23. Mai

Salatschüssel mit Tahin

Beim heutigen Einkauf habe ich mich vergriffen und statt eines Baba Ganoush ein Tahin-Dip zum Halbpreis erwischt. Macht nix. Hab ich mir auch davon einen gehäuften Löffel voll über die Schüssel voll zerzupftem Happerlsalat geklatscht. Ein Ostergruß-Radieschen, sehr passend, kam auch drüber. Sonst nur Orangen-Balsamico und etwas Kernöl. Scheibe Brot dazu, passt.

Bio-Erdbeeren zum Halbpreis gab es auch, aus Spanien zwar, aber hab ich trotzdem genommen und gleich die Hälfte mit Rahm und Ahornsirup vermischt, beides schon viel zu lange bei mir zu Gast.

Der Ansatz für die Spargelcremesuppe wanderte für morgen in den Kühlschrank, mit dem Tahin hab ich später noch Brotscheiben bestrichen, das schmeckt üppig, aber gar nicht schlecht.

Außerdem konnte ich heute drei Kilo Äpfel retten. Die hab ich erst einmal gewaschen. Morgen werde ich mich mit ihnen beschäftigen. Apfelmus würde sich anbieten, ist aber viel Arbeit. Aber morgen werde ich hoffentlich wieder mehr Energie haben …

Weil meine Tätigkeiten in der Küche heute fragmentarisch geblieben sind, erzähle ich euch von dem Buch, das ich gerade lese, Bernd Stelters neues nämlich: Wer älter wird, braucht Spaß im Leben. Vom Inhalt hatte ich, ehrlich gesagt, komplett andere Erwartungen. Begonnen wird nämlich mit körperlicher Fitness. Er ist ein Verfechter der 10.000 Schritte. Nach einem heutigen Versuch muss ich sagen: ich nicht.

Als ich meine übliche Strecke entlang wackelte, kam ich auf die Idee, meine Schritte zu zählen, ganz ohne Technik, mit mir als meiner Schrittzählerin. Das Ergebnis war: für 500 Schritte brauche ich etwa viereinhalb Minuten. Fast hätte ich mir schon auf die Schulter geklopft, als die Hochrechnung eintraf. Für tausend Schritte also neun Minuten … das sind eineinhalb Stunden für die verlangten 10000! Jeden Tag eineinhalb Stunden gehen?!?

Mein üblicher Spaziergang brachte also knapp die Hälfte ein. Na gut, gehe ich am Rückweg auch noch zwei Bushaltestellen zu Fuß, und dann noch eine Erledigung (350 Schritte). Weil es dann auch schon egal war, habe ich den Weg zum Supermarkt auch noch per pedes geschafft. Und der Nachhauseweg vom Supermarkt, den gehe ich sowieso immer zu Fuß. Dann kam ich heim und war er.le.digt.

Kennt jemand eine Studie, die auch mit 5000 Schritten auskommt?

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19. bis 22. Mai

Volles Programm. Viel Essen. Nix Kochen.

Jessas, heute ist schon der 22. Mai. Es tut mir Leid, euch vernachlässigt zu haben. Aber es war so: wir hatten wirklich einen vollen Terminkalender. Nachdem der unselige November von einem Tag auf den anderen sich in Mai verwandelt hat, mussten wir dauernd unterwegs sein.

Vom Heurigenbesuch (Frittatensuppe, Schnitzel, Schnitzel, Liptauerbrot, Palatschinken) mit Wiener Musik (ganz wunderbar) über Fast Food zwischen Museumsbesuchen bis zur Vollpension – Eingeweihte kennen sich aus – war alles drin. Zwischendurch auch Tichy bis zum Abwinken, am zweiten richtigen Frühsommertag natürlich mit Riesenschlange vorm Geschäft und interessanten Wartezeiten.

Gestern Abend haben wir dann in einer selbstlosen Aktion sämtliche überständigen Reste aus dem Kühlschrank vertilgt. Jetzt ist er wieder schön übersichtlich. Zwei Brote bekommt der liebe H noch auf die Reise mit, dann gehts für uns alle wieder los mit normaler Küche.

Heute mittags zum Beispiel werde ich mir ein halbes Salathapperl zerzupfen, mit Essig und Öl beträufeln und mit einer Scheibe Brot als Vorspeise vor den geschnorrten Powidltatschkerln verzehren. Kennt ihr nicht? Gibts ein eigenes Lied dazu. Im Prinzip ist es ein Erdäpfelteig, wie für die Schupfnudeln, der ausgerollt wird. Kreise werden ausgestochen, jeweils ein Löffel Powidl in die Mitte gepatzt und die Kreise zu Tascherln zusammengeklappt. Möglicherweise halten die besser, wenn die Ränder mit Ei bestrichen werden, aber das weiß ich nicht. Ich esse die immer nur, gekocht hab ich sie noch nie. Zeit wirds, eigentlich …

Jedenfalls werden sie nach dem Kochen in Butterbröseln gewendet und bei Tisch mit Staubzucker bestreut. Was für eine Herrlichkeit!

Vor kurzem ist mir eingefallen, dass ich noch ein paar kleine Spargelstangen im Kühlschrank habe, jessas. Die werde ich zerkleinern, teilweise schälen und einfrieren. Vielleicht koche ich aus den Abschnitten für heute Abend ein Supperl.

Mal schauen, wie viel Energie ich noch habe nach der dringend notwendigen Arbeit im Gemüsebeet …

Ab jetzt gibts die Sparküche wieder so gut wie täglich. Bleibt mir gewogen, bitte!

18. Mai

Raclette und Erdnuss-Hendl mit Brokkoli und Fladenbrot, außerdem Reispfanne

Gestern haben wir, ich zum ersten und letzten Mal, Raclette gegessen. Haha, das entspricht nicht dem Prinzip der Sparküche. Der ganze Tisch voller Tellerchen und Schüsserln, und dann das Gekratze von Pfanderln und Grillplatte, also nein. Es war nett, das einmal auszuprobieren, aber ich selber werde das nicht wiederholen. Außerdem gab es, kurz nachdem wir das Gerät angesteckt hatten, einen Kurzschluss – im Geiste holte ich bereits die Blackout-Vorräte aus dem Keller -, den wir aber wieder hinkriegten und halt dann vorsichtshalber bei Kerzenlicht aßen.

Vorbereitet hatten wir außer verschiedenen Käsen gekochte Mini-Erdapferln, Lachs, Hendlfleisch, Garnelenspieße, Oliven und Kirschparadeiser. Es ging uns also (außer Gemüse vielleicht) nichts ab.

Vor dem heutigen Abwaschen fürchte ich mich schon ein bisserl.

Gestern haben wir außerdem endlich die Stelze finalisiert. Aus dem Knochen habe ich wie angedacht mit einer kleinen Portion Suppengemüse drei Portionen Suppe gekocht, die uns heute als Vorspeise dienen wird.

Heute verwerten wir nämlich die Reste. Während ich für mich das Fleisch vom Knochen schabe und mit Reis, gebratenen Zwiebeln und Brokkoli vermische und das fertige Gericht mit Petersil dekoriere, werden die beiden einen Hendl-Eintopf mit Brokkoli und Fladenbrot (und Petersil, damit der endlich wegkommt) zaubern. Dieses Rezept findet sich beim 23. Feber, anders wirds nicht werden. Wobei, fünf Kirschparadeiser sind noch da, die finden sicher einen Weg ins Essen, entweder in meinen Reis oder in den Hendl-Eintopf.

Nachspeise? Fehlanzeige.

17. Mai

Kantinen-Essen

Gestern sind wir einem Tipp gefolgt, den der Gast aus Deutschland mitgebracht hat. Ich war bass erstaunt, was er weiß und ich nicht! Tatsächlich sind wir mittags in die Kantine des Wiener Justizpalastes marschiert, ein geschichtsträchtiges Gebäude!, und haben uns dort ein Mittagsmenü gegönnt. Der liebe H hat das Surschnitzerl ausprobiert, ich hab die Hühnerbrust im Speckmantel mit Polenta genommen.

Jetzt weiß ich grundsätzlich schon, dass es in einigen Wiener Betrieben Kantinen gibt, die öffentlich zugänglich sind. Einmal waren wir in irgendeinem Ministerium, wo ein bekannter Fernsehkoch die Leitung über hat. Aber nie wäre ich auf den Gedanken gekommen, im Justizpalast zu essen!

Lustig war es schon, dort hin zu kommen. Also, hingefunden haben wir gut, auch im prasselnden Regen, und wo der Eingang ist, hat uns dann eine freundliche Dame erklärt. Natürlich mussten wir durch eine Sicherheitsschleuse. Kein Portier da, bei der Schleuse leuchtete das grüne Licht – also trat ich ein. Plötzlich Gepiepse und ein hektischer Portier, der angelaufen kam und mich prüfend musterte. Ich hatte wirklich gedacht, die hätten auf automatischen Betrieb umgeschaltet.

Ich ließ meinen herben Wiener Charme spielen und er kriegte sich wieder ein und ließ uns durch. Drinnen verliefen wir uns erst einmal gründlich, was uns eine Besichtigung des Gebäudes einbrachte, immerhin. Die Kantine, und das ist der Grund, warum sie als Geheimtipp gilt, befindet sich im obersten Stock, bei trockenem Wetter mit Dachterrasse, und der Ausblick wäre grundsätzlich berauschend gewesen.

Das Essen war, wie versprochen, sehr gut – die Staatsanwält:innen und Richter:innen lassen sich sich nicht schlecht gehen. Nur die Akustik war kantinenmäßig: laut.

Insgesamt ein witziges Mittagessen, rausgefunden aus dem Gebäude haben wir dann einfacher. Am Nachmittag haben wir beschlossen, den Innenstadt-Spaziergang durch zwei Linien-Busrundfahrten zu ersetzen, was uns einen Zeitpolster verschafft hat, den wir gewinnbringend beim Haas & Haas in Tee und Kuchen investiert haben.

Dafür musste es abends nur noch kalte Küche sein.

16. Mai

Stelze im Schweizerhaus

Derzeit kann ich nur im nachhinein berichten. Gestern haben wir den überraschend regenfreien Tag für einen Spaziergang genützt, bei dem ich den Gast in den Prater verlockt habe. Nämlich blühen dort, entgegen aller wetterlichen Widrigkeiten, wieder die Bäume, sozusagen. Die Kastanien nämlich. Und die Hauptallee kilometerweit durch eine Blütenwolke entlangzuschlendern, hin und wieder von einem Fiaker überholt zu werden und am Ende im Schweizerhaus auf eine Stelze einzukehren, das hat schon was.

Das Trumm war mächtig, obwohl der Kellner schwor, er hätte für uns die kleinste ausgesucht. Egal, wir haben uns den Rest einpacken lassen, das sind die dort eh gewöhnt. An der Stelze werden wir noch bis morgen essen, glaube ich. Den Knochen habe ich natürlich auch eingepackt, der wird ein gutes Supperl ergeben. Die Schwarte war derart knusprig-mürb, dass selbst ich ein extra Lob aussprechen musste.

Dabei waren Senf und Kren, Brot und ein schmackhafter Krautsalat. Wie es sich halt gehört.

Nachher sind wir durch den Wurstelprater spaziert und haben dort sämtlichen kulinarischen Verlockungen widerstanden, denn es war uns eines klar: Auf dem Heimweg wollen wir beim Tichy einkehren. Und so war es dann auch.

15. Mai

Topfengitterkuchen

Also der Kuchen. Wenn ihr zufällig sieben Eier übrig habt und ein bisserl Zeit und ein Handerl fürs Detail, dann wird das wirklich ein optisch eindrucksvoller Kuchen. Bei mir war es so mittel, um mit Hosea Ratschiller zu sprechen. Der Geschmack ist gut, und wenn sich eine ans Rezept hält, kann fast nix passieren, muss ich sagen.

Das Rezept selbst hab ich aus einer Gratis-Werbe-Ausgabe der österreichischen Kochzeitschrift GUSTO, es findet sich auch in der April-Ausgabe. Falls jemand nachschauen mag. Das Prinzip ist, dass das Biskuit stark aufgeht, während die Topfencreme absinkt, so ergibt sich ein Polstermuster. Ich habe den Kuchen so gemacht:

Fünf mittlere Eier getrennt und die Klar zu Schnee geschlagen. Für die Topfencreme zwei Packerl Topfen, 20 %, insgesamt ein halbes Kilo, mit zwei mittleren Eiern und 8 Deka Staubzucker verrührt. Die fünf Dotter mit 28 Deka Kristallzucker sowie jeweils einem Achterl Wasser und neutralem Pflanzenöl zehn Minuten lang dickcremig geschlagen (urfad, aber die Masse wird tatsächlich erst nach zehn Minuten cremig), 32 Deka glattes Mehl vermischt mit einem halben Packerl Backpulver eingerührt und den Eischnee untergehoben.

Diesen Teig hab ich in gefettete Formen gestrichen. Original wird ein tiefes Blech von 30 x 40 cm mit Backpapier empfohlen, damit passt die Masse gut. Ich hab zwei kleinere Kuchen gemacht und einen davon meiner Mutter gebracht. Am zweiten arbeiten wir seit gestern höchst erfolgreich, ähem.

Jedenfalls kam dann die Creme in einen Dressiersack, und hier sollte man sich an die Empfehlung für die Tülle halten: glatte Tülle, ca. 4 mm Durchlass. Meine war etwas größer. Dadurch waren erstens die Pölsterchen größer und zweitens blieb Creme übrig. Es wird auf den Teig mit der Creme ein Gittermuster gespritzt. Wer besonders fleißig ist, drückt auf jeden Kreuzungspunkt ein kleines Stück Obst. Ich nicht.

Der Kuchen wird bei vorgeheizten 180 Grad Ober- und Unterhitze ca. 35 Minuten gebacken, sogar das stimmte auf die Minute, es war faszinierend. Das Rezept ist wirklich direktorensicher. Ein dreifaches Hoch aufs GUSTO.

Was aber jetzt mit der übrigen Topfencreme machen? Schnell habe ich zwei ofenfeste Portionsförmchen eingefettet und mit Kristallzucker ausgestreut. In die Masse habe ich ein wenig Mehl gerührt, sie auf die Förmchen aufgeteilt und die beiden mit ins Rohr geschoben. Jetzt war das Backrohr ordentlich gefüllt, muss ich sagen.

Die Soufflés sind ganz schön aufgegangen. Hätte ich sie heiß serviert, hätten sie richtig professionell ausgesehen. Mit der Zeit sind sie natürlich zusammengefallen, haben aber trotzdem noch gut geschmeckt.

Diese Woche werden meine Einträge möglicherweise wieder verzögert kommen, der Besuch verlangt meine volle Aufmerksamkeit, grad freu ich mich sehr!

Muttertag

Lachsspaghetti mit Salat

Gestern hab ich euch unterschlagen, dass ich zum üblichen Blattsalat noch das restliche Gemüse vom TGTG hineingeschnitten habe. War mal eine Abwechslung.

Der heutige Salat wird ein ganz normaler Blattsalat werden. Aus dem verregneten Gemüsebeet, das Wetter ist wirklich zum Kochen. Und Computerspielen, aber jetzt einmal zum Kochen und Backen. Fürs Mittagessen werde ich gleich einen Nudelteig kneten, den das Kind später zu Spaghetti dremmeln wird. Ich werde, während die Dinger kochen, im beschichteten Reinderl ein geschnittenes Zwiebelhapperl in Öl anbraten, mit Mehl stauben und mit etwas Kochwasser aufgießen, kurz köcheln lassen, salzen und pfeffern, einen kleinen Rest Obers hineinleeren und in diese Sauce die fertigen Spaghetti geben. Darunter mischen wir ein Packerl Räucherlachs-Flakes, die ich gestern erwischt habe.

Für den Abend werde ich später einen Gemüseeintopf mit Erdäpfeln vorbereiten. Die Erdäpfel werde ich extra kochen und erst am Schluss zugeben. Neulich hab ich nämlich im Überschwang ein Dreikilonetz mit kleinen rotschaligen Erdäpfeln , so genannten Wunderlingen, erworben. Wenn ich die auch noch roh schäle, bleibt gar nix übrig …

Sonst gehe ich wie üblich vor: Zwiebel und Knoblauch in Butter anschwitzen und glasig dünsten. Die „harten“ Gemüse (Sellerie, Karotte, Kohlrabi) zugeben und mitbraten. Mit Mehl stauben und mit Nudelkochwasser aufgießen. Salzen und mit Pfeffer, Rosmarin und vielleicht Thymian würzen. Nach der Reihe die restlichen Gemüse zugeben, je nachdem, wie lange sie zum Garen brauchen. Am Schluss die bereits blanchierten Sorten wie Mangoldstiele und Brokkoli. Danach noch die zerteilten Erdäpfel dazu und vielleicht ein Paar Frankfurter, in dünne Scheiberl geschnitten.

Sollte die Flüssigkeit zu dünn sein, halte ich kurz den Pürierstab hinein. Bevor die Würsterl drin sind, natürlich. Dazu essen wir ein fesches Landbrot.

Jetzt begebe ich mich in die Küche, um erstmal den Nudelteig zu fertigen und hernach einen Topfen-Gitterkuchen. Eigentlich zwei, ich teile die Masse auf zwei Formen auf. Wieder einmal ist ein Dressiersack involviert. Drückt mir bitte die Daumen, dass alles so klappt, wie ich mir das vorstelle!

13. Mai

Paprikahenderl mit Fladenbrot und Salat, danach Apfelmus und Zitronenkuchen

Ich fürchte den letzten Rest vom Zitronenkuchen werde ich wie Nicht nur Oma würfeln und trocknen. Allerdings kommen meine Würferl in eine Nachspeise, für die Hendln ist er mir zu schade, vor allem, wenn ich das Verbrannte wegschneide, ähem.

Heute am Vormittag haben wir uns auf dem Naschmarkt herumgetrieben. Aufhänger war ein TGTG von österreichischen Erdnüssen, da holten wir uns eine Portion (vier Sackerl). Nebenan war ein Bauernstand, wo ich Äpfel kaufte. Ein Paradeispflanzerl ist auch mitgegangen. Außerdem haben wir Nachschub für den Magic Dust gesucht – und gefunden, aber einfach war das nicht. Da war es dann auch schon egal, und ich hab beim Italiener Schinken, Salami und Oliven erstanden. Nur aufs Brot hab ich vergessen. Ich hoffe sie werden uns morgen auf dem Bahnhof noch welches verkaufen.

Zum Abschluss waren wir noch im Supermarkt, wo mir unter anderem Halbpreis-Goldbrasse und -Lachs ins Körberl hüpften. Beim Heimkommen war ich müde und dankbar für meine Entscheidung, heute früh den Rest vom Paprikahenderl aus dem Tiefkühler genommen zu haben. Das hatte ich gleich im Glasbehälter eingefroren. Mit einem Silikondeckel drauf kam die Form ins Rohr – fertig. Da hat sich IKEA ein wirklich gutes System überlegt.

Das Kind stellte ich vor die Wahl, ob es lieber Reis oder Fladenbrot dazu essen wollte. Keine Frage, Fladenbrot natürlich. Dafür hat es von der Schule sogar ein eigenes Rezept. Mit dem Hinweis, dass die Fladen in der Schule total hart und bröselig gewesen waren, arbeiteten wir gemeinsam am Teig, so dass sich am Ende ein gewohnt flaumiger, seidiger Teig ergab. (Nur das Salz hatte das Kind in seinem Überschwang vergessen, aber ich salzte die Teile dann in der Pfanne, das reichte.)

In der Handgeschmiedeten mit wenig Olivenöl haben wir die dünn ausgerollten Fladen dann gebacken, und das Kind schwärmte davon, dass die ganz anders und viel besser seien als das Zeug in der Schule. Immerhin weiß es jetzt, wie sich ein guter Teig anfühlen muss und dass er ausgiebig geknetet werden will. Beim nächsten Mal braucht es meine Unterstützung nimmer. – Und das nächste Mal kommt ganz bestimmt. Das Kind liebt Fladenbrot!

12. Mai

Spargelcremesuppe vor TGTG

So ist das mit dem neuen Computerspiel. Du setzt dich um acht hin, um fünf Minuten zu spielen, und plötzlich ist es halb zehn und du musst aber sowas von losrennen, um nicht zu spät zum TGTG zu kommen. Jessas.

Wenigstens war es wieder so eine ausgiebige Frühstücksportion von dem Hotel mit der duftenden Eierspeis, erinnert ihr euch? Diesmal hab ich es bis nach Hause geschafft, aber dann hab ich mir gleich aus dem Angebot ein Mittagessen gegönnt. Weil das Kind mittags keinen Hunger hatte, aß es seine Portion am Abend, wobei ich da vorher auch noch einmal kurz genascht hatte. Jetzt ist nur noch ein gekochtes Ei übrig und eine Handvoll Gemüse (Gurke und Paradeiser), die verwerte ich morgen.

Zum Glück hatte ich in einem Anfall von Umsicht schon gestern einen Ansatz für eine Spargelcremesuppe hergestellt, den ich heute, zwischen zwei Levels, kurz zu einem Supperl ausbaute. Immer diese Störungen!

Macht euch keine Sorgen, das gibt sich wieder. Nach einigen Tagen wird mir allermeistens langweilig, und ich lege das Spiel wieder weg. Gelesen habe ich heute auch wieder, in Verena Roßbachers Mon Chéri und unsere demolierten Seelen. Auf Seite 379 fangen die tatsächlich zu kochen an, da habe ich mich wiedergefunden mit meiner Art, Rezepte niederzuschreiben … Insgesamt hat das Buch 593 Seiten, zum Glück wird das Wochenende verregnet.

11. Mai

Salatteller asiatisch vor Restepalatschinken

Gestern habe ich mich erstens fürs Mon Chèri entschieden und zweitens vom Running Sushi noch TGTG geholt. Das war fein: Ich bekam eine kleine Box und durfte mich zum Band setzen und alles runterklauben, was ich wollte, bis die Box voll war. Sehr fein, das. Einige Sushi musste ich auf dem Heimweg dringend verzehren, den Rest der Box (den Inhalt natürlich) – Sushi, Maki und gebratene Melanzani – drapiere ich auf den heutigen Salattellern, auf denen sonst eh nur Blattsalate liegen. Bisserl vom aktuellen Orangen-Balsamico drauf, und fertig.

Das Wort Reste in den Palatschinken bezieht sich heute nicht nur auf die Füllung – drei offene Marmeladen- bzw. Saucengläser dürfen/müssen geleert werden -, sondern auch auf den Teig. Begonnen habe ich mit einem Rest von diesem Marillenkern-Drink, den ich auch nicht selber kaufen würde, muss ich sagen.

Das war mir zuwenig, also habe ich noch zwei gegupfte Esslöffel vom griechischen Joghurt und einen Schluck Wasser zugegeben, Ei, Salz und Mehl, und einen eher dünnen Teig gerührt. Der zieht jetzt und dickt ein wenig an, so dass er eigentlich in einer Stunde, wenn ich die Palatschinken in Butter herausbacken werde, optimal sein sollte.

Was heute sonst noch passiert ist: ich habe beim Supermarkt Backwaren-TGTG geholt und einen Haufen Süßzeugs bekommen. Zwei Krapfen habe ich als abendliche Nachspeise in die Brotdose geschupft, den Rest habe ich portionsweise eingefroren. Jetzt sind wir wieder ordentlich bevorratet!

Gestern habe ich aus dem Gemüsebeet Grünspargel, Blattsalate und Petersil mitgenommen. Außerdem ist mir der Gewürzfenchel wieder aufgefallen, der völlig deplatziert im Staudenbeet wuchert. Hab ich zwei Stängel mitgenommen und heute einen davon für eine Fenchelcremesuppe verarbeitet. Erst habe ich die harten Stängelteile mit einem zerkleinerten mehligen Erdapfel weich gekocht. Die Stängel hab ich rausgefischt (und für die Hendln zerkleinert), zum Erdapfel habe ich die grob geschnittenen Fiederblätter gegeben und nur das Reinderl verschlossen, aber die Suppe nicht mehr aufgekocht. Abends werde ich die Sache pürieren und mit Obers verfeinern.

Die schönen Teile vom Spargel habe ich gestern schon eingefroren, und weil ich heute – ganz gegen meine Gewohnheit – rechtzeitig in der Küche angefangen und daher noch Zeit hatte, hab ich mich um die unteren, harten Stängelteile gekümmert, sie geschält und geschnitten. Später werde ich die Schalen auskochen und im Sud das Innere mit einem Erdapfel kochen, und schon haben wir wieder einen Suppenansatz.

Mal sehen, wer heute gewinnt: das Buch oder das Computerspiel?