15. Mai

Topfengitterkuchen

Also der Kuchen. Wenn ihr zufällig sieben Eier übrig habt und ein bisserl Zeit und ein Handerl fürs Detail, dann wird das wirklich ein optisch eindrucksvoller Kuchen. Bei mir war es so mittel, um mit Hosea Ratschiller zu sprechen. Der Geschmack ist gut, und wenn sich eine ans Rezept hält, kann fast nix passieren, muss ich sagen.

Das Rezept selbst hab ich aus einer Gratis-Werbe-Ausgabe der österreichischen Kochzeitschrift GUSTO, es findet sich auch in der April-Ausgabe. Falls jemand nachschauen mag. Das Prinzip ist, dass das Biskuit stark aufgeht, während die Topfencreme absinkt, so ergibt sich ein Polstermuster. Ich habe den Kuchen so gemacht:

Fünf mittlere Eier getrennt und die Klar zu Schnee geschlagen. Für die Topfencreme zwei Packerl Topfen, 20 %, insgesamt ein halbes Kilo, mit zwei mittleren Eiern und 8 Deka Staubzucker verrührt. Die fünf Dotter mit 28 Deka Kristallzucker sowie jeweils einem Achterl Wasser und neutralem Pflanzenöl zehn Minuten lang dickcremig geschlagen (urfad, aber die Masse wird tatsächlich erst nach zehn Minuten cremig), 32 Deka glattes Mehl vermischt mit einem halben Packerl Backpulver eingerührt und den Eischnee untergehoben.

Diesen Teig hab ich in gefettete Formen gestrichen. Original wird ein tiefes Blech von 30 x 40 cm mit Backpapier empfohlen, damit passt die Masse gut. Ich hab zwei kleinere Kuchen gemacht und einen davon meiner Mutter gebracht. Am zweiten arbeiten wir seit gestern höchst erfolgreich, ähem.

Jedenfalls kam dann die Creme in einen Dressiersack, und hier sollte man sich an die Empfehlung für die Tülle halten: glatte Tülle, ca. 4 mm Durchlass. Meine war etwas größer. Dadurch waren erstens die Pölsterchen größer und zweitens blieb Creme übrig. Es wird auf den Teig mit der Creme ein Gittermuster gespritzt. Wer besonders fleißig ist, drückt auf jeden Kreuzungspunkt ein kleines Stück Obst. Ich nicht.

Der Kuchen wird bei vorgeheizten 180 Grad Ober- und Unterhitze ca. 35 Minuten gebacken, sogar das stimmte auf die Minute, es war faszinierend. Das Rezept ist wirklich direktorensicher. Ein dreifaches Hoch aufs GUSTO.

Was aber jetzt mit der übrigen Topfencreme machen? Schnell habe ich zwei ofenfeste Portionsförmchen eingefettet und mit Kristallzucker ausgestreut. In die Masse habe ich ein wenig Mehl gerührt, sie auf die Förmchen aufgeteilt und die beiden mit ins Rohr geschoben. Jetzt war das Backrohr ordentlich gefüllt, muss ich sagen.

Die Soufflés sind ganz schön aufgegangen. Hätte ich sie heiß serviert, hätten sie richtig professionell ausgesehen. Mit der Zeit sind sie natürlich zusammengefallen, haben aber trotzdem noch gut geschmeckt.

Diese Woche werden meine Einträge möglicherweise wieder verzögert kommen, der Besuch verlangt meine volle Aufmerksamkeit, grad freu ich mich sehr!

7 Gedanken zu „15. Mai

  1. "Rex-Mama"

    Das wäre mir eindeutig zu viel Gefummele, liebe Sparköchin, umso mehr bewundere ich dich dafür und bin sicher, deine Mutter wird sich mächtig gefreut haben, oder?

    Hab ganz viel Spaß mit deinem Besuch und lieben Gruß! 🙂

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  2. helago

    NEIN, backen ist nicht meins und es wird es auch niemals werden. Das höchste der Gefühle war die Linzertorte und auch sehr schnell verzehrt war, weil sie so gut schmeckte. Außerdem ist mein „Zucker“ in astronomische Höhen geschnellt (kommt sicher durch den Verzehr von Keksen). Ich habe mich heute mal dazu hinreißen lassen Spaghetti aus Italien zu bestellen (1 kg) für einen Wahnsinnspreis. Heute gibt es mal wieder ein Blunzengröstl. Das hatte ich schon lange nicht mehr. Dazu gibt es ein Bier. Ein Bekannter hat mir eine Kiste gebracht mit ganz interessanten Bieren. Bis gestern bin ich im Monat Mai 80 km gelaufen.

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  3. Lifeminder

    Hallo, Liebe „Sparköchin!“

    „Der Topfgitterkuchen“ klingt nach jede Menge Arbeit, die sich aber offenbar sehr gelohnt hat. – Schön, wo du überall Rezepte findest, ob ich noch so neugierig wäre, wenn ich bereits selbst hunderte von Rezepten ausprobiert hätte?

    Ich wünsche dir viel Freude am Besuch!

    Liebe Grüße
    Vom lifeminder

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  4. kelly

    Moin in die Sparküche!
    Eigentlich neuen Rezepten gegenüber immer offen, doch noch all dem Kuchen in der letzten Zeit. Ich nicht! (Original Sparköchin)
    Liebe Grüße und viel Freude miteinander.

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  5. Sparköchin Autor

    Danke für eure Kommentare, ihr Lieben!

    @ Rex-Mama:
    So schlimm hab ich das gar nicht gefunden, da hab ich schon andere Mühen auf mich genommen 🙂
    Ja, meine Mutter war beeindruckt, immerhin!

    @ helago:
    Gratuliere zu deinen beiden Mai-Marathons! Weniger gut hört sich der erhöhte Zuckerwert an. Wahrscheinlich eine Kombi aus Keksen und Alkohol.
    Hast du jetzt doch noch eine Blunze bekommen? Wo hast du die denn noch ergattert? Ich hab noch drei kleine im Tiefkühler, aber die müssen noch warten.

    @ Lifeminder:
    Geschmacklich kommt der Topfengitterkuchen bei uns gut an, muss ich sagen. Die Hälfte ist schon weg 🙂
    Ich fürchte ich gerate meiner Oma nach, die noch mit fast neunzig Rezepte aus Zeitschriften ausgeschnitten hat und sie dann auch ausprobiert hat. Das scheint ein genetisch bedingtes Leiden zu sein!

    @ Kelly:
    Danke, ja, wir haben viel Spaß und Freude. Long time no see bringt jede Menge Stoff zum Quatschen, und bei Spaziergängen geht das besonders gut.

    Lieben Gruß!

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  6. Nicht nur Oma

    Also ich bin total fasziniert von diesem Topfengitterkuchen. Hab mir gerade alles kopiert und schreibe mir die Zutaten und die Zubereitung „ordentlich“, also wie es sich für ein Rezept gehört, raus 🙂
    Schade, dass ich meine Küchenmaschine im Norden gelassen habe, da ging das Schneeschlagen und cremig Schlagen der Dotter-Zuckermasse immer sehr bequem. Macht aber nix, ist kein Hinderungsgrund.
    Kopfzerbrechen macht mir die große Menge. Wenn er mit wenigstens so mittel gelingt, muss ich spontan meine Geschwister besuchen, denke ich… Andernfalls geht es den Hühnern wieder gut 😉

    Lieben Gruß 🙂

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  7. Pingback: Weniger als „so mittel“ | Nicht nur Oma

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