Archiv für den Monat Januar 2023

30. und 31. Jänner

Reste

Zwei Tage krank hat mir die Gelegenheit gegeben, den Großteil der vorhandenen Reste aus dem Kühlschrank zu essen. Montag war es überhaupt wenig, am heutigen Dienstag habe ich mir alle Salate in eine große Schüssel getan und die leer gegessen.

Fürs Abendessen muss ich aber zumindest eine Suppe bereitstellen, weil das Kind nach einer sportlichen Aktivität vermutlich Hunger schreien wird. Am einfachsten wird es sein, eine Hühnersuppe zu köcheln, die ist außerdem gut für Krankensessel. Ob ich es schaffen werde, eine warme Mahlzeit zu servieren, weiß ich aber noch nicht.

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29. Jänner

Bratwürsterl mit Trallala

Kein Sonntagsessen eigentlich, aber ich wollte, dass sich jede:r seine Lieblingskombination zusammenstellen kann. Würsterl gehen immer. Für uns vier habe ich nur ein Viererpackerl Bratwürsterl aufgetaut, sonst wird wieder gemeckert, dass alles zu viel ist. Als Trallala hatte ich Bohnencreme, Ofenerdäpfel, gratinierte Kohlsprossen und Salate.

Die Wachtelbohnen habe ich mit etwas Hing und drei Knoblauchzehen sehr weich gekocht, einen Teil des Wassers abgegossen (zur Abendsuppe) und zum Rest samt Bohnen etwas Erdnussöl sowie Salz und Pfeffer gegeben und alles zu einer Bohnencreme püriert. Ist unerwartet gut angekommen beim Besuch.

Die Kohlsprossen habe ich in eine Auflaufform geschlichtet, die ich vorher großzügig mit Bratenschmalz eingefettet hatte, habe gesalzen und gepfeffert und mit geriebenem Bergkäse bestreut. Die kamen ins Backrohr zu den Erdäpfeln, die dort schon seit geraumer Zeit samt Schale drin lagen, in einer mit Backpapier ausgelegten Auflaufform. Zum Essen haben wir, je nach Gusto, mit oder ohne Schale gegessen.

Auf die Salate war ich fast stolz. Erstens gab es Eissalat mit Mutters Marinade (von dem noch sehr viel da ist), zweitens Vogerlsalat (wo das Putzen sehr mühsam war) und drittens einen Radicchio-Chicoree-Orangen-Salat, der nur gesalzen wurde und trotzdem sehr erfrischend-aromatisch schmeckte. Davon ist so gut wie nichts mehr da.

Die nicht gelierte Creme hab ich dann in hohe Gläser gefüllt und mit Mangopüree bedeckt. Dazu habe ich einen Teller mit TGTG-Keksen auf den Tisch gestellt, die aber nix konnten, um ehrlich zu sein. Aber die Plauderei war eh das Wichtigere am Besuch.

28. Jänner

Reste diverser Provenienz

Heute wird das Kind wieder einmal fremdverpflegt, was mir die Gelegenheit gibt, mich durch den Kühlschrank zu fressen. Vornehmer ausgedrückt: was mir die Möglichkeit gibt, unter den vielen unterschiedlichen Resterln ein bisserl aufzuräumen.

Schon am Vormittag habe ich mir ein Stück heißgeräucherten Lachs mit Brot gegönnt. Für den Rest des Tages gibt es noch Blauschimmelkäse, Schafkäse mit Oliven, gebratene Melanzani, Räucherlachs und einen Fischaufstrich. Das alles zusammen sollte mich zuverlässig am Verhungern hindern können und auch dem Kind noch ein Abendessen bieten.

Wobei, da sollte ich noch ein Supperl kochen. Gestern habe ich sowieso das Kochwasser von den Gnocchi aufgehoben. Darin könnte ich einen mehligen Erdapfel, ein Zwiebelhapperl und die restlichen Rindenstücke vom Bergkäse mit Salz und vielleicht einem Haucherl Thymian köcheln, dann die Käserinden rausnehmen, alles pürieren, die Rinden wieder einlegen und vielleicht einen Schuss Obers zufügen.

Außerdem werde ich für morgen schon einige Vorbereitungen treffen. Den Vogerlsalat putzen und in einer luftdichten Dose verstauen. Die Kohlsprossen aus eigener Ernte, vorgestern dem Gemüsebeet entrissen, putzen, den Strunk kreuzweise einschneiden und die Dinger in Salzwasser drei Minuten blanchieren. Zwei Handvoll Wachtelbohnen in kaltem Wasser einweichen.

Und mir überlegen, was eigentlich morgen auf den Tisch soll, wenn ich Besuch bekomme. Die Komponenten vom Trallala weiß ich schon, aber was soll der Träger sein? Vermutlich werde ich eine Packung Würstel aus dem Tiefkühler nehmen, die Vorräte geben einiges her.

Um den Speiseplan der kommenden Woche sollte ich mich auch endlich kümmern. Derzeit erliege ich schon wieder öfter den Halbpreis- und TooGoodToGo-Angeboten, der Tiefkühler füllt sich wieder. Da steht schon wieder einiges auf der Abschuss-Liste.

27. Jänner

Gnocchi al Burro con Allium ursinum mit Eissalat

Original sollten die Gnocchi in Salbeibutter schwimmen, aber nachdem es hier üppige Reste von Bärlauchbutter zu vernichten gilt, habe ich das Rezept zu Gnocchi in Bärlauchbutter abgewandelt. Außerdem würden Italiener:innen, denke ich, keinen Salat dazu essen.

Von den vier mehligen Erdäpfeln, die ich gekocht hatte, hab ich eh nur drei durch die Presse gedrückt. Dazu kamen je 5 Deka griffiges Mehl und Grieß sowie Salz und Muskatnuss. Zum Schluss kam ein sehr kleines Ei drüber, und ich habe mit dem Kochlöffel einen Teig gerührt. Der rastet jetzt eine Viertelstunde, bevor ich ihn in dünne Rollen rolle, kleine Stücke abschneide und die zu Kugeln wuzle, über eine Gabel rolle und die Dinger in Salzwasser koche, ungefähr fünf Minuten, bis sie oben schwimmen.

Von dort schupfe ich die Gnocchi in die Pfanne, wo die Bärlauchbutter schon geschmolzen ist. Darin schwenke ich sie, bei Tisch kommt Frischkäse drauf, vielleicht für mich sogar etwas Blauschimmelkäse.

26. Jänner

Speckhendl-Birnen-Spieße mit gefüllter Batate

Den heutigen Rezeptzettel habe ich etwas vereinfacht. Für einen simplen Wochentag reicht der Aufwand, Speckhendl-Birnen-Spieße mit gefüllter Batate zu machen, völlig aus. Da können ein paar von den Extras entfallen. Die gehackten gerösteten Walnüsse zum Beispiel, oder der Honig in der Bataten-Füllung.

Ehrlich gesagt, war ich ein bisserl zu spät dran mit dem Kochen, aber ich hatte aus dem Gemüsebeet unbedingt noch Kohlsprossen und Vogerlsalat ernten wollen, eh nicht für heute, aber erledigt ist erledigt. Als erstes habe ich die Batate gewaschen und bei 190 Grad Ober- und Unterhitze ins Rohr getan. Außerdem habe ich vier Holzspießerl ins Wasser gelegt. Danach habe ich im beschichteten Pfanderl ein bisserl Bratenschmalz erhitzt und ein großes Zwiebelhapperl angebraten, mit wenig Safterl abgelöscht und die Flüssigkeit verdampfen lassen.

So, jetzt zu den Spießerln. Eine Birne geviertelt, entkernt, die Viertel quer halbiert. Einen Chicoree längs halbiert und jeweils in vier Stücke geschnitten. Ein knappes Viertelkilo Hendl-Innenfilets in zwölf Stücke geschnitten, sechs Scheiben Frühstücksspeck halbiert. Auf die Spießerl jeweils drei Stück Hendl, mit Speck umwickelt, und je zwei Chicoree und Birnen gesteckt. In die Auflaufform gelegt, gesalzen, ins Rohr geschoben. (Das liest sich insgesamt einfacher, als es war. Aber letztlich habe ich es geschafft.)

Vielleicht werde ich die Spieße zwischendurch einmal wenden. Vorm Essen wärme ich jedenfalls den Zwiebel noch einmal auf, nehme die Batate aus dem Rohr und schneide sie auf der Oberseite längs ein, ziehe die Seiten nach außen, salze und pfeffere. Dann klatsche ich den Zwiebel in die Öffnung und gebe Ziegenfrischkäse in kleinen Klecksen darauf. Und dann kommt alles miteinander auf den Tisch.

In Wirklichkeit könnte auch die gefüllte Batate allein ein leichtes Mittagessen darstellen, ist mir nachträglich aufgefallen. Mit einer etwas gehaltvollerer Fülle und einem Salat dazu? Aber den Rezeptzettel hebe ich jedenfalls nicht auf. Zuviel Aufwand für zuwenig Erfolg, fürchte ich.

Kleiner Nachtrag: vielleicht hätte ich den Zettel doch aufheben sollen, denn das Mittagessen war ausgesprochen schmackhaft – nur viel zu viel.

25. Jänner

fremdverpflegt

Weil wir heute schon wieder nix Gescheites essen, vielleicht ein paar Worte zu dem Kuchen, zu dem ich neulich Andeutungen machte. Wie der genau funktioniert, weiß ich nimmer, denn den Zettel habe ich sofort entsorgt. Das Ding war eineinhalb Stunden im Backrohr, für sowas bin ich zu ungeduldig. Der Geschmack ist nicht so schlecht, süß halt, und nussig.

Es sind nämlich geriebene Mandeln drin – die ich, weil zu wenig davon vorrätig, mit geriebenen Haselnüssen ergänzt habe. Außerdem … na, vielleicht kriege ich das Rezept doch noch zusammen. 15 Deka weiche Butter mit, hm, 16 Deka Feinkristallzucker schaumig rühren. Nach und nach 3 ganze Eier einrühren. 10 Deka Polenta, also Maisgrieß, mit 5 Deka Mehl, einer Prise Salz, einem halben Packerl Backpulver und 12 Deka geriebenen Mandeln mischen und zur Eier-Butter-Mischung geben. Kurz durchrühren, in eine befettete gestaubte Kastenform füllen. 10 Deka Frischkäse (ich habe Rahm genommen) in Klecksen drauf verteilen, geschnittenes Obst draufstreuen und bei 160 Grad Ober- und Unterhitze backen. Angeblich 45 Minuten, haha. Siehe oben.

Weil ich Rhabarberstücke verwendet hatte (original sollte es Steinobst sein, der Kuchen nennt sich ja auch Steinobst-Polenta-Kuchen), hab ich nach dem Abkühlen die Oberfläche kräftig mit Staubzucker bedeckt.

An der Vernichtung des Kuchens arbeiten wir, aber das Bedürfnis nach Wiederholung hab ich nicht. Da ess ich die Polenta doch lieber zum Brathendl.

So, jetzt habe ich mir aber doch was zu essen gemacht. Für morgen musste ich nämlich Chicoree einkaufen, da waren drei Stück in der Packung. Hab ich eine abgezweigt, längs geviertelt und in der beschichteten Pfanne gebraten und mit Salz und Pfeffer gewürzt. Dazu hab ich den Reis gegessen, der von gestern noch da war. Ein bisserl vom Bauchfleischsafterl hab ich auch in die Pfanne gegossen, das hat dem Chicoree nicht geschadet, muss ich sagen.

Für die heutige Abendsuppe habe ich die Curry-Flüssigkeit verwendet. In wenig Wasser habe ich sämtliche Fuzerln von diversen Nudelteigen, die ich ja immer separat trockne, gekocht und alles gemeinsam zum Curry geleert. Nachwürzen musste ich mit Salz und etwas Currypulver, einen Rest Milch hab ich auch dazu gegossen, und alles miteinander hat uns so gut geschmeckt, dass wir nichts übrig lassen haben.

23. und 24. Jänner

Restegröstl mit Pußtasalat und indisches Garnelencurry mit Österreis

Schwerer Fehler. Ich habe das Kind zum Kochen eingeteilt. Es sollte, gemäß Rezeptzettel, ein indisches Garnelencurry zubereiten. Um den Österreis hab ich mich gekümmert, der dünstete ordnungsgemäß vor sich hin. Das Kind brauchte über eine Stunde für das Curry, das eigentlich in zwanzig Minuten hätte fertig sein sollen. Nur gut, dass ich am Nachmittag eine Packung Schwedenbomben verdrückt hatte.

Nach dem Restegröstl mit Pußtasalat mittags, für das ich etwas Fett vom Bauchfleischbraten in die beschichtete Pfanne tat und ein kleines geschnittenes Zwiebelhapperl drin anbriet und die zwei Mini-Erdäpfelknöderl in Scheiben hineinschnitt und den Rest der Glasnudeln (eine Handvoll) dazugab. Mit wenig Safterl abgelöscht, Flüssigkeit verkochen lassen. Mit dem Rest vom Pußtasalat zu Tisch gebracht. War genau eine Portion für mich, das Kind wurde mit einem Salamiweckerl zum Shopping verabschiedet.

Auch gestern wurde das Kind fremdverpflegt, die liebe D und ich verspeisten mit Freude das Tagesmenü eines iranischen Lokals – die Portion war so reichhaltig, dass ich abends noch eine zweite kleine Mahlzeit hatte. Sehr fein, das.

Heute Abend also das Kind am Kochen, seltsame Geräusche und unentwegtes Gemotschgere inkludiert. Zwischendurch hatte ich wirklich Sorge ums Abendessen (wir hatten nämlich sonst fast nix Abendessen-geeignetes im Haus). Dabei hatte ich extra ein Rabattpickerl in Tiefkühl-Bio-Garnelen investiert, sonst gar nicht meine Art. Aber das, was ich im Tiefkühler für Garnelen gehalten hatte, entpuppte sich als Bachsaiblings-Filet. Also mussten gach Garnelen nachgeschafft werden.

Das Curry wurde eine Suppe, aber der Geschmack war in Ordnung. Wir haben uns die festen Teile rausgefischt, morgen mache ich aus der Flüssigkeit eine Abendsuppe.

Was das Kind gemacht hat, ungefähr: es hat die aufgetauten Garnelen abgespült, vermutlich nicht trocken getupft und mit Kurkumapulver und Salz vermischt. Es hat eine Knoblauchzehe (wieso hat es den gefunden, eigentlich?) gehackt und ein Stück Ingwer gerieben, irgendein Fett ins Reinderl gegeben und die Garnelen angebraten, dann den Knoblauch mitgebraten und alles aus dem Reinderl genommen.

Den Kardamom hat es nämlich nicht gefunden, das Kind, aber offensichtlich hat es die übrigen Gewürze, nämlich Kurkuma, Lorbeerblatt, Zimt und Muskatnuss geröstet, eine kleine Dose Kokosmilch (200 ml) und Wasser (zuviel) hinzugegeben. Die Garnelen samt Knoblauch sowie unsere letzten beiden kleinen Karotten, geschält und in dünne Scheiben geschnitten, hat es in diese Flüssigkeit gelegt und den geriebenen Ingwer eingerührt. Die Karotten waren meine Ergänzung, damit wir zumindest ein bisserl Gemüse im Curry hatten. Das ganze köchelte ca. 15 Minuten bei mittlerer Hitze, aber zugedeckt, weshalb die Flüssigkeit nicht einkochen konnte.

Beim Essen haben wir besprochen, wie man eine Sauce dicker bekommt, und das Kind wusste eh um die Stärke. Beim nächsten Mal dann. Sehr interessant fand ich, dass das Essen tatsächlich nach Curry schmeckte, obwohl gar keiner drin war. Die Gewürzmischung war fein gewählt!

22. Jänner

Salatteller mit Sommerrollen vor Pofesen mit Kompott

Zum Glück habe ich heute gut gefrühstückt, denn das Kind wird kochen. Und es schaut nicht so aus, als ob das demnächst stattfinden würde. Selber hab ich jedenfalls mit einem Reste-Supperl weitergemacht, das ich gestern schon begonnen hatte. Das Nudelkochwasser vom Freitag habe ich nämlich gestern noch einmal zum Knödelkochen verwendet. Dann war es richtig gehaltvoll, und ich musste nur noch sämtliche Schwarterln vom Bauchfleisch und zwei Stück Käserinde ins Wasser geben. Zusätzlich noch Knoblauchzehen, ein paar Rosmarinnadeln und ein kleines Lorbeerblatt.

Das alles köchelte ich gestern schon eine Stunde lang. Heute bin ich draufgekommen, dass die Sache viel zu salzig ist. Macht aber nix, ich hab mit Wasser verlängert und den gestern erhaltenen kleinen Zucchino hineingeschnitten. Noch einmal eine halbe Stunde kochen und abkühlen lassen. Später werde ich die Schwarterl und das Lorbeerblatt rausnehmen und den Rest pürieren. Natürlich müssen die Schwarterl danach wieder in die Suppe, denn auf die freut sich das Kind schon seit gestern. Vielleicht kommt auch noch ein Schluck Milch hinein, zum Abrunden. Jedenfalls essen wir die Suppe am Abend.

Mittags werde ich Salatteller komponieren, auf die das Kind jeweils zwei Sommerrollen legen wird. Dafür sollte ich eigentlich, das werde ich gleich machen, eine Handvoll blanchiertes Rotkraut aus dem Tiefkühler nehmen und eine Portion Glasnudeln mit kochendem Wasser übergießen und sieben Minuten darin ziehen lassen. Vielleicht fummle ich auch ein bisserl was von der Kresse aus dem Becher, die sich leider mit dem Wachsen sehr viel Zeit lässt. Außerdem wird das Kind die letzte vorhandene Avocado verwenden und eine Karotte längs hobeln.

Auf die Salatteller kommt außerdem ein Radicchio-Orangen-Salat, ein Stück der gestern erhaltenen Mini-Gurke (vielleicht auch einer der Pfefferonis), gekochte Karottenscheiben sowie der Rest vom Pußta-Salat. Die letzten Granatapfelkerne werden zur Deko darübergestreut.

Danach werden wir, vom Kind hergestellte, Pofesen mit Kompott essen. Da drücke ich ihm wieder einen Rezeptzettel in die Hand und es wird tun. Hoffentlich.

Das Prinzip ist: Alte Semmeln in dünne Scheiben schneiden, jeweils zwei mit Marmelade zusammenkleben, in Eiermilch tauchen und in Fett herausbacken. (Das Original-Rezept ist etwas komplizierter, aber wir begnügen uns mit der Arme-Ritter-Variante.) Als Fett nehmen wir heute Schmalz, denn dieses muss endlich weg – aber das habe ich ja schon vor Wochen geschrieben. Dazu werde ich ein kleines Glas Marillenröster aufmachen und ein Glas Mangopüree.

Außerdem habe ich mir vorgenommen, einen Polenta-Obstkuchen zu backen, auch von so einem Rezeptzettel, für den ich gleich einen Teil des Joghurts verwenden möchte, das wir massenhaft bekommen haben. Also: ab in die Küche mit der Sparköchin!

21. Jänner

Grammelknödel mit Pußtasalat

Alles weiß draußen. Das gibt zwar ein helleres Bild, aber düster ist es trotzdem. Genau das richtige Wetter für ein deftiges Essen der österreichischen Küche, Grammelknödel mit Pußtasalat nämlich. Weil ja noch immer ein paar Grammeln im Kühlschrank waren, und die letzte Scheibe vom Bauchfleisch. Was liegt näher, als beides fein zu hacken und Scheiben aus Erdäpfelteig damit zu füllen, zu Knödeln zu formen (wenn sie sich allzu sehr weigern, dann halt zu Tascherln) und diese in Salzwasser ziehen zu lassen?

Weil das Kind das übliche Sauer- oder Gabelkraut nicht leiden kann und es sich mittags entweder eine Belohnung oder ein Trostessen verdient haben wird, öffne ich einfach eines der Gläser mit Pußtasalat aus dem Keller.

In der Früh habe ich schon ein paar mehlige Erdäpfel gedämpft, die werde ich jetzt schälen und durch die Presse drücken und dann auskühlen lassen. Später kommt dann griffiges Mehl dazu, ein kleines Stück weiche Butter und ein Ei – eigentlich ein halbes, vielleicht hebe ich den Rest tatsächlich auf für den nächsten Kuchen, der eh schon morgen geplant ist. Gewürzt wird mit Salz und Muskatnuss, dann wird alles gut verknetet und zügig zu einer Rolle geformt, von der dann die Scheiben abgeschnitten werden, die dann, siehe oben, gefüllt werden.

Wie man Knödel richtig kocht bzw. ziehen lässt, darüber streiten die Fachleute zumindest in Österreich. Ich habe gute Erfahrungen damit gemacht, die Knödel eher ziehen denn kochen zu lassen. Ich mache meine Knödel eher kleiner und mit einer etwas dickeren Teigschicht, dann halten sie besser zusammen. Wenn ich die gewuzelten Knödel nochmals in Mehl drehe, bevor sie ins Wasser kommen, hilft das auch.

Als Nachspeise haben wir immer noch etwas von der Nicht-Sachertorte von Oberlaa, die eh langsam weg muss. Wieder einmal sind wir also gut versorgt!

Apropos gut versorgt: Heute im Supermarkt gab es einiges an Halbpreis-Tier abzustauben. Ich habe ein Packerl Faschiertes (Normalpreis: für 330 Gramm wollen sie 5,19 Euro!) genommen, eine große Lammstelze, die locker für uns beide reicht, und ein Stück Brisket, also Rinderbrust, die ich eh immer schon einmal ausprobieren wollte. Das Kind hat uns eine Packung Halbpreis-Räucherlachs gefunden. Auch nicht schlecht.

Mit dem heutigen TGTG haben wir aber den Vogel abgeschossen. Ein türkischer Lebensmittelgroßhändler war unser Ziel, und die große Tasche, die er uns aushändigte, mussten wir zu zweit schleppen. Spannende Sachen waren da drunter, einiges schon abgelaufen, aber bis auf zwei, drei Obst-Gemüse-Teile noch alles intakt. Sehr interessant fand ich eine Zweiliterflasche mit dunkler Limo, die ich für Cola hielt, die sich allerdings als „fermentierte violette Karotten, scharf“ herausstellte. Da brauche ich irgendwann einen guten Tag, um die zu öffnen.

Was ist ein Corona-Salat, fragte das Kind beim Mittagessen, als es das Etikett las, Produktionsdatum (von mir) März 2020. Und dann erinnerten wir uns daran, dass im ersten Lockdown alle Geschäfte und Restaurants von einem Tag auf den anderen zusperren mussten und unsere Nachbarn einen Kofferraum voll Obst und Gemüse aus ihrem Lokal heimschafften und unter uns Nachbar:innen verteilten. Besser gesagt, einfach den Kofferraum ausräumten und uns damit allein ließen.

Damals hab ich eingekocht wie die Wilde, Zwiebelmarmelade und Chutney, eben den Salat, süß-saure Champignons (wo sind die eigentlich?) und noch allerlei. Ich hatte ja sonst nix zu tun, außer das Kind beim komplett neuen Distance Learning zu unterstützen. Dass ich in den Salat einen höllischen Chili getan hatte, war mir gar nimmer bewusst gewesen, heute haben wir beim Essen ein bisserl gehechelt.

Drei Jahre ist das jetzt alles schon fast her, eine kleine Ewigkeit. Und wir haben immer noch kulinarische Erinnerungen an diese Zeit.

20. Jänner

Spaghetti mit Steinpilzpesto und Vogerlsalat

Kurzer Eintrag heute: aus einem Ei, Mehl, Olivenöl und einem Schluck Wasser habe ich einen Nudelteig geknetet und später Spaghetti geschnitten, diese in Salzwasser gekocht, auf einen Teller gehäuft und mit zwei Löffeln Steinpilzpesto aus dem Glas getoppt. Dazu habe ich den restlichen vorhandenen Vogerlsalat verdrückt.

Nicht, dass das Kind nicht da gewesen wäre. Es hatte nur „keinen Bock auf Essen“. – Eine Stunde später dann natürlich schon, aber dann musste es sich die Spaghetti (praktischerweise gleich im Pesto) selber wärmen, und Salat war auch keiner mehr da.

Oh, und von meiner Mutter habe ich ein paar Stück hausgemachten Apfelstrudel geschnorrt, von dem ich bereits zwei Stück vernascht habe. Jetzt ist das Baucherl wohlgefüllt. Der Speiseplan für die kommende Woche steht auch schon. Sehr vegetarisch ist er nicht geworden, aber dafür kommen wieder einige Restln weg. Die Grammeln zum Beispiel und die einsame Scheibe vom Bauchfleisch. Oder die Garnelen, die auch schon zu lange im Tiefkühler ausharren. Und die Bärlauchbutter von ebendort, die sonst demnächst selbst die Flucht ergreifen wird.