kuhhaut. 15 Menschen mussten halbrohes Gemüse essen. (Haben sie sehr tapfer gemacht.) Eigentlich hätte es ein Gemüseauflauf werden sollen, und der geht normalerweise so:

Eine Portion Gemüse putzen und klein schneiden. Die härteren Teile vorsichtshalber blanchieren – nach der heutigen Erfahrung würde ich so gut wie alles blanchieren. Es waren Erdäpfel, Karotten, Broccoli, Kohlsprossen und Mangoldstiele drin, und Lauch, aber den natürlich nicht blanchieren.

Jedenfalls das Gemüse dann in eine mit Butter ausgeschmierte Form schichten. 2 Eier mit einem Vierterl Milch und Salz verquirlen, über das Gemüse gießen, pfeffern und nach Belieben geriebenen Käse drüberstreuen. Bei 180 Grad ins Rohr und dort gut 20 Minuten lassen. Vielleicht auch 10 Minuten länger, nach den heutigen Erfahrungen. Öh.

2. Oktober

Hat sich im Kühlschrank interessanterweise ein Packerl Bratwürstel gefunden. Also gibts heute Bratwürstel mit Reis und Chutney.

Den Reis, eine Mischung aus Basmati und Wildreis, dünste ich wie üblich in Salzwasser weich. Währenddessen hau ich die Würsterl in die Pfanne und brutzel die ab. Dann das Chutney von letztens dazu, schon fertig.

Ich weiß, es gibt gesünderes Essen. Aber zwischendurch ist sowas auch ok. Außerdem werde ich die Himbeeren und Brombeeren mit Honig und Rahm essen. Dann ist die Bilanz wieder halbwegs in Ordnung.

3. Oktober

Sind immer noch Bratwürstel da. – Das ist das Schöne an der Singleküche: die Packungen halten immer so lang! Jedenfalls gibt es heute die Bratwürsterl mit Mangold.

Die Würsterl funktionieren genauso wie gestern. Den blanchierten und gehackten Mangold gebe ich ins Reinderl mit einem Löffel erhitztem Öl, salze und pfeffere, gebe zwei Löffel Rahm dazu und rühre gut durch und gieße mit ein bisserl Wasser auf. Wenns kocht, streue ich ein Kaffeelöfferl Maisstärke drüber und rühre gut um. Zum Schluss noch einen Esslöffel geriebenen Parmesan unterheben und servieren.

4. Oktober

Tierschutztag. Also vegetarisches Essen. Nudeln in Gemüsesauce. Die übliche Was-ich-so-finde-Sauce.

Während die Spiralen vor sich hin kochen, erhitze ich im beschichteten Reinderl einen Esslöffel Olivenöl und brate ein geschnittenes Zwiebelhapperl darin an. Dann kommt eine kleine Portion blanchierter und geschnittener Mangold dazu und ein großer geschnittener Paradeiser. Mit Salz und einem Spritzer Sojasauce würzen und bei geringerer Hitze dünsten lassen. Zum Schluss die Nudeln und einen Esslöffel geriebenen Parmesan unterheben.

Ich hab dann noch ausführlich gepfeffert. Gehackte Kräuter hätten auch  nicht geschadet, aber der Hunger war schon zu groß.

5. Oktober

Gestern habe ich also wirklich viel zu viele Nudeln gekocht. Also gab es sie heute nochmals, und zwar als Spiralen in Melanzanigemüse.

Wieder Öl ins beschichtete Reinderl, eine halbe in kleine Würfel geschnittene Melanzani dazu und gut durchrösten. Dann salzen, pfeffern und ein paar Nadeln vom Rosmarin hineinbröseln. Weil ich einen Arzttermin hatte, habe ich großmütig auf Knoblauch und Zwiebel verzichtet. Jedenfalls durchrühren und zwei Paradeiser hineinschnippeln. Weiterrühren. Wenn die Paradeiser zuwenig Saft lassen, dann noch ein bisserl Wasser oder Suppe dazugießen. (Klar geht auch eins von den Gläsern mit gekochten Paradeisern.) Zugedeckt schmurgeln lassen.

Dann die gekochten Spiralen untermengen, vom Feuer nehmen und zudegedeckt noch ein paar Minuten ziehen lassen.

Und morgen gibts die letzte Portion Nudeln, und dann ist es wieder für ein paar Tage gut mit Pasta. 

6. Oktober

Erwartungsgemäß wieder die Spiralen. Diesmal als Pasta Tricolore nach Art der Sparköchin.

Nämlich wieder Öl ins beschichtete Reinderl, wieder zwei Paradeiser hineinschnippeln. (Versucht es durchaus auch einmal ohne Öl, wenn ihr auch ein beschichtetes Reinderl habt!) Bei geringer Hitze schmoren, dabei salzen und pfeffern. Eine halbe Kugel Mozzarella klein würfeln und dazugeben, langsam schmelzen. Ein Löfferl geschnittenes Basilikum dazugeben, vom Feuer nehmen und die gekochten Nudeln untermengen. Noch ein paar Minuten ziehen lassen, bis die Spiralen erwärmt sind.

Wer will, träufelt ein bisserl Kernöl drüber, beim Servieren.

7. bis 9. Oktober

Wollen wir bitte über die Ernährung der letzten Tage den Mantel des Schweigens breiten. Danke.

Heute habe ich mir ja wenigstens ein Grießkoch gemacht.

Wie immer: drei Achtel Milch erhitzen, zwei Löffel Zucker und drei Löffel von der herrlichen afrikanischen Trinkschokolade rein. In die steigende Milch ordentlich Grieß einrühren, noch einmal aufkochen lassen (vorsichtig!) und dann zwei Minuten bei geringer Hitze quellen lassen.

Schmeckt auch mit Weichselkompott als Beilage!

10. Oktober

Erbsenreis, einmal anders.

Heute habe ich mir gleich in der Früh zwei Portionen Reis mit getrockneten Schwammerln gedünstet, eh wie immer.

Mittags hab ich diesen dann zur Gruppe geschleppt, um ein gemeinsames Essen einzunehmen. Dort hatte sich auch ein Topf Erbsencremesuppe eingefunden. Ein Schöpfer davon über meinen Reis, und eine Art Eintopf war perfekt.

11. Oktober

Heute habe ich einen selbst geernteten Hokkaido-Kürbis geschlachtet und von ein paar Tellern Kürbiscremesuppe gelebt.

Dazu habe ich den Hokkaido, weil er nimmer ganz jung war, geschält und die Kerne rausgeholt. Dann habe ich ihn in Stücke geschnitten und diese in wenig Salzwasser weich gedünstet. Dann püriert, nachgesalzen und mit Pfeffer gewürzt, nochmal aufgekocht und mit einem Lackerl Obers aufgekocht.

Beim Servieren habe ich geröstete Brotwürfel reingetan und ein bisserl Kürbiskernöl drüber geträufelt.

12. Oktober

Den Reis vom Sonntag habe ich heute zu einem Reis-Gemüse-Gröstl aufgepeppt. Und zwar so:

Ins beschichtete Pfanderl zwei Esslöffel Olivenöl geben, erhitzen und dann eine mit dem Sparschäler in Streifen gescnittene Karotte sowie ein geschnittenes Zwiebelhapperl drin braten. Salzen und mit Curry würzen und zwei Handvoll fein geschnittene gekochte Fisolen dazu geben. Eventuell mit gehackten Kräutern aromatisieren.

Zum Schluss den Reis dazugeben, gut umrühren und servieren. 

13. Oktober

Heute war ich eingeladen auf einen Erdäpfel-Fisolen-Eintopf. Das Rezept habe ich mir geben lassen:

Die Fisolen fein schneiden und blanchieren. Die speckigen Erdäpfel schälen und in kleinere Würfel schneiden. Beides mit wenig Wasser weich dünsten – zuerst nur die Erdäpfel, zehn Minuten bevor die fertig sind, die Fisolen dazu geben -, bis die Flüssigkeit fast verdampft ist. Dann mit einem Schluck Kokosmilch und einem Lackerl Obers aufgießen, mit Curry würzen, ein paar geschnittene Kapern dazu geben und nochmals kurz erhitzen.

14. Oktober

Es ist schrecklich: mein Pizzalieferant hat zugesperrt. Das kann er doch nicht machen!

Also bin ich gezwungen, einige andere durchzuprobieren, bis ich einen neuen Lieblings-Pizzamann gefunden habe. Ich fang gleich damit an und verabschiede mich für einige Tage vom Selberkochen.

15. Oktober

Heute habe ich in einer englischen Zeitung ein original irisches Rezept gefunden. Ein Familienrezept für sechs Personen. Ich habs ein bisserl österreichisiert und die Mengen angepasst, aber so geht es, finde ich, sehr gut als Colcannon nach Art der Sparköchin.

Drei mehlge Erdäpfel in der Schale dämpfen, schälen und pürieren. Zwei Teelöffel Butter zugeben, weiter püriern und nach und nach ein paar Schluck heiße Milch zugeben. Salzen und pfeffern.

Ein Viertel von einem Kohlkopf fein schneiden, den Strunk vorher entfernen. (Und überlegt euch, was ihr mit dem Rest anfangen könnt, ich werde auch nachdenken, vielleicht finde ich ein gutes Rezept.) Jedenfalls zwei Minuten in ungesalzenem Wasser blanchieren, abseihen und gemeinsam mit 10 – 15 dag gekochtem Schinken und einem fein geschnittenen Frühlingszwieberl vorsichtig ins Erdäpfelpüree rühren.

Im Suppenteller servieren, dabei in der Mitte eine Vertiefung machen und einen Esslöffel Butter hineingeben und mit Petersil bestreuen.

(Kritische Geister könnten meinen, das sei ein fantasieloser Gatsch, aber wenn ihr jemals unabsichtlich fantasielosen Gatsch fabrizieren solltet, könnt ihr ihn jederzeit mit gutem Gewissen Colcannon nennen.)

16. Oktober

Neulich hab ich mich unheimlich geärgert, weil im Fernsehen irgendwelche selbsternannten ExpertInnen meinten, im Winter gibts kein Gemüse. Sind die wo ang´rennt? Ich komme locker auf zwanzig Gemüsesorten, die im Winter so richtig gut schmecken. Und ich werde versuchen, jeden Tag eine andere mit einem Rezept zu präsentieren.

Beginnen wir mit Lauch, oder Porre(e). Manchmal zaubere ich mir damit ein ausgesprochen delikates Lauchgemüse.

Und zwar ganz einfach. Den Lauch wasche ich und schneide ihn in schmale Ringe, brate diese in einem Alzerl Butter kurz glasig, gieße mit etwas Obers auf, salze und lasse das ganze zugedeckt ein paar Minuten dünsten. Manchmal würze ich zusätzlich mit meinem afrikanischen Curry oder einem Hauch Muskatnuss, aber meistens reicht mir der Lauchgeschmack. 

Macht sich gut mit einem milden Fleischlaberl oder gebratenem Fisch oder einfach Erdäpfelschmarrn oder Reis.

17. Oktober

Was es aus österreichischer Ernte bis zum Frost gibt, ist Fenchel. Da kann ich euch eine Fenchelcremesuppe oder Fenchelgemüse empfehlen.

Fangen wir mit letzterem an, denn aus diesem ergibt sich dann erstere. Die Fenchelknolle teile ich längs und gebe, falls nötig, die äußeren zähen Blätter und auf jeden Fall den Strunk weg. Sollte noch Blattwerk dran sein, gebe ich das auf die Seite, das wird später gehackt und als Garnitur verwendet.

Was übrig bleibt, schneide ich in möglichst dünne Streifen und bereite es wie gestern mit Milch oder Obers zu. Auch hier genügt meiner Meinung nach der Eigengeschmack und eine Prise Salz, als Beilagen empfehlen sich die gleichen wie gestern. Oh, Bulgur und Hirse hab ich vergessen – probiert das unbedingt aus!

Wenn vom Gemüse was übrig bleibt, kommt der Pürierstab hinein und eventuell ein bisserl Wasser dazu, wird gut durchgerührt und wird mit Kernöl, einem gehackten Ei, gehacktem Schinken oder Lachs oder ein paar Semmelwürferl garniert.

30. Oktober

Wenn ich auf dem Naschmarkt spazieren gehe, komme ich nie ohne Sauerkraut heim. Und ich muss immer eine Handvoll mehr nehmen, weil ich das auch roh so gern nasche. Jedenfalls habe ich mir heute Geselchtes, Kraut und Knödel gezaubert.

Wobei ich ein bisserl geschummelt habe. Den Erdäpfelknödel habe ich nämlich von letztens eingefroren gehabt und einfach aufgetaut. Eine Scheibe essfertiges Geselchtes habe ich vom Naschmarkt mitgenommen.

Und das Sauerkraut habe ich mit wenig Wasser weich gedünstet. In den letzten zehn Minuten habe ich den halbierten Knödel und das Geselchte aufs Kraut draufgelegt, damit alles heiß ist. Und fertig.

31. Oktober

Heute verweigere ich Halloween und stifte euch an, dieses auch zu tun und für morgen einen traditionellen Heiligenstriezel zu backen.

Dazu macht ihr einen Germteig. Ich mache den immer nach Gefühl. Dementsprechend sind die Mengenangaben etwas vage. Also bereitet zuerst ein Dampfl, indem ihr in einem Häferl einen halben Würfel Germ mit einem Kaffeelöffel Zucker so lange rührt, bis das Zeug flüssig wird. (Ja, das wird es tatsächlich. Probiert es aus!)

Dann gebt zwei gehäufte Esslöffel Mehl dazu, vermischt das Ganze und gießt dann schluckweise mit lauwarmer Milch auf, bis das Gmachtl die Dicke eines Palatschinkenteigs hat. Das lasst stehen, bis es aufs Doppelte aufgegangen ist.

In der Zwischenzeit tut eine Prise Salz in eine große Schüssel, einen halben Kilo Mehl drauf, 12 dag Staubzucker drüber, ein oder zwei Eier dazu (aber hebt euch einen Schluck vom Eiklar auf fürs Bestreichen), 8 dag sehr weiche Butter (am besten auf dem Heizkörper gelagert) und, wenn ihr habt und wollt, ein bisserl Vanillemark oder Zitronenschale.

Wenn das Dampfl soweit ist, kommt es dazu und alles wird gut verrührt. Weil die Masse vermutlich noch zu trocken zum Kneten ist, tut ihr schluckweise lauwarme Milch dazu, bis ihr den Teig kneten könnt. Dann kommt er auf die Arbeitsfläche und wird brutal geknetet, bis er ganz seidig ist und Blasen wirft. Dann zurück in die Schüssel, Tuch drüber und ohne Zugluft im warmen Zimmer stehen lassen, bis er aufs Doppelte aufgegangen ist, dauert etwa eineinhalb Stunden.

Dann nochmals gut durchkneten und bei Bedarf eine Handvoll Rosinen einarbeiten. Den Teig in drei Teile teilen und in dünne Rollen wuzeln, die am Rand spitz auslaufen. Die drei zu einem Zopf flechten; Profis fangen in der Mitte an, aber das muss euch nicht kümmern. Die Enden jedenfalls gut sichern, damit sich der Zopf nicht beim Backen wieder auflöst. Am besten nach unten klappen.

Auf ein mit Backpapier belegtes Blech hieven, mit Eiklar bestreichen und für ganz liebe Leute mit Mandelblättchen oder Hagelzucker bestreuen. Dann nochmals ca. 20 Minuten gehen lassen, bis der Striezel aufs Eineinhalbfache aufgegangen ist, und dann ab ins Rohr. Ich tu ihn ins kalte Rohr und backe ihn mit Ober- und Unterhitze bei ca. 160 Grad vielleicht 20 – 25 Minuten, aber es gibt Menschen, die zu diesem Thema ganz was anderes behaupten.  Manchmal nehme ich auch 150 Grad Heißluft, aber da verlangt er unausgesetzte Beobachtung, sonst verkohlt er gnadenlos. Und er soll doch schön goldbraun werden!

1. November

Heute hatte ich Besuch und habe, dem Anlass entsprechend, Lammstelzen mit Kürbisgemüse fabriziert.

Mache ich immer in der Bratfolie, ist direktorensicher und gelingt immer, vorausgesetzt, man lässt das Zeug lange genug im Rohr.

Also. Die Lammstelzen waschen und, wenn sie vom Biohof kommen, von restlichen Wollhaaren befreien, igitt, und dann einige Schlitze und Taschen ins Fleisch schneiden. Diese mit Salz und zerdrücktem Knoblauch füllen, wer mag, tut kleine Zweigerl vom Rosmarin und ein (nicht in allzu kleine Teile) zerpflücktes Lorbeerblatt dazu.

Die Stelzen anleitungsgemäß in die Folie geben, und gleich dazu kommt das Gemüse. Bei mir sind das geschälte mehlige Erdäpfel, in Würfel geschnitten, kleine geschälte Zwieberl oder Schalotten, geschälte und in dicke Scheiben geschnittene rote und gelbe Karotten und ein oder zwei halbierte Paradeiser.

Wie vorgeschrieben: zubinden, ein paar Mal einstechen und auf dem kalten Rost ins vorgeheizte Rohr tun. Wenn die Stelzen mindestens eineinhalb Stunden bei 190 Grad drin bleiben (zwei Stunden schaden ihnen auch nicht!), fällt das Fleisch vom Knochen, so weich ist es. Und das Gemüse sowieso; und den Saft, der sich auf dem Boden gesammelt hat, solltet ihr besser auch auffangen, das lohnt sich.

Während der Schmorzeit habe ich einen kleinen Kürbis (White Egyptian, zur Feier des Tages) geschält, die Kerne ausgekratzt und das Kürbisfleisch geraspelt. In wenig Salzwasser mit wenig Kümmel weich dünsten (dauert ca. 15 – 20 Minuten). Einige Esslöffel Rahm mit ein bisserl kaltem Wasser und einem gehäuften Esslöffel Maisstärke glattrühren und zum Kürbis geben. Aufkochen lassen und zwei Minuten auf kleiner Flamme köcheln lassen. Vor dem Servieren mit Pfeffer oder rotem Paprika würzen.

2. November

Heute gabs Resteessen von gestern. Erdäpfel-Gemüse-Eintopf, wenn ich die Sache schönreden will.

Es ist nämlich ein bisserl was vom Kürbisgemüse übrig geblieben. In dieses habe ich das restliche übrig gebliebene Gemüse hineingekippt, etwas gehackten Petersil dazu, alles gut durchgerührt und dann erhitzt.

Dafür hab ich mir dann als Nachspeise zwei Mozartkugeln gegönnt.

3. November

Nachdem die Apfelernte besser ausgefallen ist als erwartet, gab es heute gleich Apfelspalten, vorher eine Gemüsesuppe – aber die brauch ich euch nimmer erklären, oder?

Die Apfelspalten sind auch nicht wirklich kompliziert. Die Äpfel schälen und das Kerngehäuse ausstechen, damit es Ringe werden. Allerdings schmecken sie genauso gut, wenn es keine Ringe sind, sondern einfach Spalten, das ist weniger Patzerei.

Jedenfalls die Apfelteilchen durch einen Backteig ziehen, der in etwa ein dickerer Palatschinkenteig ist. Also eine Prise Salz ins Häferl, ein Ei dazu und verschlagen, dann zizerlweise die Milch (knapp ein Vierterl) dazuleeren und immer weiter mixen, und dann löffelweise das Mehl dazu (etwa 10 – 12 dag), bis es ein dicklicher Teig ist, indem man aber die Äpfel beim Durchziehen nicht auf Nimmerwiedersehen verliert.

Die Äpfel dann in ein paar Millimeter hoch Öl oder Schmalz auf beiden Seiten ausbacken und auf dem Teller mit Zucker, eventuell auch mit Zimt, bestreuen.

4. November

Tut mir Leid, meine Abwesenheit hat sich länger gestaltet als geplant. Ich werde versuchen, die letzten Wochen zu rekonstruieren. In der Zwischenzeit führe ich die Rezepterei ab heute fort.

Nämlich habe ich heute Vor- und Nachspeise gehabt, sozusagen. Avocadoaufstrich mit Brot und nachher ein Grießkoch.

Zuerst habe ich wie gewohnt das Grießkoch bereitet: Milch mit Instantkakao (nicht von Nestlé!) und etwas Zucker ins beschichtete Reinderl, vorsichtig aufkochen lassen und dann Grieß reinrieseln lassen, unter ständigem Rühren. Bei kleiner Hitze noch ein oder zwei Minuten köcheln lassen, dann auf dem Teller überkühlen lassen.

Die reife Avocado habe ich aus der Schale gelöffelt, mit einer Gabel zerdrückt und mit Salz und Balsamicoessig gewürzt (manche tun auch Zitronensaft dazu).

Köstlich, beides.

5. November

Heute ist definitiv Kochpause. Gemeinsam mit Freunden verlege ich das Martiniganslessen auf heute vor: Ganslsuppe, Ganslpastete und dann Gansl mit Rotkraut und Erdäpfelknödel.

Und das alles kocht der nahe gelegene Wirt. ich freu mich schon.

Weil es aber sein kann, dass vom Gansl was übrig bleibt und ich mir das einpacken lasse, kann gut sein, dass ich morgen eine Beilage dazu brauchen werde …

6. November

Hab ichs doch gewusst. Na freilich ist mir das Haxerl übrig geblieben. Also gabs heute Ganslhaxerl mit Brot und Pusstasalat.

Den Pusstasalat hatte ich fertig im Glas. Wollt ihr auch mal welchen auf Vorrat kochen? Also dann.

Zuerst zerkleinere ich alles, was so da ist. Ich nehme auf jeden Fall ein Happerl Weißkraut, grüne Paradeiser, Zwiebeln.  Vielleicht auch zwei bis drei Essiggurkerl, einen kleinen Chili, Paprikaschoten in allen Farben. Ich schneide alles in feine Streifen bzw. Scheiben.

Dann stelle ich einen Topf mit einer Mischung aus Wasser und Essig (2:1) auf den Herd, gebe tüchtig Pfeffer- und Senfkörner hinein und würze mit Salz und Zucker. Wenn das Wasser kocht, kommt zuerst hinein, was länger braucht um knackig-weich zu werden: das Kraut. Als nächstes dann zügig alles andere, die Gurkerl zum Schluss. 

Wie gesagt, alles knackig-weich kochen, dann herausfischen und fest in Twist-Off-Gläser stopfen, den Sud nochmals aufkochen, randvoll über das Gemüse leeren und die Gläser sofort verschließen. Auf den Deckel gestellt in eine Decke wickeln und auskühlen lassen (eigentlich kann man nach 5 – 7 Minuten die Gläser auch wieder umdrehen. Angeblich dient das nur dazu, um auch die Deckel zu steriliseren.).

Sollte zwei Wochen durchziehen können, bevor er verspeist wird, der Pusstasalat. 

7. November

Heute gabs Pasta mit Mangoldsauce. Und das hab ich wie folgt gemacht:

Den Mangold gewaschen und geputzt und die Stiele von den Blättern getrennt. Dann in kochendes Salzwasser zuerst die Stiele geworfen, zwei Minuten köcheln lassen, die Blätter dazu gegeben, noch zwei Minuten kochen lassen, abseihen, kalt abspülen und fein schneiden.

Dann die Nudeln vorschriftsmäßig kochen und währenddessen die Sauce machen: 1/16 l Obers im beschichteten Reinderl erhitzen, mit Salz und Pfeffer würzen, den geschnittenen Mangold dazugeben und aufkochen lassen. Ein paar Esslöffel kaltes Wasser mit einem Teelöffel Maisstärke glatt rühren, dazuleeren, nochmals aufkochen lassen, vom Herd nehmen und ziehen lassen.

Ich hatte noch zwei Esslöffel geraspelten Halloumi (das ist ein fester Ziegenkäse, eigentlich zum Grillen, aber mir hat er auch so geschmeckt), der kam drüber.

8. November

Nichts Neues im Westen. Ich habe die Reste von gestern nochmals gegessen: Pasta mit Mangold-Sauce.

Und weil mir danach war, hab ich ordentlich Petersil drübergestreut.

9. November

Es sind, verflixt, immer noch Nudeln da. Heute vernichte ich sie als Gemüse-Nudel-Pfanne, und als Belohnung gibts nachher Apfelkompott mit Rahm.

Ich blanchiere ein paar Mangoldstengel und schneide sie in kleine Stücke. Ich schäle zwei Karotten und schneide sie gleich mit dem Sparschäler in dünne Scheiben. in Stück Sellerie hab ich auch, den würfle ich klein. Ein Happerl Zwiebel auch.

So, dann zwei Esslöffel Öl in den Wok – ja, der Wok, endlich wieder! – und erhitzen. Dann den Sellerie hinein, der braucht am längsten. Bei mittlerer Hitze unter Rühren anbrutzeln, dann die Karotten dazu und weiterbrutzeln. Nach zwei Minuten den Zwiebel dazu, eine Minute brutzeln und vom Herd nehmen. Die Mangoldstiele untermengen und weiterrühren, weil ja der Wok noch heiß ist. Salzen und mit irgendwas Nettem würzen.

Dann die gekochten Nudeln untermengen, den Rest vom gehackten Petersil tu ich auch gleich dazu. Und eine Handvoll Vogerlsalat gibts auch noch, der wird auch locker untergemengt.

Der Löffel vom geriebenen Parmesan ist dann nicht wirklich asiatisch, aber um das kann ich mich jetzt auch nicht kümmern. 

10. November

Dass ich im Sommer Obst eingefroren habe, bewährt sich immer wieder. Konkret heute, als ich ein Packerl Marillen rauszog und als Menü Selleriecremesuppe und Marillenknödel anbot. Für zwei nämlich, aber ich hätte die Knödel, peu à peu, auch allein vertilgt.

Das Rezept für den Obstknödel-Topfenteig habe ich erst vor einigen Wochen beschrieben, aber die Selleriecremesuppe habe ich heute neu komponiert.

Ich habe drei mittlere mehlige Erdäpfel und die Hälfte einer kleinen Sellerieknolle geschält und klein gewürfelt und in 3/4 Liter Salzwasser zum Kochen gebracht, ein Lorbeerblatt war auch drin. Dann auf kleiner Flamme eine halbe Stunde köcheln lassen, zwei kleine geschälte gewürfelte Äpfel dazugeben und weitere fünf Minuten kochen.

Dann mit dem Pürierstab traktieren, bei Bedarf nachsalzen und pfeffern und mit 1/8 Liter Milch aufgießen. Noch einmal aufkochen und servieren.

Angesichts der Knödel haben wir die Suppe ohne weitere Einlage gegessen. Aber ich hätte mir viel drin vorstellen können: gehackten Schinken zum Beispiel. Oder gehackten Lachs (wer hat, der hat!), oder gehacktes Ei, aber auch Brotwürfel.

11. November

Heute ist nicht nur Faschingsbeginn, sondern auch Muttertag. Ich gehe mit ihr strandeln, und was wir dabei ganz sicher machen: wir fallen bei einem Running Sushi ein.

Deshalb ist heute Kochpause, aber morgen gehts wieder weiter.

12. November

Resteessen wars heute. Selleriecremesuppe, Teigwaren mit Ei mit den endgültig letzten Nudeln dieser Charge (so viel zu viel hab ich auch schon länger nicht gekocht) und danach Birnenkompott mit Rahm.

Zwei Esslöffel Sonnenblumenöl (Butter wäre auch kein Fehler gewesen) im Reinderl erhitzt, die gekochten Teigwaren drin sanft anbraten, salzen und pfeffern. Zwei halbwegs frische Eier drüberschlagen, durchrühren, vom Herd nehmen und noch zwei Minuten weiterrühren. Ich hab von meinem Chutney dazugegessen, aber Salat oder Kompott eignen sich auch hervorragend.

13. November

Ihr habt es sicher schon mitbekommen: meine Familie geht zum großen Teil den Weg der Selbstversorgung. Weil ich vor Jahren einem Angebot nicht widerstehen konnte, haben wir im Garten ein Grüppchen von Safranzwiebeln, und da gab es heuer schon die dritte Ernte. Sehr mühsam, aber ausgesprochen delikat, und einige Fäden davon habe ich heute in den Risotto geschmissen.

Es musste nämlich ein Rest Risottoreis weg. Also hab ich diesen im beschichteten Reinderl trocken etwas angeröstet, Salz und eben fünf Safranfäden dazugegeben, mit heißem Wasser aufgegossen (dass halt der Reis bedeckt war), umgerührt und zum Kochen gebracht. Danach auf sehr kleiner Flamme zugedeckt köcheln lassen. Wenn die Flüssigkeit vom Reis aufgesogen ist, wieder ein Achterl möglichst heißes Wasser zugießen, rühren und wieder zudecken.  Das hab ich drei- oder viermal so gespielt.

Und währenddessen hab ich eine Karotte in Julienne geschnitten (d. h. auf Zündholzformat gebracht) und während der letzten 10 Köchelminuten dazugegeben. Und ich hab zwei Esslöffel Parmesan gerieben (ein Urlaubssouvenir von lieben Menschen). Den hab ich aber erst unmittelbar vor dem Servieren eingemischt.  Auf sonstige Würzkomponenten hab ich verzichtet, weil ich den Safran auskosten wollte.

14. November

Und heute hab ich es mir gut gehen lassen und eine Pizza bestellt.

Morgen koche ich auch wieder nicht selbst, aber ein Rezept gibts auf jeden Fall!

15. November

Was macht eine, die eigentlich für einen Ganztagseinsatz gebucht war und der der Termin abgesagt wurde?
Vor allen Dingen selber kochen. Nämlich Fisolen in Oberssauce mit Erdäpfeln.

Also ein paar Erdäpfel im Dämpfeinsatz auf den Herd geschupft und ein Packerl blanchierte geschnittene Fisolen aus dem Tiefkühler gezogen. Diese gemeinsam mit ein paar Schluck Obers und Salz nach Geschmack im beschichteten Reinderl langsam auftauen lassen. Wenn ihr so wie ich ein Stück Chilischote mitkocht, dann gebt Acht, sie rechtzeitig wieder rauszuzupfen, sonst habt ihr so wie ich ein schmerzendes Goscherl.

Jedenfalls die Erdäpfel, wenn sie durch sind, schälen und auf dem Teller salzen (schmerzmäßig ist das jetzt auch schon wurscht). Bei den Fisolen den Deckel heben und einen Esslöffel Maisstärke unterrühren, noch zwei Minuten köcheln und zu den Erdäpfeln leeren und servieren.

16. November

Ganz hinten im Küchenkastl habe ich heute ein halbes Packerl Talggen gefunden. Also gabs gebratenen Karpfen mit Talggen und Rote-Rüben-Salat.

Talggen ist eine Spezialität aus Südkärnten, die mir auf der letzten „Terra Madre“ im Wiener Rathaus zugefallen ist. Aus meiner dilettantischen Sicht beschrieben ist es eine Art Grieß, aus Dinkel, Roggen und Hafer gemischt. Habe ich wie folgt als Beilage zubereitet: 180 g Wasser mit Salz zum Kochen bringen, 100 g Talggen einrühren, auf kleiner Flamme ein paar Minuten dünsten lassen und dann ein Stück Butter einrühren. Wobei ich statt der Butter zwei Esslöffel Bio-Sonnenblumenöl genommen habe, weil das grad weg musste.

Jedenfalls hab ich dann das Karpfenfilet (aus dem Tiefkühler, ein Hoch auf den Fischer in der Familie!) gesalzen und gepfeffert und in wenig Sonnenblumenöl auf beiden Seiten ein paar Minuten gebraten. Und dazu ein Glas vom Rote-Rüben-Salat aufgemacht.

Den gibts auch zu kaufen, aber meine Mutter macht den selber wie folgt: Rote Rüben in der möglichst unverletzten Schale weich kochen oder dämpfen, noch heiß schälen und je nach Größe halbieren oder vierteln. Auskühlen lassen und in dünne Scheiben hacheln. Mit Kümmel bestreuen, einer Marinade aus Wasser, Essig, Zucker und Salz übergießen und reichlich frisch geriebenen Kren unterheben.

Wenn der Salat haltbar gemacht werden soll, dann die noch warmen Rüben mit Kümmel und Kren in Twist-Off-Gläser schlichten, die Marinade aufkochen und kochend heiß randvoll in die Gläser gießen, sofort verschließen.

17. November

Als ich heute die Wahl hatte zwischen Nudeln und Reis, war klar, dass es der Reis werden würde. Also gebratenes Gemüse mit Reis.

Ich habe den Reis wie gewohnt auf den Herd gestellt. Und während der gedünstet hat, habe ich mir das Gemüse vorbereitet: zwei rote und eine gelbe Karotte geschält und mit dem Sparschäler in dünne Scheiben gehobelt. Ein Happerl Zwiebel grob geschnitten. Und ein Glas von meinen gekochten Paradeisern aufgemacht. Außerdem einen Löffel gehackten Petersil aus einem Schüsserl im Tiefkühler rausgekratzt und zwei Esslöffel Parmesan gerieben.

Den fertigen Reis habe ich in einem Suppenteller zwischengelagert, und im Reinderl habe ich eine Kostprobe vom Bio-Sesamöl erhitzt. Das hat, zusammen mit den Resten vom Reis, tüchtig geschäumt, aber ich habe trotzdem das Gemüse hinein gegeben, gesalzen, gepfeffert und dann gut umgerührt. Nach drei Minuten heiß braten habe ich ca. ein Achtelliter von den Paradeisern dazugegossen, noch einmal durchgerührt und zugedeckt zehn Minuten dünsten lassen. 

Zum Schluss den Petersil eingerührt, alles über den Reis geschüttet, den Parmesan drauf und Mahlzeit!

18. November

Heute bin ich auf Gemüsesuppe und Apfelstrudel eingeladen.

Hab ich eh beides schon beschrieben (den Strudel zuletzt am 7. September). Morgen bin, so wie es ausschaut, wieder ich dran mit dem Kochen.

Bis morgen also!

19. November

Heute hat eine Phase begonnen, in der ich für eineinhalb koche. Allerdings kann ich diese Halbe, was die Portionsgröße betrifft, vernachlässigen (sonst natürlich nicht).

Um einen einfachen Einstieg zu haben, hab ich uns heute mittags ein Grießkoch mit Kakao gegönnt.

So wie immer: 1/2 Liter Milch erhitzen, einen Esslöffel Zucker und 3 Esslöffel Instantkakao dazu. Wenn die Sache kocht, in die steigende Milch Grieß nach Bedarf einrühren, nochmals aufkochen lassen und einige Minuten ausquellen lassen.

Nächstes Mal muss ich versuchen, den Kakao wegzulassen und das Ganze mit einem Glas Hollerkoch zu essen.

20. November

Essen ist grad keine Freude. Trotzdem hab ich gekocht, und zwar Kürbiscremesuppe und Avocadopüree mit Reis.

Für die Kürbiscremesuppe hab ich ungefähr 30 Deka Hokkaido und 2 Erdäpfel geschält und klein geschnitten. In Salzwasser mit Rosmarin und Lorbeerblatt weich gekocht und püriert (ohne die Gewürze, natürlich). Dann mit einem Lackerl Obers verfeinert und bei Tisch mit Kernöl gewürzt.

Das Avocadopüree hab ich gemacht wie letztens: die Avocado zerdrückt und mit Salz und Balsamico-Essig (ein Urlaubssouvenir von lieben Menschen) verrührt. Dazu gabs gedünsteten Basmati-Reis, aber den muss ich euch nimmer erklären, glaub ich.

21. November

Wieder einmal die Bratfolie ausgepackt. Diesmal für Ganslkeulen mit Erdäpfeln und Salat.

Die Haxerl gibts schon fertig zugeschnitten. Also nur noch mit Salz einreiben und vielleicht Knoblauch, Kümmel oder Knoblauch dazu. Oder ein Geflügelgewürz nach Geschmack. Dann in die Folie damit, und einige speckige Erdäpfel gleich dazu. Ob ihr auch Rosmarin dazugebt, überlasse ich euch.

Anleitungsgemäß ins Rohr damit, und für ungefähr zwei Stunden in Frieden lassen. Inzwischen habt ihr viel Zeit, um einen schicken Jägersalat oder einen Krautsalat zu fabrizieren.

Ihr könnt aber auch einfach ein Glas aufmachen und eine Runde computerspielen.

22. November

Weil wir einen dringenden, nicht zu verschiebenden Termin hatten, fiel das Kochen aus und wurde ein Weckerl aus der Bäckerei reingestopft. Wenn ich gekocht hätte, dann Hirse mit Sauce Bolognese.

Die Sauce hätte ich aus dem Tiefkühler gezaubert, oder frisch gekocht wie folgt:

Ein Viertelkilo Rindsfaschiertes in vier bis fünf Esslöffel Öl scharf anbraten, ein klein geschnittenes Zwiebelhapperl dazu und weiterbraten. Zwischendurch salzen, pfeffern und nach Geschmack würzen. Ich nehme Rosmarin und immer ein Lorbeerblatt. Hin und wieder auch Oregano. Jedenfalls kommt auch eine geraspelte Karotte hinein und vielleicht ein paar kleine Würferl Sellerie.

Dann mit ordentlich Ketchup aufgießen – ich tu mir leicht, weil ich das selber mache – und zugedeckt ein Stünderl schmurgeln lassen. In der Zwischenzeit gemäß der Packungsanleitung ordentlich Hirse kochen und dann beides gleichzeitig servieren.

23. November

Oh, ihr wollt wissen, wie ich das Ketchup mache? Ja klar, sag ich euch.

In warmen Sommern, wenn es super große und aromatische Paradeiser in verschiedensten Sorten gibt (war jetzt schon zweimal nicht der Fall, weshalb meine Vorräte langsam zur Neige gehen) wasche ich ungefähr vier Kilo und schneide sie in kleinere Stücke. Die koche ich ohne zusätzliches Wasser ca. 45 Minuten lang auf kleiner Flamme weich und passiere sie dann durch die Flotte Lotte. Soweit kennen StammleserInnen die Prozedur für die Paradeissauce.

Jetzt kommt diese Saucenbasis allerdings ins Marmeladereinderl, zusammen mit reichlich Zucker, etwas Salz, einem Lorbeerblatt und vielleicht der einen oder anderen Gewürznelke. Oder welche Gewürze euch halt konvenieren. Rosmarin vielleicht, oder ein Stammerl Basilikum. Für die Schärfe nehme ich ein Stück Chilischote – Achtung: zwischendurch kosten und bei ausreichender Schärfe die Schote wieder entfernen.

Das wird jetzt gekocht, bis es gut eingedickt ist, so wie man sich Ketchup also vorstellt. Dann die Gewürze wieder rausnehmen, nochmals aufkochen und kochend heiß in Twist-Off-Gläser füllen.

PS: manche Rezepte verlangen, dass mit den Paradeisern auch Zwiebeln oder Paprika mitgekocht werden. Abgesehen davon, dass ich Paprika nicht vertrage (und viele andere Leute auch nicht): das Zeug lässt sich meiner Erfahrung nach einfach nicht passieren, verstopft die Siebe und verführt mich zu umfangreichen Fluchereien. Hab ich dann aus meinem Repertoire gestrichen.

24. November

Herbstlich koche ich gerade. Es war das letzte Stück vom Hokkaido, und diesmal habe ich es zu Kürbispüree mit Couscous verkocht. Nachher haben wir dann noch ein Stück Kuchen verdrückt.

Diesmal habe ich den geschälten Hokkaido in große Stücke geschnitten und gemeinsam mit ein paar geschälten mehligen Erdäpfeln weich gedämpft. Dann in einem Reinderl püriert und mit ein bisserl Milch auf die richtige Konsistenz gebracht. Mit Salz gewürzt.

Parallel dazu habe ich im beschichteten Reinderl einen guten Viertelliter Salzwasser zum Kochen gebracht, entsprechend Couscous reinrieseln lassen, einmal aufkochen lassen, vom Herd genommen und zugedeckt eine Viertelstunde ziehen lassen.

Bei Tisch kam dann der Couscous übers Kürbispüree und dann noch ein paar Tropfen Kernöl drauf.  Und reichlich Pfeffer für mich.

25. November

Nachdem der Hokkaido jetzt weg ist, brauche ich eine neue Aufgabe. Und so habe ich heute eine der Sellerieknollen aus dem eigenen Gemüsebeet angeschnitten und Selleriepüree mit Couscous und Roten Rüben fabriziert.

Dazu habe ich zwei mehlige Erdäpfel und ein paar sehr kleine rote Rüben gemeinsam mit einigen schon geschälten dünnen Stücken vom Sellerie in den Dämpfeinsatz gegeben und alles weich gedämpft. In der Zwischenzeit habe ich den übrigen Couscous mit ein bisserl Butter langsam erhitzt.

Die Erdäpfel habe ich dann geschält und mit der Sellerie sowie einem Achterl Milch in einem hohen Gefäß püriert (ihr wisst ja: den Pürierstab sofort abwaschen, sonst pickts nachhaltig!). Dann gesalzen und mit ein bisserl Muskatnuss gewürzt.

Die roten Rüben habe ich nur geschält und in mundgerechte Stücke zerteilt. Obwohl eine Portion Rahm mit Salz und frisch geriebenem Kren auch kein Fehler gewesen wäre. Jedenfalls habe ich dann alles gemeinsam angerichtet – und allein gegessen, denn die halbe Portion an meiner Seite hat das komplett verweigert, leider.

26. November

Einen Schnitz von der erwähnten Sellerieknolle schmiss ich heute in die Pasta mit Gemüsesauce und Spiegelei.

Die Sauce kennt ihr schon, aber hier ist sie nochmals: während die Hörnchen in Salzwasser kochten, habe ich zuerst in drei Esslöfel Olivenöl ein Spiegelei gebraten (weil sich nämlich eine meiner Damen dazu entschlossen hat, mir noch das eine oder andere Ei zu legen – finde ich nett, das müsste sie um diese Jahreszeit gar nimmer).

Dieses habe ich kurz zur Seite gestellt und im selben Öl dann zwei Karotten, eine halbe gelbe Karotte, eben den Schnitz Sellerie, alle mit dem Sparschäler geschnitten, und ein Stück Petersilienwurzel, geraspelt, angebraten. Zwei Prisen von getrockneten Schwammerln und Salz als Würze dazu, kräftig umrühren, zweii Minuten braten. Dann etwa ein Achtelliter von meinen gekochten Paradeisern dazu und ein bisserl Zucker und ein paar Löffel vom Nudelkochwasser, zudecken und ein paar Minuten köcheln lassen.

Die Pasta dann untermischen, pfeffern, das Ei drüber und servieren.

27. November

Fast Food ist es heute, aufgrund eines intensiven Arbeitstages. Morgen gehts wieder weiter mit dem Kochen.

28. November

Neulich kam eine Nachbarin unerwartet zum Mittagessen und brachte einfach ihr Essen mit. Dadurch hatten wir eine Kombination an Dingen, die wir so nie zusammengestellt hatten, die uns aber hervorragend mundete. Daran erinnerte ich mich heute und stellte einfach alles auf den Tisch, was gerade da war bzw. weg musste. Und das war Avocadopüree, Reis und Paradeissauce.

Zuerst stellte ich wie üblich den Reis hin: zuerst trocken rösten, salzen, dann mit doppelt so viel Wasser aufgießen, einmal aufkochen lassen und dann um die 20 Minuten langsam dünsten lassen.

In der Zwischenzeit kletzelte ich das Fleisch einer Avocado aus der Schale und marinierte es mit Salz, Pfeffer und Balsamico (Zitronensaft geht auch!).

Den fertigen Reis tat ich auf einen Teller und machte gach die Paradeissauce: Ein Glas passierte Paradeiser im Reinderl erhitzen, Salz und reichlich Zucker dazu. Vier Esslöffel Wasser oder Suppe mit einem gehäuften Esslöffel Maisstärke glatt rühren und in die Paradeiser rühren, sobald die kochen. Einmal aufkochen, zwei Minuten leise köcheln und alles servieren.

Und das Kernöl auf den Tisch, für die Paradeissauce.

29. November

Schnelle Küche war es heute für mich, weil ich die Sauce aus dem Tiefkühler zog. Ist ja immer wieder gut, größere Portionen zu kochen und portioniert einzufrieren. So hatte ich Dinkelpasta mit Sauce Bolognese.

Weil das schon die letzte Portion war, werde ich heute wieder Rindsfaschiertes einkaufen und eine neue Sauce machen. Da geht auch gleich wieder was von der Sellerie weg …

In ein paar Esslöffeln Olivenöl brate ich ein fein gehacktes Zwiebelhapperl an, dann gebe ich das Fleisch dazu, erhöhe die Hitze und brate das Fleisch gut an. Dann salze und pfeffere ich reichlich und gebe geraspeltes Wurzelwerk dazu. Ich nehme heute verschiedenes: rote und gelbe Karotte, Sellerie und Petersilwurzel. Und, ganz wichtig, ein Lorbeerblatt und ein paar Rosmarinnadeln. Dann gieße ich noch mit Ketchup auf, wenn ich welches habe. Habe ich aber gerade nicht, deshalb nehme ich ein kleines Glas meiner gekochten Paradeiser und gebe entsprechend Zucker dazu. Klingt komisch, schmeckt aber herrlich.

Das ganze lasse ich dann zugedeckt eineinhalb bis zwei Stunden köcheln. Und dann muss ich ausgiebig kosten, und der Rest kommt wieder in den Tiefkühler, für faule Tage wie heute … 

30. November

Jetzt habe ich gerade die gesamte Singlekocherei durchgeblättert. Ich kann es kaum glauben, aber ich habe euch noch nie das Rezept für Germknödel verraten, die es heute wieder mal gegeben hat. Also hole ich das hiermit nach:

Einen halben Würfel Germ mit 1 Kaffeelöfferl Zucker verrühren, bis das ganze flüssig ist. 4 Esslöffel Mehl und soviel Milch zugeben, bis das Dampfl die Konsistenz eines Palatschinkenteigs hat. Mit etwas Mehl bestauben und zugedeckt an einem warmen Ort gehen lassen, bis sich das Volumen verdoppelt hat.

3 EL geschmolzene Butter, 25 dag Mehl, 1 Ei und 1 Eidotter sowie eine Prise Salz einmengen und zu einem glatten Teig verarbeiten. Zugedeckt weitere 30-40 Minuten aufgehen lassen.

Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche zusammenschlagen, 5 Minuten rasten lassen und 5 mm dick ausrollen. Mit dem Teigrad in etwa 5 x 5 cm große Quadrate schneiden. Ränder mit Wasser befeuchten. Jeweils etwas Powidl in der Mitte der Quadrate auftragen, Teig übereinander schlagen und zu Knödeln formen.

Auf ein mit Mehl bestreutes Brett legen und zugedeckt nochmals 30 Minuten gehen lassen.

In einem großen, geräumigen Topf (die Germknödel brauchen viel Platz zum Aufgehen) Salzwasser aufkochen und Knödel einlegen (wenn nötig, in 2 Tranchen). Einmal kräftig aufkochen lassen und dann bei fest geschlossenem Deckel 15 Minuten ziehen lassen.

Dabei die Germknödel nach etwa 10 Minuten umdrehen und weitere 4-5 Minuten zugedeckt fertig kochen. Herausheben und sofort mit einer dicken Nadel oder einem Zahnstocher einige Male anstechen, um das Zusammenfallen der Knödel zu verhindern.

Mit geriebenem Mohn und Zucker bestreuen und mit flüssiger Butter beträufeln.

1. Dezember

Die Sauce Bolognese ist mir wirklich gut gelungen – obwohl ich beim Verkosten draufgekommen bin, dass ich den Knoblauch vergessen habe. Hm. Jedenfalls habe ich drei Portionen eingefroren und den Rest verzwicken wir eineinhalb heute als Sauce Bolognese mit Talggen.  Beim Keksebacken ist es immer gut, wenn nicht zuviel Zeit mit Kochen draufgeht.

Talggen ist eine Spezialität aus Südkärnten, die mir auf der letzten „Terra Madre“ im Wiener Rathaus zugefallen ist (hab ich euch eh schon erzählt). Das ist eine Art Grieß, aus Dinkel, Roggen und Hafer gemischt. Auf der Packung steht folgende Anleitung: 180 g Wasser mit Salz zum Kochen bringen, 100 g Talggen einrühren, auf kleiner Flamme ein paar Minuten dünsten lassen und dann ein Stück Butter einrühren.

2. Dezember

Viel mehr Zeit als gestern ist auch heute nicht. Da ist es gut, dass von neulich noch Dinkelpasta übrig geblieben ist. Die veredle ich heute zu Ingwer-Zitronen-Nudeln, die hatte ich schon viel zu lange nimmer.

Dazu zerlasse ich im beschichteten Reinderl zwei Esslöffel Butter vorsichtig und gebe ein nussgroßes geraspeltes Stück Ingwer und die abgeriebene Schale einer halben Zitrone dazu. Dann salze und pfeffere ich und lasse das bei geringer Hitze ein paar Minuten dünsten.

Und dann kommen auch schon die Nudeln dazu und ein Esslöffel gehackter Petersil und vielleicht ein paar Tropfen Zitronensaft. Alles gut durchmischen und erhitzen.

Ob ich auch noch Parmesan drüberstreue, weiß ich noch nicht. Glaub ich aber eher nicht.

3. Dezember

Diesmal ein Kulturtip: Wenn eins sich nämlich im Wiener Interkulttheater den Derwisch anschaut – aktuell „Der Derwisch erzählt 5“ – bekommt mit der Eintrittskarte am Naschmarkt eine Ladung Falafeln. Also Kichererbsenlaberln, laienhaft ausgedrückt. Die habe ich mir gesichert, einige eingefroren und einige gibts heute als Falafeln mit Gemüsepüree.

Weil nämlich immer noch Sellerie da ist, ähem. Also wieder ein ordentliches Stück davon abgeschnitten und in kleine Stücke geschnitten und zusammen mit ebenfalls geschnittenen mehligen Erdäpfeln und Karotten in wenig Salzwasser weich gedünstet. Dann das Wasser abgeseiht und zur Seite gestellt für eine Selleriecremesuppe (damit das gute Stück endlich weg ist). Das Gemüse mit Milch angegossen, gesalzen und mit Muskatnuss gewürzt und püriert. Wer will, verfeinert mit einem Stück Butter.

Die Falafeln könnt ihr entweder ins heiße Püree legen zum Wärmen oder nochmals in wenig Öl braten.

4. Dezember

Heute wieder ein Arbeitstag und daher Fremdversorgung.

Bis morgen!

5. Dezember

Heute gehts mit den Keksen weiter. Also wird nur kurz gekocht, und zwar Selleriecremesuppe und Palatschinken.

Die Selleriecremesuppe habe ich ja schon am Freitag zubereitet. Und zwar habe ich da das Wasser vom Gemüsepüree genommen und den restlichen Sellerie drin weich gekocht. Und weil ich eine Schwarte vom Mangalitza-Speck hatte, habe ich die luxuriöserweise mitgekocht. Dann habe ich das ganze püriert (ohne das Schwarterl, natürlich!) und mit ein bisserl Milch abgerundet. Gewürzt habe ich mit Pfeffer. Als Einlage kam ein gekochtes gehacktes Ei rein, und ein paar Tropfen vom Kernöl.

Die Palatschinken habe ich wie üblich fabriziert: ein Vierterl Milch mit einem Ei und einer Prise Salz verquirlt, dann soviel Mehl eingerührt, dass es ein zähflüssiger Teig wurde (so rund um die 10 Deka) und eine halbe Stunde stehen gelassen. Dann habe ich jeweils einen halben Schöpflöffel von dem Teig in heißer, aber nicht rauchender Butter ausgebacken. Gut, dass von den Keksen noch ein Rest Marillenmarmelade da war.

6. Dezember

Weil noch was von der Selleriecremesuppe übrig ist, gibts nachher einen feinen Risotto quasi Milanese.

Dazu hab ich ein Stück Butter (vielleicht 2 Deka für 2 Erwachsene) geschmolzen und darin ein fein gehacktes Zwiebelhapperl glasig gedünstet. Dann 25 Deka Rundkornreis hinein und ein bisserl anrösten. Dann mit einem halben Liter Wasser aufgießen, wenn ihr mit einem beschichteten Topf arbeitet. In einem normalen den Reis knapp mit Wasser bedecken und öfter rühren, und immer wenn die Flüssigkeit verkocht ist, wieder ein Lackerl nachgießen.

Auf jeden Fall salzen und ein paar Fäden Safran dazugeben. – Das ist in meinem Fall schon Sparküche, weil wir den selber im Garten anbauen. Kann ich nur empfehlen, wenn eins ein Stück sonnige, trockene, lehmige, südseitige Erde hat. Ja, vielleicht auch ein bisserl pfeffern. Und dann zugedeckt in Ruhe köcheln lassen, bei sehr geringer Hitze. 

In der Zwischenzeit ein paar Esslöffel Parmesan reiben. Wenn der Reis fertig ist, nochmal ein Stück Butter unterrühren, den Parmesan tu ich erst auf dem Teller drauf.

7. Dezember

Mir war heute so nach Fisolen. Weil die aktuelle Süße aber nicht beißt, hab ich resigniert und Fisolencremesuppe und Topfenpalatschinken angeboten. (Ist überraschend gut angekommen.)

Also hab ich ein Packerl blanchierter Fisolen aus dem Tiefkühler in ein Reinderl gekippt, einen Erdapfel dazugeschnippelt und alles in Salzwasser weichgekocht. Dann den Pürierstab hinein. Dann hatte ich noch einen Rest Rahm, aber leider keine Dille mehr, also hab ich Pfeffer in den Rahm getan, glattgerührt, ein bisserl von dem Fisolenpüree dazu und wieder glattgerührt und dann den Rahm ins Püree getan.

Die Palatschinken erklär ich euch nimmer. Für die Topfenfülle hab ich einen Becher Topfen mit einem halben Glas Birnenkompott zerdrückt und mit Honig noch ein bisserl nachgesüßt.

8. Dezember

Gemischte Kost gibt es heute. Ich muss nämlich Platz im Gefrierschrank schaffen. Also habe ich ein Packerl blanchierten geschnittenen Mangold, ein Karpfenfilet und zwei Scheiben Bärlauchbutter (letztere haben platzmäßig aber nicht wirklich große Erleichterung geschaffen, um ehrlich zu sein) gezogen und komponiere gebratenes Karpfenfilet mit Mangold-Bärlauch-Gemüse und Couscous. Klingt doch gut, oder?

Den Mangold lasse ich gemeinsam mit der Bärlauchbutter im Reinderl heiß werden und gebe dann mit einem Löffel Maisstärke abgerührte Milch dazu. Weil ich nimmer weiß, wie intensiv ich seinerzeit die Bärlauchbutter gesalzen habe, warte ich mit dem Abschmecken, bis sich alles gut verbunden hat.

In der Zwischenzeit brate ich in einem Löffel Öl das Karpfenfilet auf beiden Seiten, salze und pfeffere und nehme es dann heraus, beträufle mit Zitronensaft und lasse es ruhen. Dann erhitze ich im nämlichen Reinderl Salzwasser und leere den Couscous maßgerecht hinein. Von der Herdplatte nehmen und 10 – 15 Minuten durchziehen lassen.

Wenn der Fisch inzwischen zu sehr ausgekühlt ist, kommt er nochmals vorsichtig auf den Couscous gelegt.

Nachher gibts einen Rest Schokopudding.

9. Dezember

Einfach habe ich es mir heute gemacht, und für den restlichen Couscous einen Becher Sauce Bolognese aufgetaut. Dazu habe ich die Pikante Sauce meiner Mutter serviert. Also Couscous Bolognese.

Den freien Platz im Tiefkühler hab ich mit Bio-Rindfleisch bestückt. Hier kommt jetzt kein Vortrag über die Qualität der Lebensmittel, die wir uns zuführen. Ich habe meins direkt von einem Bauernhof mit Mutterkuhhaltung bezogen, die ins Haus liefern und im Vergleich zu Supermärkten durchaus konkurrenzfähig sind.

Ein Teil hab ich heute gleich in die Suppe geschmissen, und die erklär ich euch morgen.

10. Dezember

Also die Rindsuppe nach Art der Sparköchin.

In dem Fleischpaket war auch ein Stückerl Beinfleisch, so ungefähr 30 Deka. Das hab ich abgespült und in ein Reinderl gegeben. Dazu ein großes geputztes Suppengrün, ein Stammerl Rosmarin, ein Lorbeerblatt und einen Löffel Salz. Und zwei Knoblauchzehen.

Dann mit eineinhalb Litern kaltem Wasser aufgegossen und auf kleinster Flamme drei Stunden mehr ziehen als kochen lassen.

Das Fleisch und das Gemüse esse ich heute, und dazu gibts Jasminreis.

11. Dezember

Akuter Platzmangel im Kühlschrank, und der große Kühlschrank vor der Haustür ist nicht vogel- und katzensicher … also musste ich den Rest vom gestrigen Reis heute gleich verarbeiten. Zu Eierreis mit Gemüse. Vorher gabs die Rindsuppe mit dem pürierten Gemüse und Kernöl.

Ich hab ein kleines Zwiebelhapperl grob geschnitten und in einem Esslöffel Olivenöl glasig gedünstet. Dann hab ich drei übriggebliebene kleine Karotten in Scheiben geschnitten und die dazugegeben, kurz weitergedünstet, dann gesalzen und weitergebraten. (wenn ich noch andere Gemüsereste gehabt hätte, wären die auch reingekommen) Nach einigen Minuten hab ich das frische Ei von meinem Stadthendl drübergeschlagen und zwei Minuten durchgerührt. Dann von der Herdplatte genommen und den Reis gut eingemischt und kurz ziehen lassen. Gepfeffert hab ich erst bei Tisch.

Von diesem Gericht ist wieder ein gehäufter Löffel übrig geblieben, den hab ich für morgen als Einlage in den Rest der Gemüsecremesuppe geleert. (Kernöl wirds trotzdem geben, nehme ich mal an.)

12. Dezember

Das Tiefkühler-Paradoxon: ich nehme ein Packerl blanchierte Mangoldstiele raus und habe nachher weniger Platz drin als vorher. Tja. Aber ich habe heute in Nullkommanix ein Mittagessen gezaubert, und zwar die Gemüsecremesuppe von gestern und danach Mangoldstiele mit Sauce Hollandaise und Erdäpfeln.

Die, die hier schon länger lesen, wissen, dass die Sparköchin bei der Sauce Hollandaise vor allem Zeit spart. Packerlinhalt in einem Vierterl kalter Milch auflösen, zum Kochen bringen (immer schön rühren dabei!), eine Minute köcheln und fertig. Die Erdäpfel (gleich um drei mehr für morgen) habe ich im Dampf weich gekriegt und dann nur mehr geschält, und die Mangoldstiele hab ich zum Wärmen direkt in die Sauce gelegt.

Bleibt mehr Zeit fürs Keksbacken.

13. Dezember

Von gestern sind ja noch drei gekochte Erdäpfel da. Da koche ich eine ordentliche Portion Fleckerl (weil ich die grad habe; alle anderen Teigwaren wären auch in Ordnung) und fabriziere einen richtig fetten Grenadiermarsch.

Ich schneide ein Zwiebelhapperl halbwegs fein und dünste es in reichlich Sonnenblumenöl glasig. Dann schneide ich die Erdäpfel dazu (dünne Scheiberl), salze, würze mit osmanischer Gewürzmischung (weil ich keinen roten Paprika mag) und rühre kräftig durch, bis die Erdäpfel leicht angebraten sind.

Inzwischen sind die Teigwaren weich. Der größte Teil wird für morgen beiseite gestellt, der Rest wird aus dem Wasser geschöpft und zu der Erdäpfel-Zwiebel-Mischung gerührt. Fertig! Dazu essen werden wir eineinhalb die Pikante Sauce, die ja wirklich überall dazupasst. Als Kind habe ich Grenadiermarsch immer mit Kompott gegessen. In Reverenz dazu gibts Kompott mit Rahm heute als Nachtisch.

Das Nudelkochwasser hebe ich absichtlich auf. Da nehme ich aus dem immer noch vollen Tiefkühler ein Packerl Suppengemüse raus und gebe es ins Wasser, noch ein bisserl Salz, ein Lorbeerblatt und zwei Knoblauchzehen dazu – kocht, während wir essen, zu einer Suppe für morgen.

14. Dezember

Heute gibt es eben, von gestern, Gemüsecremesuppe und Nussnudeln. Vom Keksebacken sind nämlich Resterl von geriebenen Nüssen und Mandeln da, da werden die gleich gewinnbringend verwertet.

Aus der Suppe von gestern vergesse ich heute nicht, das Lorbeerblatt rauszunehmen bevor ich den Pürierstab reinhalte. Dann kommt das eine oder andere Löfferl Rahm dazu, und fertig.

Die Fleckerl von gestern erhitze ich in einem guten Esslöffel Butter. Die Nüsse und der Zucker kommen, der Action wegen, erst bei Tisch drüber. Dazu werde ich auch wieder ein Glas Kompott aufmachen. Oder Apfelmus. Was mir früher in die Hände fällt.

15. Dezember

Heute habe ich in der Früh schon Jasminreis, ungeschält, gedünstet und gedacht, dass ich da was Nettes dazukoche. Dann allerdings waren wir derart geschlaucht, dass ich den Reis in einen Rest von der Gemüsecremesuppe gekippt habe, Kernöl drüber und fertig wars. Euphemistisch ausgedrückt wars Jasminreis mit Gemüsepüree.

Allerdings muss ich sagen, dass mir der Jasminreis nimmer in den Einkaufswagen kommt. Mit dem komme ich überhaupt nicht zurecht, der wird entweder steinhart oder patzweich und außerdem duftet er nicht im geringsten nach Jasmin.

16. Dezember

Wenn ich es aufbauschen wollte, würde ich schreiben: Wiener Schnitzel vom Huhn mit Blattsalat und Mayonnaisedressing im ofenfrischen Weizengebäck.

In Wirklichkeit war es leider nur eine Hühnerschnitzelsemmel. Die Aussicht auf morgen rettet mich: da gibt es Powidltatschkerl, wenn nichts dazwischenkommt, und ich hoffe definitiv, dass nichts dazwischenkommt.

17. Dezember

Es kam nix dazwischen, gottseidank. Es gab Broccolicremesuppe (mit Kernöl) und Powidltatschkerl. Dass welche übrigblieben, lag nur daran, dass meine Mutter die Kapazität der Anwesenden gnadenlos überschätzt hatte.

Für Powidltatschkerl bereitet eine einen Erdäpfelteig. ich würde den so fabrizieren, dass ich mehlige Erdäpfel (für mich allein vielleicht 20 Deka) weich dämpfe, schäle und noch heiß zerdrücke. Dann vielleicht 2 Deka Butter dazu, Salz, 1 Dotter und soviel Mehl (meine Oma hat immer griffiges genommen), dass sich ein Teig kneten lässt. Diesen Erdäpfelteig muss eine sofort verarbeiten, aber das ist auch gar nicht schwierig.

Mehl auf die Arbeitsfläche stauben, den Teig darauf ausrollen (halbzentimeterdick) und mit einem großen Glas (Cremeschalen sind super) Kreise ausstechen. Jeweils ein Löfferl Powidl in die Mitte, zusammenklappen, festdrücken und in siedendem Salzwasser kochen. Irgendwann steigen die Dinger an die Oberfläche, dann vielleicht noch eine Minute und dann in die Butterbrösel geschmissen, die wir schon von den Obstknödeln kennen. Und bei Tisch noch kräftig zuckern.

Wenns zuviel Teig geworden ist, könnt ihr aus dem Rest damenkleinfingerförmige Nudeln wuzeln, diese auch in Salzwasser sieden, bis sie an die Oberfläche kommen, und aufheben für den nächsten Tag, wo sie abgeschmalzen (bzw. in Butter erhitzt) entweder als Beilage für Rotkraut dienen oder, für die Hardcore-Naschkatzen, mit geriebenem Mohn und Zucker bestreut werden. Wer will, gießt dann auch noch zerlassene Butter drüber.

18. Dezember

Das Schlagobers ist gestern abgelaufen. Weil es trotzdem nicht schlecht ist, aber bald verarbeitet gehört, fange ich sofort damit an und gönne mir wieder einmal ein Mangoldgemüse mit Reis. Der Reis ist jener welcher, nämlich der Nicht-Duftreis von vorgestern. Naja.

Für das Mangoldgemüse nehme ich ein Packerl blanchierten geschnittenen Mangold aus dem Tiefkühler. Wer will, greift zu ebensolchem Blattspinat. Jedenfalls wird ins Reinderl ein ordentlicher Schluck Obers gegeben, dann der Mangold dazu und Salz und Deckel drauf und bei kleiner Hitze auftauen und erhitzen. Wer würzig drauf ist, gibt eingeweichte getrocknete Schwammerl und/oder getrocknete Paradeiser dazu. Oder schmeckt mit Curry oder Sojasauce ab, je nachdem.

Wenn das ganze dann gurgelt, einen weiteren Schluck kaltes Obers mit einem Löfferl Maisstärke glattrühren und hineingießen, noch einmal aufkochen lassen und mit dem in Butter erhitzten Reis servieren.

19. Dezember

Heute habe ich wieder einmal einen Gast zum Obstknödel essen. Ob ich letzten Endes Marillen oder Zwetschken aus dem Gefrierschrank nehmen werde, weiß ich noch nicht. Aber der Teig bleibt sich eh gleich.

Nämlich ein Packerl Topfen (25 Deka, eher ein weniger fetter), 13 Deka Mehl, 1 Prise Salz, 6 Deka Butter und ein Ei sowie eine großzügige Handvoll Grieß zu einem Teig rühren (wer gerne gatscht, kann auch kneten) und diesen etwa eine Stunde rasten lassen.

Währenddessen ein gutes Stück Butter (so 5 Deka) zerlassen und zwei Handvoll Semmelbrösel drin hellbraun rösten. Wer hat und mag, mischt geriebene Nüsse oder Mandeln drunter.

Dann die Früchte aus dem Tiefkühler nehmen und jeweils eine auf ein Patzerl Teig legen, mit diesem umhüllen und zu einem Knödel drehen. Diesen kurz in Mehl wälzen. In kochendes Salzwasser einlegen und eher sieden. Solange, bis die Knödel aufsteigen, und dann noch drei oder vier Minuten länger (weil das Obst gefroren ist; sonst gleich rausnehmen).

Bei Tisch zuckern oder mit Honig süßen. Übriges Obst lasse ich mir gerne noch halbgefroren auf der Zunge zergehen.

20. Dezember

Ganz gegen meine Gewohnheit habe ich neulich beim Einkauf ein Packerl Blätterteig mitgenommen. Damit habe ich heute Erdäpfelschnecken gezaubert. Die hatten wir schon sehr lange nimmer.

Weil nämlich auch zwei Dotter wegmussten, und ich hatte komplett keinen Bock mehr, noch das einundzwanzigste Kilo Kekse zu backen. Reicht echt für diese Saison. Zurück zu den Schnecken. Ich habe 5 mehlige Erdäpfel weich gedämpft, geschält und zerdrückt. Dann ein Restl von geriebenen Kürbiskernen, die zwei Dotter, Salz und den Packungsrest vom Schinken, klein geschnitten. Irgendein pikantes Gewürz wäre auch kein Fehler gewesen, nachträglich betrachtet.

Alles vermengt und auf den Blätterteig gestrichen, die Ränder frei gelassen. Dann fest eingerollt und mit einem scharfen Messer zwei Zentimeter dicke Scheiben abgeschnitten (und peripher auch meinen Zeigefinger erwischt; ich muss mich erst an den Gedanken gewöhnen, dass das Ding beim Messerschleifer war), auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech gelegt und bei 190 Grad hellbraun gebacken.

Könnt ihr mit Kräuterrahm oder mit einem Chutney oder ein paar Essiggurkerl essen. Oder mit einem Salat.
Ob sich die Dinger, wenn übriggeblieben und ausgekühlt, auch als Suppeneinlage eignen, müsste ich mal ausprobieren.

21. Dezember

Wie ihr euch vielleicht vorstellen könnt, haben wir gestern von den Erdäpfelschnecken nicht alle gegessen.

Also habe ich heute auch noch welche, diesmal mit Chutney, verdrückt und das Kochen sein lassen.

Dafür zünde ich, dem Anlass entsprechend, ein Kerzerl an – heute ist Wintersonnenwende, und ab jetzt gehts wieder bergauf.

22. Dezember

Heute hat der Koch der Hollerei für mich gekocht, ein kleines aber feines vegetarisches Restaurant im Fünfzehnten (Hollergasse, no na) mit preiswerten Mittagsmenüs. Heute war das zum Beispiel die Kohlroulade mit Salzerdäpfeln und Paradeissauce.

Wenn ich das nachkochen wollte, würde ich wie folgt vorgehen: Ich würde ein Kohlhapperl kaufen, die Blätter vereinzeln und blanchieren. Dann würde ich eine Portion Speckige (Erdäpfel) zum Dämpfen aufstellen. Aus den Kohlblättern würde ich die harten Rippen rausschneiden und die Blätter so hinlegen, leicht überlappend bei den Hälften nämlich, dass kein Spalt mehr da ist. Und dann würde ich auf jedes Blatt ein paar Löffeln Fülle legen, die Blätter zu einer Roulade verpackerln und mit dem Verschluss nach unten (weil ich sie nicht zubinden will) in eine befettete Auflaufform legen. Vielleicht würde ich auch ein bisserl Wasser oder Suppe zugießen. Jedenfalls dann ins Rohr mit der Sache und ein halbes Stünderl braten lassen. Vermutlich abgedeckt, sonst werden die Kohlblätter schwarz. Wenn die Rouladen fertig sind, sollten es die Erdäpfel auch sein, also schälen und fertig. Original sollten die eigentlich geschälter- und gestückelterweise im Salzwasser mit Kümmel weich kochen. Wen´s interessiert.

Ach so, die Fülle für die Rouladen? Die Hollerei hat gekochten Reis mit klein geschnittenem Gemüse und ein paar Tofuwürfeln gemischt und vermutlich mit einem Ei gebunden. Die traditionelle Wiener Küche mischt Faschiertes mit gekochtem Reis und Gewürzen. Also im wesentlichen: was grad da ist, kommt rein. Die Rouladen werden dann zum Beispiel halbiert und mit den Erdäpfeln auf der Paradeissauce angerichtet.

Nun, bei der Paradeissauce bin ich heikel; die würde ich so zubereiten wie immer: ein Glas passierte Paradeiser mit Zucker und Salz erhitzen, ein Löfferl  Maizena mit ein paar Löffeln kaltem Wasser glattrühren und in die kochenden Paradeiser gießen, unter Rühren einmal aufkochen und dann zwei Minuten leise köcheln lassen.

Ihr seht schon an der Länge des Texts: das werde ich vermutlich nicht nachkochen. Im Ernstfall warte ich, bis die wieder auf dem Menüplan der Hollerei stehen.

23. Dezember

Gestern im Bio-Markt ist mich eine Lammleber angesprungen. Ich habe sie mitgehen lassen und verarbeite sie heute zu Lammleber nach Art der Sparköchin mit Basmatireis.

Den Basmatireis dünsten wie üblich, das kennt ihr schon. In der Zwischenzeit die Leber waschen und zerstückeln (einen Fingerschnitt mit dem frisch geschliffenen Messer habe ich schon hinter mir, ich hoffe ich schaffs heute verletzungsfrei). Dann in ein paar Esslöffeln Olivenöl ein grob geschnittenes Zwiebelhapperl glasig dünsten, die Leber dazu und die Hitze erhöhen, so dass die Leber scharf angebraten wird. Dann mit einem Schluck Madeira ablöschen, die Hitze wieder reduzieren und mit Salz und Pfeffer würzen, wer hat, tut auch Rosmarin und ein Alzerl Salbei dazu. Dann ein halbes Glas gekochte Paradeiser dazu, Deckel drauf und bei geringer Hitze ein paar Minuten schmurgeln lassen, aber nicht ohne vorher einen klein geschnittenen Apfel dazugegeben zu haben. Wer ganz von der exotischen Linie ist, versucht auch ein paar Rosinen hineinzuschummeln.

24. Dezember

Bevor es heute Abend ans weihnachtliche Festessen geht, gibt es mittags was eher leichtes, nämlich Melanzanigemüse (nach Sparköchin-Art) mit Reis.

Der Reis ist ja schon da. Für das Gemüse nehme ich halbleichten Herzens das einzige Packerl Melanzaniwürfel aus Eigenbau aus dem Tiefkühler. Zuerst brate ich ein Zwiebelhapperl in reichlich Olivenöl glasig, dann kommen die Melanzaniwürferl dazu und werden gut angebraten, dann wird gewürzt, vermutlich Salz, Pfeffer und Rosmarin, und dann der Rest von den gekochten Paradeisern.

Alles ein paar Minuten gut durchkochen und mit dem Reis servieren.

25. Dezember

Frohe Weihnachten!
Hab ich gestern vergessen.

Heute gabs ein Festessen, bei dem eher nicht gespart wurde. Aber hin und wieder darf das auch sein. Zwiebelrostbraten mit Braterdäpfeln kann eine auch für sich allein machen. Wenn ein Fleischhauer die Rostbraten-Scheiben einzeln verkauft. Wir hatten das Glück, unlängst bei einem Bio-Bauern en gros einzukaufen (und dann portioniert einzufrieren). Kann ich wieder mal nur wärmstens empfehlen.

Also eine Scheibe Rinder-Rostbraten zart flachklopfen und auf beiden Seiten salzen und pfeffern. In einer Pfanne mit Deckel (also, die grundsätzlich einen Deckel hat) in ein paar Löffeln Öl auf beiden Seiten scharf anbraten. Rausheben und im selben Öl einen Haufen (zwei Happerl) in halbe Ringe geschnittenen Zwiebel reintun, salzen und glasig dünsten. Dann das Fleisch wieder dazugeben. Wenn notwendig, mit ein bisserl Suppe aufgießen. Und dann ewig lang, also zwei Stunden, zugedeckt dünsten.

In der Zwischenzeit um die Braterdäpfel kümmern: Speckige Erdäpfel nach Bedarf in der Schale bissfest dämpfen, schälen, längs vierteln (ist jetzt sehr modern!) und in Butter oder Öl mit Salz rundherum knusprig braten. Wer will, ergänzt mit Paprikapulver oder Rosmarin – ich tu das nicht, weil ich den Geschmack vom Zwiebelrostbraten wichtiger finde.

Wer jetzt entsetzt aufschreit und sagt, das kann man doch mit dem armen Zwiebel nicht machen, dass man den gnadenlos gatschig werden lässt, der ist, was den Wiener Zwiebelrostbraten betrifft, bei mir leider falsch, ähem.

26. Dezember

Nach den letzten beiden Tagen muss die Völlerei ein Ende haben. Weil ein Rest Rahm weg muss und vom Talggen auch immer noch da ist, gibt es, egal ob das zusammenpasst oder nicht, Rahmfisolen mit Talggen.

Mein lange noch nicht letztes Packerl Fisolen aus dem Tiefkühler, in 3 cm hoch Wasser (oder Suppe, wer hat) zugedeckt auftauen und erhitzen. Salzen und pfeffern, weiterköcheln. Einen Rest Rahm mit einem Löffel Maisstärke glattrühren und in die Fisolen gießen, gut durchrühren, einmal aufkochen lassen und zur Seite stellen.

Salzwasser zum Kochen bringen, die halbe Menge Talggen einrühren, unter Rühren ein paar Minuten köcheln und dann ein paar Minuten ziehen lassen.

Wer hat, rührt in die Rahmfisolen einen Esslöffel gehackte Dille. Oder würzt mit Osmanischer Gewürzmischung. 

27. Dezember

Natürlich sind von gestern Rahmfisolen übrig geblieben. Die habe ich püriert, mit etwas Wasser aufgegossen, nachgewürzt und als Fisolencremesuppe serviert. Bevor es dann ein Apfelomelett gab. Dieses war die schnellere Alternative zu den Apfelknödeln, die es eigentlich hätten werden sollen. Aber die kommen auch noch dran, irgendwann.

Für das Omelett hab ich zwei meiner kleinen Stadthendl-Eier mit drei Achtel Liter Milch und einer Prise Salz vermixt und dann soviel Mehl untergerührt, dass es ein dicklicher Palatschinkenteig wurde. Den habe ich kurz stehen gelassen. In meiner Pfanne hab ich ordentlich Butter (mindestens 4 Deka) zerlassen und den Teig dann draufgegossen. Bei mittlerer Hitze habe ich den auf einer Seite gebacken und in der Zwischenzeit zwei kleine Äpfel geviertelt, geschält und in dünne Spalten geschnitten. Die hab ich auf dem Teig in der Pfanne verteilt. Dann hab ich, mit zwei Werkzeugen, das Omelett umgedreht und auf der anderen Seite fertig gebacken.

Bei Tisch dann Zucker oder Honig drauf, und fertig. Den Rest haben wir mit ebenso großer Begeisterung wie mittags am Abend kalt gegessen. 

28. Dezember

Heute hatten wir den Rest von der Fisolencremesuppe und nachher Pasta mit Sauce Bolognese. Letztere habe ich aus dem Tiefkühler gezogen, daher war es wieder ein schnelles Essen.

Von den Fleckerl habe ich gleich wieder mehr gekocht, denn irgendwann in den nächsten Tagen muss es eine Curry-Gemüse-Pfanne geben. Und das Nudelkochwasser hab ich aufgehoben, da wird noch eine Gemüsesuppe draus.

29. Dezember

Heute wieder Fremdversorgung und daher kein Kochen. Tut auch mal wieder gut. Was ich aber heute koche, ist die Gemüsesuppe.

Das Nudelkochwasser von gestern kommt mir da gerade recht. Ich gebe ein geputztes, klein geschnittenes Suppengrün rein, und zusätzlich noch zwei halbierte Knoblauchzehen und je einen klein geschnittenen Zwiebel und Erdapfel. Und natürlich ein Lorbeerblatt. Und vielleicht einen Löffel von den gekochten Paradeisern aus dem Glas, in dem von neulich immer noch ein Rest auf Verwertung wartet.

Das ganze stelle ich dann bei eher geringer Hitze auf den Herd und lasse es eine Stunde dort. Dann entscheide ich mich, ob die Gemüsesuppe so bleibt oder ob ich das Lorbeerblatt rausnehme und den Rest püriere und eventuell mit ein bisserl Obers verfeinere.

30. Dezember

Ein netter Herr vom Vapiano hat heute für mich gekocht. Eines der wenigen Fast-Food-Lokale, für die ich mich uneingeschränkt erwärme. Du suchst dir die Teigwaren und die Sauce aus, und während die Teigwaren kochen, wird die Sauce vor deinen Augen zubereitet. Dann die Nudeln dazu, auf den Teller, Getränk dazu und du trägst das Tablett zum Tisch und kannst essen. Auf dem Tisch allerhand zum Nachwürzen, unter anderem Töpfe mit Basilikum und Rosmarin. Für mich war es heute die Luxusvariante: Fusilli con Scampi.

Zuerst kam Öl in die wok-ähnliche Pfanne, dann die Garnelen, die wurden gut angebraten, danach Karotten in Streichholzformat (also Julienne) und Lauchringe. Wieder gut gebraten, dann vom Rosmarin was dazu geschnippelt, ein Schöpfer Paradeissauce dazu und nach Wunsch Knoblauch und Chili. Salz muss wohl auch dabei gewesen sein. Und zum Schluss, wer will, noch Parmesan drüber. Fünf Minuten – fertig. Köstlich.

Wenn allerdings drei oder vier Menschen vor dir in der Schlange stehen, kannst du es dir gemütlich machen …

31. Dezember

Das silvestrige Mittagessen war banal. Gemüsesuppe und Schinkenfleckerl.

Für die Schinkenfleckerl hab ich im Reinderl ein paar Deka Butter zerlassen und in der Zwischenzeit den Rest einer Schinkenpackung in Fleckerl geschnitten. Dann hinein in die Butter, gesalzen und gepfeffert und kurz angebraten. Dann die Rest-Fleckerl von neulich untergemischt und mit Selleriesalat aus dem Glas serviert.

Von der Suppe wird für morgen auch noch was da sein …

Damit beschließe ich das erste Jahr der Singlekocherei – bis zum nächsten Jahr, und lasst es euch gut gehen und erfüllt euch eure Wünsche, so gut es geht!

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