Hendleintopf mit Brokkoli und Erdnüssen, dazu Piadine
Ein bisserl getrickst habe ich heute, um uns ein herbes Erlebnis zu ersparen. Je näher wir zum Frühjahr kommen, umso herber schmecken nämlich die Brokkoliroserl aus dem Gemüsebeet. Also habe ich sie vor dem Kochen in Salzwasser bissfest gekocht und lege sie vorm Essen nur noch kurz zum Anwärmen ins Reinderl. Aber sonst ist das Rezept für meine Verhältnisse erstaunlich original.
Verwendet habe ich die beiden von mir entkernten Hendl-Oberkeulen, die mir neulich übrig geblieben sind. Die habe ich mit Salz und Pfeffer gewürzt und in Öl beidseitig angebraten und aus dem Reinderl genommen. Als nächstes kam die Hälfte von einem riesengroßen Zwiebelhapperl sowie eine Knoblauchzehe, beides geschnitten, ins Öl, das briet dort ein paar Minuten, dann kam ein gehäufter Esslöffel Erdnussmus dazu, wurde kurz angebraten, und dann wurde mit einem Brieferl Sojasauce und einem großzügigen Esslöffel Zitronensaft (statt Limette) abgelöscht.
Jetzt kamen ein Teelöffel Honig, eine Prise getrocknete Zitronenschale (frische hätte zuviel Stress gemacht) und das Hendl wieder ins Reinderl, ca. 100 ml Wasser wurden zugegossen, und dann köchelte alles zugedeckt eine knappe halbe Stunde vor sich hin. Gleich drehe ich die Herdplatte ab und lege den Brokkoli ein (auf Chili und Jungzwiebel hab ich verzichtet, das Gericht scheint mir auch so schon ziemlich würzig zu sein). Vielleicht muss noch ein bisserl Salz dazu, das probiere ich gleich. Vorm Servieren werde ich jedenfalls einen Rest von Erdnüssen drüberstreuen.
Erstaunlich gut hat der Teig für die Piadine funktioniert, dünne italienische Fladenbrote für unerwartete Gäste, die dann mit allem belegt werden, was der Kühlschrank hergibt. Die Brote, nicht die Gäste.
Für vier Personen gibt man 16 Deka Weizen- oder Dinkelmehl mit einer Prise Salz, 4 Esslöffeln Olivenöl und 10 Esslöffeln heißem Wasser in eine Schüssel und knetet zuerst mit den Knethaken des Mixers, dann mit den Händen einen glatten Teig und lässt diesen eine Viertelstunde rasten. Die Knethaken habe ich mir erspart und die Zutaten nur mit einem Löffel verrührt und hernach mit den Händen geknetet.
Vorm Essen werde ich unseren Teig in kleine Portionen teilen, dünn ausrollen und in der Pfanne, vorsichtshalber der beschichteten, nacheinander in jeweils einem halben Esslöffel Öl backen, auf jeder Seite eine bis zwei Minuten.
Heute sind auch die Luxus-Bananen von Crowdfarming angekommen. Vierzehn Stück sind es, noch ziemlich grün, aber das gehört so, denn reifen sollen sie bei uns. Die Dinger kommen von den Kanaren und waren ziemlich teuer. Jetzt schummle ich ein bisschen und rechne unsere TGTG-Beuten dagegen, dann haben wir insgesamt durchschnittliche Lebensmittelpreise.
Ich weiß: Nicht alles, was hinkt, ist ein Vergleich.